Zeitsprung ....

Als ich vor etwas mehr als zehn Jah­ren in Ame­ri­ka leb­te habe ich meist "NPR" (Natio­nal Public Radio) gehört. Das war die am wenig­sten durch natio­na­li­sti­sche Paro­len gefärb­te Mög­lich­keit Radio zu hören. Schon damals wur­den die klei­nen loka­len Sta­tio­nen nach und nach von den gro­ßen Medi­en­kon­zer­nen auf­ge­kauft - und die Pro­gram­me die­ser Kon­zern­sen­der waren (auch) schon damals "gleich­ge­schal­tet" .... das wur­de noch schlim­mer als ich schon kurz vor der Abrei­se (2002) stand:

Die Bush-Admi­ni­stra­ti­on war sehr dar­an inter­es­siert mög­lichst vie­le Radio­sta­tio­nen für von ihr 'geschätz­ten' Inve­sto­ren zum Kauf zu brin­gen und ver­än­der­te die gesetz­li­chen Rege­lun­gen der­art, daß ein Zusam­men­kauf auch dann mög­lich wur­de, wenn es zu einer 'markt­be­herr­schen­den' Kon­zen­tra­ti­on führte.

Seit­her hat sich nicht viel ver­än­dert. Es ist schwer im Inland Ame­ri­kas eine Mei­nung zu fin­den die nicht von den gro­ßen Medi­en­kon­zer­nen gesteu­ert ist - die wie­der­um sind von der Regie­rung bzw. der Oppo­si­ti­on abhän­gig und ver­kün­den daher eine gefärb­te, jeden­falls immer pro-ame­ri­ka­ni­sche Mei­nung. Bestimm­te "ungün­sti­ge" Infor­ma­tio­nen drin­gen nicht durch, und wenn doch, dann höch­stens auf NPR ....

Wer sich also über das infor­mie­ren möch­te was die Ame­ri­ka­ner auf einem 'unab­hän­gi­gen' Sen­der erfah­ren kön­nen müß­te sich den ange­bo­te­nen "live-stream" von NPR anhören.

Umge­kehrt hät­ten natür­lich auch Ame­ri­ka­ner die Mög­lich­keit sich in euro­päi­sche Sen­der zu schal­ten und Alter­na­ti­ven zu erfah­ren. Das aller­dings ist meist schon des­we­gen nicht mach­bar weil die Mas­se der Ame­ri­ka­ner eben nur Eng­lisch spricht - und obwohl ein­fluß­rei­che Orga­ni­sa­tio­nen schon län­ger 'trom­meln' um die Zahl der Fremd­spra­chen­ler­nen­den zu erhö­hen geschieht prak­tisch wenig ....