In einem weblog las ich vor kurzem, man solle vor allem Amerikanische Geschäftsleute auf Europatour den gleichen Prozeduren unterziehen, denen seit kurzem Europäische Touristen und Geschäftsleute in USA unterworfen werden.
"Gut so - und warum eigentlich noch nicht?" war mein erster Gedanke.
Aber:
Wollen wir wirklich mit Bush und Konsorten auf eine Stufe gestellt werden? Wollen wir uns mit jenen vergleichen lassen, die ein freiheitlich-demokratisches Land in nur drei Jahren zu einem düsteren Abklatsch von Orwells "1984" [Big Brother is watching you!"] gemacht haben?
- Überwachungskameras;
- Elektronische Bespitzelung, auch im Internet und
- staatliche Registrierung der Mobiltelefongespräche;
- Nachbarn beschnüffeln Nachbarn - wie einst die "Blockwarte" im Nationalsozialismus;
- Vernetzung der Innen- und Außengeheimdienste und Einrichtung einer "Heimatschutzbehörde" , die nichts anderes tut als Frei- heiten, die durch die Verfassung vorgegeben sind durch Verwaltungsdekrete einzuengen;
- eine Gleichschaltung der Medien durch FCC-Order [vorletzter Absatz im Link], die erlaubt, daß Monpole im Medienbereich die kleineren Konkurrenten "platt" machen und statt "Nachrichten" ein Einheitsbrei verbreitet wird?
Nein, ich möchte nicht - wie beobachtet - in "vorauseilendem Gehorsam" vor Durchsuchung durch die TSA meine Schuhe ausziehen, obwohl mich noch niemand dazu aufgefordert hat, nur weil ich Angst habe sonst für "unpatriotisch" oder "unkooperativ" gehalten zu werden. Besonders bezeichnend ist, daß in der Veröffentlichung dieser Unter-Behörde der "Homeland Security" unter der Rubrik "Was unsere Kunden sagen" bei mehr als 1,2 Mio. Reisenden im August 2004 offensichtlich weniger als fünf positive Schreiben eingegangen sind!
Bei uns im "alten Europa" stimmt manches nicht, ich habe oft genug dazu geschrieben. Aber hier werden die Schüler noch halbwegs gebildet aus den Schulen entlassen, hier habe ich nicht das Gefühl, jeder Polizist könne mich - kraft Amtes, ohne jeden konkreten Anlaß - willkürlich aus einer Menge fischen unter dem Vorwand, ich sei möglicherweise ein Terrorist .... ich bin froh, hier zunächst als unschuldig zu gelten und nicht schon deswegen verdächtig zu sein, weil ich mit Akzent spreche und einen Bart trage ....
Wie bedauerlich, daß dieses schöne Land unter dieser "Administra- tion" [Verwaltung, aber soll man das überhaupt noch so nennen?] so zu einem faschistischen, gleichgerichteten, militanten, selbstherrlichen und radikal-pietistischen Moloch wird.
Hier noch zwei aktuelle LINKS (1) und (2) zum Thema Bush/USA