Generation BK* ....

oder "Park­platz-Sub­kul­tur" - aus dem Absur­di­tä­ten-Kabi­nett:

*Bur­ger Kin­gen. Vol­ler Stolz prä­sen­tiert von Hell Yeah!

Doch las­sen wir "Hell Yeah!" für sich und sei­ne Kum­pels selbst sprechen:

" .. Hell Yeah ist alles!
Alles ist Hell Yeah!
Ein Pro­jekt ohne Einschränkungen.
Mit immer neu­en Gei­stesblit­zen.
Stets auf der lin­ken Spur und direkt hin­ter Dei­ner Stoßstange.
Wir sind schnel­ler als Du!
Hell Yeah hat Ben­zin im Farbraum.
In jedem Farbraum!
Wir sind über­all und wir burnen!"

Ist es das, was uns zukünf­tig an >>Kul­tur erwar­tet? Men­schen, die "Niveau" für eine ph-neu­tra­le Haut­creme halten? 

Kommentare

  1. Ach Herr WvS... ...las­sen­se mal fünf gra­de sein.
    Das sind jun­ge Leu­te. Denen müs­sen und soll­ten wir eine gewis­se flam­men­de Begei­ste­rung für ihre Hob­bies zugestehen.
    Gruß
    querformat

    1. Sei­en Sie herz­lich gegrüßt .... Herr querformat. 
      Ich sehe, Sie sind wie­der in Sachen "Inter­es­sen­aus­gleich" unterwegs.
      Jetzt wäre es ein Leich­tes für mich, Ihnen aus­ein­an­de­zu­le­gen, daß mit der­glei­chen "laisser-faire"-Appellen die Aus­wüch­se erst aus­ufern anstatt im Kei­me erstickt zu wer­den. Das über­las­se ich aber gern Beru­fe­ne­ren. Hier­zu ein kur­zes Zitat aus der Beschrei­bung des Sozio­lo­gen Karl Mann­heim:

      " .. Er beschäf­tig­te sich des wei­te­ren mit poli­ti­schen Kri­sen­er­schei­nun­gen in der Mas­sen­de­mo­kra­tie. Im Gegen­satz zur ein­sei­tig gelei­te­ten Gesin­nung und zur lais­ser-fai­re-libe­ra­li­sti­schen Demo­kra­tie, die die Gefahr des Umschla­gens in eine tota­li­tä­re Dik­ta­tur ein­schließt, emp­fahl Mann­heim als drit­ten Weg die "geplan­te Demo­kra­tie" mit einer "Pla­nung für Frei­heit", wobei Pla­nung "als ratio­na­le Beherr­schung der irra­tio­na­len Kräf­te" ver­stan­den wird. Die Gesell­schaft der "geplan­ten Frei­heit" setzt die Umfor­mung des Men­schen vor­aus und dafür ist eine Zusam­men­ar­beit von Sozio­lo­gen und Theo­lo­gen von Bedeutung."
      Ich emp­feh­le den fett mar­kier­ten Pas­sus Ihrer beson­de­ren Auf­merk­sam­keit. Beden­ken Sie bit­te: Nicht ich habe das "erfun­den" - ich wei­se ledig­lich dar­auf hin!

      "Weh­ret den Anfän­gen" - so sag­te man frü­her. Wohin wir mit "lais­ser-fai­re" gekom­men sind, kann man an der radi­ka­li­sier­ten Jugend in bestimm­ten Tei­len des Lan­des und in bestimm­ten sozio­lo­gi­schen Grup­pen sowie der Sta­ti­stik erkennen ....

      Daher drei abschlie­ßen­de Fragen:

      1. Hal­ten Sie das Essen bei BK für ernäh­rungs­phy­sio­lo­gisch wert­voll - und daher empfehlenswert? 
      2. Ist es - Ihrer Mei­nung nach - sin­voll und/oder rich­tig zu behaup­ten: "Stets auf der lin­ken Spur und direkt hin­ter Dei­ner Stoß­stan­ge. Wir sind schnel­ler als Du!"
      3. Hal­ten Sie es für eine sinn­vol­le Frei­zeit­be­schäf­ti­gung, auf einem Park­platz herumzulungern?

      "Hell Yeah!" heißt (frei) über­setzt soviel wie "Höl­le - ja bitte!" 
      - das soll­te uns doch zu den­ken geben .... Gruß, wvs

    2. Nein, nein, .... Herr quer­for­mat, so ein­fach dür­fen Sie es sich nicht machen!
      Nun heißt es: "But­ter bei die Fische" - und Stel­lung beziehen!

      Zumin­dest hät­te ich erwar­tet, daß Sie mich nicht ohne Ant­wort auf mei­ne Fra­gen lassen ....

    3. Übri­gens... ...was hat es mit dem o.g. Inter­es­sen­aus­gleich und den Freun­den die ich auf mei­ner Sei­te wäh­ne auf sich?

      Hab' ich irgend­was verpasst?
      Ach ja und was ist mit dem Boden der Neu­tra­li­tät gemeint?

      Frag­li­che Grüsse
      querformat

    4. Die Aus­sa­gen die­ser jun­gen Leu­te und somit logi­scher­wei­se (lei­der) auch die dar­an ange­knüpf­ten Fra­gen sind doch irrelevant.

      es han­delt sich um typi­sche Pro­vo­ka­tio­nen halb­star­ker / halb­wüch­si­ger jun­ger Men­schen. Bit­te nicht überbewerten.

      P.S. Wir wer­den in den näch­sten Tagen wei­ter dar­über spre­chen kön­nen, sofern Sie mögen. Ich bin jetzt hun­de­mü­de und gehe zu Bett.

      Was ist eigent­lich mit der Ein­la­dung zum Kaf­fee, über die wir vor Wochen mal sprachen?

    5. Ich kann nichts demo­kra­tie­ge­fähr­den­des dabei erken­nen, wenn sich Leu­te auf einem Park­platz tref­fen, um ihre raren Autos her­zu­zei­gen und mit­ein­an­der zu plau­dern. Ande­re kom­mu­ni­zie­ren lie­ber auf Blogs und zei­gen ein­an­der Links - oder tref­fen ein­an­der in Cafés. War­um auch nicht. (Aus öko­lo­gi­scher Per­spek­ti­ve wäre es zwar schö­ner, sie wür­den mit dem Rad fah­ren, aber das ist hier nicht das Thema.)

      Die Ant­wort auf das Zitat über Mann­heim ent­neh­me ich dem sel­ben Wikipedia-Artikel:
      Mann­heims Vor­schlag einer "geplan­ten Demo­kra­tie" und "Pla­nung für die Frei­heit" wur­de von Fried­rich August von Hay­ek in des­sen Buch Der Weg zur Knecht­schaft* scharf ange­grif­fen. Hay­ek argu­men­tier­te, daß selbst zunächst von Demo­kra­tien beschlos­se­ne plan­wirt­schaft­li­che Maß­nah­men unver­meid­lich mit Indi­vi­du­al­rech­ten in Kon­flikt gera­ten und damit - wenn auch nicht unbe­dingt beab­sich­tigt - gera­de den Weg zu tota­li­tä­ren Syste­men ebnen wür­den. Die­se wür­den dann aller­dings die "Umfor­mung des Men­schen" mit­tels Gewalt betrei­ben. Dem­entspre­chend sei in Mann­heims Werk bereits eine Ten­denz zur Ein­schrän­kung des rechts­staat­li­chen Prin­zips zugun­sten angeb­lich höhe­rer Idea­le erkennbar.
      *Die­ses Buch wür­de Ihnen wahr­schein­lich gefallen.

    6. @ kino­mu:
      Natür­lich ist die "Frei­zeit­be­schäf­ti­gung" an sich nichts Demo­kra­tie-gefähr­den­des. Es geht auch mehr um das "Drum­her­um", das was an Moti­va­ti­on dahintersteht ....
      (Dan­ke für den Buch­tipp, ein wei­te­res Exem­plar für mei­ne "Pen­si­ons­buch­li­ste")

      @ Mor­gai­ne:
      Was für grau­sa­me Comics Sie kennen ....

    7. Hal­lo, auch noch wach? Moti­va­ti­on:

      • Selbst­be­stä­ti­gung defi­niert über mate­ri­el­len Besitz anstatt per­sön­li­che Fähigkeiten/Fertigkeiten;
      • Aus­le­ben von Superioritätsphantasien; 
      • Ego-Boo­sting durch Gruppenzugehörigkeit.

      Gefahr:

      • Lang­fri­sti­ge Wer­te­ver­schie­bung bei labi­len Persönlichkeiten; 
      • Aggres­si­vi­tät gegen­über Andersdenkenden; 
      • Vom harm­lo­sen Her­um­lun­gern zu unge­setz­li­chen Akti­vi­tä­ten (Grup­penzwang).

      .... um nur eini­ge Punk­te zu nen­nen. Dabei ist die Fra­ge der ernäh­rungs­phy­sio­lo­gi­schen Bedenk­lich­keit noch nicht erör­tert. Gesund­heits­po­li­tisch ist das äußerst frag­wür­dig, wer­den doch der­zeit Pro­gram­me auf­ge­legt, die die "Awa­re­ness" in gegen­tei­li­ge Rich­tung len­ken sol­len - auf Kosten der Steu­er- und Krankenkassenbeiträge-Zahler!

      * edit *
      Dazu kom­men dann noch die Re-Sozialisierungskosten ....

    8. "Aus­le­ben von Supe­rio­ri­täts­phan­ta­sien" durch das Fah­ren von Autos wie "...Opel Asco­na B; Opel Kadett C Cou­pé;..."? Nichts gegen die­se Autos (ich bin frü­her selbst Kadett gefah­ren), aber das kann ich mir schwer vor­stel­len. Und Old­ti­mer-Besit­zer brin­gen oft auch ihre "per­sön­li­chen Fähigkeiten/Fertigkeiten" bei der Erhaltung/Restaurierung/Reparatur ihrer Fahr­zeu­ge ein. 
      (Ob mate­ri­el­ler Besitz oder per­sön­li­che Fähigkeiten/Fertigkeiten, inter­es­sant ist, wie jemand damit umgeht.)
      " Ego-Boo­sting durch Grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit": wenn *** eine Ban­de grün­den, um ande­re zu ver­prü­geln, kann man davon spre­chen. Aber ich sehen die Teil­neh­mern der Bur­ger Kin­gen-Tref­fen weder als Grup­pe (mit star­ker Kohä­si­on) noch unter­stel­le ich ihnen, "Ego-Boo­sting" nötig zu haben. 

      Es wür­de mich wun­dern, wenn sich die­se Leu­te, die ein­an­der ein Mal getrof­fen haben, als Mit­glie­der einer Grup­pe sehen. Ist Aggres­si­vi­tät gegen­über Anders­den­ken­den nicht eben­so wahr­schein­lich bei Men­schen, die sich tref­fen, um gemein­sam zu tau­chen, Musik zu hören oder zu diskutieren?
      Und das Her­um­lun­gern, man sieht ja, zu wel­chen Ver­bre­chen das im Som­mer in Bädern und an Strän­den führt. 

      Im 18. und 19. Jahr­hun­dert behaup­te­ten Fabri­kan­ten, Men­schen, die nicht 7 Tage die Woche den gan­zen Tag zu arbei­ten gezwun­gen wären, wür­den her­um­lun­gern und sich mit Alko­hol zugrun­de­rich­ten, sie sei­en daher in ihrem eige­nen Inter­es­se zur Arbeit zu zwin­gen und so zu bezah­len, dass sie sich nur die nötig­ste Nah­rung lei­sten kön­nen. Wenn ich "Her­um­lun­gern" lese, muss ich immer dar­an den­ken, und an so net­te Erfin­dun­gen wie Pan­op­ti­con, Arbeitshaus...

    9. Es mag dar­an .... lie­gen, daß ich zu sol­cher­lei "Frei­zeit­be­schäf­ti­gung" - wie unschwer zu erken­nen ist - kein oder ein gestör­tes Ver­hält­nis habe. Mir sind sol­che Tref­fen aus USA bekannt: 
      Es gibt zwei Varianten. 
      Die erste Vari­an­te schraubt und erhält - und trifft sich alle zwei Wochen um die Ergeb­nis­se gegen­sei­tig zu präsentieren.
      Die zwei­te Vari­an­te läßt schrau­ben und erhal­ten - um dann in "Ren­nen" das zu Ver­schrot­ten was vor­her gerich­tet wurde.

      Mag sein, daß es Vari­an­ten gibt, die ich nicht ken­ne. Aber dann hat ja die Dis­kus­si­on des The­mas hier Allen etwas gebracht:
      Die Befür­wor­ter konn­ten dar­stel­len, daß es nicht so schlimm ist, wie ich ver­mu­te­te. Ich habe gelernt: Es gibt harm­lo­se Varianten.

      Für Ihre Assoziation(-en) zum Wort "her­um­lun­gern", Herr kino­mu, füh­le ich mich aller­dings nicht verantwortlich ....

    10. ... und das ist gut so, ich woll­te Ihnen nicht nahe­tre­ten. (Bei dem histo­ri­schen Exkurs dach­te ich eher an den Kellogg's-Thread bei der Spinnenfrau.)

      Als "Befür­wor­ter" sehe ich mich nicht, ich ste­he dazu neu­tral - für mich sind Autos etwas, das funk­tio­nie­ren soll, und wenn mal etwas kaputt ist, rich­te ich es nicht selbst - abge­se­hen von den Schei­ben­wisch­blät­tern, die zu tau­schen mir aber auch kei­nen Spass macht. (Ich schrau­be lie­ber Com­pu­ter - wenn nötig. Das ist einfacher.)

  2. Frei­tag passt's lei­der nicht... ...da wird Johann ein Jahr alt. Somit bin ich nicht abkömmlich. 
    Wie sieht's näch­ste Woche aus?
    Gruß und gute Nacht
    querformat

  3. Bur­ger Kin­gen ist Kul­tur Nun, mit Sicher­heit sind wir ein Teil des­sen, was die Zukunft als Kul­tur erwar­ten darf. Nicht die tem­po­rä­re Ver­nich­tung von Junk­food steht im Vor­der­grund. Son­dern die Erhal­tung, Ver­wen­dung und Freu­de von tech­ni­schem Kul­tur­gut. Daher läßt sich die Frag mit einem kla­ren JA! beantworten.

    Wir sind nicht die, die ihre tie­fer­ge­leg­ten 3er BMWs durch die Stadt kut­schie­ren. Wir sind nicht die, die klei­ne Hon­da Civics, Fiat Pun­tos, VW Polos oder Opel Astras mit Kunst­stoff beplan­ken, auf Alu­fel­gen stel­len oder deren Moto­ren vergolden.

    Wir fah­ren Auto­mo­bi­le, die den Namen Auto­mo­bil noch zu Recht und mit Stolz tra­gen. Es geht um die For­men, den Klang der Moto­ren, den Geruch von Kunst­le­der und Leder gepaart mit Ben­zin und Öl. Es geht um Drivestyle.

    Und bei alle­dem, neh­men wir uns nicht so furcht­bar ernst. Müß­ten wir das viel­leicht? Nur, damit wir in ein Raster pas­sen? Och nö, das wäre zu lang­wei­lig. Kai.

    P.S. Die Anspie­lung auf mei­nen ver­meint­lich gerin­gen Intel­lekt habe ich ein­fach mal überlesen.

    1. Ein Augen­zwin­kern, Humor und Selbst­iro­nie sind über­haupt der Schlüs­sel zu vie­lem im Leben. Sie erspa­ren das schwer­mü­ti­ge Aus­ein­an­der­set­zen mit neben­säch­li­chen Scheinproblemen. ;-)

    2. @ Kai Hell Yeah:
      Ich dan­ke Ihnen für die Dar­stel­lung Ihrer Gedan­ken zum The­ma. Sie haben sach­lich reagiert obwohl ich scharf for­mu­liert habe - das allei­ne schon zeigt, daß ich mit mei­ner ersten Ein­schät­zung zu Moti­va­ti­on und Her­gang falsch lag. Inso­weit hat, wie ich wei­ter oben an Herrn kino­mu schrieb, die Dis­kus­si­on etwas gebracht: Klar­heit und bes­se­res Ver­ständ­nis - wohl vor allem auf mei­ner Seite.

      Wenn ich Sie rich­tig ver­stan­den habe sind sie also eine Art "OLD­TI­MER­club", der sich nur anders nennt? Der "drive­style" als Aus­druck, als Reve­renz an bes­se­re Zei­ten in der Auto­mo­bil­tech­nik zu erhal­ten sucht?

      @ der­ba­ron
      Auch Ihnen ein "Dan­ke" für den - augen­zwin­kern­den, wohl­wol­len­den (?) - Hin­weis, nicht so ernst an die Din­ge her­an­zu­ge­hen .... Sie tref­fen da einen Punkt, der mir zu den­ken gibt. Ich bin sicher nicht in der Lage, mich völ­lig umzu­krem­peln, aber Sie dür­fen sicher sein: Ich lerne!

      Und dafür braucht es Tole­ranz auf allen Sei­ten. Und die Mög­lich­keit, per Dis­kus­si­on Klar­heit zu schaffen.
      Ich wünsch­te mir, eine poin­tiert for­mu­lier­te Mei­nung führ­te nicht immer gleich zum "Drauf­schla­gen, Fer­tig­ma­chen" - son­dern zu Bei­trä­gen wie dem Ihren und dem von Herrn Kai Hell Yeah ....

    3. @panthol: Kei­ne Sor­ge, das Fra­ge­zei­chen hin­ter dem wohl­wol­lend kön­nen Sie ruhig weg­las­sen. Aber ich bin tat­säch­lich der Mei­nung, daß ein Leben mit geleb­ter Tole­ranz nur dann mög­lich ist, wenn man die ande­ren das tun läßt, was ihnen Spaß macht, solan­ge sie damit nie­man­dem scha­den. Wenn jemand Bur­ger-Par­ties fei­ern möch­te und ich nicht, dann las­se ich sie das tun und stö­re mich nicht dar­an. Denn davon geht das Abend­land sicher nicht unter. Wenn jemand ein Web­log in einem sau­mä­ßig ortho­gra­phi­schen Stil schreibt, dann stört mich das auch nicht. Im Gegen­teil, das ist Aus­druck des­sen, was das rea­le Leben ist. Und wenn jemand vie­le *ggg* und *lol* ein­setzt und wer ande­rer nicht, dann ist für mich auch bei­des ok. Men­schen sind nun mal unter­schied­lich - gott­sei­dank. Aber damit in aller Unter­scheid­lich­keit ein fried­li­ches Neben­ein­an­der mög­lich wird, ist nun mal ein gewis­ses "Leben und leben las­sen" eine Grund­vor­aus­set­zung. Humor und Selbst­iro­nie sind dabei wirk­lich gute Hilfsmittel.

    4. Sie spre­chen die .... Band­brei­te mensch­li­chen Ver­hal­tens an. Da kann ich zustim­men. Aber ist es nicht auch wich­tig, an Stel­len, wo man arge Aus­wüch­se erkennt - oder zu erken­nen glaubt - zumin­dest auf sol­che Beden­ken und mög­li­cher­wei­se auch Unzu­läng­lich­kei­ten hinzuweisen?

      Es ist doch eine Auf­ga­be der Vor-Gene­ra­ti­on für die Nach­fol­ge-Gene­ra­ti­on "zu sor­gen" - also zu deren Ori­en­tie­rung, Wohl­erge­hen & Erzie­hung bereit zu sein. Trotz aller Aus­ein­an­der­set­zun­gen, die damit ver­bun­den sind ....

      PS:
      Könn­ten Sie näch­stens bit­te an "wvs" adres­sie­ren? Ich möch­te mich von "pan­thol" - dem Fake - distanzieren ....

    5. Für die Nach­fol­ge­ge­nera­ti­on sor­gen: Ja schon, aber dort wo es auch Sinn macht. Sinn macht es, wenn ich sehe, wie hoch die Jugend­ar­beits­lo­sig­keit ist. Sinn macht es, wenn ich das Wie­der­erstar­ken des Rechts­extre­mis­mus in Ost­deutsch­land sehe, Sinn macht es bei Armuts­be­kämp­fung, bei sozia­len Miß­stän­den, usw. usw. 
      Aber doch nicht bei Bur­ger­par­ties, Recht­schreib­schwä­chen und Emoticons.

    6. Ich neh­me 'mal die drei .... ersten The­men her­aus (weil "sozia­le Miß­stän­de" schwer zu defi­nie­ren ist).

      Bei Jugend­ar­beits­lo­sig­keit, Rechts­extre­mis­mus, Armuts­be­kämp­fung muß doch die Fra­ge nach den Ursa­chen am Anfang ste­hen. Und da gibt es gemein­sa­me Ursa­chen für alle drei Themen:

      • "Die Gesell­schaft" will Spaß statt Ver­ant­wor­tung. Was außer­halb der eige­nen vier Wän­de und jen­seits des eige­nen Arbeits­plat­zes pas­siert - und nicht in den Medi­en breit­ge­tre­ten wird - inter­es­siert doch nur noch eine Min­der­heit, die sich bewußt ist, daß ein "wei­ter so!" nicht aus­reicht. Das ist eine Fol­ge von immer mehr staat­li­cher Regulierung. 
      • Auf­ga­ben, die frü­her von Nach­bar­schaft und Fami­lie wahr­ge­nom­men wur­den, sind auf den Staat "über­ge­gan­gen". Ein Groß­teil der Kosten kommt dabei nicht den Bedürf­ti­gen zugu­te, son­dern ver­sickert im Lau­fe des Pro­zes­ses in den Taschen der Staatsdie­ner und son­sti­gen Beteiligten .... 
      • Jah­re­lan­ge Unter­drückung der oppo­si­tio­nel­len Kräf­te in der vor­ma­li­gen DDR hat zur Explo­si­on geführt: Jetzt wer­den Struk­tu­ren frei, die nur durch Staats­ge­walt unter dem Deckel gehal­ten wer­den konn­ten. Es rächt sich zudem, daß man jah­re­lang zwar ein "Gesamt­deut­sches Mini­ste­ri­um" hat­te, das aber war - wie jetzt fest­steht - im wesent­li­chen damit beschäf­tigt, Schü­ler­rei­sen nach Ber­lin zu orga­ni­sie­ren anstatt Plä­ne für das "WIE?" nach einer Wie­der­ver­ei­ni­gung zu machen! 
      • Ohne Not wur­den in Ost­deutsch­land Struk­tu­ren der sozia­len Absi­che­rung zer­schla­gen, die funk­tio­nier­ten und den Men­schen ein Gefühl von Sicher­heit ver­mit­tel­ten. Ein Trep­pen­witz ist, daß wir nun in ganz Deutsch­land (!) medi­zi­ni­sche Ver­sor­gungs­ein­hei­ten nach wei­land sozia­li­sti­schem Muster haben werden. 
      • Armut ist eine Fra­ge des Umfel­des. "Arm" ist ja nicht mehr "hun­gernd", son­dern Nicht-Teil­ha­be am Kon­sum. In die­sem Punkt bin ich hin- und her­ge­ris­sen: Soll man den Kon­sum­ver­lockun­gen Raum schaf­fen? Soll man lie­ber nicht? Was ist bes­ser für "Arme", wenn sie einen Fern­se­her haben? Wenn sie kei­nen haben? Ich mag das nicht ent­schei­den, obwohl ich gegen das Fern­se­hen ein­ge­stellt bin, weil es von der Wirk­lich­keit ablenkt.

      Erst­mal genug. 
      Ist das so etwa die Rich­tung an die Sie dachten?

    7. Mobi­les Kul­tur­gut und die Beweg­grün­de Ein Club oder eine ähn­lich struk­tu­rier­te Form der "Zusam­men­rot­tung" liegt uns fern. Zum einen liegt das dar­in begrün­det, daß mir per­sön­lich (und auch den ande­ren "Draht­zie­hern" die­ser Tref­fen) die sich ent­wickeln­den Regeln eines ech­ten Clubs zuwi­der sind. Wir kön­nen schlecht auf auto­mo­bi­ler Ebe­ne nach der soge­nann­ten Frei­heit stre­ben und uns in ande­ren Belan­gen selbst gei­seln ohne unglaub­wür­dig zu werden. 

      Zum ande­ren ist die­ser Weg des Bei­sam­men­seins nur einer von vie­len und dient haupt­säch­lich dazu die ver­schie­de­nen bestehen­den Grüpp­chen ein wenig mehr in gegen­sei­ti­gen Kon­takt zu bringen. 

      Denn die Fas­zi­na­ti­on von altem Blech ist es, was wir tei­len. In allen ande­ren Belan­gen pral­len teil­wei­se tie­fe Unter­schie­de auf­ein­an­der. Die begin­nen bei den Alter­un­ter­schie­den der Fah­rer (gera­de mal 20 bis Mit­te 50), gehen über die Musik (die ja doch oft Teil einer Kul­tur ist), bis hin zum vor­han­de­nen Bud­get und letzt­end­lich auch dem opti­schen und tech­ni­schen Anspruch an den eige­nen Wagen.

      Jeder kommt wann er will, wenn er über­haupt will und mehr eigent­lich nicht. Natür­lich gibt es bestehen­de Freund­schaf­ten und Kon­tak­te unter­ein­an­der, doch der Grund des Tref­fens und auch des Erschei­nens bleibt die Lie­be zum alten Blech und nicht das sinn­freie Fol­gen eines Trends. 

      Denn die mei­sten haben ihr Herz schon in der Kind­heit an die­se Kisten ver­lo­ren und auch die, die jetzt einen "Young­timer" oder Old­ti­mer fah­ren weil es so ange­sagt ist, sind nicht unwill­kom­men. Ent­we­der wird es die Lie­be Ihres Lebens oder sie kom­men irgend­wann nicht mehr.

      In die­sem Sin­ne hof­fe ich, alle Zwei­fel am Sinn des Bur­ger Kin­gen oder an des­sen Kul­tur­po­ten­zi­al besei­tigt zu haben. Kai * Hell Yeah!

      P.S. Hell Yeah! ist ein Pro­jekt von 4 Krea­ti­ven (wir kom­men alle aus der Wer­bung) und exi­stiert allein aus der Inten­ti­on her­aus unse­re eige­nen Ideen umzu­set­zen und unse­ren (offen­sicht­li­chen) Fai­ble für Auto­mo­bi­le aus­zu­le­ben. Das Bur­ger Kin­gen ist so eine Art Abfall-Pro­dukt des Gan­zen und fällt eher in den Bereich Unter­hal­tung der eige­nen Person.

    8. @wvs Ich will jetzt gar nicht auf die The­men im ein­zel­nen ein­ge­hen, ich woll­te damit nur sagen, daß es The­men gibt, über die man sich sinn­vol­ler­wei­se auf­re­gen kann und The­men, über die man sich zwar auf­re­gen kann, wo es aber kei­nen Sinn macht. Im übri­gen glau­be ich nicht, daß Spaß und Ver­ant­wor­tung sich aus­schlie­ßen. Auch ver­ant­wor­tungs­vol­le Men­schen kön­nen an der "Spaß­kul­tur" anteil neh­men, war­um auch nicht? Wie gesagt: Das Leben ist nicht nur ernst oder nur spa­ßig, das Leben hat viel zu bieten.

    9. @Kai Hell Yeah Wenn ich Ihnen vor­schla­gen darf:
      Set­zen Sie das letz­te State­ment doch auf ihre Sei­te, in ihr Weblog. 
      Das macht vie­les deut­li­cher und ver­hin­dert - fal­sche und uner­wünsch­te - Inter­pre­ta­tio­nen von unbe­tei­lig­ten Drit­ten. So wie von mir ....

      PS:
      Nach­dem ich noch­mal dar­über geschla­fen habe:
      Ich bin mir nicht sicher, ob ich der Argu­men­ta­ti­on, ein Auto sei ein "mobi­les Kul­tur­gut" zustim­men kann.
      "Kul­tur­gut" sind für mich eine Oper, ein Roman, ein histo­ri­sches Gebäu­de .... nein, Autos sind kein Kulturgut.

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