"Troika" oder "Triumvirat"

oder wie auch immer die­se Zweck­ver­bin­dun­gen genannt wer­den - sie sind zum Schei­tern verurteilt.

"LERNEN HEISST VERHALTENSÄNDERUNG"
- wenn die­se The­se kor­rekt ist hat die SPD nichts dazu­ge­lernt. Erneut setzt sie auf eine Drei­er­kom­bi­na­ti­on als Füh­rungs­in­stru­ment. Das, obwohl in der Ver­gan­gen­heit kei­ne sol­che Kon­stel­la­ti­on zum erwünsch­ten Ergeb­nis geführt hät­te. Mit Aus­nah­me des aller­er­sten Ver­suchs, der wenig­stens eine Zeit lang funktionierte.

Ein Blick auf Defi­ni­tio­nen und Hin­ter­grün­de* zu Triumvirat/Troika bei der SPD:

TRIUMVIRAT
Ein Tri­um­vi­rat – abge­lei­tet von lat. tres viri („drei Män­ner“), die Bezeich­nung stammt eigent­lich von einem par­ti­ti­ven Geni­tiv, so z. B. Cae­sar est tri­um vir(or)um,[1] daher tri­um­vir – bezeich­net ein Bünd­nis von drei Per­so­nen, die gemein­sa­me Inter­es­sen ver­bin­den.

TROIKA
Die Troi­ka (rus­sisch тройка; deutsch: Drei­ge­spann) ist eine Bespan­nungs­wei­se für Fuhr­wer­ke oder Schlit­ten, in der wie beim Drei­spän­ner drei Pfer­de oder ande­re Zug­tie­re neben­ein­an­der gehen .. Gelenkt wird aus­schließ­lich das Mit­tel­pferd, die Außen­pfer­de fol­gen dem nach­las­sen­den Zug des Aus­bin­de­zü­gels.

Übli­cher­wei­se geht bei einer Troi­ka das Mit­tel­pferd unter einer Duga im Trab, die Galo­pins genann­ten Außen­pfer­de gehen stark nach außen gestellt im Galopp, das rech­te im Links-, das lin­ke im Rechtsgalopp.


1. SPD-Troi­ka
Par­tei­chef Wil­ly Brandt, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Her­bert Weh­ner, Bun­des­kanz­ler Hel­mut Schmidt.

Franz Wal­ter:
Kol­le­gia­le Füh­rung -- Die Troi­ka als histo­ri­sches Lehrstück.
" .. Bei ihnen [Sozi­al­de­mo­kra­ten] setz­te die Abkehr von den gro­ßen auto­ri­tä­ren Patri­ar­chen, von Bebel bis Schu­ma­cher, schon Ende der 60er Jah­re ein. Damals fächer­te die Sozi­al­de­mo­kra­tie sozi­al und kul­tu­rell weit aus­ein­an­der; .. die Par­tei (wur­de) bun­ter und plu­ra­li­sti­scher. Die Ant­wort dar­auf war eben die kol­le­gia­le Füh­rung, prä­zi­ser: jene nach­ge­ra­de legen­där gewor­de­ne Troi­ka aus Wil­ly Brandt, Her­bert Weh­ner und Hel­mut Schmidt.


2. SPD-Troi­ka (1994÷95)
Hel­mut Schrö­der, Oskar Lafon­taine, Rudolf Scharping.

Mit der Troi­ka gegen Kohl; Die Bun­des­tags­wah­len – Teil 13: 1994; SPD-Troi­ka: Schrö­der, Lafon­taine, Schar­ping.
Die Sozi­al­de­mo­kra­ten unter ihrem Füh­rungs­trio Schar­ping, Lafon­taine und Schrö­der sind fest ent­schlos­sen, bei den Bun­des­tags­wah­len am 16. Okto­ber 1994 die Ära Kohl zu beenden.

TROIKA: Abbruch statt Aufbruch
SPD-Chef Rudolf Schar­ping kämpft mit Lafon­taine ver­zwei­felt gegen Auf­lö­sungs­ten­den­zen in sei­ner Par­tei. Schrö­der tanzt solo ..
Von der im Wahl­kampf beschwo­re­nen Troi­ka Schar­ping, Schrö­der, Lafon­taine ist nur noch das Pla­kat übrig­ge­blie­ben. „Wenn mal wie­der Wah­len sind und die ein Mit­glied für die Troi­ka brau­chen, wer­den sie schon wis­sen, wohin sie sich zu wen­den haben“, distan­ziert sich Troi­kist Schrö­der von dem Wahlbündnis.


3. SPD-Troi­ka (2008)
Kurt Beck, Frank-Wal­ter Stein­mei­er und Peer Steinbrück.
Beck wur­de 'weg­ge­mobbt' - natür­lich hat das nie­mand so zuge­ge­ben, auch er selbst nicht.


4. SPD-Troi­ka (2012)
Peer Stein­brück, Sig­mar Gabri­el, Frank-Wal­ter Steinmeier.

Die blockier­te SPD-Troika
„Geschich­te wie­der­holt sich nicht, aber sie reimt sich“, so ein schö­nes Wort von Mark Twa­in. Das gilt vor allem für die Sozi­al­de­mo­kra­ten, deren gegen­wär­ti­ge Troi­ka um den Par­tei­vor­sit­zen­den Sig­mar Gabri­el, den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den Frank-Wal­ter Stein­mei­er und den Ex-Finanz­mi­ni­ster Peer Stein­brück an frü­he­re Zei­ten der SPD erin­nert. Dabei ver­sucht auch das jet­zi­ge Drei­ge­stirn, als har­mo­ni­sche Ein­heit auf­zu­tre­ten und die inter­nen Dif­fe­ren­zen zu kaschieren.

Das gro­ße SPD-Tri­um­vi­rat: Die neue Troika
Peer Stein­brück, Frank-Wal­ter Stein­mei­er und Sig­mar Gabri­el wol­len der Kanz­le­rin in der Euro-Kri­se hel­fen - aber drücken sich um die Kandidatenfrage.
Sie hät­ten Peer Stein­brück nicht mit­neh­men müs­sen. Noch vor einem Jahr hät­ten sie ihn wohl auch nicht mit­ge­nom­men. Aber nun sind die Zei­ten so, dass SPD-Chef Sig­mar Gabri­el und SPD-Frak­ti­ons­chef Frank-Wal­ter Stein­mei­er an Stein­brück nicht mehr vor­bei­kom­men. Erst recht nicht, wenn sie kom­pe­ten­te Vor­schlä­ge zur Euro-Kri­se machen wol­len. Der Ex-Finanz­mi­ni­ster, nur noch ein­fa­cher Par­la­men­ta­ri­er, ist der­zeit der popu­lär­ste Sozi­al­de­mo­krat und gilt als der heim­li­che Kanz­ler­kan­di­dat für 2013.



* [Alle nach­fol­gen­den Absät­ze sind Zita­te aus den jeweils dort genann­ten Quellen]