Geht es ihnen auch so?
Wohin man hört oder sieht: Fussball, Fussball, Fussball!
Dabei ist es wie mit Wahlen.
Alle wissen, es wird gewählt.
Wenige interessieren sich dafür und gehen hin.
Viele interessiert es nicht, sie wollen auch nichts davon hören.
Muß man aus der Tatsache, daß über Wahlen zwei Tage lang berichtet wird, über Fussball jedoch mehr als eine Woche schliessen, daß Fussball wichtiger ist als Wahlen?
ähm? das ergebniss von wahlen tangiert alle - egal ob an ihnen interessiert oder nicht.
wenn bayern oder die deutsche elf verliert, freuts halb österreich - obwohls eigentlich keinen tatsächlich tangiert.
Genau! .... und deswegen finde ich es so absurd, daß über Fußball unendlich viel mehr berichtet wird, anstatt den Leuten nahe zu bringen, warum es wichtig ist, zu wählen.
ist ... ... die information über wahlen bzw. politik und fußball nicht gleichermassen vorhanden?
man muss informiert werden wollen - um die information aufnehmen zu können. klar ist es ein versäumnis der bildungspolitik, die wichtigkeit und relevanz der politischen mitbeteiligung den schülern näher zu bringen. ja. aber man muss sich dann aber auch ein wenig damit auseinander setzen, sich gedankenmachen, vielleicht sogar mitdiskutieren - und das erfordert einen gewissen grad an aktiver beteiligung.
fußball ist in 97% aller fälle etwas passives, man liest die ergebnisse, man sieht im tv zu - oder gar live vor ort. da ist nicht viel an anstrengung von nöten - denn alles passiert quasi von allein, der eigenen beitrag ist ein wenig aufmerksamkeit und wenn man nicht will, blättert man um oder zappt weiter. was fußball betrifft, ist´s nicht weiter schlimm - was politik und wahlen betrifft, kanns fatal werden.
den medialen anteil von fußball und politik gegenzurechnen finde ich allerdings ein wenig übertrieben.
"gegenrechnen" Sicher, die Rechnung ist ein wenig überspitzt - aber soll man nicht etwas übertreiben, um sein Argument deutlich zu machen?
Und
Die Frage muß doch sein: Warum gibt es nicht vergleichbares, leicht konsumierbares über Politik?
Ich mache hier nicht den Medien den Vorwurf, sondern den Politikern, deren Aufgabe es doch wäre, die Bevölkerung für Politik zu interessieren - also mindestens so gute Politik zu machen, daß man darauf aufmerksam wird!
In diesem Zusammenhang wurde - auch wegen der niedrigen Wahlbeteiligung - nach der Europawahl vorgeschlagen, die Zahl der Sitze von der Wahlbeteiligung abhängig zu machen - wie einst in Weimar. So etwas fände ich prima!