Bezug: Beitrag zur mangelnden Höflichkeit
Zwei der möglichen Antworten sind, daß es zum einen die Vor-Generation* war, die den Jüngeren eine sorgenfreie Kindheit und Jugend ermöglichte - durch die Arbeit und die daraus gezahlten Steuern, Sozialabgaben und Schaffung von Infrastruktur - deren Vorhandensein wird bedauerlicherweise oft als gegeben hingenommen ohne dabei zu bedenken, daß es ein Gemeinschaftswerk ist ....
Sodann, zweitens, der Gedanke, daß eine größere Erfahrung zwar nicht immer, in der Regel jedoch tatsächlich und häufiger zu besserer Nutzung der vorhandenen Ressourcen führt:
Es werden Irrwege vermieden, der (durchaus begrüßenswerte, aber nicht immer zielgerichtete) jugendliche Überschwang, das bedingungslose Engagement, werden kanalisiert und so besser nutzbar gemacht ....
Selbstverständlich begründet Alter an sich kein Privileg. Genausowenig wie Jugend. Daraus ergibt sich aber die Notwendigkeit aufeinander Rücksicht zu nehmen und zum Nutzen beider Gruppen nach verträglichen Lösungen zu suchen - alles Andere vergeudet die schmaler werdenden Lebensgrundlagen.
Fazit:
Zur Flexibilität (älterer wie jüngerer Menschen) habe ich eine durchaus geteilte Meinung - viele meiner Altersgenossen (60+) sind für mich wirklich "alt", weil sie kein Interesse mehr an ihrer Umgebung haben oder, weil sie für viele Jahre nur konsumiert und nicht gedacht haben, das Denken so 'verlernt' haben. Insoweit sehe ich mich als Ausnahme. Möglicherweise hat das damit zu tun, daß ich glücklicherweise in einem Beruf / einer Branche arbeitete, die den Umgang mit allen Altersgruppen erforderte - da bleibt man schon deswegen auf dem Laufenden weil Stillstand gleichbedeutend mit 'ohne Arbeit' gewesen wäre ....
* Insbesondere bei der Rentendiskussion wird immer so getan, als ob "die" Älteren "die" Jungen belasten - dabei wird völlig übersehen, daß diese Rentner meist über 40 Jahre nicht unerhebliche Abgaben für ihre Alterssicherung gezahlt haben und der Durchschnitt der Rentenhöhe etwas über € 950,- beträgt - wahrhaftig kein 'Luxus'-Salär:
Die Tatsache, daß der Staat die falschen / untaugliche Mittel zu Absicherung dieser Ansprüche leistet/-e kann den Betroffenen jedoch nicht angelastet werden - es sollte vielmehr den noch nicht Betroffenen eine Warnung und ein Beispiel sein nicht gerade die zu wählen, die ihnen diese Suppe eingebrockt haben ....
Da liegt ein sehr, sehr wesentlicher Mangel.
*edit*
(18:00h)
Ein Blick auf den (eigenen) Gehaltsauszug (eine/-r/-s jeden hier Lesenden) ist sicher auch aufschlußreich:
Wenn es stimmt, daß drei 'Junge' einen 'Alten' mit Rente versorgen, dann wären das ca. €960,- geteilt durch drei, mithin demnach €320,- .... da aber ein Drittel der Renten aus Steuern aufgebracht werden heißt das ca. €210,- aus Rentenversicherungsbeiträgen, weiter ca. €110,- aus Steuern ....
Da kann Jede/-r vergleichen und es wird deutlich:
Der weitausgrößere Teil der geforderten Abgaben geht nicht in die Taschen der Rentner .... vor allem wenn man die Bezüge der 'Staatsdiener' und 'Abgeordneten' betrachtet, die nach nur wenigen Jahren durchschnittlich das Zehnfache dessen erhalten, was ein Rentner erhält ....
Nur besteht bei den 'Groß-Pensionären' natürlich kein Interesse, daß das der breiten Öffentlichkeit bewußt wird ....