@ fLOriaN

Bezug: Bei­trag zur man­geln­den Höflichkeit

Zwei der mög­li­chen Ant­wor­ten sind, daß es zum einen die Vor-Gene­ra­ti­on* war, die den Jün­ge­ren eine sor­gen­freie Kind­heit und Jugend ermög­lich­te - durch die Arbeit und die dar­aus gezahl­ten Steu­ern, Sozi­al­ab­ga­ben und Schaf­fung von Infra­struk­tur - deren Vor­han­den­sein wird bedau­er­li­cher­wei­se oft als gege­ben hin­ge­nom­men ohne dabei zu beden­ken, daß es ein Gemein­schafts­werk ist ....

Sodann, zwei­tens, der Gedan­ke, daß eine grö­ße­re Erfah­rung zwar nicht immer, in der Regel jedoch tat­säch­lich und häu­fi­ger zu bes­se­rer Nut­zung der vor­han­de­nen Res­sour­cen führt:
Es wer­den Irr­we­ge ver­mie­den, der (durch­aus begrü­ßens­wer­te, aber nicht immer ziel­ge­rich­te­te) jugend­li­che Über­schwang, das bedin­gungs­lo­se Enga­ge­ment, wer­den kana­li­siert und so bes­ser nutz­bar gemacht ....

Selbst­ver­ständ­lich begrün­det Alter an sich kein Pri­vi­leg. Genau­so­we­nig wie Jugend. Dar­aus ergibt sich aber die Not­wen­dig­keit auf­ein­an­der Rück­sicht zu neh­men und zum Nut­zen bei­der Grup­pen nach ver­träg­li­chen Lösun­gen zu suchen - alles Ande­re ver­geu­det die schma­ler wer­den­den Lebensgrundlagen.

Fazit:
Zur Fle­xi­bi­li­tät (älte­rer wie jün­ge­rer Men­schen) habe ich eine durch­aus geteil­te Mei­nung - vie­le mei­ner Alters­ge­nos­sen (60+) sind für mich wirk­lich "alt", weil sie kein Inter­es­se mehr an ihrer Umge­bung haben oder, weil sie für vie­le Jah­re nur kon­su­miert und nicht gedacht haben, das Den­ken so 'ver­lernt' haben. Inso­weit sehe ich mich als Aus­nah­me. Mög­li­cher­wei­se hat das damit zu tun, daß ich glück­li­cher­wei­se in einem Beruf / einer Bran­che arbei­te­te, die den Umgang mit allen Alters­grup­pen erfor­der­te - da bleibt man schon des­we­gen auf dem Lau­fen­den weil Still­stand gleich­be­deu­tend mit 'ohne Arbeit' gewe­sen wäre ....


* Ins­be­son­de­re bei der Ren­ten­dis­kus­si­on wird immer so getan, als ob "die" Älte­ren "die" Jun­gen bela­sten - dabei wird völ­lig über­se­hen, daß die­se Rent­ner meist über 40 Jah­re nicht uner­heb­li­che Abga­ben für ihre Alters­si­che­rung gezahlt haben und der Durch­schnitt der Ren­ten­hö­he etwas über € 950,- beträgt - wahr­haf­tig kein 'Luxus'-Salär:
Die Tat­sa­che, daß der Staat die fal­schen / untaug­li­che Mit­tel zu Absi­che­rung die­ser Ansprü­che lei­stet/-e kann den Betrof­fe­nen jedoch nicht ange­la­stet wer­den - es soll­te viel­mehr den noch nicht Betrof­fe­nen eine War­nung und ein Bei­spiel sein nicht gera­de die zu wäh­len, die ihnen die­se Sup­pe ein­ge­brockt haben ....
 
Da liegt ein sehr, sehr wesent­li­cher Mangel.

*edit*
(18:00h)
Ein Blick auf den (eige­nen) Gehalts­aus­zug (eine/-r/-s jeden hier Lesen­den) ist sicher auch aufschlußreich:

Wenn es stimmt, daß drei 'Jun­ge' einen 'Alten' mit Ren­te ver­sor­gen, dann wären das ca. €960,- geteilt durch drei, mit­hin dem­nach €320,- .... da aber ein Drit­tel der Ren­ten aus Steu­ern auf­ge­bracht wer­den heißt das ca. €210,- aus Ren­ten­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen, wei­ter ca. €110,- aus Steuern ....

Da kann Jede/-r ver­glei­chen und es wird deutlich:
Der weit­aus­grö­ße­re Teil der gefor­der­ten Abga­ben geht nicht in die Taschen der Rent­ner .... vor allem wenn man die Bezü­ge der 'Staats­die­ner' und 'Abge­ord­ne­ten' betrach­tet, die nach nur weni­gen Jah­ren durch­schnitt­lich das Zehn­fa­che des­sen erhal­ten, was ein Rent­ner erhält ....

Nur besteht bei den 'Groß-Pen­sio­nä­ren' natür­lich kein Inter­es­se, daß das der brei­ten Öffent­lich­keit bewußt wird ....