Regionalbahn

Knapp hun­dert Meter von mei­ner neu­en Woh­nung ent­fernt ver­läuft die Regio­nal­bahn. Als ich mir auf Goog­le Maps den Stand­ort zuerst ange­se­hen hat­te war ich skep­tisch, ob das even­tu­ell zu laut sein wür­de. Da aller­dings die son­sti­gen Bedin­gun­gen stimm­ten dach­te ich es sei min­de­stens eine Besich­ti­gung wert und dabei könn­te ich ja sehen/hören, was es mit der Stö­rung durch die Regio­nal­bahn auf sich hat.

Tags­über kom­men alle 20-30 Minu­ten Züge in bei­den Rich­tun­gen - die Strecke ist ein­glei­sig - und in der Nacht fährt kein Zug mehr. Was soll ich sagen? Bis­her höre ich nur etwas, wenn ich mich dar­auf kon­zen­trie­re und genau hin­hö­re. Anson­sten rum­pelt es manch­mal ein wenig - aber das war's dann schon.

Ein Bekann­ter mein­te "Du hast gut reden, alte Leu­te hören doch schlecht, das wird bei den jün­ge­ren Nach­barn anders sein mit der Wahr­neh­mung!" Mag sein. Ist mir aller­dings egal. Mich stört es nicht - und das ist es, was zählt.

Ken­nen Sie die "Augs­bur­ger Puppenkiste"?
Dann kön­nen Sie bestimmt die fol­gen­de Fra­ge beantworten:
"Wie heißt die Loko­mo­ti­ve von Jim Knopf und Lukas?" [dort ist es Fra­ge 4 von 10]

BONUS: Eine Insel mit zwei Ber­gen - und das Lied dazu → HIER.
Und wis­sen Sie was? In den Sieb­zi­gern waren die BHs oft so geschnit­ten, dass die Brust wie Äpfel (-chen) geformt wur­de, wir haben als Jugend­li­che dar­aus "Apfel­brüst­chen" als Bezeich­nung abge­lei­tet. Immer wenn das Lied von der Insel mit zwei Ber­gen im Lum­mer­land ertönt asso­zi­ie­re ich genau das ....

Kommentare

  1. Ob man so was wie eine Bahn in sei­ner Nähe als stö­rend wahr­nimmt, hängt eher von der Per­son selbst ab als vom Alter.
    Mir z. B. in sol­cher Form bekannt, dass jemand jedes Waren­au­to bei Net­to wahr­nahm, was mor­gens gen halb fünf anrollt, für mich war das hin­ge­gen noch nie ein Pro­blem (Sze­na­rio: Wenn man direkt eine Filia­le direkt vor der Haus­tür hat). Wie für die Groß­stadt geboren.

    "Eine Insel mit zwei Ber­gen"... Da gab es auch irgend­ei­nen 90er-Jah­re Euro­trash, der damit was gemacht hat...

    PS: Gefun­den!
    Dis­co­gs
    Ich den­ke, das ist der Schwachsinn.

    1. Letz­te­rer Aus­sa­ge kann ich nur zustim­men - und fra­ge mich, wer sol­chen Schrott kon­su­miert, denn es muss dafür eine Nach­fra­ge vor­han­den sein sonst wür­de es wohl kaum produziert.

      Die Wahr­neh­mung ist bestimmt von der indi­vi­du­el­len Auf­merk­sam­keits­schwel­le für Sin­nes­ein­drücke abhän­gig. Aber natür­lich hat­te der Bekann­te einen wun­den Punkt ange­spro­chen, da doch recht vie­le Senio­ren nicht mehr gut hören und es nicht wahr haben wol­len .... ich habe damit kein Pro­blem, beim zwei­jäh­rig statt­fin­den­den Total­ch­eck wird auch das Gehör geprüft: Letz­tes Ergeb­nis "Top".

    2. Nun... Das waren halt die 90er-Jah­re. Von sol­chem Unsinn gab es damas vie­les - und ins­be­son­de­re das lief im Radio. Die guten Sachen muss­ten dahin­ter zurück­ste­hen (des­we­gen rümp­fe ich die Nase über den neu­er­dings auf­ge­tauch­ten 90er-Hype; am Ende wird dort vie­les an Euro­trash ver­herr­licht, aber die guten Sachen wer­den immer noch nicht aus der Kiste geholt - die, die ich eben kenne).
      Des­we­gen hat sol­cher Euro­trash (wie man es im Nach­gang heu­te nennt) bei mir Haus­ver­bot. Es sei denn, der Kram ist schon wie­der so bescheu­ert, dass er lustig ist.

      Was ich mich bei Senio­ren und ihren Hör­fä­hig­kei­ten hin und wie­der fra­ge: Einer­seits gibt es ja, zu schlecht zu hören, nicht?
      In das Raster pas­sen aber nicht die, die sich über jeden unnö­ti­gen oder unge­wohn­ten Mucks in ihrer Umge­bung beschwe­ren - wo man hämisch sagt "die wol­len jetzt schon ihre Totenruhe".
      Ich fra­ge mich, ob es da auch das Umge­kehr­te davon gibt, was ich wie­der­um ken­ne - zu viel und zu inten­siv wahr­neh­men. Dass tat­säch­lich für dich selbst alles viel zu laut klingt, das hat aber nichts mit der Umge­bung zu tun, son­dern mit den Ner­ven­zel­len in dei­nem Kopf.

      1. Meist wis­sen die *Schwer­hö­ri­gen Senio­ren* nicht, dass sie schwer hören ... ;c) - sie glau­ben wie Mäus­chen die lei­se­sten Töne mit­zu­be­kom­men. Man merkt es dar­an, dass sie immer lau­ter spre­chen, weil sie sich selbst nicht mehr hören kön­nen und dann kompensieren.
        Bei mei­nem Schwie­ger­va­ter war der Fern­se­her so laut, dass man nicht dane­ben sit­zen konn­te. Es half damals eine trag­ba­res, kabel­lo­ses Ver­stär­kungs­ge­rät, feder­leicht und mit Stereoton.

        Die Beschwer­den sind oft gar nicht um sich zu beschwe­ren gedacht, son­dern als Gesprächs­wunsch! Die Leu­te haben zu weni­ge Mög­lich­kei­ten sich zu erklä­ren - und da meckern sie eben um Auf­merk­sam­keit zu haben .... geht man nicht-kon­fron­ta­tiv dar­auf ein stellt sich meist her­aus wie ein­sam Vie­le sind.

        Ich lie­be hin­ge­gen die Ruhe. Bei mir läuft nie ein Radio im Hin­ter­grund, und wenn ich bei you­tube etwas anse­he (die Zahl der Kanä­le habe ich für mich auf 20 begrenzt - kommt ein neu­er dazu muss ein alter weg) habe ich die Kopf­hö­rer recht lei­se ein­ge­stellt. Das hat mit "Toten­ru­he" nichts zu tun, son­dern damit die Geräu­sche der Umge­bung hören zu kön­nen .... wahr­schein­lich auch so eine berufs­be­ding­te Sache, denn die vie­len Jah­re Unter­richt (selbst in der Erwach­se­nen­bil­dung geht es nie 'lei­se' zu!) mit einer stän­di­gen Geräusch­ku­lis­se erzwin­gen als Aus­gleich in der Frei­zeit *RUHE*, sonst hält man das nicht über lan­ge Zeit durch.

    3. Bei denen, die das Pro­blem mit "zu wenig hören" zu tun haben, ja, ent­wickelt sich das oft so in der Pra­xis. Gibt man die Reso­nanz "eh, ist das laut hier!" oder "schrei mich nicht so an, ich bin nicht taub!", dann füh­len sich die­je­ni­gen wie vor den Kopf gesto­ßen. Je nach Wesen des Prot­ago­ni­sten, wird dann evtl. noch oben drauf so getan "Was hast du denn?" oder das Tel­ler­ge­klap­per, wenn man allein nur Geschirr aus dem Schrank holt, wird auf die Dau­er trotz­dem nicht leiser...

      Ja, es kann sein, dass dises Beschwe­ren über alle mög­li­chen Din­ge (u. a. "Lärm", der gar kei­ner ist) eigent­lich Kom­pen­sa­ti­ons­me­tho­den für etwas ande­res sind. Fru­stra­ti­on mit der eige­nen Situa­ti­on, Fru­stra­ti­on "mit der Alten" (ich drücke das mal so platt aus hier wie es manch­mal ist), Ein­sam­keit all­ge­mein - wie gesagt, ich habe mich nur schon mal gefragt, ob das bei Senio­ren nicht auch einen ähn­li­chen Ner­ven­zell­ver­lust gege­ben kann wie ich den ken­ne, wenn mit dem Alter das Gehirn gene­rell sein ste­ti­ges biss­chen wei­ter abbaut. Oder, ob das auch inner­halb von bestimm­ten Krank­heits­bil­dern auf­kom­men kann!
      Denn, irgend­wie... Ob nun die eine Krank­heit, die neu­ro­lo­gi­sche Fol­ge­er­schei­nun­gen lie­fert oder die ande­re; oft­mals gibt es dabei Über­schnei­dun­gen in dem Bereich, wie sich das äußert.

      Ruhe muss man sich tat­säch­lich glatt erst ange­wöh­nen. Ich glau­be, bei mir kam das, als ich etwas dar­über lern­te, wie das Gehirn selbst eigent­lich lernt und Sin­nes­ein­drücke mit­ein­an­der verknüpft.
      Ich woll­te mir die­se "ver­arm­te Lern­um­ge­bung" abge­wöh­nen, wo ent­we­der der Ton fehlt, oder ein ande­rer Ton prä­sent ist als zu dem, was ich vor Augen habe. Bei bestimm­ten Din­gen fin­det das zwar immer noch statt, das ist dann aber vor­lie­gend bei Din­gen, die aus dem Auto­pi­lo­ten im Hin­ter­kopf gemacht wer­den. Also bei kei­nen Din­gen, die gera­de das erste Mal auf­ge­nom­men werden.
      Oder, sehr schlimm: Im Som­mer! Wo man froh ist, wenn man zu kei­nem Zweck Kopf­höh­rer tra­gen muss.
      Ich muss auch sagen, wenn ich mir etwas auf­merk­sam durch­le­sen will, mitt­ler­wei­le funk­tio­niert das auch nicht mehr, irgend­wel­che Neben­ge­räu­sche wie Musik oder einen Fern­se­her dabei anzu­ha­ben und trotz­dem auf­merk­sam zu lesen. Das Funk­tio­niert bei mir ein­fach nicht mehr - wenn es das jemals sowie­so effek­tiv getan hat...

      1. Wie wahr - ich hal­te schon den Begriff "mul­ti-tas­king" für eine Zumu­tung. Wir hat­ten hier 'mal eine Dis­kus­si­on dazu, die fin­de ich jetzt nicht mehr, scha­de, war durch­aus inter­es­sant, dass es wohl nie­man­dem so recht gelingt meh­re­re Din­ge gleich­zei­tig zu 100% zu tun - eine Sache lei­det mindestens ....

    4. Mul­ti-Tas­king, wür­de ich sagen, funk­tio­niert nur begrenzt. Und zwar in der Form, dass man ledig­lich etwas ande­res neben dem Haupt­ob­jekt lei­se und unste­tig gleich­zei­tig auch noch im Auge behält.
      Also, es gibt ein Haupt­ob­jekt, dass die Prio­ri­tät und den Fokus erhält, und dane­ben gibt es ledig­lich ein "Neben­ob­jekt" - etwas, um dass man sich zwar auch küm­mert, das aber nicht in dem Umfang tun muss wie beim Hauptobjekt.
      Wenn das Haupt­ob­jekt jedoch so viel Auf­merk­sam­keit und vor allen Din­gen Prä­zi­si­on erfor­dert, dann kann es kein Neben­ob­jekt geben, auf dass man auch noch Acht geben kann. Oder es geht eben nur schief.

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