Wenn irgendwo ....

ein Fall von Kin­des­ent­füh­rung mit anschlie­ßen­dem S**ualdelikt und Tötung des Opfers statt­fin­det ist das schon schlimm genug ....

Man darf aber sicher sein, daß dann dort eine Stel­lung­nah­me zu lesen ist wo immer zu die­sem The­ma Stel­lung genom­men wird ....

Das wäre an sich noch kei­nen Bei­trag wert. Das Erschrecken­de ist aber die zugrun­de­lie­gen­de Art zu den­ken: Blin­de Ver­gel­tungs­wut, völ­lig unge­brem­ste Rach­sucht, her­vor­bre­chen archai­scher Haßgefühle ....
Solan­ge der­glei­chen Den­ken - ob nun offen geäu­ßert oder nur ins­ge­heim vor­han­den - das jeg­li­cher ver­nünf­ti­ger Argu­men­ta­ti­on unzu­gäng­lich ist (man lese die Repli­ken auf die Ver­su­che eine Ver­sach­li­chung her­bei­zu­füh­ren!) bei Vie­len im Lan­de vor­herrscht, muß die Ver­mu­tung erlaubt sein, daß der­glei­chen Men­schen auch bei ande­ren The­men nicht zu einer ratio­na­len Betrach­tung fähig sind - und daß sie da genau­so emo­tio­nal und irra­tio­nal den­ken (und wahr­schein­lich auch handeln). 

Glaubt man der Psy­cho­lo­gie, so bedeu­tet eine der­art haß­er­füll­te und auf­ge­la­de­ne­ne Stel­lung­nah­me daß deren Urhe­ber/-in ein schwer­wie­gen­des Pro­blem mit ihrem/seinem Selbst­wert­ge­fühl und ver­mut­lichh auch der eige­nen S**ualität hat - ein­fach gesagt, da ich ja kein Psy­cho­lo­ge bin:
Mich erin­nert sowas an den Lynch­mob im Mit­tel­ater, der haupt­säch­lich aus tum­ben, kei­fen­den Markt­wei­bern bestand ....

Ein guter Freund aus U.S.A. wür­de ver­mut­lich anmerken:
" .. and they vote and pro­crea­te!"

Kommentare

  1. Ich per­sön­lich fin­de, das dies ein sehr heik­les The­ma ist. Grund­sätz­lich sage ich, daß nie­mand das Recht hat, jeman­dem das Leben zu neh­men (egal ob Rich­ter oder Ange­klag­ter). Nun, ich muß dazu sagen, daß ich die Kom­men­ta­re der ver­link­ten Bei­trä­ge nicht gele­sen habe. Die Fra­ge, die sich mir stellt, ist, wie sol­che Men­schen bestraft wer­den sol­len. Ein Leben lang in den Knast? The­ra­pie oder Fol­ter­kam­mer? Was ist mit den Opfern, in die­sem Fall den Eltern und Ange­hö­ri­gen? Wer küm­mert sich um sie und ver­sucht auch ihre Wun­den zu hei­len und sie auf­zu­fan­gen? Was mich an die­ser gan­zen Situa­ti­on immer stört, daß nur von den Tätern und nicht von den Opfern gere­det wird. Mal sehen, viel­leicht schrei­be ich auf mei­nem Blog, aus mei­ner Sicht und Lage mal irgend­wann einen Bei­trag zu.
    Die Mei­nung der Psy­cho­lo­gie zu die­sem The­ma, daß Urhe­ber sol­cher Stel­lung­nah­men Pro­ble­me mit ihrer eige­nen S**ualität haben kann ich aus eige­ner Erfah­rung unter­stüt­zen. Wür­de dem aber noch hin­zu­fü­gen, daß es häu­fig auch Opfer frü­he­rer S**ualstraftaten han­delt (Stich­wort: Mi**brauch in der Kind­heit usw.). Ich selbst habe das als Kind 6 Jah­re durch und mer­ke heu­te noch wie schwer es mir fällt, wenn ich von sol­chen Fäl­len höre oder lese, sach­lich zu blei­ben. Man darf die Opfer nicht ver­ges­sen und das pas­siert lei­der all­zu oft.

  2. "Lebens­lan­ge" Haft bedeu­ten bei guter Füh­rung doch auch wie­der "nur" ein par Jähr­chen, nach denen mun­ter wei­ter­ge­macht wer­den kann.
    Ver­bre­chen, die nur Kapi­tal­scha­den brach­ten, wer­den meist här­ter bestraft, als sol­che, die Schä­den an der Psy­che und den Kör­pern der Opfer verursachten.
    Und so man­che "juri­sti­sche" Sache, die der­zeit durch die öster­rei­chi­schen Medi­en zieht (nein, ich erwäh­ne nichts kon­kre­tes, weil ich die Dis­kus­si­on dar­über leid bin) wird wirk­lich will­kür­lich behan­delt, es sind man­che doch glei­cher als andere.

    Unse­re Geset­ze erin­nern teil­wei­se eher an ein System, das auf dem Zufalls­prin­zip oder der per­sön­li­chen Ver­fas­sung des "Recht­spre­chers" auf­baut, denn an ein ein­heit­li­ches, fest­ge­leg­tes System.

  3. @ Blitzi
    Ein sehr ern­stes The­ma, ja, da bin ich völ­lig dei­ner Mei­nung. Ich kann mir auch vor­stel­len, wie­viel Leid bei den Fami­li­en ent­steht, die von sol­chen Straf­ta­ten betrof­fen sind. 

    Was ich mir aber nicht vor­stel­len kann ist, daß es rech­tens sein kann daß irgend­je­mand - Staat oder Mensch - das Recht hat einen sol­chen Täter umzu­brin­gen, geschwei­ge denn ihn lang­sam zu Tode zu quä­len - wie es im ver­link­ten Bei­trag gefor­dert wird, unter dem Hin­weis es selbst tun zu wollen ....

    Wäre es nicht maka­ber, so wünsch­te ich, die Schrei­be­rin bekä­me ein stump­fes Mes­ser in die Hand gedrückt und hät­te die Erlaub­nis ihr 'Vor­ha­ben' in die Tat umzusetzen:
    Dann blie­be von die­sen groß­spu­ri­gen, wohl­fei­len Sprü­chen nicht viel übrig .... wahr­schein­lich stün­de sie mit zit­tern­den Knien da und mach­te sich in die Hose ....

    Bil­li­ge Rhe­to­rik um Auf­merk­sam­keit zu erha­schen und die Zahl der 'hits' nach oben zu treiben.

    Genau sol­ches dumm­drei­stes popu­li­sti­sches Geze­te­re lenkt ja von dem ab, was Du zu Recht forderst:
    Daß man sich mit dem Lei­den der Opfer und ihren Ange­hö­ri­gen aus­ein­an­der­setzt .... da ist noch viel zu tun, ein guter Anfang wäre es, ihnen ohne viel Büro­kra­tie eine psy­cho­lo­gi­sche und recht­li­che Bera­tung kosten­frei(!) zur Ver­fü­gung zu stel­len und sie von den Medi­en abzu­schir­men - wenn sie das wün­schen .... denn da wird bereits viel 'Por­zel­len zer­schla­gen' - und das ist abso­lut unnötig.

  4. @ kep­kez­kem

    Lebens­lan­ge” Haft soll­te - egal bei wel­cher Füh­rung in sol­chen Fäl­len auch 'lebens­lang' bedeu­ten (ggf. "Sicher­heits­ver­wah­rung") - die Gefahr des "Rück­falls" ist extrem hoch und des­we­gen scheint mir ein sol­ches Vor­ge­hen gerechtfertigt.

    Es sind - auch da muß ich Dir bei­pflch­ten - Man­che doch glei­cher als Ande­re, ins­be­son­de­re wenn sie über aus­rei­chend Kapi­tal ver­fü­gen und/oder das Ver­bre­chen (außer Tötungs­de­lik­ten) so umfas­send ist, daß es für die Justiz einen Rie­sen­auf­wand bedeu­tet das aufzuklären ....

    Daß wei­ter die Geset­ze nicht über­all gleich ange­wen­det wer­den wun­dert mich nicht, da ja Men­schen Recht spe­ch­en - und da gibt es nun ein­mal eine gewis­se Band­brei­te - sofern die Beru­fungs­in­stan­zen funk­tio­nie­ren bün­delt sich ja dann bei denen die Rechts­auf­fas­sung und es kommt doch wie­der etwas annä­hernd Glei­ches heraus ....

  5. Lie­ber wvs,
    ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und die Kom­men­ta­re in den Ver­lin­kun­gen quer­ge­le­sen. Dei­ner Mei­nung kann ich mich nur anschlie­ßen. Alles hoh­les Geschwätz, nur um die Hits nach oben zu trei­ben. Reg Dich nicht dar­über auf. Der lie­be Gott hat lei­der einen gro­ßen Tier­gar­ten, in dem auch sol­che "Tie­re" leben. Mich mit sol­chen Leu­ten wie die­sen über so ein ern­stes The­ma zu unter­hal­ten, ist mir ein­fach zu primitiv. 

    Dei­nen guten Anfang kann ich nur unter­strei­chen. Wenn die Medi­en nicht immer noch Öl ins Feu­er gie­ßen wür­den wäre schon viel getan. Damit will ich nicht sagen, daß sol­che Fäl­le ver­schwie­gen wer­den soll­ten. Ich den­ke, die­se Zei­ten sind vor­bei und das ist auch gut so. Lan­ge genug, zu lan­ge wur­de das The­ma unter den Tep­pich gekehrt. Mi**brauch und ähn­li­ches gab es nicht, weil es nicht geben durf­te was es nicht gab. Auf­klä­rung und Hil­fe sind glau­be ich immer noch die besten Rat­ge­ber. Will hei­ßen, Bericht­erstat­tung ja, aber bit­te mit der gebo­te­nen Rück­sicht auf alle Beteidigten.

  6. @ Blitzi
    Was die Ein­schät­zung der Schwe­re sol­cher Ver­bre­chen angeht sind wir einer Meinung:
    Sie sind aufs Schärf­ste zu verurteilen!

    Auch hin­sicht­lich der Medi­en gibt es wohl kei­nen Zwei­fel: Zuviel Auf­merk­sam­keit für die Täter, zu wenig Hil­fe und Rück­sicht­nah­me hin­sicht­lich der Opfer ....

    Was mir in der öffent­li­chen Dis­kus­si­on fehlt ist eine vor­ur­teils­freie, emo­ti­ons­freie Betrach­tung der Mög­lich­kei­ten und Maß­nah­men, die sol­che Ver­bre­chen zukünf­tig ver­rin­gern könn­ten - denn, das ist doch wohl klar, es wird immer wie­der sol­che Ver­bre­chen geben, weil das ein­fach Teil der 'Band­brei­te' des S**ualverhaltens ist .... 

    'Sc**anz ab, Kopf ab' ist aber kei­ne Lösung son­dern blin­de Rache ....

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