Daran krankt es ....

in vie­len Arbeitsbereichen:
" .. Gene­rell stellt sich die Frage,
ob Ziel­vor­ga­ben nicht effek­ti­ver sind als Zeit­vor­ga­ben. "
schreibt Mor­gai­ne und fügt hinzu
" .. Dass die­ses nicht über­all umsetz­bar ist, steht außer Frage."
Die­sen Nach­satz fin­de ich bedau­er­lich, denn es steht zu befürch­ten, daß ihn Geg­ner eines "Ziel­vor­ga­ben-Modells" der­ge­stalt nut­zen, daß sie behaup­ten, die Ver­fech­ter einer sol­chen Ziel­vor­ga­be sei­en sich ihrer Sache nicht sicher ....

Anstatt zu fragen:
"Was errei­chen wir?",
fragt man meist
"Was kostet das?"
Die "Reichs­be­den­ken­trä­ger" sind fort­schritts- und ver­än­de­rungs­feind­lich, weil sie die neu­en Gege­ben­hei­ten intel­lek­tu­ell nicht erfassen ....

Ergeb­nis­ori­en­tier­tes Han­deln mit Zielvorgaben
- das Zukunftsmodell ....

Kommentare

  1. Herr WVS, ich kann mir beim besten Wil­len nicht vor­stel­len, wie man bei­spiels­wei­se die Arbeit eines Ange­stell­ten der Justiz­voll­zugs­an­stalt ergeb­nis- und ziel­ori­en­tiert struk­tu­rie­ren könnte.

    1. Ich schon .... wenn man die ver­schie­de­nen Auf­ga­ben­fel­der anschaut:

      • Sicherheit 
        = Zahl der Ausbrüche; 
      • Rückfälligkeit
        = Zahl der wie­der­keh­ren­den Insassen; 
      • Ver­hin­de­rung von Drogenkonsum
        = Zahl der "ein­ge­schmug­gel­ten" Trips; 
      • Motivation
        = Zahl der aus- und fort­ge­bil­de­ten Insassen. 
    2. Gut. Ich sehe, Sie hat­ten mehr Fan­ta­sie als ich. Grund­sätz­lich stim­me ich der The­se der ergeb­nis- und ziel­ori­en­tier­ten Bewer­tung ja zu und erzie­he bei­spiels­wei­se mei­ne Toch­ter so, die sich in Fol­ge des­sen über ein Mehr an Frei­hei­ten im Gegen­satz zu ihren Klas­sen­ka­me­ra­den freut. Ab und zu müs­sen aller­dings auch Sank­tio­nen aus­ge­spro­chen wer­den ... Aber die Fähig­kei­ten von Men­schen sind doch recht unter­schied­lich, Lei­stun­gen kön­nen eben nicht von jedem in glei­chem Maße erbracht wer­den. Des­we­gen gibt es unter ande­rem Behin­der­ten­quo­ten in Betrie­ben. Jeder kann nur nach dem Maß sei­ner Mög­lich­kei­ten beur­teilt wer­den. Der Sozi­al­staat hat hier die Auf­ga­be der aus­glei­chen­den Gerechtigkeit.

    3. Was die .... Erzie­hung angeht sind wir völ­lig einig: Eigen­ver­ant­wor­tung führt zu grö­ße­rer Frei­heit - Ein­schrän­kung erzeugt "Unter­ta­nen"!
      Wer "unfrei" erzo­gen wur­de kann spä­ter kei­ne Gren­zen erken­nen, son­dern muß sie gesetzt bekom­men .... da die Mehr­zahl der lin­ken Kader von der Unfä­hig­keit der Mas­sen für sich selbst zu ent­schei­den aus­geht, ist zen­tra­ler Gedan­ke eben die­se "Füh­rung" durch fähi­ge Kader .... Ideo­lo­gie ist Unfrei­heit, schlim­mer noch als unfreie Erziehung.

    4. Ist der unfrei Erzo­ge­ne für Sie der auto­ri­tä­re Cha­rak­ter, der der Grenz­set­zung bedarf? Was pas­siert, wenn die Gren­zen fal­len? Folgt dann die Angst vor der Frei­heit, die Angst vor der Wahl? Nun, ich möch­te zwar nicht jedem auto­ri­tä­ren Cha­rak­ter ein Stu­di­um an der Phi­lo­so­phi­schen Fakul­tät emp­feh­len, zumal die Vor­aus­set­zun­gen für auto­ri­tä­re Cha­rak­ter dort denk­bar unge­eig­net sind, doch die­ser Cha­rak­ter bedarf der Chan­ce zur Selbst­re­flek­ti­on, bedarf eines Lern­pro­zes­ses, der ihn befä­higt, sich in sein Gegen­über zu ver­set­zen, die Grenz­ver­let­zun­gen zu spü­ren, das Lei­den nach­voll­zie­hen zu kön­nen, das er mit sei­nem Ver­hal­ten bei ande­ren aus­löst (Ich spre­che hier übri­gens nicht von not­wen­di­gen Grenz­ver­let­zun­gen ...). Unfreie wer­den bei­spiels­wei­se Ras­si­sten, weil sie nicht spü­ren oder nach­voll­zie­hen kön­nen, was sie ande­ren mit ihrem Ver­hal­ten antun. Sie wer­den sexi­stisch, weil sie nicht in der Lage sind, sich in ein ande­res Geschlecht hin­ein­zu­ver­set­zen. Sie wäh­len Beru­fe, die in engen Gren­zen agie­ren und die Grenz­set­zun­gen zur Auf­ga­be haben, und sie tun die­ses viel­leicht auch aus der Angst her­aus, jemand anders kön­ne so sein wie sie. So ent­steht eine Welt vol­ler Gren­zen und Zäu­ne, das Wir­kungs­feld der Ideo­lo­gen, gleich­gül­tig, ob von rech­ter oder lin­ker Seite.

    5. "Unfrei" und "auto­ri­tär" .... schlie­ßen sich nach mei­nem Ver­ständ­nis aus, denn "auto­ri­tär" zu sein bedarf einer - fehl­ge­lei­te­ten - aber star­ken Per­sön­lich­keit. Was Ihren Vor­schlag zur "Umer­zie­hung" angeht schwan­ke ich zwi­schen Zustim­mung und Ableh­nung. Ver­deut­li­chen, was das Han­deln für Ande­re bedeu­tet: Ja; Zwangs­wei­se "dre­hen": Nein. Das wäre Ein­satz der Mit­tel, die man ablehnt - ich möch­te auch da, daß Ein­sicht wächst.

      Was Ras­si­sten, Sexi­sten, Ideo­lo­gen ganz all­ge­mein ver­bin­det ist zunächst ein­mal ein Man­gel an Intel­li­genz. Die immer wie­der ver­tre­te­ne The­se, eini­ge her­aus­ra­gen­de Ideo­lo­gen sein intel­li­gent gewe­sen glau­be ich nicht: 
      Wer in den Gren­zen einer Ideo­lo­gie denkt ist dumm ....

      Zur Fra­ge der Grenz­set­zung durch "Lin­ke" (mei­ne These):
      Die­se Über­zeu­gung basiert auf der gesetz­ge­be­ri­schen Tätig­keit der letz­ten 20 Jah­re. In der Zeit von Rot-Grün hat sich die Zahl der Geset­ze und Ver­ord­nun­gen um gut 30% gegen­über dem Vor­zeit­raum Schwarz-Gelb erhöht. Ich mei­ne dar­aus eine grö­ße­re "Rege­lungs­wut" zu erken­nen .... im übri­gen ist Plan­wirt­schaft auch ein Zei­chen über­trie­be­nen Rege­lungs­ge­dan­kens (wobei ich nicht ver­ken­ne, daß auch "sozia­le Markt­wirt­schaft" mitt­ler­wei­le unter zu vie­len Rege­lun­gen leidet).

    6. Nur noch eine kur­ze Fra­ge heu­te nacht, eine Ant­wort auf Ihren Kom­men­tar folgt mor­gen nach dem zwei­ten (?) Kaffee. 
      Könn­ten Sie viel­leicht Quel­len nen­nen zur "Rege­lungs­wut" von Rot-Grün?

    7. Herr WVS, kann die soge­nann­te "Rege­lungs­wut" von Rot-Grün und die angeb­lich damit ver­bun­de­ne Geset­zes­flut viel­leicht auch daher kom­men, dass die mei­sten Geset­zes­vor­ha­ben mitt­ler­wei­le aus Brüs­sel kom­men und der Bun­des­tag sie auf Grund sei­ner Ver­pflich­tung gegen­über der EU durch­win­ken muß?

      Im übri­gen bekla­gen sich Par­la­men­ta­ri­er aller Par­tei­en dar­über, dass die Regie­rung wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen außer­halb des Par­la­ments in Bera­ter­krei­sen vor­be­rei­tet, der ein­zel­ne Abge­ord­ne­te also immer weni­ger Über­blick hat. 

      Zum Punkt Umerziehung:
      Wenn Sie Pflicht­ver­an­stal­tun­gen mit Prü­fung auf die von mir genann­ten Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen für Stu­di­en­fä­cher als Umer­zie­hung betrach­ten, dann plä­die­re ich in der Tat für Erzie­hung bzw. Umer­zie­hung und ent­spre­chen­de Aus­schluß­kri­te­ri­en. Lei­der habe ich zu vie­le Auti­sten an der Uni und in spä­te­ren aka­de­mi­schen Beru­fen in lei­ten­den Posi­tio­nen ken­nen­ge­lernt, um eine ande­re Mei­nung ver­tre­ten zu kön­nen. Ein Stu­di­um Gene­ra­le von min­de­stens zwei Seme­stern für *alle* Stu­di­en­fä­cher mit ent­spre­chen­den Lehr­in­hal­ten könn­te eine Lösung sein. 

      Zum Punkt Unfrei - Autoritär:
      Die auto­ri­tä­re Per­sön­lich­keit, auf der Tota­li­ta­ris­men auf­bau­en, ist eine unfreie, baut sie doch auf einem für sie selbst nicht hin­ter­frag­ba­ren Nor­men­sy­stem auf, inner­halb des­sen dann von ihr Macht aus­ge­übt wird.

      "Das wesent­li­che der tota­li­tä­ren Herr­schaft liegt also nicht dar­in, daß sie bestimm­te Frei­hei­ten beschnei­det oder besei­tigt, noch dar­in, daß sie die Lie­be zur Frei­heit aus den mensch­li­chen Her­zen aus­rot­tet; son­dern ein­zig dar­in, daß die Men­schen, so wie sie sind, mit sol­cher Gewalt in das eiser­ne Band des Ter­rors schließt, daß der Raum des Han­delns, und dies allein ist die Wirk­lich­keit der Frei­heit, ver­schwin­det." Han­nah Are­ndt, Ele­men­te und Ursprün­ge tota­ler Herr­schaft, S. 958

    8. Hier­zu .... Zu 1: Gesetzesflut
      Ich kann nicht erklä­ren woher die Fül­le an neu­en Geset­zen und Ver­ord­nun­gen kommt - ich lese ledig­lich was an Fak­ten prä­sen­tiert wird .... Sie mögen recht haben mit der Ver­mu­tung "Brüs­sel ist schuld" - die sind ja an Vie­lem schuld ....

      Zu 2: Umerziehung
      Ein Stu­di­um gene­ra­le kann ich - aus Anschau­ung in USA - nicht emp­feh­len. Ich wäre viel­mehr für pra­xis­be­zo­ge­ne Themen: 
      - Sozia­le Kom­pe­tenz / Rich­tig Füh­ren / Dos & Donts
      - Grund­la­gen der Wirt­schaft / des Geldverkehrs
      - Fir­men­grün­dung / Grundlagen
      - Arbeit­neh­mer / Arbeit­ge­ber­rech­te / Gehaltsfindung
      - Recher­che / Gutes Schreiben 
      - etc.

      Zu 3: Unfrei - Autoritär
      Da ist mir jetzt deut­li­cher gewor­den wie Sie "auto­ri­tär" defi­nie­ren - inso­weit: Zustimmung.

    9. Das ist nicht mei­ne Ver­mu­tung, viel­mehr ent­stammt die­se Auf­fas­sung dem "Unter­neh­mer­ma­ga­zin Impul­se". Ihr sekun­den­schnel­ler Spür­sinn für Schwach­stel­len ist wie­der mal bemer­kens­wert, Herr WVS. Kein Wunder ...! ;-)

      Mir fehlt in Ihrer Liste die klas­si­sche Bil­dung, die an den Schu­len stel­len­wei­se nicht mehr ver­mit­telt wer­den kann. Wie wäre es bei­spiels­wei­se noch mit den Grund­la­gen der Ethik oder der Lek­tü­re diver­ser, Herz, Ver­stand und Gemüt bil­den­der Literatur?

    10. Tei­le mei­ner .... Vor­le­sun­gen behan­del­ten das The­ma "Ethik im geschäft­li­chen Umgang" - und ich kann Ihnen ver­si­chern, es ist nicht leicht, den Stu­den­ten den Unter­schied zwi­schen "Gefäl­lig­keit" und "Bestechung" zu ver­deut­li­chen! (Sie­he "Der Pate" ....)

      Der Onkel einer Stu­den­tin war ein hoher (chi­ne­si­scher) Regie­rungs­be­am­ter, der einem welt­weit ope­rie­ren­den US-Kon­zern freund­lichst sagte: 
      "Wir machen doch gute Geschäf­te mit­ein­an­der, sie sind ein sehr gro­ßes Unter­neh­men. Mei­ne Nich­te wird dem­nächst mit einem guten Abschluß ihr Stu­di­um been­den. Sie sucht nach einer ange­mes­se­nen Stel­le. Und wir wol­len doch gute Freun­de blei­ben?"
      Nach chi­ne­si­scher Tra­di­ti­on ist das nicht ehren­rüh­rig, er for­der­te nur eine Gefäl­lig­keit ein, da er zuerst eine Gefäl­lig­keit erwie­sen hat­te - aber: Wie sehen wir das hier? Wie müß­te ein Ame­ri­ka­ner han­deln .... sehr kom­plex und ich glau­be, das sprengt den Rah­men für jene Stu­den­ten, die nicht sol­che Geschäf­te machen werden ....

      PS:
      Wol­len Sie mich wirk­lich glau­ben machen, Sie über­näh­men ein­fach so etwas, das in einem Unter­neh­mer­ma­ga­zin steht?

    11. Nun, ich über­neh­me nicht "ein­fach so". In der Tat. Die Wahr­heit, Herr WVS? Habe ich die Posi­ti­on des advo­ca­tus dia­bo­li ein­ge­nom­men? Oder war es die schlich­te Lust am Gegen­ar­gu­ment? Oder gar ein Gegen-Bran­ding? (Nein, die­ses Wort fin­den Sie nicht im Marketing-Lexikon.)
      Suchen Sie sich doch ein­fach etwas aus, was Ihnen gefällt. 

      Lei­der fand ich dann bei mei­ner Schnell­re­cher­che auf Ihre sekun­den­schnel­le und punkt­ge­naue Nach­fra­ge kei­ne Fak­ten zu die­ser The­se im Netz. Aber viel­leicht fin­det das schlag­kräf­ti­ge (Recherche-)Team ja etwas. Auf die Schnelle.

      Das ist die Wahr­heit. Und nichts als die Wahr­heit. So wahr mir ich selber/Gott/die Göt­tin helfe ... ;-)

    12. Ich sehe, jetzt wol­len Sie mir wirk­lich ernst­haft scha­den! Das Ori­gi­nal "wider den tie­ri­schen Ernst" erhält in 2006 Fried­rich Merz für die Idee der Steu­er­erklä­rung auf dem Bierdeckel.

      Degen oder Pistole? 
      (Nur kein Duell vor 11.00 Uhr mor­gens bitte!)

    13. Degen - das ist doch .... kei­ne Fra­ge! "Das Wei­ße im Auge" der Geg­ne­rin sehen - das ist wah­rer Mut! 

      Ganz abge­se­hen davon:
      Wenn der "Orden wider den tie­ri­schen Ernst" schon weg war,
      war­um dann nicht einen
      "Orden für den tie­ri­schen Ernst" dagegenhalten ....

      (Ich schät­ze Herrn Merz min­de­stens eben­so wie Sie!)

    14. Das Wei­ße in den Augen der Geg­ne­rin sehen? Ich wer­de eine Son­nen­bril­le tra­gen. Damit man die Trä­nen nicht sieht, *nach­dem* ich getrof­fen habe ... ;-)

      Ver­tei­len Sie ruhig Orden. Wie wäre es dazu noch mit wei­te­ren Ohren? Für Herrn Herr Merz bei­spiels­wei­se, der ja auch bei Hedge-Fonds bera­tend tätig sein soll? Oder war das nur ein Gerücht?

    15. Herr .... Merz hat zwei­fels­oh­ne Licht- und Schat­ten­sei­ten. Ich hal­te mich eher an sei­ne Vor­schlä­ge zur Steur­re­form, da sie den Gege­ben­hei­ten Rech­nung tra­gen: Ver­ein­fa­chung und Abschaf­fung von Ausnahmetatbeständen!

      Nun, was das Duell angeht, bin ich beru­higt, daß das in unse­rem Land ver­bo­ten ist .... obwohl es eine ele­gan­te Metho­de wäre, die Gerich­te zu ent­la­sten, die sich mit aller­hand Klei­nig­kei­ten her­um­schla­gen müssen ....

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