Gedanken zu "Löchern" ....

Das "Ozon­loch" hat ja mitt­ler­wei­le kei­ne Lob­by mehr, es wur­de vom "Kli­ma­wan­del" und der "Erd­er­wär­mung" und ein biß­chen von Asse abge­löst .... aber Asse hat ja auch die SPD von den Grü­nen abge­luchst, so wie so man­ches ande­re The­ma - das wird ihnen aber zur Bun­des­tags­wahl nichts brin­gen. Bei den Grü­nen war es schon ein 'Rand'-Thema, den Ver­rä­tern der SPD nimmt es nie­mand ab! 

Außer­dem ist jetzt Wahl­kampf, da macht sich ein sol­ches The­ma schlecht, weil: Wer will schon gern 'was von Löchern hören? Vor allem wäre es ein pein­li­ches The­ma für die schwar­ze Pest CDU, weil die Kanz­le­rin schon 'mal nach Grön­land (?) Island (?) - na jeden­falls ganz weit nach Nor­den wo es sehr kalt ist - rei­ste, um ihre Soli­da­ri­tät mit dem "Ozon­loch" zu demon­strie­ren - oder war das nur eine (vor­ge­scho­be­ne) Bür­ger­ver­samm­lung von Eski­mos & den Häupt­lin­gen (so wie U.Schmidt ein paar Senio­ren in Spa­ni­en traf?) damit sie sich die Gegend dort anse­hen konn­te solan­ge sie noch Kanz­le­rin ist ...? Ich bin ganz sicher, daß sie lie­ber nach Nor­den rei­ste weil das dor­ti­ge "Ozon­loch" nur klein ist - das im Süden ist schon beträcht­lich grö­ßer. Viel­leicht hat­te sie Angst da reinzufallen ....

Zur Zeit wird auch mehr über das "Som­mer­loch" gere­det - das muß rie­sig sein, so etwa wie die­se "Schwar­zen Löcher" im Welt­all, denn in das "Som­mer­loch" paßt ganz, ganz viel rein! [Nein, ich rede hier nicht von dem Gewerk­schafts­boß, der hat zwar auch eins, aber da will nie­mand mehr rein - weil er nicht mehr so wich­tig ist seit sich die SPD zur wah­ren CDU ent­wickelt hat - und er kräf­tig mithalf.]

Das "Som­mer­loch". Es beschäf­tigt mich. Ich fra­ge mich, ob es die­se Sachen selbst 'ansaugt' oder ob die rein­ge­schmis­sen wer­den? Ganz sicher kann man da nicht sein, weil zwar jeder vom "Som­mer­loch" spricht, aber gese­hen hat es noch nie­mand - das ist wie beim YETI: Jeder weiß daß sie/er/es exi­stiert, aber gese­hen hat sie/ihn/es noch niemand ....

Zum Abschluß noch eine Fra­ge, die sicher irgend­ei­ne Lese­rin / ein Leser beant­wor­ten kann:
Gibt es auch ein "Win­terloch"?

Kommentare

  1. Nun mal nicht vor­ei­lig sein...Erstmal kommt das Herbst­loch! Ist mir zwar noch nicht begeg­net, aber wenn es ein Som­mer­loch gibt, dann gibt es defi­ni­tiv auch ein Früh­lings-, Herbst- und Win­terloch. Alles ande­re wäre ja unfair.

    Schlimm sind auch die Löcher, die sich bis­wei­len in Wein­glä­sern fin­den lassen. :-/

  2. Tat­säch­lich, da hät­te ich doch das Herbst- und Früh­lings­loch bald ver­ges­sen! Dan­ke für den Hin­weis - aber das klärt ja bedau­er­li­cher­wei­se immer noch nicht die Fra­ge nach dem Winterloch ...?

    Ich fand bis­her in Wein­glä­sern ledig­lich Wein­stein oder Wein­geist - letz­te­rer aller­dings ist außer­or­dent­lich scheu und ver­zieht sich ganz schnell, dabei bevor­zugt er es, sich in Men­schen niederzulassen ....

  3. "Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist."

    Und wei­ter mit Kurt Tuchos­kys sozio­lo­gi­scher Psy­cho­lo­gie der Löcher: 

    Das Loch ist ein ewi­ger Kom­pa­gnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut. Wäre über­all etwas, dann gäbe es kein Loch, aber auch kei­ne Phi­lo­so­phie und erst recht kei­ne Reli­gi­on, als wel­che aus dem Loch kommt. Die Maus könn­te nicht leben ohne es, der Mensch auch nicht: es ist bei­der letz­te Ret­tung, wenn sie von der Mate­rie bedrängt wer­den. Loch ist immer gut. 

    Wenn der Mensch ›Loch‹ hört, bekommt er Asso­zia­tio­nen: man­che den­ken an Zünd­loch, man­che an Knopf­loch und man­che an Goebbels. 

    Das Loch ist der Grund­pfei­ler die­ser Gesell­schafts­ord­nung, und so ist sie auch. Die Arbei­ter woh­nen in einem fin­stern, stecken immer eins zurück, und wenn sie auf­mucken, zeigt man ihnen, wo der Zim­mer­mann es gelas­sen hat, sie wer­den hin­ein­ge­steckt, und zum Schluß über­blicken sie die Rei­he die­ser Löcher und pfei­fen auf dem letz­ten. In der Acker­stra­ße ist Geburt Fluch; war­um sind die­se Kin­der auch gra­de aus die­sem gekom­men? Ein paar Löcher wei­ter, und das Asses­sor­ex­amen wäre ihnen sicher gewesen. 

    Das Merk­wür­dig­ste an einem Loch ist der Rand. Er gehört noch zum Etwas, sieht aber­be­stän­dig in das Nichts, eine Grenz­wa­che der Mate­rie. Das Nichts hat kei­ne Grenz­wa­che: wäh­rend den Mole­kü­len am Ran­de eines Lochs schwind­lig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Mole­kü­len des Lochs ... fest­lig? Dafür gibt es kein Wort. Denn uns­re Spra­che ist von den Etwas-Leu­ten gemacht; die Loch-Leu­te spre­chen ihre eigne. 

    Das Loch ist sta­tisch; Löcher auf Rei­sen gibt es nicht. Fast nicht. 

    Löcher, die sich ver­mäh­len, wer­den ein Eines, einer der son­der­bar­sten Vor­gän­ge unter denen, die sich nicht den­ken las­sen. Tren­ne die Schei­de­wand zwi­schen zwei Löchern: gehört dann der rech­te Rand zum lin­ken Loch? oder der lin­ke zum rech­ten? oder jeder zu sich? oder bei­de zu bei­den? Mei­ne Sor­gen möcht ich haben. 

    Wenn ein Loch zuge­stopft wird: wo bleibt es dann? Drückt es sich seit­wärts in die Mate­rie? oder läuft es zu einem andern Loch, um ihm sein Leid zu kla­gen – wo bleibt das zuge­stopf­te Loch? Nie­mand weiß das: unser Wis­sen hat hier eines. 

    Wo ein Ding ist, kann kein and­res sein. Wo schon ein Loch ist: kann da noch ein and­res sein? 

    Und war­um gibt es kei­ne hal­ben Löcher –? 

    Man­che Gegen­stän­de wer­den durch ein ein­zi­ges Löch­lein ent­wer­tet; weil an einer Stel­le von ihnen etwas nicht ist, gilt nun das gan­ze übri­ge nichts mehr. Bei­spie­le: ein Fahr­schein, eine Jung­frau und ein Luftballon. 

    Das Ding an sich muß noch gesucht wer­den; das Loch ist schon an sich. Wer mit einem Bein im Loch stä­ke und mit dem andern bei uns: der allein wäre wahr­haft wei­se. Doch soll dies noch kei­nem gelun­gen sein. Grö­ßen­wahn­sin­ni­ge behaup­ten, das Loch sei etwas Nega­ti­ves. Das ist nicht rich­tig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das Pri­mä­re. Lochen Sie nicht; das Loch ist die ein­zi­ge Vor­ah­nung des Para­die­ses, die es hie­nie­den gibt. Wenn Sie tot sind, wer­den Sie erst mer­ken, was leben ist. Ver­zei­hen Sie die­sen Abschnitt; ich hat­te nur zwi­schen dem vori­gen Stück und dem näch­sten ein Loch aus­fül­len wollen. 

    Und ja, die Löcher in den Wein­glä­sern sind die mit Abstand schlimmsten ;-)

  4. Hier trifft zu:
    Vie­le Wor­te für ein Nichts - das Loch!
    Klu­ge Wor­te und ele­gan­te Sei­ten­hie­be (Bsp. Goeb­bels!) .... Danke! 

    Den Text kann­te ich noch nicht und wenn ich ihn gekannt hät­te hät­te ich mich wahr­schein­lich nicht getraut selbst etwas zum Som­mer­loch & sei­nen Ver­wand­ten zu schreiben ....

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