Nur nochmal ....

ein kur­zer "Nach­trag" zum The­ma Religion.
Mein Vater hat­te einen bemer­kens­wer­ten Spruch parat: 

 

 "Glau­ben heißt
nicht wis­sen!" 

Den fin­de ich des­we­gen 'bemer­kens­wert', weil er so knapp das for­mu­liert was anson­sten Bän­de füllt ....

Kommentare

  1. "Was kann ich wis­sen?" heißt es leicht süf­fi­sant bei Kant, wenn ich es rich­tig erin­ne­re. Und er grenzt damit die Abso­lut­heits­an­sprü­che der Religion(en) ab und ver­passt ihnen einen star­ken Dämp­fer - wie übri­gens auch dem glei­chen unlau­te­ren Anspruch der Wissenschaften . . .

    Was bedeu­tet die Aus­le­gung von Fak­ten? Wenn die­se nicht dif­fe­ren­ziert erfolgt, ist man schnell im Glauben(-skrieg) angekommen. 

    Kant bringt dann noch den inter­es­san­ten Satz "Habe Mut, dich dei­nes eige­nen Ver­stan­des zu bedie­nen!" - womit er mei­ner Mei­nung nach uns allen DEN WEGWEISER für's all­täg­li­che Leben gibt. So ein wenig Ethik früh am Morgen ;-)

  2. Nun, mög­lich, daß mein Vater Kant ein wenig 'ver­kürzt' wie­der­ge­ge­ben hat - gele­sen hat­te er ihn wohl ....

    Dan­ke für den Hin­weis auf 'into­le­ran­te' und 'nicht-wis­sen­schaft­lich-han­deln­de' Wis­sen­schaft­ler - da gab es ja eini­ge sehr spek­ta­ku­lä­re Bei­spie­le von Wis­sen­schafts­fäl­schun­gen in den letz­ten Jahren ....

    "Fak­ten" soll­ten ledig­lich 'repro­du­zier­bar', nicht 'inter­pre­tier­bar' sein.
    Sonst ist es kei­ne "Wis­sen­schaft" son­dern "Quack­sal­be­rei" - sie­he Homöopathie ....

  3. Ich glau­be, das ist ein Wunsch­ge­dan­ke - den ich ger­ne unter­stüt­zen wür­de. Ist ein 50% gefüll­tes Gefäß halb­voll oder halb­leer? Der Mensch in sei­ner "Voll­kom­men­heit" ten­diert zum schön­fär­be­ri­schen Inter­pre­tie­ren, da die Welt ja dann so wun­der­schön ist...

    Wobei mir gera­de die Idee mit ange­häng­ter Fra­ge (an mich selbst) kommt, ob der Wunsch nach Glück und Voll­kom­men­heit im glei­chen Maße Sucht, wie der Wunsch nach dem näch­sten Schluck bei einem Alko­ho­li­ker ist?

  4. Wis­sen­schaft­lich betrach­tet hat das Glas ein bestimm­tes Volu­men, das durch die Flüs­sig­keit zu einem defi­nier­ten Teil ange­füllt ist, der Rest des Gefä­ßes ent­hält Luft - auch zu einem defi­nier­ten Anteil, wobei sich bei­de Inhalts­stof­fe in ihrer Men­ge bedingen:
    Alle wei­te­ren Aus­sa­gen sind irrele­vant - aber die Gei­stes­wis­sen­schaf­ten machen gera­de sol­che 'irrele­van­ten' Aus­sa­gen zu ihrer zen­tra­len Aufgabe ....

    Es gibt kei­ne 'Voll­kom­men­heit' - das besa­gen die Sät­ze zur Ther­mo­dy­na­mik. Da ALLES stän­dig in Wand­lung begrif­fen ist und ein sich ver­än­dern­des System nicht (oder: nur nähe­rungs­wei­se) beschrie­ben wer­den kann (sie­he Rela­ti­vi­tät & beglei­ten­de Abhand­lun­gen) ohne auf genau die­ses System Ein­fluß zu neh­men ist jede Beschrei­bung nur eine Annä­he­rung an den tat­säch­li­chen Zustand .... das gilt übri­gens auch für das oben beschrie­be­ne System Behälter/Flüssigkeit/Luft:
    Wäh­rend der Mes­sung (streng­ge­nom­men!) ver­dun­stet bereits wie­der ein Anteil und redu­ziert so die tat­säch­lich vor­han­de­ne Men­ge Flüs­sig­keit, wäh­rend die Luft­men­ge steigt ....

    Dar­an gibt es nichts zu 'glau­ben' - und das ist gut so.

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