"Gezielte Provokation"

Man kennt es aus DDR-Zei­ten: Aktio­nen am Ran­de der Lega­li­tät, wohl noch im Rah­men der Geset­ze, aber jen­seits der Gren­ze von gutem Geschmack bzw. 'still­schwei­gen­der Über­ein­kunft'. Soge­nann­te 'unge­schrie­be­ne Geset­ze' gel­ten in bestimm­ten Berei­chen des Zusam­men­le­bens - bis Jemand auf die Idee kommt sich dar­über hin­weg­zu­set­zen. In der Absicht sich einen Vor­teil zu ver­schaf­fen und dem festen Wil­len den 'unge­schrie­be­ne Geset­zen' zu trot­zen, wohl wis­send daß das eine Grenz­über­schrei­tung ist, dar­auf ver­trau­end, daß kein 'geschrie­be­nes Gesetz' dagegensteht.

Sol­ches Ver­hal­ten ist pro­vo­ka­tiv und sozi­al schäd­lich. Es zeugt von einer inne­ren Hal­tung, die eige­ne Vor­tei­le über die berech­tig­ten Inter­es­sen ande­rer Men­schen stellt. Klein­gei­stig und klein­bür­ger­lich, das sind wohl pas­sen­de Attri­bu­te für sol­che Grenzverletzer.

Sie ver­ken­nen dabei völ­lig, daß sie - irgend­wann - auch auf das Wohl­ver­hal­ten Ande­rer bau­en müs­sen - ist aber deren Geduld über­stra­pa­ziert wer­den sie die Fol­gen ihrer eigen­nüt­zi­gen Hand­lun­gen viel­fach ver­stärkt erfahren. 

Dann fan­gen sie an laut­stark zu lamen­tie­ren und zu bekla­gen .... blind dafür, daß sie selbst die Ursa­che für die­se jetzt zu erlei­den­den Ein­schrän­kun­gen sind. Men­schen als 'sozia­le Wesen' kön­nen sich nicht ohne Fol­gen dane­ben­be­neh­men - 'what goes around comes around' - es ist ledig­lich eine Fra­ge der Zeit ....

Kommentare

  1. Das liest sich ja rich­tig beklem­mend. Hmmm, weil ich doch immer so neu­gie­rig bin, um wen geht es denn?
    Ein bestimm­ter Mensch oder gar eine Grup­pe von Menschen? 

    Und es ist mir jetzt etwas pein­lich, dar­auf hin­wei­sen zu müs­sen, aber eine Fra­ge der Zeit, nun, wie kann das sein, wenn es Zeit gar nicht gibt. Sie exi­stiert doch laut Ein­stein und Co. nur in unse­rem Bewusst­sein. Und wenn es die Zeit nicht gibt, wie kann dann die Fra­ge beant­wor­tet wer­den? Oder gar, wie kann dann über­haupt die­se Fra­ge gestellt werden?
    Mr. Heid woll­te kess anmer­ken, dass die­se Fra­ge dann womög­lich eine lee­re Null­num­mer sei, aber ich hab' ihn nicht gelas­sen, den fre­chen Schalingel.
    Eine wohl­fei­le, fabel­haf­te Woche wün­schen wir nach M. und herz­lich­ste Grü­ße an die Köni­gin. Geht mal wie­der tan­zen, ihr zwei Hüb­schen, das entspannt. ;))))

  2. Es war eine all­ge­mei­ne Betrach­tung zum "Ver­fall der guten Sit­ten" - ange­regt wur­de ich durch Lek­tü­re meh­re­rer Blog­ein­trä­ge in diver­sen Blog die ich per 'rss' abon­niert habe. Dar­un­ter sind eini­ge, die ich nur des­halb lese weil ich mich dann ein­mal täg­lich so rich­tig auf­re­gen kann (trai­niert die Adre­na­lin-Aus­schüt­tung) .... naja, und in meh­re­ren war zufäl­lig gestern Schrott zu lesen, wei­ner­li­che Klein­gei­stig­keit und der Gip­fel war ein Her­um­ge­heu­le über die unter­pri­vi­li­gier­ten Mitt­drei­ssi­ger - da war kein hal­ten und ich schrieb los ....

    Was Herrn Ein­stein angeht ken­ne ich dazu ledig­lich das Gedan­ken­ex­pe­ri­ment mit dem Zug, den man ent­we­der von außen ansieht oder wor­in man sitzt - reist der schnell genug wer­den die drin­nen nicht älter, die drau­ßen aber schon:
    Ein Jam­mer, daß ich nicht Zug fah­re, denk' nur wie­viel jün­ger ich dann sein könn­te - ande­rer­seits erklärt das, war­um so vie­le 'Um-die-drei­ssig-jäh­ri­ge' Zug fah­ren, die wol­len alle jung blei­ben .... schick' bes­ser erst 'mal jeman­den von dei­ner Trup­pe zum aus­pro­bie­ren hin, nur zur Vorsicht ...!

    Die Woche läßt sich trotz aller Wid­rig­kei­ten gut an, ich habe heu­te mehr erle­digt als ich zu hof­fen wag­te - inso­weit haben dei­ne guten Wün­sche prä­t­em­po­ral - in die Ver­gan­gen­heit gerich­tet gewirkt.

    Ob da das Zeit­phä­no­men schon am Wer­ke war?
    Hast Du viel­leicht aus einer Mond­ra­ke­te geschrieben?

  3. *schmun­zel* Nein, kei­ner­lei dämo­ni­sches Teu­fels­werk, ich hab am Sonn­tag in einem Par­al­lel­uni­ver­sum wie­der soviel posi­ti­ve Ener­gie bekom­men, da bin ich beim Über­gang ins Ori­gi­nal­uni­ver­sum irgend­wie übers Ziel hinausgeschossen.
    Was die Jam­me­rer betrifft, da habe ich was von Marc Aurel:
    "Du musst dir jeden, der über irgend etwas jam­mert oder ver­bit­tert ist, wie ein Fer­kel vor­stel­len, das geschlach­tet wird und nun mit den Füßen aus­schlägt und quiekt.
    Dem ver­wandt ist auch der Mensch, der laut­hals jam­mernd die Ket­ten beklagt, die ihn ans Dasein fes­seln. Mach dir klar, dass allein dem ver­nunft­be­gab­ten Wesen die Frei­heit gege­ben ist, das Schick­sal in den eige­nen Wil­len auf­zu­neh­men, dass die Erge­bung in das Schick­sal aber für alle schlecht­hin eine Not­wen­dig­keit ist."
    Die Zeit und Ein­stein. Er ist da ein­ge­bet­tet in Min­kow­ski (unter Wik­is­our­ce ist sein Vor­trag über Raum und Zeit, lesen und über die eige­nen Gren­zen der Auf­fas­sung freu­en) und sei­nen Freund Gödel (Unvoll­stän­dig­keits­satz), für mich der größ­te Mathe­ma­ti­ker des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts, der früh­zei­tig nach­wies, dass der Bau von Zeit­ma­schi­nen mög­lich ist, was Ein­stein sehr erzürnt hat (alles nur eine Fra­ge der Ener­gie, und nein, nicht der erneu­er­ba­ren). Ein­stein schrieb 1955 kurz vor sei­nem Tod: „Für uns gläu­bi­ge Phy­si­ker hat die Schei­dung zwi­schen Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft nur die Bedeu­tung einer wenn auch hart­näcki­gen Illusion.“
    Ein fröh­li­ches Hasta la Vista nach M. Ich geh heu­te abend tan­zen, kommt ihr mit? ;)))

  4. Ach!
    Hät­te ich das doch nur frü­her gesehenlesen:
    Nun ist es zu spät Dir auf­zu­tra­gen für uns ein Tänz­chen 'stell­ver­tre­tend' zu machen .... wir sind ja schon alt, gebeugt, ergraut, uns graut, wir sind grauslig ....

    Nun, zu "Zeit" ....
    Eine Form von 'Rela­ti­vi­tät' ver­ste­he ich gut: RELA­tief gut.
    Hä, hä ....
    Nein, das war nicht ganz ernst gemeint. Ich mei­ne eher die 'Rela­ti­vi­tät' der ver­blie­be­nen Zeit - da ist bei mir sicher weni­ger über als bei Ande­ren, z.B. Dir .... wobei:
    Wir wis­sen es nicht so genau. 

    Immer wenn ich 'Freud & Leid' auf­schla­ge bin ich - eigent­lich nur sta­ti­stisch - erfreut und ande­rer­seits betrübt:

    • Erfreut, weil wenn Jün­ge­re dahin­schei­den mein sta­ti­sti­sches Risi­ko sinkt und ich älter werde.
    • Betrübt, weil Jün­ge­re doch noch ein lan­ges pro­duk­ti­ves Leben vor sich gehabt hätten ....

    Freud & Leid,
    Geburt & Tod,
    Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft
    - alles ungewiß ....

  5. Der Tod ist uns gewiss, für ein selbst­be­stimm­tes und ange­neh­mes Leben müs­sen wir selbst sor­gen. Ich war gestern pro­phy­lak­tisch für Dich mit Schwim­men (magst Du ja eh nicht) und danach Tanzen.
    Noch etwas rich­tig Schö­nes für Dich zum The­ma Zeit.
    ....Man­che Fra­gen wie die Zeit vergeht....
    .....Ich frag mich wie die Zeit entsteht.....
    Schiller.Sehnsucht.
    Ups, kann ich hier kei­ne you­tube-clips reinbauen?
    Hier geht's auch:
    http://www.youtube.com/watch?v=OEKLp1vD9HQ

  6. Wenn ich in der "Einbetten"-Zeile rich­tig lese, so steht dort:
    "Ein­bet­ten auf Anfra­ge deak­ti­viert" - und des­we­gen geht's nicht.

    Beweis:
    Die­se Videos





  7. Rich­tig, da sind eini­ge Clips deak­ti­viert fürs Ein­bet­ten. Doch der Clip von Schil­ler läuft auf mei­ner Sei­te, hier krie­ge ich das nicht hin.
    Seit wann bist Du denn ins Lager der Krea­tio­ni­sten gewech­selt? Von einem Extrem ins ande­re, fin­dest Du das nicht etwas übertrieben?;)))

  8. Hast DU 'mal pro­biert die Info ein­fach mit "copy & paste" hier reinzusetzen?
    Wenn ich das von two­day hier­her mache klappt es ....

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