Hackordnung ....

nennt man das sozia­le Gefü­ge in einer Grup­pe von Tie­ren. Es hat sich ein­ge­bür­gert, die­sen Begriff außer bei Tie­ren auch in der Sozio­lo­gie des Men­schen zu ver­wen­den. Beschrie­ben wird damit die Bezie­hung des Indi­vi­du­ums inner­halb der Grup­pe, also eine bestimm­te Stel­lung in der Rang­ord­nung [moder­ne­rer Begriff].

Die Rang­ord­nung = Hack­ord­nung stammt aus der Beob­ach­tung, daß Hüh­ner in einer hier­ar­chi­schen Struk­tur leben:
Ganz oben der Hahn, dar­un­ter die Hen­nen, zwi­schen denen ein stän­di­ges Geran­gel um die Stu­fe ent­steht, auf der sie ein­ge­ord­net sind. Wer wei­ter oben steht darf die dar­un­ter ste­hen­den Tie­re "hacken", d.h. ver­let­zen. Min­de­stens aber vom Fut­ter fernhalten.

Die Grün­de für die Abstu­fung, bzw. die Ein­stu­fung ein­zel­ner Tie­re sind nicht immer auf den ersten Blick sichtbar:
Es kann die Grö­ße sein.
Es kann das Alter sein.
Es kann die Befie­de­rung sein.
Es kann die Far­be sein.
Es kann das Gackern sein.
Es kann die äuße­re Form sein.

Manch­mal rot­ten sich meh­re­re Tie­re zusam­men, um ein auf­müp­fi­ges Huhn zu unter­drücken .... so geht es bei den - dum­men - Hüh­nern zu.

Mit­un­ter fin­det man die­se Ver­hal­tens­wei­sen aber auch unter den - angeb­lich evo­lu­tio­när so hoch ste­hen­den, mit Geist aus­ge­stat­te­ten - Men­schen vor ....

Muß man nun dar­aus schlie­ßen, daß, wer sich wie die Hüh­ner ver­hält, auch gei­stig auf der "Hüh­ner­ebe­ne" ein­ge­stuft wer­den muß?

Kommentare

  1. Nein, die­ser Schluß grif­fe Haar­scharf an der Sache vorbei.


    Men­schen ver­fü­gen über ein hohes Maß an Abstrak­ti­ons­ver­mö­gen, daß aber ins­be­son­de­re bei Männ­chen schlag­ar­tig ver­lo­ren geht, sobald sich Mög­lich­kei­ten zur Fort­pflan­zung erge­ben. Karl Gramm­er hat das Mensch­li­che paa­rungs­ver­hal­ten unter­sucht und in sei­nem Buch "Signa­le der Lie­be" zusam­men­ge­tra­gen. Das aller­dings ist eher schwe­re Kost.

    1. Als "schwe­re Kost" wür­de ich "Signa­le der Lie­be" nicht bezeich­nen. Es ist ein­fach geschrie­ben, aber etwas lang­at­mig. Stark quan­ti­ta­tiv ori­en­tiert, fin­den psy­chi­sche und sozia­le Fak­to­ren kaum Beachtung.

  2. @ Fel­low­Pas­sen­ger Vie­len Dank für .... Ihre poin­tier­te Stel­lung­nah­me. Soweit Sie auf die Unter­schie­de in der Aus­prä­gung der Fähig­kei­ten der Gehir­ne bei Pri­ma­ten und Rep­ti­li­en hin­wei­sen kann ich noch folgen.

    Das bedeu­te­te dann: 
    Nein, Men­schen und Hüh­ner kön­nen sich über­haupt nicht gleich ver­hal­ten, weil sie nicht über iden­ti­sche ana­to­mi­sche Struk­tu­ren ver­fü­gen - der bekann­te Äpfel-Birnen-Vergleich .... 

    Auch die The­se, männ­li­che Pri­ma­ten (incl. Mensch) ver­lö­ren ihr Abstrak­ti­ons­ver­mö­gen (ich möch­te das auf das Urteils­ver­mö­gen aus­deh­nen) wenn sich die Mög­lich­keit zur Paa­rung bie­tet, ist nachvollziehbar.

    Was hin­ge­gen - sofern die Aus­sa­ge im ersten Absatz unstrit­tig ist - dies mit der Aus­gangs­fra­ge zu tun hat erschließt sich mir nicht ....
    Die Rang­ord­nung bestimmt die Paa­rungs­mög­lich­keit, was in vie­len Fäl­len nur weni­ge Indi­vi­du­en zur Paa­rung zuläßt. Die­se Erschei­nung im Pri­ma­ten­ver­hal­ten ist beim Men­schen durch Ersatz(-auswahl-)kriterien (Geld, Posi­ti­on, Geburt) völ­lig durch­ein­an­der gera­ten - und in dem oben geschil­der­ten Zusam­men­hang auch irrele­vant, da es nicht um Paa­rung geht .... den sich zusam­men­rot­ten­den Blog­gern geht es dar­um, eine ihnen unver­ständ­li­che Form des Den­kens, Wer­te, die sie nicht haben oder ableh­nen, durch gemein­schaft­li­ches Han­deln kalt­zu­stel­len .... mit Mit­teln, die auf einen erheb­li­chen Man­gel bei der Sozia­li­sa­ti­on hinweisen.

    Das Pro­blem ist nicht "fort­pflan­zungs­be­zo­gen" - es ist "ent­wick­lungs­be­zo­gen" ....

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