Wenn Sie die "Gentechnik" erwartet haben, werden Sie sicher enttäuscht sein - aber nicht lange, das Thema wird später im Februar nachgeholt.
Wir haben unseren letzten Hund, Motte, kurz vor Weihnachten 2000 einschläfern lassen müssen, da sie durch Tumormetastasen so litt, keine Luft mehr bekam, daß wir es nicht mehr mit ansehen konnten. Das sitzt tief und es braucht Zeit, bis man wieder an einen neuen Hausgenossen - nein, besser: ein neues Familienmitglied - denkt.
Jetzt sind wir so weit. Nach langer, reiflicher Überlegung, zuletzt war die Auswahl auf die Rassen Bassett und Weimaraner geschrumpft, haben wir uns für eine Weimaraner Hündin entschieden.
Die ganze Familie ist entschlossen, die Fehler der Vergangenheit auszumerzen. Mittlerweile haben wir alle eine beträchtliche Anzahl Bücher gelesen und sind - zumindest theoretisch - auf dem neuesten Stand des Wissens über die Eingliederung eines Hundes in die Familie angelangt.
Seit Wochen beschäftigen wir uns mit diesem Thema, da wir aus den Büchern gelernt haben, wie wichtig es ist, mit "einer Stimme" zu sprechen, um den Welpen nicht zu verunsichern. Hundeerziehung gleicht insoweit der "Menschenerziehung", Konsequenz und Berechenbarkeit sind zwei wichtige Grundpfeiler.
Die Auswahl von Züchtern ist beschränkt, da diese Rasse bisher hauptsächlich jagdlich genutzt wird und "Privatleute" ohne Jagd-Interesse nur vereinzelt in den Besitz eines solchen Hundes gelangen. Zwei Würfe, mit wenigen Tagen Abstand im Januar geboren, stehen zur Wahl. Heute haben wir den ersten Wurf angesehen. Die Züchter wohnen nur 40 km entfernt, das war einfach zu erledigen.
Die Kleinen sind erst zwei Wochen alt, noch mit geschlossenen Augen, aber doch schon mobil, wenn es darum geht sich Nahrung bei ihrer Mutter zu beschaffen. Sie fiepen in hohen Tönen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Eine fröhliche Kinderstube und nette Leute, die sich sehr bemüht um das Wohlergehen zeigen.
Zum nächsten Züchter ist es weit, fast 500 km, das wollen wir Mitte Februar erledigen.
Wenn Sie sich jemals entschließen, sich einen Hund zu kaufen, empfehle ich Ihnen die Lektüre von "Trumlers Ratgeber für den Hundefreund", Pieper, München [1989], jetzt schon in der 6. Auflage, ISBN 3−492−20940−8. Eberhard Trumler, Hundekenner und Mensch mit Gemüt, ist leider schon verstorben, aber sicher führend, was den wissenschaftlichen Anspruch angeht. Mit einem Augenzwinkern - zwischen den Zeilen wahrzunehmen - wird man in die Bedürfnisse und Verhaltensweise dieser ältesten Begleiter des Menschen eingeführt. Lesenswert!
Nachtrag:
Es wurde letztendlich doch kein Weimaraner.
Der Aufwand für die Ausbildung und Erziehung - die bei einem Hund dieser Rasse unablässig sein würde - war weder zeitlich noch finanziell möglich.
So wurde es wieder .... ein Dackel, in 2005.
Fine (eigentlich 'Josephine') hat 15 Jahre mit uns verbracht.
Was sie nie gelernt hat war:
Menschen außerhalb des Zaunes dürfen da unbehelligt von heftigem Hundegebell vorbei laufen ....