Es gibt Gerichte, die man wohl nur selten im Jahr zubereitet - weil sie viel Vorbereitung brauchen, weil die Zutaten teuer sind, weil man sie in großer Menge bereiten muß, oder weil sie schlecht zur Jahreszeit passen. Oder, oder, jeder hat da noch weitere Gründe.
Wir essen seit geraumer Zeit nur noch dreimal pro Woche Fleisch, allerdings ohne uns daran sklavisch zu halten, denn etwas Gutes zu tun ist zwar ein erstrebenswertes Ziel, darf allerdings nicht in Selbstkasteiung ausarten.
Nun habe ich vor ein paar Tagen Schweinekrustenbraten annonciert gesehen - und weil wir das lange nicht mehr hatten, habe ich ein Stück gekauft, aus der Schulter, 1,386 kg, viel zu viel für zwei Personen. Wenn man Schweinebraten kocht wäre es dumm das für zwei Portionen zu tun, denn wenn das Stück Fleisch zu klein ist wird die Zubereitung schwieriger. Deswegen also ein größeres Stück, das nach der Zubereitung kleiner geworden ist und davon friere ich immer die Hälfte für später ein.
Was mich erstaunt hat war der Preis. Pro Kilo kostete der Braten 3,99 €, und das komplette Stück war deswegen mit 5,53 € ausgezeichnet.
Nur mal so zum Vergleich: Als ich kürzlich ein Stück Blutwurst kaufte kostete das pro Kilo 11,99 €! Irgendwie ist da etwas mit der These von "die Produktionskosten sind eng kalkuliert" nicht richtig. Entweder war das Stück Wurst zu teuer, oder das Stück Krustenbraten zu preiswert. Wahrscheinlich beides.
(Der Braten ist noch nicht unter dem Grill gewesen; die Schwarte wurde noch kroß geröstet.)
Egal wie, ich will nur noch erwähnen, dass der Braten gut war. Ich habe ihn im Römertopf zubereitet, ein wenig (alkoholfreies) Bier ab und an darüber gegossen, und ihn bei 120°C über drei Stunden gebraten (initial angebraten bei 275°C für 15 Min. von allen Seiten, außer der Schwarte). Wie im Bild zu erkennen (?) lag das Fleisch auf Zwiebeln, Möhrenstiften und Knoblauch, gewürzt war es mit Kümmel (ganz & gemahlen), Majoran (sparsam), Basilikum (benutze ich statt Pfeffer), ein paar Senfkörnern und einem Löffel Honig.
*update* [26.11.2018]
Es gibt Metzger die sind noch teurer. Wie der beim hiesigen EDEKA-Markt.
Heute kaufte ich "Hausmacher Blutwurst", am Stück, d.h. eine ganze Wurst mit ca. 650g - der Kilopreis war 17,98€! Ich muß mir angewöhnen nach dem Preis zu fragen, denn das waren 50% mehr als bei meinem Blutwurstbeispiel oben im Text.
Also der Preis macht mich stutzig. Das würde ich hier nicht bekommen, außer es handelt sich um einen Verkauf kurz vor der Ablauffrist. Und selbst dann ...
Nein, es war nicht vor dem Ablauf, da kommt hier bei uns ein Bapperl drauf, beispielsweise so was:
Känguru* war's dem Geschmack nach sicher nicht .... und so gehe ich weiter davon aus, dass es - außerordentlich preiswertes - Schwein war.
Bei Frischfleisch und Gehacktem würde ich da (auf Abgelaufenes) NIE zugreifen - ich habe in der Lebensmittelchemie gelernt wie die exponentielle Bakterienbesiedlung abläuft!
* Ich habe immer noch Schwierigkeiten mit dem Wort - weil es nach "neuer Rechtschreibung" das "h" am Ende verloren hat