Am 12. August - also gerade mal vor zwei Wochen schrieb ich in einem Artikel:
"Ein wesentlicher Aspekt des naturwissenschaftlichen Handelns & Forschens sollte die Einbeziehung der Folgen für die Gesellschaft .. sein - daran mangelt es bei immer schneller werdenden Entwicklungszyklen."
Die Wirklichkeit überholt dergleichen Gedankengänge manchmal sehr schnell, schneller oft als man sich vorstellen will.
Da hat eine Gruppe von Doktoranden* darüber nachgedacht wie man die Kommunikation im Falle von Katastrophen verbessern könnte und vorgeschlagen dies mit Hilfe eines Netzes von Routern zu versuchen - private Router, wohlgemerkt. Die sollen zusammengeschaltet werden und für Stabilität sorgen.
Gut gemeint ist nicht immer auch gut gedacht ....
Das Problem dabei wäre, daß jeder Besitzer einer Art Notfall-Schalter zustimmen müßte der seine eigenen Rechte als 'admin' ausschaltet und dafür einer Notfallorganisation die Rechte überträgt.
Solcherlei Überlegungen und Forschungen dazu sollte ein verantwortungsbewußter Wissenschaftler überhaupt nicht anstellen, denn das Mißbrauchspotential bei Weggabe der privaten Rechte an "Organisationen", mögen sie auch noch so unverdächtig sein, birgt stets ein unabwägbares und nicht zu verhinderndes Risiko.
[Hier findet man eine umfangreichere Erörterung mit weiteren technischen Details - in englischer Sprache]
* Kamill Panitzek, Immanuel Schweizer, Tobias Bönning, Gero Seipel and Max Mühlhäuser "First responder communication in urban environments" in Int. J. Mobile Network Design and Innovation, 2012, 4, 109-118