Peinlich ..!?

Seit eini­ger Zeit woh­ne ich in einer Stra­ße, die den Namen des bekann­ten Dich­ters und Kaba­ret­ti­sten aus den ersten Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts, Joa­chim Rin­gel­natz, trägt.

 In der Abbil­dung ist eines sei­ner 'Gedich­te' aus der Zeit zu sehen, als er noch ".. groteske(n), anarchistische(n) Unsinns­poe­sie .. " schrieb.
 

Kürz­lich stell­te ein Gesprächs­part­ner die Fra­ge, ob ich denn 'etwas' von Rin­gel­natz zitie­ren kön­ne - ich muss­te pas­sen, denn zwar hat­te ich wegen sei­ner Ähn­lich­kei­ten zu Chri­sti­an Mor­gen­stern schon eini­ge sei­ner Wer­ke gele­sen, aber zitie­ren? Nein, das konn­te ich nicht.
 

Nun also mache ich mich dar­an das - solan­ge ich hier noch woh­ne - nicht noch­mal zu erle­ben ....
 
 

" .. Doch begeg­nen Ringelnatzen

Häß­lich alte Fraun mit Katzen,

Geht er schnell drei Schritt zurück.

Denn er sagt: Das bringt kein Glück .. "

 

 

Kommentare

  1. In Ham­burg leb­ten zwei Ameisen,
    Die woll­ten nach Austra­li­en reisen.
    Bei Alto­na auf der Chaussee,
    Da taten ihnen die Bei­ne weh,
    Und da ver­zich­te­ten sie weise
    Dann auf den letz­ten Teil der Reise.

    So will man oft und kann doch nicht
    Und lei­stet dann recht gern Verzicht.

    -----

    Es gibt genau drei deut­sche Dich­ter, die mein Herz und Ver­stand erober­ten und zu mei­nen ersten eigen­stän­di­gen Lese­er­leb­nis­sen wurden.

    Tuchol­sky, Brecht und Rin­gel­natz. Wer mir von den Drei­en der Lieb­ste ist, ver­mag ich aber nicht zu sagen.

    1. Hal­lo,
      da haben wir ja min­de­stens einen Dich­ter den wir bei­de schät­zen - bei mir sind es Dür­ren­matt, Chri­sti­an Mor­gen­stern und Ringelnatz.

      Vor ein paar Jah­ren hat­te ich mal ein Gedicht was so ähn­lich war, ich wer­de suchen und es dann hier reinsetzen ....

  2. № 0303: von mäusen


    DATE: 03/23/2005 10:01:48 PM

    zwei mäu­se gehn am feldesrand,
    sie wol­len in ein frem­des land.
    da fällt es ihnen plötz­lich ein:
    wie wer­den kat­zen da wohl sein?
    sie dis­ku­tie­ren, strei­ten sich:
    gibt es da kat­zen oder nicht?
    weil alles doch sehr ungewiß
    geh’n sie zurück, ris­kie­ren nichts …


    ------------------------------------

    die kat­zen den­ken was ein glück
    da gehen mäu­se stück für stück
    und wer­den, weil sie däm­lich sind
    ris­kie­ren leben und auch kind,
    dann grei­fen wir sie , krallenscharf,
    denn weil man das als kat­ze darf,
    und schmau­sen bis zum morgengraun,
    außer ein hund kommt „kat­zel­haun…“


    -----------------------------------

    die mäu­se – schlau und sehr erfahren –
    stets ruh‘ und zuver­sicht bewahren!
    sie bel­len „wuff“ und bel­len „wau“,
    dar­aus wird kei­ne kat­ze schlau.
    die mäu­se hal­ten sie in trab:
    und das kann kei­ne kat­ze ab.
    kaum sind die kat­zen dann verschwunden
    ver­bin­den die mäu­se ihre wunden

    [Der mitt­le­re Teil ist nicht von mir - das war ein Kom­men­tar, auf den ich dann im drit­ten Absatz geant­wor­tet habe]

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