ein kurzer "Nachtrag" zum Thema Religion.
Mein Vater hatte einen bemerkenswerten Spruch parat:
"Glauben heißt |
Den finde ich deswegen 'bemerkenswert', weil er so knapp das formuliert was ansonsten Bände füllt ....
nichts ist so, wie es zu sein scheint ....
ein kurzer "Nachtrag" zum Thema Religion.
Mein Vater hatte einen bemerkenswerten Spruch parat:
"Glauben heißt |
Den finde ich deswegen 'bemerkenswert', weil er so knapp das formuliert was ansonsten Bände füllt ....
"Was kann ich wissen?" heißt es leicht süffisant bei Kant, wenn ich es richtig erinnere. Und er grenzt damit die Absolutheitsansprüche der Religion(en) ab und verpasst ihnen einen starken Dämpfer - wie übrigens auch dem gleichen unlauteren Anspruch der Wissenschaften . . .
Was bedeutet die Auslegung von Fakten? Wenn diese nicht differenziert erfolgt, ist man schnell im Glauben(-skrieg) angekommen.
Kant bringt dann noch den interessanten Satz "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" - womit er meiner Meinung nach uns allen DEN WEGWEISER für's alltägliche Leben gibt. So ein wenig Ethik früh am Morgen ;-)
Nun, möglich, daß mein Vater Kant ein wenig 'verkürzt' wiedergegeben hat - gelesen hatte er ihn wohl ....
Danke für den Hinweis auf 'intolerante' und 'nicht-wissenschaftlich-handelnde' Wissenschaftler - da gab es ja einige sehr spektakuläre Beispiele von Wissenschaftsfälschungen in den letzten Jahren ....
"Fakten" sollten lediglich 'reproduzierbar', nicht 'interpretierbar' sein.
Sonst ist es keine "Wissenschaft" sondern "Quacksalberei" - siehe Homöopathie ....
Ich glaube, das ist ein Wunschgedanke - den ich gerne unterstützen würde. Ist ein 50% gefülltes Gefäß halbvoll oder halbleer? Der Mensch in seiner "Vollkommenheit" tendiert zum schönfärberischen Interpretieren, da die Welt ja dann so wunderschön ist...
Wobei mir gerade die Idee mit angehängter Frage (an mich selbst) kommt, ob der Wunsch nach Glück und Vollkommenheit im gleichen Maße Sucht, wie der Wunsch nach dem nächsten Schluck bei einem Alkoholiker ist?
Wissenschaftlich betrachtet hat das Glas ein bestimmtes Volumen, das durch die Flüssigkeit zu einem definierten Teil angefüllt ist, der Rest des Gefäßes enthält Luft - auch zu einem definierten Anteil, wobei sich beide Inhaltsstoffe in ihrer Menge bedingen:
Alle weiteren Aussagen sind irrelevant - aber die Geisteswissenschaften machen gerade solche 'irrelevanten' Aussagen zu ihrer zentralen Aufgabe ....
Es gibt keine 'Vollkommenheit' - das besagen die Sätze zur Thermodynamik. Da ALLES ständig in Wandlung begriffen ist und ein sich veränderndes System nicht (oder: nur näherungsweise) beschrieben werden kann (siehe Relativität & begleitende Abhandlungen) ohne auf genau dieses System Einfluß zu nehmen ist jede Beschreibung nur eine Annäherung an den tatsächlichen Zustand .... das gilt übrigens auch für das oben beschriebene System Behälter/Flüssigkeit/Luft:
Während der Messung (strenggenommen!) verdunstet bereits wieder ein Anteil und reduziert so die tatsächlich vorhandene Menge Flüssigkeit, während die Luftmenge steigt ....
Daran gibt es nichts zu 'glauben' - und das ist gut so.