Statistik ist der Feind jeglicher obskurer Theorien - gegen Daten gibt es keine Argumente, sofern sie nachvollziehbar korrekt erhoben wurden.
Durch einen Artikel bei "Onkel Michaels kleine Welt" - übrigens auch zu anderen Themen durchaus lesenswert - bin ich zu der Veröffentlichung, einer Pressemeldung aus Bayern gestoßen.
Für all Jene, die noch immer zweifeln, dass "Corona/Covid-19" eine schwerwiegende Bedrohung und Ursache für höhere Sterblichkeit bedeutet, hier als Kopie die statistische Darstellung des Sterbeverlaufs (Übersterblichkeit) als Beispiel aus Bayern. Es darf vermutet werden, dass es in an deren Bundesländern ähnlich aussieht, möglicherweise mit geringen Unterschieden, die auf die Verschiedenheit der Altersstruktur zurück zu führen sein wird.
[Abbildung Quelle: https://www.statistik.bayern.de/presse/mitteilungen/2021/pm79/index.html]
Interessant ist die Entwicklung der Kurven für 2021: Wegen der Übersterblichkeit im Vorjahr fallen die Kurven gegenüber dem langjährigen Mittel extrem, weil ein Teil derer, die später gestorben wären, schon von der Pandemie dahingerafft wurden ....
Die Übersteblichkeit ist auch ein solcher Faktor, an der sich die Seite hochzieht, die seit einem Jahr kräht "wir werden hier alle verarscht"...
Ich bin zwar kein Statistiker, aber allein schon deswegen, weil durch das Mundschutztragen Erkältungskrankheiten und die Grippe kaum eine Chance hatten, aufzutreten, in der vergangenen Krankheitssaison, und die Todeszahlen dafür sind trotzdem annähernd so wie sonst, sogar noch ein bisschen höher - daraus kann ich mir doch den einzig korrekten Schluss ableiten, dass wohl etwas anderes die Todeszahlen, die sonst in der Saison auftreten, "übernommen" hat. Mit anderen Worten: Da ist sehr wohl etwas im Umlauf. Und da man zu wenig weiß, sollte man es nicht auf die leichte Schulter nehmen. (Anbei: Die Fraktion, die Corona bagetellisiert - woher wollen die so genau wissen, dass das Virus nicht fataler als eine gewöhnliche Grippe ist? Standen sie irgendwo daneben? Haben sie selbst an Patienten und Toten geforscht? Woher eigentlich diese felsenfeste Behauptung? - Die Seite ist genauso auf die gleiche Art und Weise angreifbar wie die, bei denen sie sagen, die lügen eh nur und übertreiben...)
Prinzipiell bin ich immer wieder erstaunt wie großzügig sich manche Menschen auf eine Stufe mit Wissenschaftlern stellen, die Zeit ihres Lebens ein bestimmtes Fach studiert und später aktiv mitgestaltet haben.
Es kommt mir da der Verdacht, dass solche Besserwisser nicht begreifen, dass sie sich dadurch als zutiefst unwissend und überheblich zugleich darstellen.
Wie kann man nur auf die Idee kommen, von Dingen etwas zu verstehen die man in wenigen pseudo-wissenschaftlichen Pamphleten oder gar lediglich aus Internetveröffentlichungen hat, die von ähnlich ungebildeten Laien dargestellt wurden?
Oder wenn es darum geht die Validität von Aussagen zu beurteilen, wenn sich Fachleute uneinig sind - was in der Wissenschaft durchaus normal sein kann - aber in manchen Fällen dem in einem Fach ausgebildeten Menschen schon ermöglicht zu erkennen, welche Seite in der Sache irrt. Wie will das ein Mensch beurteilen, der noch nie wissenschaftlich gearbeitet hat und daher die Art und Weise wie das geschieht überhaupt nicht beurteilen kann?
Sie schätzen das völlig korrekt ein wenn Sie sagen ".. Die Fraktion, die Corona bagatellisiert – woher wollen die so genau wissen, dass das Virus nicht fataler als eine gewöhnliche Grippe ist? .." - das ist ja gerade der Fehler!
Jeder will mitreden und hat eine MEINUNG, viele kommen überhaupt heute nicht mehr auf die Idee, dass es darum geht FAKTEN abzuwägen.
Ich will es generell nicht ausschließen, dass auch mal Außenseiter von einer Disziplin ein Korn finden, welches die "Insider" im Wald vor lauter Bäumen nicht sehen - allerdings muss man dafür aber in der Regel selbst so gut durch das Gebiet durchstudiert sein wie eben diese Leute, die damit beruflich zu tun haben und ihr Geld verdienen.
Ein wenig kann ich das für die Psychologie so bestätigen - früh übt sich. Wenn man sich dann dazu noch das Fachwissen aneignet, kann man sehr wohl gut mitreden bzw., was den Bereich der Anwendung angeht, kann es sein, dass man manchmal bessere Tips als studierte Therapeuten gibt, weil man einfach sehr viel direkte Praxiserfahrung hat. - Setzt aber voraus, dass man sehr sachlich dabei denkt. (Sonst reflektiert man stets nur seine eigenen Unzulänglichkeiten auf ein Gegenüber.)
Wie dem auch sei...
Ebenfalls gibt es das auch unter Vertretern einer Disziplin, dass diese sich nicht einer Meinung sind oder sogar auch bei irgendeiner Sache völlig daneben liegen.
Es hat auch schon Nobelpreisträger gegeben, die AIDS geleugnet haben - niemand ist also perfekt, es sind nach wie vor alles Menschen und man darf es nicht in verschwörerischer Manier immer auf die Goldwaage legen, wenn sich ein renomierter Naturwissenschaftler auch mal irrt oder seine Prognosen nicht eintreffen.
In dieser Hinsicht ist es unverständlich, dass auf der einen Seite vielleicht die Hörigkeit der Regierung gegenüber Drosten und ein paar wenigen anderen Figuren scharf kritisiert und karrikiert wird, aber auf der anderen Seite werden Leute namens "Wodarg" und wie sie nicht alle heißen genauso wie unantastbar und absolut gehandelt und zum Gott der eigenen "Bewegung" auserkoren. Und ihre Aussagen ebenso behandelt wie als wenn sie ein festgeschriebenes Naturgesetz wären.
So viel "den Stachel im eigenen Auge nicht erkennen" und "blinde Flecken" - also, manche Leute, von denen man so was schon sehen durfte, hätte man glatt mehr Intelligenz erwartet.
(Aber wahrscheinlich ist es auch so: Manche Leute sind chronisch Anti, egal gegen was es auch geht. Die brauchen das für ihr Selbstwertgefühl, immer gegen den Strom zu schwimmen, und sich damit inszenieren zu können. Das ist ihre Position im Gefüge, ihre Rolle, die sie spielen wollen. - Es geht gar nicht um die Sache, sondern nur darum, dass sie immer irgendwo als "Rebell" auftreten können.)
Wie tief eine Person in ein Fachgebiet hineingewachsen ist und wie viel dementsprechende Urteilssicherheit vorhanden ist steht dahin. Ich behaupte allerdings, dass selbst 'Angelerntes' zwar punktuell vertieftes Wissen bedeuten kann, aber nicht darüber hinaus¹. Es ist tief, aber niemals breit - und deswegen wird kein Fachurteil jenseits eines sehr engen Wissensspektrums zu erwarten sein.
Das bedeutet nicht, dass Betroffenenwissen unbedeutend wäre, selbst mit zusätzlichen Informationen ist es dennoch nur eingeschränkt, weil gerade durch die Betroffenheit nicht die gesamte Bandbreite im Fokus steht, sondern stets nur ein (begrenzter) Teilbereich.
Der Fehler in der Kommunikation durch die Regierung / die Wissenschaftler war und ist, dass sie die Diskussionen öffentlich geführt haben anstatt sich zunächst abzusprechen und dann mit einheitlicher Botschaft an die Öffentlichkeit zu gehen. Zu viel Selbstdarstellungswunsch, zu kurz vor anstehenden Wahlen, zu einfältige Politiker darunter, die besser zu solch komplexen Themen geschwiegen hätten. Es wurde insgesamt fast Alles verkehrt gemacht was verkehrt gemacht werden kann.
Zum Organisatorischen ist noch zu ergänzen welches Armutszeugnis man sich von Seiten der Politik dadurch selbst ausgestellt hat:
Dass nun Praxen in der Impfstoffversorgung vorgezogen werden, wenn Stufe II Personen noch nicht einmal Termine bekommen haben und Stufe I Personen noch nicht die zweite Impfung hatten. Mehr Chaos geht kaum.
¹ Wie ich es in meinem Artikel "Vom Nutzen "Förmlicher Bildung"" unter Punkt "ad 3:" beschrieben & erörtert habe.
Ich würde sagen, von fachlicher Seite lag auch noch ein anderer Fehler vor: Es gab Politik, die dauernd irgendein bestimmtes Ergebnis haben wollte, alle 2 Wochen oder noch schneller, und statt der Politik klar die Antwort zu geben "das haben wir nicht und werden wir auch nicht haben" gab es ein paar Vertreter der Zunft, die genau den Wüsnchen der Politik entsprechen wollten - aus sehr persönlichen Motiven.
So kommt es zustande, dass seitdem das Corona-Management Haken schlägt wie ein Hase.
Politik will ständig irgendwas, was ihren Vorstellungen entspricht, und ein einigermaßen seriös klingendes Backup dazu, das konnte ihnen faktisch eigentlich keiner geben, und anstatt die Wahrheit zu sagen und Dinge lieber mit einem Fokus der Langfristigkeit zu planen, wird jetzt stets und ständig hin und her gerudert, wenn irgendwas an de Öffentlichkeit dringt, was auch nur den Eindruck (!) vermitteln könnte, die Politik ist inkompetent.
Dadurch existiert z. B. berechtigt die Kritik am Inzidenzwert. Politik macht daraus einen regelrechten Aktienindex und zu einem heiligen Gral für gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Entscheidungen, während wissenschaftlich eigentlich ganz anders geplant werden könnte - wenn man nur nicht regelmäßig Theater drum machen würde, um sich zu inszenieren oder Panik zu verbreiten, damit man auch beim nächsten Mal ja wieder gewählt wird.
Es ist viel, zu viel schief gelaufen, da sind wir uns einig. Wie bestimmte Anteile zu bewerten sind und wie tatsächlich ihr Anteil am Verwirrspiel der Informationen ist lässt sich wohl erst nach vielen weiteren Jahren genau sagen, wenn im Rückblick aufgearbeitet werden wird.
Dass das nötig ist wird sich ebenso erweisen! Wenn man davon ausgeht, dass die Verflechtung weltweiter Interessen eher zu- als abnimmt, dann ist es sicher, dass spätere Generationen (vielleicht sogar wir nochmals, betrachtet man die Folge von Pandemien Span. Grippe - HIV - Ebola - Covid-19) damit werden umgehen müssen.