Von ‘alten Jungfern’
und ‘Frauen in Frust’ ….(II)

Nach­dem ich gestern die 'alten Jung­fern' abge­ar­bei­tet habe kom­men heu­te die 'Frau­en in Frust' an die Reihe ....

Da gibt es nach mei­ner Beob­ach­tung drei Grundtypen:

  1. die Püpp­chen
  2. die Haus­müt­ter­chen
  3. und

  4. die 'zu-schön-für-die­se-Welt' Frauen 

Die 'Püpp­chen' sind treu-doof und außer­or­dent­lich naiv, sie brau­chen für jeden Schritt in ihrem Leben eine Anlei­tung und wenn ihr Mann (?) nicht in der Nähe ist suchen sie sich jemand ande­ren, der ihnen Stüt­ze, Hil­fe und Anwei­sun­gen geben kann .... ich stel­le mir manch­mal vor wie bei denen das 'Lie­bes­le­ben' funk­tio­niert: Wahr­schein­lich erklärt er ihr jeden Hand­griff und jede Bewe­gung erst­mal ganz genau und sie fragt zwi­schen­durch immer nach ob sie das jetzt auch rich­tig und gut gemacht hat .... sie brauch­ten eigent­lich nicht zu arbei­ten, weil 'Schat­zi' genug Geld hat - er ist ja auch ein paar Jähr­chen älter und könn­te fast der Papa sein - ja, der Papa, der hat sei­nem 'Gold­kind' alles gege­ben was er hat­te: Pferd, Auto, Golf­club­mit­glied­schaft - und was sonst noch so dazugehört .... 

Die Haus­müt­ter­chen hin­ge­gen haben alles orga­ni­siert und 'im Griff', das haben sie in einer har­ten Kind­heit geschwo­ren: Nie wie­der Ent­beh­run­gen und den Kampf um die knap­pen Güter, sie wer­den es ein­mal 'bes­ser' haben - sie sind bie­der und kom­men vom Lan­de, meist zieht es sie auch dahin zurück, es geht eben nichts über eine kal­ku­lier­ba­re, über­schau­ba­re Nach­bar­schaft, nur nicht zuvie­le Ände­run­gen, Neue­run­gen, Anstren­gun­gen .... der Mann pariert, sie haben das 'Sagen', Kin­der und Hund gleich inbe­grif­fen - als 'Zen­trum' der Fami­lie fun­gie­rend erwar­ten sie, daß man auf sie hört und befolgt was sie anordnen ....

Die 'zu-schön-für-diese-Welt'-Frauen geben sich welt­of­fen und wiß­be­gie­rig, das ist jedoch nur der äuße­re Schein, denn im Inne­ren sind sie zer­fres­sen von der Angst irgend­wann nicht mehr die Schön­sten und Begehr­te­sten zu sein .... Sie kom­men aus mitt­le­ren Ver­hält­nis­sen und man hat ihnen ein­ge­bläut daß es erstre­bens­wert sei sich mit allen Mit­teln nach oben zu boxen - aber immer mit freund­li­cher Fas­sa­de und einer posi­ti­ven Ein­stel­lung nach außen gespie­gelt! - sie haben selbst­ver­ständ­lich eine Putz­frau, gehen dann - wäh­rend die­se ihren Haus­halt auf Vor­der­mann bringt - zum Fit­ness, min­de­stens aber Jog­gen .... beim Essen beto­nen sie mit wie wenig man aus­kom­men kann und Alko­hol ist so lan­ge "Pfui!" bis sie ihn für ihre Zwecke jeman­den ein­flö­ßen .... sie sind die 'adret­ten', 'makel­lo­sen' und 'unnah­ba­ren' Frau­en die zwar ihre Auf­merk­sam­keit und Zuwen­dung groß­zü­gig bis her­ab­las­send zutei­len, aber nie jeman­den näher an sich her­an­kom­men las­sen, weil sie befürche­ten daß man dann hin­ter die Kulis­sen schau­en könn­te .... ihre Töch­ter sind ent­we­der ger­ten­schlan­ke Eßver­wei­ge­rin­nen oder Frust-Pum­mel­chen - irgend­wie muß man sich ja gegen die­se Über­müt­ter wehren ....

Der Typ I ist im Arbeits­le­ben gera­de so über­le­bens­fä­hig und muß stän­dig mit Kol­le­gen und Vor­ge­setz­ten in enger Kom­mu­ni­ka­ti­on ste­hen: Nichts wird selb­stän­dig erle­digt, für alle Maß­nah­men wer­den Erlaub­nis und Ver­fah­rens­an­wei­sung abge­fragt, zwi­schen­durch wird auch noch 'Schat­zi' ein­ge­schal­tet um zu hören was 'Schat­zi' davon hält .... harm­los bis völ­lig unbe­darft ist die­se Kate­go­rie kei­ne Her­aus­for­de­rung: Ab und an ein freund­li­ches 'Hallöchen!' und ein Kom­pli­ment und mit ihnen ist der Umgang pro­blem­los - es sei aber gera­ten nichts Fach­li­ches zu bespre­chen, weil man sonst Gefahr läuft über Gebühr ein­ge­spannt zu werden ....

Zu Typ II lie­ßen sich Bän­de fül­len .... natür­lich sind die­se Kol­le­gin­nen über­all prä­sent, zumin­dest erwecken sie den Ein­druck - wenn man es aber genau­er prüft wird klar: Gren­zen setzt das pri­va­te Leben, das muß geord­net und ohne Kom­pli­ka­tio­nen lau­fen, dahin­ter steht alles zurück .... sie sind die jovia­len, ver­ständ­nis­vol­len, omni­prä­sen­ten 'Müt­ter­chen', die schon 'mal hier und da ihrem Umfeld, den Kun­den und Kol­le­gen einen Rat zu Kin­der­er­zie­hung und zur Behand­lung von gän­gi­gen Krank­hei­ten geben kön­nen, den sie zuvor in einer der wesent­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen zu die­sen The­men - wie 'Bri­git­te' oder 'Gala' oder 'Bun­te' - gele­sen haben und nun, durch eige­ne Erfah­rung modi­fi­ziert, wil­ligst wei­ter­ge­ben .... ach ja: sie haben in den uner­gründ­li­chen Tie­fen ihrer Hand­ta­sche immer ein Pfla­ster parat ....

Bleibt noch der Typ III, wahr­haf­tig schil­lern­de Kol­le­gin­nen! Ich erin­ne­re mich an eini­ge davon - son­der­ba­rer­wei­se sehe ich vor mir immer ihre Apfel­brüst­chen .... pfui!, da schwei­fe ich ab ....
Die­se Kate­go­rie ist wie die flei­ßi­gen Arbeits­bie­nen: Lie­ber ein paar Auf­ga­ben mehr anneh­men, ein paar Stun­den mehr arbei­ten, ein paar Akti­vi­tä­ten zusätz­lich vorbereiten ....
Der Grund ist: Sie kön­nen nicht unter­schei­den was erfolg­reich ist und was nicht - daher erge­hen sie sich in aus­ufern­der Akti­vi­tät in der Hoff­nung irgend­et­was wer­de dann schon erfolg­reich sein - wie man leicht erken­nen kann ist es auch bei die­ser Kate­go­rie nicht weit her mit der Intel­li­genz, das wird aber durch ver­mehr­te Akti­vi­tät ver­sucht aus­zu­glei­chen .... und natür­lich sind sie schon des­we­gen nicht erfolg­los weil es stimmt, daß viel Akti­vi­tät auch viel bringt - nur der Auf­wand ist enorm und durch­aus nicht öko­no­misch .... sie lie­ben auch die klei­nen 'gad­gets', glau­ben an ihre Bedeu­tung hin­sicht­lich der Kun­den­bin­dung und erken­nen nicht, daß sie das nur des­we­gen so sehen, weil sie selbst mit der­glei­chen Kin­ker­litz­chen zu über­li­sten sind: Bringt der 'Gat­te' - der meist ein Leben in Muße zubringt weil sie sich ja auf­rei­ben - ein Par­füm­chen oder ein Blüm­chen ist ihre klei­ne Welt wie­der in Ordnung .... 

Nun wer­den sie sich fra­gen ob ich Bei­spie­le auch zu die­sen Kate­go­rien kenne.

Klar.

Da, wo ich zuletzt gear­bei­tet habe gab es die - in ‘Rein­form’ und als ‘Misch­typ’, wie das Leben so spielt …. sie tum­meln sich - wie die 'alten Jung­fern' - und glau­ben sich - wie die­se - ‘gut getarnt und inte­griert’, die Edwi­nas, Sig­rids, Con­stan­zen und Angelinas ….

Nach­satz:
Es fehlt noch die Erklä­rung, war­um ich die­se Kate­go­rien als 'Frau­en in Frust' bezeich­ne­te .... ganz ein­fach, sie sind (Typ II und III) davon über­zeugt sowie­so ALLES bes­ser 'wup­pen' zu kön­nen als jeder Mann - obwohl sie sich doch so sehr einen star­ken Hel­den wün­schen, einen der sie ent­führt und domi­niert .... den hat Typ I schon - und ist nur des­we­gen fru­striert, weil ihr Part­ner bei wei­tem nicht an Papa her­an­kommt, alles nach Papa ist nur zwei­te Wahl .... das frustet!

Kommentare

  1. ich über­le­ge die gegen­dar­stel­lung zu schreiben!
    es könn­te ja sein, dass sich arbei­ten­de män­ner auch so gut schub­la­di­sie­ren lassen;-)))

  2. Das wäre doch wirk­lich eine gute Idee .... und nur zur Ver­voll­stän­di­gung: Ich schrei­be Dir eine mail zur Erläu­te­rung des Hintergrundes ....

  3. Da gab es ein Lied­chen, das in den 60zigern ein "revi­val" erlebte:
    " .. Püpp­chen, Du bist mein Augenstern
    Püpp­chen, hab Dich zum Fres­sen gern
    Püpp­chen, mein süßes Püppchen .."

    [Püpp­chen (1929)]- aber so alt bist Du ja noch nicht ....

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