Eine Öffnung von Läden über Mo-Sa/08-20 hinaus wird es über kurz oder lang geben:
Je mehr sich die Arbeitszeiten - der überwiegenden Zahl der Arbeitnehmer - aus den üblichen Blöcken lösen, desto mehr Nachfrage wird nach flexibleren Öffnungszeiten aufkommen - und die Geschäfte werden dem Trend nachgeben, also von 00:00 - 24:00h geöffnet haben. Das ist aber nicht der einzige Grund:
Die Kosten für Öffnungszeiten "24⁄7" - wie es uns jenseits des Teiches vorgemacht wurde - werden sich nur unwesentlich erhöhen, denn durch die Gesetzgebung ist bereits der Boden vorbereitet.
- Kürzere Kündigungszeiten,
- niedrigere Löhne, Absenkung des mittleren Einkommens durch Lohn-Dumping unter Ausnutzung der Arbeitsmarktlage
- Hartz IV als 'Schreckgespenst für die Unwilligen, die sich nicht als Zeitarbeiter verdingen wollen,
- die Vorbereitungen für den Mindestlohn ....
- das letzte Mosaiksteinchen wird der GesundheitsfondsX, mit dessen Hilfe dann auch Druck aufgebaut werden kann wenn das System jemanden krank macht: Höhere Kosten durch hochschrauben der Beiträge in Abhängigkeit von der Krankheitsdauer, je länger krank desto höher die zukünftigen Beiträge ....
und
* edit * v. 14.07.2008
X Heute war den Nachrichten zu entnehmen, daß der 'Moloch' wohl noch nicht zum 01.01.2009 arbeitsfähig sein würde: Der wissenschaftliche Beirat ist (geschlossen) zurückgetreten und außerdem ist ein wesentliches Element, die 'Bewertung von Einzelleistungen' noch nicht fertig .... 'mal abgesehen von der schallenden Ohrfeige für Frau Schmidt (Wissenschaftsbeirat: "Man ist offenbar an unserer fachlichen Meinung nicht interessiert ....") ist es ein Armutszeugnis ersten Ranges erst groß zu tönen und dann noch nicht einmal den Zeitplan hinzubekommen - die 'Mauteinführung' läßt grüßen ....
"Eine Öffnung von Läden über Mo-Sa/08-20 hinaus wird es über kurz oder lang geben"
Hier im Steinmeer schon längsten durch:
Kaiser's Mo-Sa/08-24, Kaufland Mo-Sa/08-22, die anderen Mo-Sa/08-20, alles allerdings nur die Discounter, die anderen Läden enden so zwischen 18 und 19 Uhr und das ist auch gut so.
Bis auf deinen letzten Nachkomma-Halbsatz " .. enden so zwischen 18 und 19 Uhr und das ist auch gut so. .. " beweist es ja, daß die Tendenz in diese Richtung weitergeht - und ausweiten wird es sich, da bin ich völlig sicher ....
Aus welchem Grund meinst Du denn, daß "es auch gut so" ist?
Der Grund? Nun, ich empfinde es heute nicht als Freiheit, an 24⁄7 einkaufen zu können, sich dem Konsumterror auszusetzen. Freiheit ist für mich nicht, all das zu tun, was möglich ist, sondern sich immer mehr Möglichkeiten zu schaffen und damit bewusst und verantwortungsvoll umzugehen.
Und wenn bei mir die Bäcker und andere Läden um 18 Uhr 30 schließen, dann finde ich das gut. Wer bis dahin nicht in der Lage war, sich zu versorgen, der kann zu den großen Discountern gehen.
'Moloch'....was erwartest Du von gehäufter Inkompetenz und stetig anschwellender Dummheit? Wenn beispielsweise eine Partei wie die Grünen einen ungebildeten Schwammkopf wie Herrn Bütikofer (Bütikofer nahm ein Studium der Philosophie, Sinologie und Geschichte in Heidelberg auf, schloss es aber nicht ab, keine weitere Ausbildung) an ihrer Spitze hatte, dann sagt das alles. Dann darf sich niemand über schlampige Gesetzestexte und andere Dummheiten wundern.
Übrigens, ich erhöhe von 98 auf 98,3%.
Die Freiheit sich übermäßigem Konsum zu verschließen hat man doch egal zu welcher Zeit die Läden geöffnet sind - es ist doch nicht so, daß man gezwungen wäre einzukaufen sobald ein Laden offen ist!
Ob es sinnvoll ist beim Bäcker um die Ecke einzukaufen wage ich zu bezweifeln: Alles Chemie in der Backstube - nachweislich backen nur noch 2,5% aller kleinen Bäckereien ohne "Hilfsmittel" wie Weißer, Gärhilfen, Beschleunigern, Vorbräunern etc. ....
(Brot backe ich selbst, sehr selten - meist kaufen wir "Aufback"-Brötchen von einem große regionalen Backbetrieb ....)
Ich muss bekennen, ich kaufe überhaupt nicht bei diesen Bäckern, ich kaufe nämlich gar kein Brot, weder da noch anderswo. Gegenwärtig nur Knäcke (Sesam und Dinkel) und Obst und Gemüse und ab und an Reis/Nudeln, das ist im Sommer so bei mir.
Und Pistazieneis und Brombärlimonade.
Knäcke:
80% des Marktes gehört "WASA" - das ist eine Tochtergesellschaft von NOVARTIS (vormals "SANDOZ") - dort wird u.a. das Mutterkorn * gezüchtet, aus dem verschiedene Arzneistoffe von zweifelhaftem Nutzen hergestellt werden ....
Nun fragt sich:
Ist das Knäckebrot das Produktionsziel oder ist es eine geschickte Abfallverwertung?
In meiner Wohngegend schließen die meisten Läden spätestens um 20 Uhr, nur das große Kaufhaus hat bis 22 Uhr auf. Im restlichen Berlin sieht es ebenfalls gemischt aus. Kleine Läden können es sich schlicht nicht leisten, länger als bis 18.30 / 20.00 Uhr aufzuhalten. Und da das auch was mit Energiekosten zu tun hat, werden sie sich dauerhaft damit schwertun. Bislang zeichnet sich ab, daß wirklich lange Öffnungszeiten für die Mehrheit auch der großen Läden nur im Weihnachtsgeschäft relevant sind. Aber ein paar Discounter - weit außerhalb meiner Reichweite - sind inzwischen auch zu Noteinkaufsläden mutiert. LG tinius
Für die Familie und mehr Zeit mit den Kindern!
Es gibt Berufsgruppen, die auch am Wochenende unverzichtbar sind - Ärzte, Polizisten, Feuerwehr etc.
Auch hier gibt es genügend Leute, die am Wochenende kaum Zeit für die Liebsten haben.
Aber diese Leute sind WICHTIG
Ihre Aufgabe und deren 24⁄7 Verfügbarkeit ist WICHTIG, LEBENSNOTWENDIG
Ich glaub kaum, dass jemand daran sterben wird, weil am Samstag, 23h keine neue Handtasche zu bekommen ist oder Sonntags um 14h nirgends ein neuer Fernseher aufzutreiben ist.
@ tinius
Personal ist das eine, Energie das andere Problem bei verlängerten Öffnungszeiten .... natürlich ist mir klar, daß nicht überall 'rund-um-die-Uhr' offen sein kann ....
Was ich begrüßen würde ist folgende Regelung:
Jeder Laden, jeder Handwerker, jede Kneipe, jeder Dienstleister - also alle Selbständigen - kann selbst bestimmen wann geöffnet sein soll, eine tägliche/wöchentliche Mindestzeit von wenigen Stunden könnte zur Pflicht gemacht werden - wobei diese über die Wochentage verteilt oder kumuliert werden dürften .... das wäre sicher die größte Freiheit für ALLE.
Das 'Abendgeschäft' - so wie heute - nur den Tankstellen zu überlassen ist weder sinnvoll noch wünschenswert ....
@ kepkezkem
Was die Berufsgruppen angeht, die auch am Wochenende unverzichtbar sind - Ärzte, Polizisten, Feuerwehr etc. stimme ich zu - bei den anderen Bedürfnissen sehe ich deine Argumentation ein.
Nur sind die derzeitigen Bedingungen weder für die Händler/Dienstleister etc. richtig, denn ihre Entscheidungsfreiheit wird eingeschränkt - das alleine scheint mir sinnvoll zu ändern
Du sagt zu Recht: Niemand muß zu einer bestimmten Zeit einen FS kaufen können - wenn er aber will sollte er einen Laden finden .... wenn es dann einen Aufschlag (z.B. für 'unorthodoxe Verkaufszeit) gäbe wäre der Nachteil für die Verkäuferseite wieder gerade gezogen ....
Sie dürfen so lange aufhaben, wie sie möchten. Aber außer in Touristen - Gegenden lohnt es sich einfach nicht. Und selbst dort können es nur die Großen stemmen. Eine Mindestöffnung gibt es : recht unkompliziert werden einfach die Öffnungszeiten vor der Änderung des Ladenschlußgesetzes beibehalten / vieder eingeführt. Und die waren schon davor unterschiedlich : von 18.30 bis 20.00 Uhr konnte es variieren. Mehr vorzuschreiben geht außer in Einkaufsmalls nicht. Denn : wir sind ein relativ freies Land. ;) Das Schöne ist, man wollte eine Änderung des Gesetzes, man hat sie bekommen, aber mit den Konsequenzen will niemand leben. Eigentlich schließe ich daraus : eigentlich wollte man einen Öffnungszwang per Gesetz einführen : 24⁄7 für alle. Das löst zwar immer noch nicht das Problem, massiv sinkender Kaufkraft in den nächsten Jahren, aber es tut gut, unter dem Deckmäntelchen des Volkswillens und der Linberalisierung andere zu unsinnigen Dingen zwingen zu wollen, gelle ? LG tinius
"massiv sinkende Kaufkraft"
Wenn kein Geld (auf Kundenseite) vorhanden ist, wirds auch nicht ausgegeben.
Wer Geld hat, kann dies auch zu normalen Zeiten ausgeben.
Wenn die Geschäfte länger offen haben, hab ich auch nicht mehr Geld zur Verfügung als jetzt.
Die "Kauftouristen" die jetzt am Wochenende in die Nachbarländer fahren, werden auch nicht bei uns kaufen, nur weil auch wir Sonntags öffnen.
Diese fahren weiter in die Billigländer - eben am Wochenende, weil sie unter der Woche genauso arbeiten müssen und keine Zeit dafür haben.
Ich sehs ja jetzt - Donnerstag haben wir bis 20h geöffnet - 1 Stunde länger als sonst.
Das ist dann die Stunde, wo wir uns mit was zu lesen oder zu spielen in eine Ecke zurückziehen und warten, dass sie vergeht.
5 Kunden in dieser Zeit sind schon selten.
Vor knapp 10 Jahren hat bei uns alles um 18.30÷19.00 geschlossen. Nur der erste Samstag im Monat war bis 17h. Die anderen bis 12h.
Die Menschen hatten trotzdem genug zu essen - keiner ist deswegen verhungert.
@ kepkezkem & tinius
Vielleicht sollte ich eine grundsätzliche Aussage voranstellen: Wer Kapital und/oder Arbeit einsetzt um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten sollte dies möglichst unbehelligt vom Staat tun dürfen - allgemeine Gesetze sind natürlich zu beachten, aber die Ladenöffnungszeiten haben ja keinen Gesetzescharakter .... *lebensnotwendig* - ich sagte es schon weiter oben - ist das Einkaufen rund um die Uhr bestimmt nicht, auch aus diesem Grund ist es m.E. wichtig, da größte Liberalität zu gewährleisten.
Sinkende Kaufkraft ist ein Problem des Staates:
Wenn immer größere Anteile des Einkommens zuerst an den Staat gehen - der dann manchmal gegen die Willenserklärung der Bürger - damit umgeht, dann ist natürlich bei diesem nicht mehr soviel übrig, daß es für mehr als Nahrung & Wohnung (incl. der da auch immer steigenden Kosten!) ausgegeben werden könnte ....
Wir können uns jedenfalls ein Lachen nicht verkneifen, wenn an den sog. "verkaufsoffenen Sonntagen" angeblich mehr Zeit für die Familie bleibt, um zusammen einzukaufen......und dann besuchen Papa und die Kinder ihre Mama im Geschäft auf der Arbeit.
oT
Willkommen zurück - ich hoffe, Du hattest einen schönen Urlaub und einen ereignislosen Rückflug ...?
zT
Das ist eine völlig neue Definition von Familienaktivität - soviel ist sicher! ja, wie ich schon andeutete: Wenn es keine Kunden gibt braucht natürlich ein Geschäft nicht geöffnet zu sein .... wenn allerdings Nachfrage festgestellt wird wäre es töricht dem nicht nachzugeben - und genau das kann heute nur begrenzt festgestellt werden, weil es Regelwerke gibt die solche 'Experimente' verhindern ....