Ein wörtliches Zitat ....

einer Leser­mei­nung [3. Kom­men­tar: Oli­ver | 04.10.2009 - 00:38] die zu einem Arti­kel von tknue­wer [Tho­mas Knü­wer] mit dem Titel "Chan­ge? We can't belie­ve it" im Han­dels­blatt Web­log zu lesen ist. Es geht um die Unfä­hig­keit der Ver­la­ge sich mit den 'neu­en Medi­en' aus­ein­an­der­zu­set­zen und den Schritt in eine 'moder­ne' Art der Bericht­erstat­tung zu machen ....

Von allen Kom­men­ta­ren fand ich den hier zitier­ten am tref­fend­sten formuliert: 

Was mich per­sön­lich viel mehr ärgert ist die­se Igno­ranz für wich­ti­ge The­men in der moder­nen Medi­en­welt. Ein schö­nes Bei­spiel ist der Ver­trag von Lis­sa­bon. Über­all kann ich lesen, dass die Iren ja jetzt end­lich zuge­stimmt haben, aber kein Wort dar­über, was da eigent­lich für Repres­sio­nen und kata­stro­pha­le Fol­gen für unse­re Demo­kra­tie an die­sem Ver­trag hän­gen. So etwas erfährt man lei­der nur aus ein­zel­nen Medi­en, durch Selbst-Goog­len oder durch Blog, die einen für die­se The­ma­tik sensibilisieren.

Oder das Dra­ma um die Schwei­negrip­pe. Es müss­te in jedem Medi­um zu lesen/sehen/hören sein, dass die­se sog. "Kata­stro­phe" eine rie­si­ge Lach­num­mer ist, die nur dazu dient, Phar­ma­kon­zer­nen viel Geld zu besche­ren, im Zwei­fel auch auf Kosten von Men­schen­le­ben. Statt­des­sen sehen wir Hor­ror­mel­dun­gen und Men­schen mit Atem­mas­ken, die uns ganz viel Angst machen sollen.

Oder war­um höre ich tie­fer­ge­hen­de Infor­ma­tio­nen über die "Sau­er­land­grup­pe" nur im DLF, wäh­rend alle ande­ren Medi­en irgend­was von ima­gi­nä­ren Ter­ror­be­dro­hun­gen faseln, die ihnen vom BKA in den Fül­ler dik­tiert wur­den? War­um weiß nie­mand, dass der "Hass­pre­di­ger" sei­ne Gehalts­schecks vom Ver­fas­sungs­schutz bekam?

Jour­na­lis­mus macht sich seit Jah­ren selbst obso­let. Nicht wegen sei­ner media­len Auf­be­rei­tung, son­dern wegen sei­ner Belang­lo­si­keit, sei­ner Pro­pa­gan­da (SPD vs Bild) und sei­ner man­geln­den Qua­li­tät. Ent­hül­lun­gen gibt es seit Jah­ren kei­ne mehr und wenn lau­fen sie besten­falls im 3Sat Nacht­pro­gramm. Im Abend­pro­gramm erfah­re ich dafür die Kopu­la­ti­ons­ge­wohn­hei­ten diver­ser C-Pro­mis, nur um von den ech­ten Nach­rich­ten abzulenken.

Mitt­ler­wei­le wer­de ich aber mit grund­le­gen­den Infor­ma­tio­nen aus jeder pri­va­ten Quel­le bes­ser infor­miert als von den dut­zend Käse­blät­tern, die ihre Infor­ma­tio­nen unge­prüft von DPA abschrei­ben, ohne dass selbst ein Denk­pro­zess ein­setzt. Ausser­dem ist es wirk­lich schwie­rig, sich selbst eine Mei­nung zu bil­den, wenn man über­all nur noch eine Ein­heits­mei­nung lesen kann.

Wie eine neue Art "Jour­na­lis­mus" aus­se­hen könn­te wird hef­tig dis­ku­tiert - eine Mei­nung dazu kommt aus Eng­land - wirk­lich tref­fend, wenig­stens soweit ich es als 'jour­na­li­sti­scher Laie' beur­tei­len kann. [LINK zum Ori­gi­nal­text (Eng­lisch) | via "Fisch­markt"]

Irgend­wo muß ja 'ange­setzt' wer­den - und ganz ohne Abkehr von lieb­ge­wor­de­nen Gewohn­hei­ten ändert sich schließ­lich nichts ....

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