Mit den folgenden Sätzen habe ich vor ein paar Tagen einen Kommentar begonnen, den ich zum besseren Verständnis hier als screenshot zeige (grün unterlegter Text).
" .. Kennen Sie die Situation in der ein Kind einen Turm aus Bauklötzen aufbaut, so hoch wie es selbst groß ist? Und dann, im Weggehen, versehentlich den Turm umwirft?
So ist es mit dem letzten Satz den Sie schreiben:
Der macht alles, was Sie vorher über Wissenschaft gesagt haben zunichte .. "
Es war in der Tat der letzte Satz,
der mich dazu brachte zu antworten ....
"Wissenschaft" bedeutet auch, sich mit der Dogmatik von Religionen auseinander zu setzen. Deswegen ist es zweifelhaft, ob eine Person die "glaubt" - und damit eine festgelegte Geschichte zu Religion, deren Gründung und Ansprüchen akzeptiert ohne "Fragen" zu stellen deren Ergebnis 'offen', also nicht von vornherein festgelegt ist - überhaupt wissenschaftlich arbeiten kann.
".. Lasst euch nicht davon abhalten euren eigenen Fragen nachzugehen, sei es im Studium oder im Privatleben. Wissenschaft fängt immer mit einer Frage an .." - wie wäre es denn mit der Frage:
"Welchen Beweis gibt es für die Existenz Allahs/Gottes?"
Ich habe noch nie einen solchen Beweis, der wissenschaftlichen Kriterien standhielte, gesehen, gelesen, gehört.
Es ist nicht Allah, der unser Wissen vermehrt - Allah fordert seine Aussagen absolut zu nehmen. Das schließt Änderungen der Weltsicht aus - und ist deswegen "unwissenschaftlich".
Daher schließen sich Glaube und Wissenschaft aus.
Der letzte Satz des Artikels führt ihn insgesamt 'ad absurdum'!
*update* [07.02.2019]
Mittlerweile ist eine Antwort auf meinen Kommentar zu lesen → Abdus-Salaam
Meine Antwort darauf steht → dort
Hm? Ich kenne eine Menge Physiker, die sich als gläubig(e Christen) bezeichnen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Harald Lesch ist evangelisch.
(Die glauben allerdings eher nicht, daß der Herr das Wissen vom Himmel schmeißt.)
In katholischen Texten wird beispielsweise behauptet einige der "wichtigsten Wissenschaftler der Welt" [Pasteur, Mendel, de Broglie] seien glaubensfeste Katholiken gewesen - selbst Galilei sei NIE gezwungen worden seine Thesen zu widerrufen (und seine Tochter sei Nonne geworden, Aussagen, die heute nicht mit Sicherheit zu widerlegen sind).
In evangelisch-fundamentalistischen Schriften heißt es: Der Mensch ist zum Glauben 'angelegt', er hat eine innere Stimme mit der er Dialoge führt, wir nennen das "Beten". Ebenso wird behauptet, in Ausnahmesituationen werde selbst von Atheisten gebetet, wofür es genauso wenig Beweise gibt wie für die These, Atheisten würden kurz vor ihrem Tod noch Gott anrufen.
Dergleichen wird immer wieder als "Beweis" angeführt. Gerade bei Galilei klingt es wie posthume Verhöhnung, wenn die katholische Kirche ihn 'vereinnahmt' und von sich behauptet "Förderin der Wissenschaft" gewesen zu sein- nun fehlt nur noch, dass Giordano Bruno als Beweis für die Großzügigkeit der Inquisition benannt wird.
Der Mangel solcher "Beweise" ist, dass sie immer behauptet werden, es aber keine Belege dafür gibt. Sicher ist allerdings, dass diese Forscher nicht deswegen große Erfolge hatten weil sie gläubig waren, sondern weil sie nach wissenschaftlichen Kriterien gearbeitet haben.
OK, nun zu Prof. Lesch:
Ich kenne viele Wissenschaftler (aus Studium und Beruf), die deswegen nicht aus der Kirche (egal welche) ausgetreten sind, weil sie um ihre Karriere fürchteten. So sehr sich unsere Universitäten *modern* geben - bei der Auswahl der zu Berufenden spielt oftmals die 'bürgerliche Einbindung' eine Rolle. Da wäre es doch unklug, sich als kritischer Geist zu positionieren und nur deswegen seine Chancen zu vermindern ....
Aus diesem Grund halte ich die Angaben zum Glauben bei vielen Wissenschaftlern für eine Schutzbehauptung um nicht die verbliebenen 35% an Religiösen zu verprellen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Scheinchristen irgendwann nicht mehr vorhanden sein werden, wenn es endlich zu einer 'wahren' Trennung von Kirche und Staat gekommen ist. Wir sind da auf einem guten Weg, die Austritte nehmen stetig zu ....
Wir sind uns offenbar wenigstens darin einig, dass Wissenschaft harte Arbeit und nicht göttliche Eingebung ist.
Nachtrag
Ich habe nochmal weiter nach Aussagen zu meiner These gesucht und stieß dabei auf folgenden Satz:
" .. kann ein konsequenter Wissenschaftler nur gläubig sein, wenn er den dogmatischen Gehalt des Theismus – anders als die Kirche – als Bild oder Gleichnis betrachtet .. " [Quelle]
Dieser Artikel ist insofern erweiternd, dass es dort zwei Stellungnahmen, *Pro* und *Kontra* gibt.
Einer (auch ein Astrophysiker) hat mir mal gesagt, in seiner Disziplin habe man einfach so viel mit dem Ungeheuerlichen zu tun, da wundere es ihn nicht, daß viele an Gott glaubten.
Und Herr Lesch, aber das weiß ich nur aus einem seiner Vortragsvideos, sagt, er sei in der Kirche, weil ihm der Gedanke, daß da so gar nichts sein soll außer uns, unbehaglich ist.
Das scheint eine häufige Begründung zu sein - weil wir gewohnt sind jenseits dessen, was wir sehen, wieder *etwas* zu vermuten.
Ich selbst habe ja schon zuvor beschrieben worin ich den Zweck unseres Daseins sehe, und auch das ist für Viele ein Schrecknis:
Aus dem Nichts zu kommen und wieder ins totale Nichts zu gehen ....
Es wundert mich immer wieder -oder auch nicht ;-) - dass sie sich diese Diskussionen immer wieder antun (wollen), mein lieber Herr wvs.
Unsere Lebenszeit ist begrenzt, nicht wie die der Gläubischen, denn denen gehört ja schließlich das Himmelreich, die Ewigkeit und die Jungfräulichen Trauben kriegen die auch noch.
Uns Ungläubigen bleibt da nur die Spanne, die uns die Natur gewährt - und da ist es doch wirklich ein schwerer Fehler sich immer wieder mit den gleichen sinnlosen Themen in letztlich fruchtlose Diskussionen verwickeln zu lassen.
Physiker haben -hatten wir das nicht mal im Gespräch thematisiert oder war das mit meinem Biologenkumpel vor Ort?- unter den Naturwissenschaftlern aus irgendeinem Grund scheinbar eine höhere Affinität in Bezug auf Gott, als bspw. Biologen.
Oder, es ist ein wenig, wie der gute Carl Sagan formulierte:
»Wenn man mit Gott die Gesamtheit der physikalischen Gesetze meint, die das Universum beherrschen, dann gibt es natürlich einen Gott. Doch dieser Gott ist emotional unbefriedigend. Es hat nicht viel Sinn, zum Gravitationsgesetz zu beten.«
Und da liegt oftmals die Crux, wenn Physiker von Gott reden.
Wobei der von mir -ob seiner Fähigkeit komplizierte Zusammenhänge fast verständlich zu formulieren- gemochte Harald Lesch tatsächlich wohl einem spezifischen christlichen Glauben anhängt, also nicht nur als Alibi.
Und da wir in Deutschland und nicht den USA leben, sollte dies auch hier im Land (für Beruf, Alltag und Sexualität)nicht die gleiche absurde Relevanz haben, vermute ich aber nur.
In einem ähnlichen Diskussionszusammenhang und einem anderen Leben zitierte ich den guten Richard Dawkins aus dem Gotteswahn der sich mit ein paar Definitionen abmühte um etwas Klarheit ins Düster des Glaubens zu bringen. Und also tue ich es auch hier nochmal:
Ein Theist glaubt an eine übernatürliche Intelligenz, die das Universum erschaffen hat und die immer noch gegenwärtig ist, um das weitere Schicksal ihrer ursprünglichen Schöpfung zu beaufsichtigen und zu beeinflussen.
In vielen theistischen Glaubenssystemen ist dieser Gott eng in die Angelegenheiten der Menschen eingebunden. Er erhört Gebete, vergibt oder bestraft Sünden, greift durch das Vollbringen von Wundern in die Welt ein, zürnt über gute oder schlechte Taten und weiß, wann wir sie begehen (oder auch nur daran denken, sie zu begehen).
Ein Deist glaubt ebenfalls an eine übernatürliche Intelligenz, aber deren Tätigkeit beschränkt sich darauf, die Gesetze aufzustellen, denen das Universum unterliegt. Der deistische Gott greift später nie mehr ein und interessiert sich sicher nicht gezielt für die Angelegenheiten der Menschen.
Pantheisten schließlich glauben überhaupt nicht an einen übernatürlichen Gott, sondern benutzen das Wort »Gott« als Synonym für die Natur, für das Universum oder für die Gesetzmäßigkeiten, nach denen es funktioniert.
Deisten unterscheiden sich von Theisten darin, dass der Gott der Deisten keine Gebete erhört, sich nicht für Sünden oder Beichte interessiert, unsere Gedanken nicht liest und uns nicht mit launischen Wundern in die Quere kommt.
Im Gegensatz zu den Pantheisten halten die Deisten Gott dennoch für eine Art kosmische Intelligenz, während er für die Pantheisten ein metaphorisches oder poetisches Synonym für die Gesetze des Universums darstellt.
Pantheismus ist aufgepeppter Atheismus, Deismus ist verwässerter Theismus.
In diesem Lichte werden manche Aussagen, die gerne hergenommen werden um das ach so christliche, weil an Gott glaubende Element, in Aussagen und Sprüchen mancher großer Wissenschaftler zu vereinnahmen, vielleicht deutlich als das, was sie oftmals eben wohl sind: andere Definitionen von ursprünglichen und universalen Gesetzen und nicht der Glaube an einen rauschbärtigen alten Mann der im Himmel sitzt und sich das jammernde Gesabbel von Individuen anhört und darauf reagiert – oder auch nicht!
Seid Darwin haben es die Biologen dankbarerweise leichter; deren Theorie der Evolution ist bisher (Gott sei Dank! :-D )ohne Fehl und benötigt auch keinen Schöpfergott, sondern widerspricht dieser Theorie in Permanenz -durch beobachtbare, weiterlaufende Evolution und der täglichen Entstehung von Arten- in jedem Teil vom religiösen Schöpfungsmythos über die Entstehung von Pflanzen und Tieren.
Falls nun Menschen für ihren individuellen Trost einen imaginären Freund annehmen wollen, so sei ihnen das unbenommen - nur in der Wissenschaft hat so was eben schlicht nix zu suchen.
Ich persönlich finde es auch schwer eine saubere Trennung, einerseits im Gehirn an Feen, Elfen und Götter zu glauben und gleichzeitig wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn verfolgen zu wollen, zu realisieren, ohne dabei unglaubwürdig zu werden -zumindest wenn ich Wissenschaft als Profession betreibe, aber das sehen andere Menschen ja offensichtlich anders.
Sicher scheint mir aber zu sein, dass der Dogmatismus den Religionen fundamental und elementar ist und somit für eine brauchbare Methode zur Annäherung an die Regeln des Universums und / oder zur steten Weiterentwicklung und Verbesserung von Erkenntnisprozessen selbiger heute eben sicher nicht mehr das Mittel der Wahl sein kann.
Deswegen: Privat kann jeder auf Knien rutschen, sooft und so viel wie er will, in öffentlichen Entscheidungsprozessen hingegen hat der überkommene Aberglaube nix zu suchen, schon gar nicht beim Versuch Wissenschaft Ernst zu nhemen und anzuwenden.
Trotzdem dominiert er in Form von institutionalisierten Machtzentren weiterhin im 21 Jahrhundert auch all jene(die-wenn man den Zahlen glauben will- weltweit immer mehr werden, sobald Bildung und relativer Wohlstand Einzug halten) in der Gesellschaft, die ihr Leben lieber nicht auf einen vermeintlichen Schöpfer von Allem, Herrscher über weibliche Uteri und kindliche Schöße aufbauen wollen.
Mein Tipp: Nutzen sie die Zeit lieber für dazu relativ schöne Dinge, wie bspw. die Pflege eingewachsener Fußnägel oder das kultivieren von Zahnschmerzen.
Lieber etwas Profanes tun, als mit den Anhängern des Propheten oder des Rauschbartträgers betender Schafsherde Diskussionen um Gott, Glauben, Fische und den Rest zu führen...findet heute Nacht zumindest Ihnen Ihr Blödbabbler
P.S. Das gilt explizit nicht für die Beiträge hier im Blog bisher...nicht das da Missverständnisse aufkommen
Danke, Herr bloedbabbler, dass Sie sich um mein Wohl & geistige Gesundheit Gedanken machen ;c)
Ich versichere, noch in durchaus geistes-gesundheitlicher Norm zu liegen (obwohl das bestimmt auch die sagen, die nicht darunter fallen).
Die Diskussion von der Sie da berichten müssen Sie mit wem anders als mir geführt haben - obgleich ich diese Variante durchaus unterstützen kann:
Physiker neigen eher zum *Grandiosen* wenn sie vom Universum sprechen - wir Biologen sind da etwas mehr 'down to earth'. Deswegen fällt es meiner Zunft weniger schwer sich als eine Art von Säugetier unter Vielen zu sehen und den theistischen Überhöhungsanspruch von uns zu weisen.
Ihre Lebenszeit ist noch länger als meine, das ist doch ein schöner Gedanke, der Sie heute fröhlich stimmen sollte .... und ich danke Ihnen für die Dawkins'schen Definitionen, die doch sehr deutlich zeigen, dass ich mich mit meinen Erklärungsversuchen noch eher an der Oberfläche befinde, wo er (Dawkins) sich unbeirrbar in die Tiefe des Themas bohrt.
Während sich - da haben Sie die Folgen der tieferen Gedanken zur Verbindung zwischen dem Glauben und der Wirklichkeit sehr treffend zusammen gefasst - die Theisten vor Allem und vor allem vor dem Ende des Lebens fürchten, haben die Biologen die Gewißheit ein Teil einer endlosen Entwicklung zu sein die sich "Evolution" nennt! Dem fiktiven Zustand "Paradies" wird hier ein existenter, nachweisbarer Zustand "Evolution des Lebens" entgegen gesetzt.
Das Individuum ist zwar vernachlässigbar in dieser Betrachtung, in der Summe von Individuen jedoch entwickelte und entwickelt sich bis in alle Ewigkeit (sofern nicht irgend ein Idiot darauf drängt jetzt schnell Alles zu zerstören) die unbelebte (durch Chemie/Physik beschrieben) und belebte (durch Biologie beschrieben) Welt auf diesem Planeten.
Die Maßlosen, die Engstirnigen, die Ignoranten auf diesem Planeten sind hingegen die Gottgläubigen, egal welcher Glaubensrichtung sie angehören, denn sie engen die umfassende Gestaltungskraft der Evolution auf eine kleinliche Gottheit ein, die eifersüchtig darüber wacht, dass man ihr irgendwie zu Diensten sei - was überhaupt nicht zu den sonstigen Ansprüchen passen will, die diesem/diesen Gott/Göttern zugeordnet werden. Welch eine Selbstbegrenzung, Nickeligkeit, welcher Kleingeist, wo doch von den jeweiligen Protagonisten die Worte "Freiheit", "Erfüllung" und "Friede" vor sich her getragen werden.
" .. Falls nun Menschen für ihren individuellen Trost einen imaginären Freund annehmen wollen, so sei ihnen das unbenommen – nur in der Wissenschaft hat so was eben schlicht nix zu suchen .. " da bin ich - anders als Sie - weniger tolerant (im Denken, weil ich natürlich niemanden praktisch angehen würde) und zwar deswegen, weil die Gläubigen auf die Ungläubigen herab sehen, denn die sind ja in deren Augen minderwertig wenn sie sich der *Wahrheit* (Gottes oder anderer Götter) verschließen.
Wenn diese Leute einmal in der Minderheit sind - und wenn die Austritte so weiter gehen ist es bei uns zumindest absehbar wann das sein wird - werden sie hoffentlich nicht dazu neigen sich zu radikalisieren und ihr Schicksal als Minderheit zu leben hinnehmen.
Ihr Fazit - dass Dogmatismus der Religionen dem wissenschaftlichen Gedanken und der wissenschaftlichen Arbeitsweise entgegen stehen - kann ich so unterschreiben. Anders als es in ihren letzten Sätzen anklingt bin ich der Auffassung, dass alle Zeichen auf Säkularisierung stehen, selbst in dem *bible belt* genannten geografischen Bereich der U.S.A. - die Verbabbpten werden weniger. Und das ist gut so.
Im Prinzip kann man es auf diesen Cartoon beim hpd reduzieren. :-D
Danke.
Wir sollten sehr viel mehr Bilder benutzen ...!
Nachrichten aus der Provinz Aceh, Indonesien - überwiegend muslimischen Glaubens:
Junges Pärchen wegen öffentlicher Umarmung zuerst ins Gefängnis geworfen, dann öffentlich - nach Sharia Gesetz - mit Stöcken geschlagen.
[ → 17 Schläge mit dem Rohrstock ]