Die 'Saat' geht auf ....

Eine Öff­nung von Läden über Mo-Sa/08-20 hin­aus wird es über kurz oder lang geben:
Je mehr sich die Arbeits­zei­ten - der über­wie­gen­den Zahl der Arbeit­neh­mer - aus den übli­chen Blöcken lösen, desto mehr Nach­fra­ge wird nach fle­xi­ble­ren Öff­nungs­zei­ten auf­kom­men - und die Geschäf­te wer­den dem Trend nach­ge­ben, also von 00:00 - 24:00h geöff­net haben. Das ist aber nicht der ein­zi­ge Grund:

Die Kosten für Öff­nungs­zei­ten "247" - wie es uns jen­seits des Tei­ches vor­ge­macht wur­de - wer­den sich nur unwe­sent­lich erhö­hen, denn durch die Gesetz­ge­bung ist bereits der Boden vorbereitet.

  • Kür­ze­re Kündigungszeiten, 
  • nied­ri­ge­re Löh­ne, Absen­kung des mitt­le­ren Ein­kom­mens durch Lohn-Dum­ping unter Aus­nut­zung der Arbeitsmarktlage 
  • Hartz IV als 'Schreck­ge­spenst für die Unwil­li­gen, die sich nicht als Zeit­ar­bei­ter ver­din­gen wollen, 
  • und

  • die Vor­be­rei­tun­gen für den Mindestlohn .... 
  • das letz­te Mosa­ik­stein­chen wird der Gesund­heits­fondsX, mit des­sen Hil­fe dann auch Druck auf­ge­baut wer­den kann wenn das System jeman­den krank macht: Höhe­re Kosten durch hoch­schrau­ben der Bei­trä­ge in Abhän­gig­keit von der Krank­heits­dau­er, je län­ger krank desto höher die zukünf­ti­gen Beiträge .... 

* edit * v. 14.07.2008
X Heu­te war den Nach­rich­ten zu ent­neh­men, daß der 'Moloch' wohl noch nicht zum 01.01.2009 arbeits­fä­hig sein wür­de: Der wis­sen­schaft­li­che Bei­rat ist (geschlos­sen) zurück­ge­tre­ten und außer­dem ist ein wesent­li­ches Ele­ment, die 'Bewer­tung von Ein­zel­lei­stun­gen' noch nicht fer­tig .... 'mal abge­se­hen von der schal­len­den Ohr­fei­ge für Frau Schmidt (Wis­sen­schafts­bei­rat: "Man ist offen­bar an unse­rer fach­li­chen Mei­nung nicht inter­es­siert ....") ist es ein Armuts­zeug­nis ersten Ran­ges erst groß zu tönen und dann noch nicht ein­mal den Zeit­plan hin­zu­be­kom­men - die 'Maut­ein­füh­rung' läßt grüßen ....

Kommentare

  1. "Eine Öff­nung von Läden über Mo-Sa/08-20 hin­aus wird es über kurz oder lang geben"
    Hier im Stein­meer schon läng­sten durch:
    Kaiser's Mo-Sa/08-24, Kauf­land Mo-Sa/08-22, die ande­ren Mo-Sa/08-20, alles aller­dings nur die Dis­coun­ter, die ande­ren Läden enden so zwi­schen 18 und 19 Uhr und das ist auch gut so.

  2. Bis auf dei­nen letz­ten Nach­kom­ma-Halb­satz " .. enden so zwi­schen 18 und 19 Uhr und das ist auch gut so. .. " beweist es ja, daß die Ten­denz in die­se Rich­tung wei­ter­geht - und aus­wei­ten wird es sich, da bin ich völ­lig sicher ....
    Aus wel­chem Grund meinst Du denn, daß "es auch gut so" ist?

  3. Der Grund? Nun, ich emp­fin­de es heu­te nicht als Frei­heit, an 247 ein­kau­fen zu kön­nen, sich dem Kon­sum­ter­ror aus­zu­set­zen. Frei­heit ist für mich nicht, all das zu tun, was mög­lich ist, son­dern sich immer mehr Mög­lich­kei­ten zu schaf­fen und damit bewusst und ver­ant­wor­tungs­voll umzugehen.
    Und wenn bei mir die Bäcker und ande­re Läden um 18 Uhr 30 schlie­ßen, dann fin­de ich das gut. Wer bis dahin nicht in der Lage war, sich zu ver­sor­gen, der kann zu den gro­ßen Dis­coun­tern gehen.
    'Moloch'....was erwar­test Du von gehäuf­ter Inkom­pe­tenz und ste­tig anschwel­len­der Dumm­heit? Wenn bei­spiels­wei­se eine Par­tei wie die Grü­nen einen unge­bil­de­ten Schwamm­kopf wie Herrn Büti­ko­fer (Büti­ko­fer nahm ein Stu­di­um der Phi­lo­so­phie, Sino­lo­gie und Geschich­te in Hei­del­berg auf, schloss es aber nicht ab, kei­ne wei­te­re Aus­bil­dung) an ihrer Spit­ze hat­te, dann sagt das alles. Dann darf sich nie­mand über schlam­pi­ge Geset­zes­tex­te und ande­re Dumm­hei­ten wundern.
    Übri­gens, ich erhö­he von 98 auf 98,3%.

  4. Die Frei­heit sich über­mä­ßi­gem Kon­sum zu ver­schlie­ßen hat man doch egal zu wel­cher Zeit die Läden geöff­net sind - es ist doch nicht so, daß man gezwun­gen wäre ein­zu­kau­fen sobald ein Laden offen ist!

    Ob es sinn­voll ist beim Bäcker um die Ecke ein­zu­kau­fen wage ich zu bezwei­feln: Alles Che­mie in der Back­stu­be - nach­weis­lich backen nur noch 2,5% aller klei­nen Bäcke­rei­en ohne "Hilfs­mit­tel" wie Wei­ßer, Gär­hil­fen, Beschleu­ni­gern, Vor­bräu­nern etc. ....
    (Brot backe ich selbst, sehr sel­ten - meist kau­fen wir "Aufback"-Brötchen von einem gro­ße regio­na­len Backbetrieb ....)

  5. Ich muss beken­nen, ich kau­fe über­haupt nicht bei die­sen Bäckern, ich kau­fe näm­lich gar kein Brot, weder da noch anders­wo. Gegen­wär­tig nur Knäcke (Sesam und Din­kel) und Obst und Gemü­se und ab und an Reis/Nudeln, das ist im Som­mer so bei mir.
    Und Pista­zi­en­eis und Brombärlimonade.

  6. Knäcke:
    80% des Mark­tes gehört "WASA" - das ist eine Toch­ter­ge­sell­schaft von NOVARTIS (vor­mals "SANDOZ") - dort wird u.a. das Mut­ter­korn * gezüch­tet, aus dem ver­schie­de­ne Arz­nei­stof­fe von zwei­fel­haf­tem Nut­zen her­ge­stellt werden .... 

    Nun fragt sich:
    Ist das Knäcke­brot das Pro­duk­ti­ons­ziel oder ist es eine geschick­te Abfall­ver­wer­tung?


    * " .. Mut­ter­korn ent­hält die stark gif­ti­gen Alka­lo­ide Ergo­ta­min, Ergo­to­xin und Ergo­me­trin. .. DR. Albert Hof­mann ent­wickel­te im Jah­re 1943 aus dem Mut­ter­korn das LSD .. "
    [Zitat]

  7. In mei­ner Wohn­ge­gend schlie­ßen die mei­sten Läden spä­te­stens um 20 Uhr, nur das gro­ße Kauf­haus hat bis 22 Uhr auf. Im rest­li­chen Ber­lin sieht es eben­falls gemischt aus. Klei­ne Läden kön­nen es sich schlicht nicht lei­sten, län­ger als bis 18.30 / 20.00 Uhr auf­zu­hal­ten. Und da das auch was mit Ener­gie­ko­sten zu tun hat, wer­den sie sich dau­er­haft damit schwer­tun. Bis­lang zeich­net sich ab, daß wirk­lich lan­ge Öff­nungs­zei­ten für die Mehr­heit auch der gro­ßen Läden nur im Weih­nachts­ge­schäft rele­vant sind. Aber ein paar Dis­coun­ter - weit außer­halb mei­ner Reich­wei­te - sind inzwi­schen auch zu Not­e­in­kaufs­lä­den mutiert. LG tinius

  8. Für die Fami­lie und mehr Zeit mit den Kindern!
    Es gibt Berufs­grup­pen, die auch am Wochen­en­de unver­zicht­bar sind - Ärz­te, Poli­zi­sten, Feu­er­wehr etc.
    Auch hier gibt es genü­gend Leu­te, die am Wochen­en­de kaum Zeit für die Lieb­sten haben.
    Aber die­se Leu­te sind WICHTIG
    Ihre Auf­ga­be und deren 247 Ver­füg­bar­keit ist WICHTIG, LEBENSNOTWENDIG

    Ich glaub kaum, dass jemand dar­an ster­ben wird, weil am Sams­tag, 23h kei­ne neue Hand­ta­sche zu bekom­men ist oder Sonn­tags um 14h nir­gends ein neu­er Fern­se­her auf­zu­trei­ben ist.

  9. @ tini­us
    Per­so­nal ist das eine, Ener­gie das ande­re Pro­blem bei ver­län­ger­ten Öff­nungs­zei­ten .... natür­lich ist mir klar, daß nicht über­all 'rund-um-die-Uhr' offen sein kann ....

    Was ich begrü­ßen wür­de ist fol­gen­de Regelung:
    Jeder Laden, jeder Hand­wer­ker, jede Knei­pe, jeder Dienst­lei­ster - also alle Selb­stän­di­gen - kann selbst bestim­men wann geöff­net sein soll, eine tägliche/wöchentliche Min­dest­zeit von weni­gen Stun­den könn­te zur Pflicht gemacht wer­den - wobei die­se über die Wochen­ta­ge ver­teilt oder kumu­liert wer­den dürf­ten .... das wäre sicher die größ­te Frei­heit für ALLE.

    Das 'Abend­ge­schäft' - so wie heu­te - nur den Tank­stel­len zu über­las­sen ist weder sinn­voll noch wünschenswert ....

  10. @ kep­kez­kem
    Was die Berufs­grup­pen angeht, die auch am Wochen­en­de unver­zicht­bar sind - Ärz­te, Poli­zi­sten, Feu­er­wehr etc. stim­me ich zu - bei den ande­ren Bedürf­nis­sen sehe ich dei­ne Argu­men­ta­ti­on ein.

    Nur sind die der­zei­ti­gen Bedin­gun­gen weder für die Händler/Dienstleister etc. rich­tig, denn ihre Ent­schei­dungs­frei­heit wird ein­ge­schränkt - das allei­ne scheint mir sinn­voll zu ändern

    Du sagt zu Recht: Nie­mand muß zu einer bestimm­ten Zeit einen FS kau­fen kön­nen - wenn er aber will soll­te er einen Laden fin­den .... wenn es dann einen Auf­schlag (z.B. für 'unor­tho­do­xe Ver­kaufs­zeit) gäbe wäre der Nach­teil für die Ver­käu­fer­sei­te wie­der gera­de gezogen ....

  11. Sie dür­fen so lan­ge auf­ha­ben, wie sie möch­ten. Aber außer in Tou­ri­sten - Gegen­den lohnt es sich ein­fach nicht. Und selbst dort kön­nen es nur die Gro­ßen stem­men. Eine Min­dest­öff­nung gibt es : recht unkom­pli­ziert wer­den ein­fach die Öff­nungs­zei­ten vor der Ände­rung des Laden­schluß­ge­set­zes bei­be­hal­ten / vie­der ein­ge­führt. Und die waren schon davor unter­schied­lich : von 18.30 bis 20.00 Uhr konn­te es vari­ie­ren. Mehr vor­zu­schrei­ben geht außer in Ein­kaufsmalls nicht. Denn : wir sind ein rela­tiv frei­es Land. ;) Das Schö­ne ist, man woll­te eine Ände­rung des Geset­zes, man hat sie bekom­men, aber mit den Kon­se­quen­zen will nie­mand leben. Eigent­lich schlie­ße ich dar­aus : eigent­lich woll­te man einen Öff­nungs­zwang per Gesetz ein­füh­ren : 247 für alle. Das löst zwar immer noch nicht das Pro­blem, mas­siv sin­ken­der Kauf­kraft in den näch­sten Jah­ren, aber es tut gut, unter dem Deck­män­tel­chen des Volks­wil­lens und der Lin­be­ra­li­sie­rung ande­re zu unsin­ni­gen Din­gen zwin­gen zu wol­len, gel­le ? LG tinius

  12. "mas­siv sin­ken­de Kaufkraft"
    Wenn kein Geld (auf Kun­den­sei­te) vor­han­den ist, wirds auch nicht ausgegeben.
    Wer Geld hat, kann dies auch zu nor­ma­len Zei­ten ausgeben.
    Wenn die Geschäf­te län­ger offen haben, hab ich auch nicht mehr Geld zur Ver­fü­gung als jetzt.

    Die "Kauf­tou­ri­sten" die jetzt am Wochen­en­de in die Nach­bar­län­der fah­ren, wer­den auch nicht bei uns kau­fen, nur weil auch wir Sonn­tags öffnen.
    Die­se fah­ren wei­ter in die Bil­lig­län­der - eben am Wochen­en­de, weil sie unter der Woche genau­so arbei­ten müs­sen und kei­ne Zeit dafür haben.

    Ich sehs ja jetzt - Don­ners­tag haben wir bis 20h geöff­net - 1 Stun­de län­ger als sonst.
    Das ist dann die Stun­de, wo wir uns mit was zu lesen oder zu spie­len in eine Ecke zurück­zie­hen und war­ten, dass sie vergeht.
    5 Kun­den in die­ser Zeit sind schon selten.

    Vor knapp 10 Jah­ren hat bei uns alles um 18.30÷19.00 geschlos­sen. Nur der erste Sams­tag im Monat war bis 17h. Die ande­ren bis 12h.

    Die Men­schen hat­ten trotz­dem genug zu essen - kei­ner ist des­we­gen verhungert.

  13. @ kep­kez­kem & tinius

    Viel­leicht soll­te ich eine grund­sätz­li­che Aus­sa­ge vor­an­stel­len: Wer Kapi­tal und/oder Arbeit ein­setzt um sei­nen Lebens­un­ter­halt zu bestrei­ten soll­te dies mög­lichst unbe­hel­ligt vom Staat tun dür­fen - all­ge­mei­ne Geset­ze sind natür­lich zu beach­ten, aber die Laden­öff­nungs­zei­ten haben ja kei­nen Geset­zes­cha­rak­ter .... *lebens­not­wen­dig* - ich sag­te es schon wei­ter oben - ist das Ein­kau­fen rund um die Uhr bestimmt nicht, auch aus die­sem Grund ist es m.E. wich­tig, da größ­te Libe­ra­li­tät zu gewährleisten.

    Sin­ken­de Kauf­kraft ist ein Pro­blem des Staates:
    Wenn immer grö­ße­re Antei­le des Ein­kom­mens zuerst an den Staat gehen - der dann manch­mal gegen die Wil­lens­er­klä­rung der Bür­ger - damit umgeht, dann ist natür­lich bei die­sem nicht mehr soviel übrig, daß es für mehr als Nah­rung & Woh­nung (incl. der da auch immer stei­gen­den Kosten!) aus­ge­ge­ben wer­den könnte ....

  14. Wir kön­nen uns jeden­falls ein Lachen nicht ver­knei­fen, wenn an den sog. "ver­kaufs­of­fe­nen Sonn­ta­gen" angeb­lich mehr Zeit für die Fami­lie bleibt, um zusam­men einzukaufen......und dann besu­chen Papa und die Kin­der ihre Mama im Geschäft auf der Arbeit.

  15. oT
    Will­kom­men zurück - ich hof­fe, Du hat­test einen schö­nen Urlaub und einen ereig­nis­lo­sen Rückflug ...?

    zT
    Das ist eine völ­lig neue Defi­ni­ti­on von Fami­li­en­ak­ti­vi­tät - soviel ist sicher! ja, wie ich schon andeu­te­te: Wenn es kei­ne Kun­den gibt braucht natür­lich ein Geschäft nicht geöff­net zu sein .... wenn aller­dings Nach­fra­ge fest­ge­stellt wird wäre es töricht dem nicht nach­zu­ge­ben - und genau das kann heu­te nur begrenzt fest­ge­stellt wer­den, weil es Regel­wer­ke gibt die sol­che 'Expe­ri­men­te' verhindern ....

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