Bezug:
Jugendarbeitslosigkeit, ja wieso denn?
Ich hatte den untenstehenden Text zunächst als Kommentar zu dem dort behandelten Thema geschrieben. Darauf formulierte der Bloginhaber:
"wvs und Falkin haben das eigentliche Thema auf ähnliche Weise verfehlt, obwohl die Beiträge für sich genommen durchaus die Ausgangspunkte eigener Diskussionen bilden könnten."
Nichts wäre mir ferner als darauf zu beharren ein Thema in eine vom Bloginhaber nicht gewünschte Richtung zu verschieben, daher habe ich meine Kommentare entfernt und den Vorschlag von Herrn Steppenhund aufgenommen daraus einen 'eigenen' Beitrag zu formulieren.
Hier also der Ansatz:
Herr steppenhund schrieb
"Für 40-Jährige ist es sehr schwierig, relevant zu sein."
Dazu merkte ich an
Das ist in vielen Wirtschaftszweigen so - wenn man sich die Logik der Arbeitgeber hinsichtlich der Personalpolitik ansieht verwundert es auch kaum:
Man stelle sich eine Pyramide mit mehreren Ebenen vor. An deren unterster Ebene sind die neu eigetretenen Mitarbeiter plaziert, auf jeder der folgenden Ebenen sind weniger Stellen vorhanden. Durch Aufstieg werden von unten nach oben Stellen besetzt (Einsteiger von außen gibt es natürlich, zur Vereinfachung lasse ich die mal weg).
Übrig bleiben auf jeder Ebene nur die Mitarbeiter, die für höhere Aufgaben bzw. Führungsaufgaben nicht geeignet erscheinen.
Allmählich bildet sich also auf jeder Ebene eine Gruppe von 'Unzufriedenen & Übriggebliebenen' - jene, die glauben besser zu sein, jene, die glauben schlicht 'übergangen' worden zu sein, jene, die nicht mehr wollen als da zu verbleiben wo sie sind.
Was also soll der Arbeitgeber mit den Vebliebenen tun?
Zumal sie mit den Jahren immer 'teurer' werden, aber nicht 'produktiver'.
Die Zahl der verfügbaren Stellen auf jeder Ebene reduziert sich, auch das macht einige Mitarbeiter 'überflüssig' - der Arbeitgeber wählt die (vermeintlich / tatsächlich) Besseren und entledigt sich der Schwachen.
Meist sind diese Menschen dann um die Mitte 40.
Um Mißverständnissen vorzubeugen:
Ich sage nicht, daß ich ein solches System befürworte oder gut heiße - dennoch ist es eine oft gemachte Beobachtung, für die ich einige Großunternehmen als Beispiel parat hätte. Dies aber nicht öffentlich.
Wenn von den um die 45-jährigen eine gewisse Zahl ausgemustert wird haben sie nie wieder die Möglichkeit auf gleicher Ebene einzusteigen - denn in einem gleichen Fachgebiet bei anderen Unternehmen läuft es nach gleichem Muster ab.
Das ist der Bodensatz der "Unvermittelbaren", deren Zukunftsperspektiven erlöschen, die 'abgehängt' werden und damit dem sozialen Abstieg anheim fallen.
Schon deswegen sind die wohlklingenden Phrasen der Politik zum Thema "Beschäftigungspolitik" unredlich oder zeugen von mangelnder Sachkenntnis.
Daß es einigen Bewerbern - zufällig oder bei gezieltem Suchen - dennoch gelingt auch in höherem Lebensalter eine Anstellung zu finden schrieb Herr Steppenhund in seinem Blog.