Wie baut man eine Borstenwurmfalle?

Es gibt bereits eini­ge "Anlei­tun­gen" zum Bau von Bor­sten­wurm­fal­len im Inter­net - war­um also noch­mal eine schrei­ben? Der Grund ist schnell erklärt: Kei­ne der Anlei­tun­gen - wenig­stens sol­che, die ich gefun­den habe - beschreibt den Bau Zug-um-Zug, also in ein­fa­chen, ver­ständ­li­chen Schrit­ten. Ich habe mich nun bemüht, das zu ver­bes­sern indem ich zu jedem Bild eini­ge Sät­ze sage und auf mög­li­che Schwie­rig­kei­ten beim Zusam­men­bau hin­wei­se. Außer­dem sind alle gebrauch­ten Tei­le leicht ver­füg­bar - lee­re Fut­ter­do­sen fal­len bei jedem Aqua­ria­ner an und Kaf­fe­au­to­ma­ten gibt es mitt­ler­wei­le auch in vie­len Haus­hal­ten, etwas Aqua­ri­en­si­li­kon hat wohl auch Jede/-r im Haus, die/der ein Aqua­ri­um betreibt ....
 
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Aus­gangs­pro­dukt sind zwei han­dels­üb­li­che Schraub­deckel­do­sen aus Pla­stik - ich habe von GROTECH die "Nut­ri Mari­ne instant" Behäl­ter genom­men. Die Schraub­deckel ermög­li­chen es die Fal­le spä­ter leicht auf- und zuzu­ma­chen und den Inhalt zu über­prü­fen. Sie sind außer­dem dun­kel, was die Wür­mer anzieht - ein­mal von dem 'Köder' im Inne­ren abgesehen.

Als Rohr habe ich ein Teil aus einem - eben­falls han­dels­üb­li­chen - Was­ser­fil­ter für die weit ver­brei­te­ten JURA-Kaf­fee­ma­schi­nen genom­men: Dazu schnei­det man den Fil­ter an obe­ren Ende mit einem schar­fen Mes­ser ('cut­ter') auf und holt das Rohr samt porö­sem End­stück (die Ver­dickung am rech­ten Ende) her­aus. Gut abwa­schen und durch­spü­len, damit kein Fil­ter­gra­nu­lat mehr anhaftet.

Dann braucht man noch ein Stück Vließ­mat­te, eine Sei­te glatt, die ande­re Sei­te fluf­fig-locke­re Fasern. Es reicht ein Stück von 10 x 10 cm, da kann man ein (gebrauch­tes) Pad aus einem Eheim-Fil­ter nehmen.

Zum Kle­ben braucht man Aqua­ri­en­si­li­kon - hier nicht abge­bil­det. Tan­git ist nicht zu gebrau­chen, weil die Dosen aus PP und nicht PVC sind - PP kann Tan­git nicht ver­kle­ben. Um das zuge­schnit­te­ne Fil­ter­wat­te­stück zu kle­ben emp­fiehlt sich dop­pel­sei­ti­ges (Tep­pich-) Klebeband.

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In den Fut­ter­do­sen ist oben­auf ein Klar­sicht­deckel als Feuch­tig­keits­schutz ein­ge­setzt - den legt man auf das Vließ und zeich­net den Außen­durch­mes­ser an:
(!) Aber nicht am ange­zeich­ne­ten Rand schnei­den, son­dern ca. 3-4 mm wei­ter innen, dann paßt das zuge­schnit­te­ne Stück in den (durch­sich­ti­gen) Karsichtdeckel.

Mit einem Rohr­schnei­der (es funk­tio­niert auch mit einem schar­fen Mes­ser) wird nun ein Stück von dem Röhr­chen abge­schnit­ten. 4-5 cm sind genug. Am Ende setzt man die porö­se Kap­pe wie­der auf. Das ist an einem Ende der Fal­le der Was­ser­ein­laß, damit ein wenig Strö­mung in der Fal­le ent­steht und an der Ein­gangs­sei­te her­aus­kommt - das soll die Wür­mer anlocken.

In den Deckel bohrt man ein pas­sen­des Loch, gera­de groß genug, damit das Röhr­chen hin­ein­paßt, innen mit ein wenig Sili­kon­kle­ber befestigen/abdichten.

Von außen sieht das eine End­stück dann so wie hier abge­bil­det aus. Die Kap­pe ist porös, also dar­auf ach­ten, daß sie nicht mit dem Sili­kon­kle­ber ver­stopft wird.

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Aus dem Boden der Dosen schnei­det man nun eine kreis­för­mi­ge Öff­nung her­aus - gera­de genug Rand las­sen, damit der Boden sta­bil bleibt und die bei­den Dosen anein­an­der geklebt wer­den können.

Hier sind bei­de Dosen - Boden her­aus­ge­trennt - mit den Deckeln zu sehen.

Der Klar­sicht­ein­satz mit dem Fil­ter­vließ muß nun mit ein wenig Sili­kon so in den zwei­ten Deckel geklebt wer­den, daß die rau­he Sei­te nach innen, also zur Deckel­un­ter­sei­te zeigt.

Man bohrt nun (hier noch in zwei Tei­len gezeigt - soll­te aber zusam­men­ge­baut gemacht wer­den) ein exzen­tri­sches Loch durch Deckel und Klar­sicht­ein­satz. Gera­de groß genug, damit ein kur­zes Rohr­stück durch­ge­scho­ben wer­den kann. Auch hier innen mit ein wenig Sili­kon­kle­ber befestigen/abdichten.

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Das kur­ze Stück ist bereits ein­ge­fügt. Es ist noch ein­mal auf dem Zoll­stock abge­legt, damit man die ca.-Länge sehen kann (2 cm). Das Rohr wird gera­de so weit ins Inne­re gescho­ben, daß es durch das Vließ nicht mehr bedeckt wird - die Wür­mer haben es so spä­ter sehr schwer den "Augang" wiederzufinden.

Die bei­den Dös­chen sind ver­klebt, der Deckel mit dem porö­sen End­stück ist auf­ge­schraubt, man sieht das Ein­gangs­rohr im zwei­ten Deckel davor.

Hier noch ein­mal die drei Tei­le der Wurmfalle.

Zusam­men­ge­schraubt sieht die fer­ti­ge Fal­le jetzt so aus wie in Bild (16) gezeigt. Links das Röhr­chen abge­deckt mit der porö­sen Kap­pe, rechts die Eintrittsöffnung.

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Als Beschwe­rung ver­wen­de ich ein Stück Blei (Ang­ler­be­darf), das zusam­men mit ein paar Fut­ter­pel­lets lose in die Fal­le gege­ben wird. Nun taucht man das Rohr ein und läßt es voll Was­ser lau­fen, aber dar­auf ach­ten, daß die Köder­pel­lets nicht wie­der aus­ge­spült wer­den (!). Man setzt den zwei­ten Deckel (Ein­tritts­öff­nung) auf und taucht so unter, daß auch der letz­te Rest Luft ent­wei­chen kann.

Nun an einer leicht zugäng­li­chen Stel­le im Becken pla­zie­ren - und zwar so, daß das Ein­gang­rohr auf Boden­ebe­ne liegt, das Aus­gangs­rohr der Strö­mung zuge­wandt ist.

Jetzt heißt es:
WARTEN - und mit etwas Geduld fin­det man nach zwei- bis drei Tagen schon ein paar Wür­mer und ande­res Klein­ge­tier in der Fal­le [Bil­der dazu folgen!]

Stich­wor­te: Pla­ge­gei­ster; See­was­ser; Bor­sten­wurm; Fal­le; Selbst­bau; Aqua­ri­um; Würmer.