Vier Zeitalter ....

Lt. "golem.de" for­der­te Alex­an­der Bard die Mensch­heits­ge­schich­te als aus Infor­ma­ti­ons­zeit­al­tern bestehend zu sehen. Das hat er auf der Kon­fe­renz Next 2012 in Ber­lin erklärt.


Vier Zeit­al­ter - unter­schie­den .. durch ein bestimm­tes Para­dig­ma der Kommunikation.
Das erste sei die Spra­che gewe­sen, durch die sich der Mensch vom Tier abhebe.
Das zwei­te Para­dig­ma war die Ent­wick­lung der Schrift, die es ermög­licht, Infor­ma­tio­nen außer­halb des mensch­li­chen Gehirns zu speichern.
Das drit­te Infor­ma­ti­ons­zeit­al­ter brach mit der Erfin­dung des Buch­drucks an .. durch den Buch­druck sei­en die Kosten für die Her­stel­lung eines Infor­ma­ti­ons­trä­gers der­ma­ßen gesun­ken, dass sich jeder Bil­dung lei­sten konnte ..
.. Das gel­te für gedruck­te eben­so wie für die elek­tro­ni­schen Medi­en Radio oder Fern­se­hen .. Ein Sen­der ver­teilt Infor­ma­tio­nen an vie­le Empfänger.
Das habe sich geän­dert, als erst­mals in den USA Com­pu­ter einer Uni­ver­si­tät mit denen des Mili­tärs ver­netzt wor­den sei­en. Damit brach das vier­te Zeit­al­ter an: das des Inter­nets. Die Ver­net­zung ermög­li­che eine direk­te Kom­mu­ni­ka­ti­on der Men­schen. Sie könn­ten das, was die Mas­sen­me­di­en ihnen erzähl­ten, kom­men­tie­ren - bis die Kom­mu­ni­ka­ti­on der Men­schen den Sen­der über­flüs­sig macht. 



[Aus­zugs­wei­se geän­der­tes Zitat aus einem Gol­em­bei­trag von Wer­ner Plu­ta; Quel­le]

Spra­che - Schrift - Buch­druck - Internet
Eine ver­blüf­fend ein­fa­che und doch tref­fen­de, ja ein­gän­gi­ge Sicht der mensch­li­chen Entwicklung.
Natür­lich kom­men sofort die Zweif­ler und Nei­der aus ihren Löchern gekro­chen - die Einen, weil sie die The­sen nicht ver­ste­hen, es über­steigt ihre Fähig­keit zur Abstrak­ti­on bzw. zum Transfer.
Die Ande­ren, weil sie sich ärgern nicht selbst auf die­sen Gedan­ken gekom­men zu sein.
Zu denen zäh­le ich mich nicht. Ver­ein­fa­chen­de Zusam­men­fas­sun­gen zur bes­se­ren Beschrei­bung und Ein­ord­nung hal­te ich für wün­schens­wert. Schlüs­sig ist die Beschrei­bung von A. Bard allemal.

Allein:
Ich tue mich schwer mit den Fol­ge­run­gen die dar­ge­legt wur­den. Nichts ist abso­lut, nichts sta­tisch, nichts vor­her­sag­bar. Die The­sen Bards zur Grup­pen­bil­dung hal­te ich für absurd, ver­ken­nen sie doch die grund­sätz­li­che Nei­gung der Men­schen sich zunächst mit Men­schen zu ver­ge­sell­schaf­ten - und wenn man auch ein paar Hun­dert "Freun­de" aus face­book und Kon­sor­ten hat, so trifft man sich übli­cher­wei­se nur mit den Wenig­sten davon im 'rich­ti­gen' Leben - wenn man denn ein sol­ches vor lau­ter Arbeit & Lei­stungs­druck der 'moder­nen' Gesell­schaft über­haupt hat.
Ich hal­te dagegen:
Sozia­le Netz­wer­ke sind kein dau­er­haf­ter Ersatz für Mensch-zu-Mensch-Kom­mu­ni­ka­ti­on. So wie es der Kommunismus/Sozialismus nicht ver­moch­te den idea­len Men­schen zu for­men, der altru­istisch das Gemein­wohl über sein eige­nes Wohl­erge­hen zu stel­len bereit sein soll­te, so wenig ver­mag es das Medi­um Inter­net Men­schen zu for­men die der direk­ten Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­sa­gen wer­den und sich nur noch als "Name & Adres­se mit Lebens­lauf und Freun­den" defi­nie­ren las­sen wollen.

Guter Ansatz.
Wenig über­zeu­gen­de Spe­ku­la­ti­on über die wei­te­re Entwicklung.
Ich bin gespannt, wie sich das fortentwickelt.

*edit*
" .. Der Kampf zwi­schen Gut und Böse dau­ert vier Peri­oden zu jeweils 3000 Jah­ren .. " ist ein Zitat aus WIKIPEDIA zur Reli­gi­on der Zoro­a­stri­sten bzw. Zara­thu­stri­sten - die­ser Reli­gi­on sieht sich A. Bard zuge­hö­rig. Mög­li­cher­wei­se ist das eine Erklä­rung für sei­ne - ana­lo­ge - The­se zu vier Zeit­al­tern, die die Mensch­heit bis­her durch­lau­fen hat bzw. gera­de durchläuft.