Blickwinkel

Immer wie­der stel­le ich erstaunt fest:
Es gibt Men­schen in unse­rem Land die vom täg­li­chen Kampf ums Über­le­ben nichts mit­be­kom­men und daher glau­ben es sei schon Alles ganz gut & rich­tig so wie es ist.

Es stimmt natür­lich, daß es uns grund­sätz­lich viel bes­ser geht als den Men­schen in 'armen' Län­dern, wie z.B. fast über­all in Afri­ka. Wir haben eine bes­se­re Ver­sor­gung an Grund­nah­rungs­mit­teln, Sicher­heit und Gesund­heit. Zusätz­lich noch aller­lei unnö­ti­gen Schnick-Schnack der zum Über­le­ben nicht gebraucht wird, des­sen Erwerb und Unter­halt und einen gro­ßen Teil des müh­sam erwor­be­nen Ein­kom­mens kostet.

Unter­schie­de in der Lebens­er­war­tung rüh­ren in der heu­ti­gen Zeit nicht mehr allei­ne von den grund­sätz­li­chen Lebens­be­din­gun­gen her. Die immer wie­der auf­flam­men­den Kon­flik­te wer­den zwar von Mili­zen aus­ge­tra­gen, aber von der Zivil­be­völ­ke­rung erdul­ded, erlit­ten und mit dem Leben bezahlt. 

Bei uns sind sol­cher­lei Gefah­ren nicht vor­han­den. Wir lei­den an Krank­hei­ten die durch Über­maß an Essen, Trin­ken und Arbeit - oder Kom­bi­na­tio­nen dar­aus - her­rüh­ren. Oder es sind Unfäl­le bei Frei­zeit­be­schäf­ti­gun­gen die den 'Kick' lie­fern, den unser zivi­li­sier­tes Leben anson­sten nicht mehr hergibt.

Na ja, manch­mal ist das so.
Wenn wir uns kei­ne Frei­zeit­be­schäf­ti­gung lei­sten kön­nen weil die Ein­künf­te gera­de mal die Exi­stenz sichern sieht es schon ganz anders aus. Und da kom­me ich wie­der zu dem ein­gangs dar­ge­stell­ten Gedan­ken wie gut es uns denn tat­säch­lich geht.

Fünf­zehn bis zwan­zig Pro­zent der Bun­des­bür­ger, je nach Quel­le, ver­die­nen min­de­stens ca. 30% mehr als dem bun­des­deut­schen Durch­schnitt ent­spricht. Die haben bestimmt nicht zu kla­gen. Aber wie sieht es mit dem Rest aus? Wenn zehn Pro­zent der Arbei­ten­den von ihrer Arbeit allei­ne nicht leben kön­nen und zusätz­li­che staat­li­che Hil­fe in Anspruch neh­men müs­sen? Wenn wei­te­re zehn Pro­zent, also mit den vor­he­ri­gen zusam­men zwan­zig Pro­zent, kei­ne feste Anstel­lung mehr haben, oder Ver­trä­ge, die über Jah­re als befri­stet abge­schlos­sen wer­den und nie Sicher­heit gewähr­lei­sten. Zukunfts­per­spek­ti­ve? Null!

Es gibt selbst in die­ser Grup­pe vie­le zufrie­de­ne Men­schen - trotz all der Unsi­cher­heit. Da sind die Äuße­run­gen der Igno­ran­ten dop­pelt schmerz­haft und ganz sicher unangebracht.

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