Warum, so fragt man sich, wird denn das Thema "Ausländer" immer wieder in den Talkshows, in den Politmagazinen und in der Presse derart breit behandelt?
Wenn die Aufmerksamkeit nicht auf der Einwanderung und ihren Folgen läge, worüber müßte dann berichtet werden?
Wer hat ein Interesse daran die Bevölkerung in ständiger Angst vor Verbrechen zu halten?
Wäre es nicht viel wichtiger darüber zu berichten, dass eine kleine Zahl von Menschen in diesem Land den überwiegenden Teil des Reichtums besitzt, und dieser Reichtum durch eine im Schwerpunkt falsche Fiskalpolitik zustande gekommen ist und noch zustande kommt? Dass mehr Geld durch das Jonglieren von Geld oder fiktivem Geld (unversteuert) verdient werden kann als mit Arbeit?
Wäre es nicht viel wichtiger die regierungsbeteiligten Parteien zu fragen warum es immer noch kein Ende der unbegründet befristeten Arbeitsverhältnisse gibt und Berufseinsteigern eine Lebensplanung dadurch erschwert wird, dass sie über Jahrzehnte nicht wissen wovon sie ihren Unterhalt im nächsten Jahr bestreiten sollen?
Wäre es nicht viel wichtiger zu erfahren warum unsere hoch bezahlten Parlamentarier - mit Ausnahme der Linken - sich von allen möglichen Interessengruppen in Nebenbeschäftigung bezahlen lassen, wobei das oft um ein mehrfaches ihre Abgeordnetenbezüge übersteigt? Und wäre es in diesem Zusammenhang nicht ebenso wichtig die Frage zu stellen warum solche *Zuwendungen* nicht Bestechung genannt werden, wo sie doch Amtsträger dazu bringen sollen zugunsten von Firmen oder Dienstleistern die Gesetzgebung zu manipulieren?
Wäre es nicht sinnvoll darüber zu reden wieso wir nicht in der EU demokratische Regeln haben können, weil derzeit bedauerlicherweise das Parlament nur die Maßnahmen der nicht demokratisch gewählten EU-Bürokratie und des Ministerrates abnicken darf?
Wäre es nicht wichtig die Rolle der USA als "Weltpolizei" und "Führungsmacht der freien Welt" politisch in Frage zu stellen, insbesondere wenn man sich ansieht welche Kapriolen der derzeitige Präsident schlägt und wie das Land zum Polizei- und Überwachungsstaat verkommen ist?
Wäre es weiter nicht wichtiger zu fragen warum deutsche Soldaten überall auf der Welt eingesetzt werden obwohl dort weder (deutsche) wirtschaftliche noch nationale Interessen gefährdet sind?
Sie sehen, liebe Lesende, hier tut sich eine Fülle von Feldern auf die in den Medien behandelt werden könnten .... und dafür ist eben dadurch keine Zeit, weil wir über Ausländer, 2% der Bevölkerung (!) Tag für Tag 'unterrichtet' werden. Oder darüber, was irgendwo auf der Welt gerade an Erdbeben, Tsunami, oder sonstiger Katastrophe passiert, wovon hierzulande niemand in irgendeiner Weise betroffen ist.
Wir werden am Nasenring geführt, so wie Stiere, die sich ihrer Macht nicht bewußt sind.
Gut gebrüllt, Löwe!
Allerdings ist nicht die Fiskalpolitik der primäre Grund für die dramatische Veränderung zwischen Reich und Arm, sondern das zugrundeliegende kapitalistische System, das eben dies als Hauptbestandteil immer und immer wieder reproduziert.
Als Konsequenz dieser Art von Berichterstattung werden sie auch im Gespräch mit ihrem Nächsten am ehesten was von den Problemen mit den Ausländern/Flüchtlingen/Linken zu hören bekommen, als von ungleichem Tausch oder Politik zugunsten Weniger, ein Narr, wer sich dann wundert dass man das Kreuz dann bei den Ausländerfeinden macht, statt bei denen die die Soziale Frage stellen. It's not a bug, it's a feature.
Dass das System grundsätzlich Kapital fördert und Lohnarbeit ausnutzt ist natürlich richtig, Trotzdem sehe ich gerade in der Steuerpolitik eine erhebliche Belastung bei allen Steuern die weniger 'Betuchte' zu zahlen haben, während schon durch kreative Abschreibungen (sofern die Einkünfte nicht der Abgabe durch einen Arbeitgeber unterliegen) ein Vorteil entsteht. Das verstärkt sich, wenn es um Grundbesitz in Firmenvermögen und schließlich ans erben geht.
Sagen wir es doch einmal im Klartext: Wer AfD wählt schießt sich als Lohnabhängiger oder Rentner selbst ins Bein, da kommen nur die Linken in Frage .... womit (trotz gewisser Einschränkungen wegen des Verhältnisses zu Religion) klar ist wen ich wählen werde wenn hier in ca. 3 Wochen Wahl ist.
Nun ja, klassenmäßig könnte das hinhauen, mit dem Rentner und dem Lohnabhängigen...aber das setzt eben ein bewusstes Verständnis der eigenen Lage voraus. In vielen Fällen ist einem das schlichte "Ausländer raus!" bereits genug und das Kreuz wird bei der AfD gemacht, oder bei der FDP oder wem auch immer, der auf ein "Weiter-so" bei der wirtschaftsliberalen Politik setzt - die unterscheiden sich da ja nur in Nuancen.
Ich wurde eben übrigens zum Essen bei der FDP eingeladen - versehen mit dem Hinweis: "Entscheiden Sie selbst, was Ihnen ein liberaler Abend und starke Freie Demokraten wert sind."...und dem Spendenkonto dazu.:-D
Tjo, was soll ich dazu sagen.
Es ist ja nicht so, dass Politik nicht zusätzlich in den Klassenkampf eingreift bzw. eingreifen kann...dass sie es konsequent für die Seite "Oben" tun, hat uns die protofaschistischen Probleme eingebracht, gehts dem Mittelstand ans Geld, ist soziale Mobilität nur noch als absteigende denkbar, reagiert der gemeine Bürger mit dem Hang Lager zu bauen, Autoritäten blind zu folgen und mit Fackeln heldenhaft durch die Straßen zu patrouillieren...später endet so etwas dann entweder im Wald von Compiègne oder direkt in Stalingrad.
Aha, bei der FDP? Woher haben die denn ihre Listen von potentiellen Wählern die es anzusprechen gilt?
Gehen Sie doch hin und lassen Sie es sich schmecken, das Essen wird bestimmt nicht schlechter sein als bei den anderen Parteien - es könnte Ihnen nur passieren, dass sie erst drei Wahlvorträge erdulden müssen bevor man serviert, etwa wie bei Butterfahrten mit Verkaufsveranstaltung oder diesen "Senioren-Bus-Reisen" ;c)
Es wäre ja nichts an einem Eingreifen der Politik auszusetzen, wenn es andererseits eine echte Wahlmöglichkeit gäbe und vor allem diese unselige Zwangssituation, genannt "Fraktionszwang", abgeschafft wäre. Derzeit kommt es mir so vor als ob nicht nur Politik für "die da Oben" gemacht wird, sondern, viel schlimmer, Stillstand herrscht.
Das Vorhandensein der AfD alleine hat allerdings schon - sehr beachtlich - selbst einige Schlafmützen (wie z.B. den Herrn Bouffier) auf Trab gebracht. Wählen sollte man sie bestimmt nicht, aber mal genau hinsehen um zu merken wo den "deutschen Michel" der Schuh drückt.