Nichts ist beständiger als der Wandel
- auch das politische System unterliegt dieser Maxime. Sehr passend und intelligent dargestellt in einem ZEIT-online-Beitrag der hier (Ausschnitt !) zitiert ist. Es ist lohnend, den gesamten Artikel am Ursprung zu lesen ....
Die diffusen Protestbewegungen erobern in unkalkulierbaren Gravitationen den politischen Raum zurück; erstaunt genießen die vereinzelten Bürger der Ego-Gesellschaft (»Unterm Strich zähl ich«) eine neue Gemeinsamkeit, sie testen ihre Souveränität und sind prinzipiell erst einmal »dagegen«. Nach den Jahren politischer Apathie kann diskursiver Druck auf die Parlamente nicht schaden; er zwingt Politiker zur geduldigen Selbsterläuterung und macht den Eliten klar, dass neben ihrer Parallelgesellschaft noch eine andere Welt existiert. Dass der Protest rasch durch »Volksabstimmungen« kanalisiert werden kann, ist allerdings eine trügerische Hoffnung; in einer vertikal organisierten Demokratie bleibt das horizontale Instrument der Volksabstimmung ein zweischneidiges Schwert.