Wenn man sich Kommentare zu Weblogbeiträgen ansieht stellt sich manchmal die Frage der Motivation der Kommentierenden gegenüber den "Nur-Lesern". Damit hängt aber auch die Frage zusammen, ob es einen Einfluß der Kommentare auf den Inhalt des betroffenen Beitrags gibt. Direkt natürlich nicht, aber auf die Wahrnehmung dessen, was im Beitrag steht!
Ich hatte ja schon länger den Verdacht einer Wechselwirkung zwischen der Qualität Kommentaren und der Absicht von Kommentierenden - und zwar in dem Sinne, daß themenfremde oder gegen die Person gerichtete Kommentare die Wahrnehmung des Beitrags verändern.
Mehr noch:
Sie verändern die Wahrnehmung der Betreiber von Blogs.
Mindestens für den ersten Teil der These hat jetzt eine Untersuchung einen Zusammenhang bewiesen. Die Zahl der Teilnehmer ist auf statistisch relevantem Niveau, es wurde 'sauber' mit Kontrollgruppe und Verblindung gearbeitet - also untersuchungstechnisch korrekt.
Es scheint tatsächlich günstiger zu sein (mindestens) bei manchen Themen keine Kommentare zuzulassen. Auch wenn das grundsätzlich dem Wesen von Blogs widerspricht, die sich ja aus Rede-Gegenrede entwickelt haben und durch Kommentare der 'richtigen' Teilnehmer sehr gewinnen (können).
Bedauerlich aber, daß es meist auf "verlieren" hinausläuft wenn man liberal ist und erst bei Grenzüberschreitungen eingreift. Auf Vernunft zu hoffen ist wie auf Sand bauen: Sinnlos.
*edit* / Ergänzung:
Siehe hierzu auch den Beitrag zum Thema vom 04.03. bei heise/telepolis.