19.000 Reichsbürger - und von denen hat einer (1) vor Jahren einen Polizisten erschossen.
Allein in Niedersachsen gab es 2016 insgesamt 163 Mordfälle, erstaunlich viel von 373 Morden insgesamt in der BRD. Davon habe ich in den Nachrichten nichts gehört, und selbst im Internet dazu nichts gelesen.
Allerdings stürzen sich die Gazetten auf den einen Reichsbürger und die offizielle Lesart der Politik ist dadurch gestützt:
Reichsbürger sind brandgefährlich, man muss ihrer 'Herr werden'.
Schauen wir uns die Gesamtbevölkerung an:
2011: → 80,2 Mio
2016: → 82,5 Mio
2018: → 82,8 Mio [82,5 / 81,4 Mio Bürger = "Deutsche"]
Setzt man die Zahlen ins Verhältnis - 82.800.000 Bundesbürger zu 19.000 Reichsbürgern - so kommt ein Prozentsatz von 0,023% heraus. Näherungsweise also 2‰ [Promille], zwei Hundertstel eines Prozents.
Warum, so frage ich mich, macht man seitens der Politik soviel Aufhebens um die paar Leutchen mit etwas verzerrter Sicht des Staats- bzw. Völkerrechts?
Sollten wir nicht lieber über wichtige Themen reden von denen uns Nachrichten wie die über *Reichsbürger* ablenken sollen?
Nur damit ich nicht falsch interpretiert werde:
Jeder einzelne Todesfall ist einer zuviel!
Ich sympathisiere auch keineswegs mit der Ideologie dieser Menschen mit dem Label "Reichsbürger". Mir gefällt nur nicht, wie hier abweichende Weltsicht zu quasi-kriminellem Denken aufgebauscht wird. Wenn Straftaten begangen werden gehören die Täter bestraft. *Denken* gehört (noch?) nicht zu den Straftatbeständen in unserem Land, und hoffentlich bleibt es so.
__________________ Quellen __________________
→ https://countrymeters.info/
→ https://hpd.de/artikel/reichsbuerger-berlin-16539
→ https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland#Bev%C3%B6lkerung
→ Morde, Kriminalitaetsstatistik, Niedersachsen