in vielen Arbeitsbereichen:
" .. Generell stellt sich die Frage,
ob Zielvorgaben nicht effektiver sind als Zeitvorgaben. " schreibt Morgaine und fügt hinzu
" .. Dass dieses nicht überall umsetzbar ist, steht außer Frage."
Diesen Nachsatz finde ich bedauerlich, denn es steht zu befürchten, daß ihn Gegner eines "Zielvorgaben-Modells" dergestalt nutzen, daß sie behaupten, die Verfechter einer solchen Zielvorgabe seien sich ihrer Sache nicht sicher ....
Anstatt zu fragen:
"Was erreichen wir?",
fragt man meist
"Was kostet das?"
Die "Reichsbedenkenträger" sind fortschritts- und veränderungsfeindlich, weil sie die neuen Gegebenheiten intellektuell nicht erfassen ....
Ergebnisorientiertes Handeln mit Zielvorgaben
- das Zukunftsmodell ....
Herr WVS, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man beispielsweise die Arbeit eines Angestellten der Justizvollzugsanstalt ergebnis- und zielorientiert strukturieren könnte.
Ich schon .... wenn man die verschiedenen Aufgabenfelder anschaut:
= Zahl der Ausbrüche;
= Zahl der wiederkehrenden Insassen;
= Zahl der "eingeschmuggelten" Trips;
= Zahl der aus- und fortgebildeten Insassen.
Gut. Ich sehe, Sie hatten mehr Fantasie als ich. Grundsätzlich stimme ich der These der ergebnis- und zielorientierten Bewertung ja zu und erziehe beispielsweise meine Tochter so, die sich in Folge dessen über ein Mehr an Freiheiten im Gegensatz zu ihren Klassenkameraden freut. Ab und zu müssen allerdings auch Sanktionen ausgesprochen werden ... Aber die Fähigkeiten von Menschen sind doch recht unterschiedlich, Leistungen können eben nicht von jedem in gleichem Maße erbracht werden. Deswegen gibt es unter anderem Behindertenquoten in Betrieben. Jeder kann nur nach dem Maß seiner Möglichkeiten beurteilt werden. Der Sozialstaat hat hier die Aufgabe der ausgleichenden Gerechtigkeit.
Was die .... Erziehung angeht sind wir völlig einig: Eigenverantwortung führt zu größerer Freiheit - Einschränkung erzeugt "Untertanen"!
Wer "unfrei" erzogen wurde kann später keine Grenzen erkennen, sondern muß sie gesetzt bekommen .... da die Mehrzahl der linken Kader von der Unfähigkeit der Massen für sich selbst zu entscheiden ausgeht, ist zentraler Gedanke eben diese "Führung" durch fähige Kader .... Ideologie ist Unfreiheit, schlimmer noch als unfreie Erziehung.
Ist der unfrei Erzogene für Sie der autoritäre Charakter, der der Grenzsetzung bedarf? Was passiert, wenn die Grenzen fallen? Folgt dann die Angst vor der Freiheit, die Angst vor der Wahl? Nun, ich möchte zwar nicht jedem autoritären Charakter ein Studium an der Philosophischen Fakultät empfehlen, zumal die Voraussetzungen für autoritäre Charakter dort denkbar ungeeignet sind, doch dieser Charakter bedarf der Chance zur Selbstreflektion, bedarf eines Lernprozesses, der ihn befähigt, sich in sein Gegenüber zu versetzen, die Grenzverletzungen zu spüren, das Leiden nachvollziehen zu können, das er mit seinem Verhalten bei anderen auslöst (Ich spreche hier übrigens nicht von notwendigen Grenzverletzungen ...). Unfreie werden beispielsweise Rassisten, weil sie nicht spüren oder nachvollziehen können, was sie anderen mit ihrem Verhalten antun. Sie werden sexistisch, weil sie nicht in der Lage sind, sich in ein anderes Geschlecht hineinzuversetzen. Sie wählen Berufe, die in engen Grenzen agieren und die Grenzsetzungen zur Aufgabe haben, und sie tun dieses vielleicht auch aus der Angst heraus, jemand anders könne so sein wie sie. So entsteht eine Welt voller Grenzen und Zäune, das Wirkungsfeld der Ideologen, gleichgültig, ob von rechter oder linker Seite.
"Unfrei" und "autoritär" .... schließen sich nach meinem Verständnis aus, denn "autoritär" zu sein bedarf einer - fehlgeleiteten - aber starken Persönlichkeit. Was Ihren Vorschlag zur "Umerziehung" angeht schwanke ich zwischen Zustimmung und Ablehnung. Verdeutlichen, was das Handeln für Andere bedeutet: Ja; Zwangsweise "drehen": Nein. Das wäre Einsatz der Mittel, die man ablehnt - ich möchte auch da, daß Einsicht wächst.
Was Rassisten, Sexisten, Ideologen ganz allgemein verbindet ist zunächst einmal ein Mangel an Intelligenz. Die immer wieder vertretene These, einige herausragende Ideologen sein intelligent gewesen glaube ich nicht:
Wer in den Grenzen einer Ideologie denkt ist dumm ....
Zur Frage der Grenzsetzung durch "Linke" (meine These):
Diese Überzeugung basiert auf der gesetzgeberischen Tätigkeit der letzten 20 Jahre. In der Zeit von Rot-Grün hat sich die Zahl der Gesetze und Verordnungen um gut 30% gegenüber dem Vorzeitraum Schwarz-Gelb erhöht. Ich meine daraus eine größere "Regelungswut" zu erkennen .... im übrigen ist Planwirtschaft auch ein Zeichen übertriebenen Regelungsgedankens (wobei ich nicht verkenne, daß auch "soziale Marktwirtschaft" mittlerweile unter zu vielen Regelungen leidet).
Nur noch eine kurze Frage heute nacht, eine Antwort auf Ihren Kommentar folgt morgen nach dem zweiten (?) Kaffee.
Könnten Sie vielleicht Quellen nennen zur "Regelungswut" von Rot-Grün?
Gern .... wenn Sie mir auch bis morgen Zeit lassen .... "Gute Nacht"
Das passt ... "Gute Nacht"!
Siehe .... HIER
Herr WVS, kann die sogenannte "Regelungswut" von Rot-Grün und die angeblich damit verbundene Gesetzesflut vielleicht auch daher kommen, dass die meisten Gesetzesvorhaben mittlerweile aus Brüssel kommen und der Bundestag sie auf Grund seiner Verpflichtung gegenüber der EU durchwinken muß?
Im übrigen beklagen sich Parlamentarier aller Parteien darüber, dass die Regierung wichtige Entscheidungen außerhalb des Parlaments in Beraterkreisen vorbereitet, der einzelne Abgeordnete also immer weniger Überblick hat.
Zum Punkt Umerziehung:
Wenn Sie Pflichtveranstaltungen mit Prüfung auf die von mir genannten Schlüsselqualifikationen für Studienfächer als Umerziehung betrachten, dann plädiere ich in der Tat für Erziehung bzw. Umerziehung und entsprechende Ausschlußkriterien. Leider habe ich zu viele Autisten an der Uni und in späteren akademischen Berufen in leitenden Positionen kennengelernt, um eine andere Meinung vertreten zu können. Ein Studium Generale von mindestens zwei Semestern für *alle* Studienfächer mit entsprechenden Lehrinhalten könnte eine Lösung sein.
Zum Punkt Unfrei - Autoritär:
Die autoritäre Persönlichkeit, auf der Totalitarismen aufbauen, ist eine unfreie, baut sie doch auf einem für sie selbst nicht hinterfragbaren Normensystem auf, innerhalb dessen dann von ihr Macht ausgeübt wird.
"Das wesentliche der totalitären Herrschaft liegt also nicht darin, daß sie bestimmte Freiheiten beschneidet oder beseitigt, noch darin, daß sie die Liebe zur Freiheit aus den menschlichen Herzen ausrottet; sondern einzig darin, daß die Menschen, so wie sie sind, mit solcher Gewalt in das eiserne Band des Terrors schließt, daß der Raum des Handelns, und dies allein ist die Wirklichkeit der Freiheit, verschwindet." Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, S. 958
Hierzu .... Zu 1: Gesetzesflut
Ich kann nicht erklären woher die Fülle an neuen Gesetzen und Verordnungen kommt - ich lese lediglich was an Fakten präsentiert wird .... Sie mögen recht haben mit der Vermutung "Brüssel ist schuld" - die sind ja an Vielem schuld ....
Zu 2: Umerziehung
Ein Studium generale kann ich - aus Anschauung in USA - nicht empfehlen. Ich wäre vielmehr für praxisbezogene Themen:
- Soziale Kompetenz / Richtig Führen / Dos & Donts
- Grundlagen der Wirtschaft / des Geldverkehrs
- Firmengründung / Grundlagen
- Arbeitnehmer / Arbeitgeberrechte / Gehaltsfindung
- Recherche / Gutes Schreiben
- etc.
Zu 3: Unfrei - Autoritär
Da ist mir jetzt deutlicher geworden wie Sie "autoritär" definieren - insoweit: Zustimmung.
Das ist nicht meine Vermutung, vielmehr entstammt diese Auffassung dem "Unternehmermagazin Impulse". Ihr sekundenschneller Spürsinn für Schwachstellen ist wieder mal bemerkenswert, Herr WVS. Kein Wunder ...! ;-)
Mir fehlt in Ihrer Liste die klassische Bildung, die an den Schulen stellenweise nicht mehr vermittelt werden kann. Wie wäre es beispielsweise noch mit den Grundlagen der Ethik oder der Lektüre diverser, Herz, Verstand und Gemüt bildender Literatur?
Teile meiner .... Vorlesungen behandelten das Thema "Ethik im geschäftlichen Umgang" - und ich kann Ihnen versichern, es ist nicht leicht, den Studenten den Unterschied zwischen "Gefälligkeit" und "Bestechung" zu verdeutlichen! (Siehe "Der Pate" ....)
Der Onkel einer Studentin war ein hoher (chinesischer) Regierungsbeamter, der einem weltweit operierenden US-Konzern freundlichst sagte:
"Wir machen doch gute Geschäfte miteinander, sie sind ein sehr großes Unternehmen. Meine Nichte wird demnächst mit einem guten Abschluß ihr Studium beenden. Sie sucht nach einer angemessenen Stelle. Und wir wollen doch gute Freunde bleiben?"
Nach chinesischer Tradition ist das nicht ehrenrührig, er forderte nur eine Gefälligkeit ein, da er zuerst eine Gefälligkeit erwiesen hatte - aber: Wie sehen wir das hier? Wie müßte ein Amerikaner handeln .... sehr komplex und ich glaube, das sprengt den Rahmen für jene Studenten, die nicht solche Geschäfte machen werden ....
PS:
Wollen Sie mich wirklich glauben machen, Sie übernähmen einfach so etwas, das in einem Unternehmermagazin steht?
Nun, ich übernehme nicht "einfach so". In der Tat. Die Wahrheit, Herr WVS? Habe ich die Position des advocatus diaboli eingenommen? Oder war es die schlichte Lust am Gegenargument? Oder gar ein Gegen-Branding? (Nein, dieses Wort finden Sie nicht im Marketing-Lexikon.)
Suchen Sie sich doch einfach etwas aus, was Ihnen gefällt.
Leider fand ich dann bei meiner Schnellrecherche auf Ihre sekundenschnelle und punktgenaue Nachfrage keine Fakten zu dieser These im Netz. Aber vielleicht findet das schlagkräftige (Recherche-)Team ja etwas. Auf die Schnelle.
Das ist die Wahrheit. Und nichts als die Wahrheit. So wahr mir ich selber/Gott/die Göttin helfe ... ;-)
Auf dieses Statement .... gibt es nur eine Antwort:
Vorschlag zum "Orden für den tierischen Ernst"!
[De Kölsche Jecke luage net so jenau hen, Orden is Orden ....] ;-)
Ich sehe, jetzt wollen Sie mir wirklich ernsthaft schaden! Das Original "wider den tierischen Ernst" erhält in 2006 Friedrich Merz für die Idee der Steuererklärung auf dem Bierdeckel.
Degen oder Pistole?
(Nur kein Duell vor 11.00 Uhr morgens bitte!)
Degen - das ist doch .... keine Frage! "Das Weiße im Auge" der Gegnerin sehen - das ist wahrer Mut!
Ganz abgesehen davon:
Wenn der "Orden wider den tierischen Ernst" schon weg war,
warum dann nicht einen
"Orden für den tierischen Ernst" dagegenhalten ....
(Ich schätze Herrn Merz mindestens ebenso wie Sie!)
Das Weiße in den Augen der Gegnerin sehen? Ich werde eine Sonnenbrille tragen. Damit man die Tränen nicht sieht, *nachdem* ich getroffen habe ... ;-)
Verteilen Sie ruhig Orden. Wie wäre es dazu noch mit weiteren Ohren? Für Herrn Herr Merz beispielsweise, der ja auch bei Hedge-Fonds beratend tätig sein soll? Oder war das nur ein Gerücht?
Herr .... Merz hat zweifelsohne Licht- und Schattenseiten. Ich halte mich eher an seine Vorschläge zur Steurreform, da sie den Gegebenheiten Rechnung tragen: Vereinfachung und Abschaffung von Ausnahmetatbeständen!
Nun, was das Duell angeht, bin ich beruhigt, daß das in unserem Land verboten ist .... obwohl es eine elegante Methode wäre, die Gerichte zu entlasten, die sich mit allerhand Kleinigkeiten herumschlagen müssen ....
...eine Entlastung auf dem Rücken der Spitäler.
Oder .... zugunsten der Bestatter ....