Wer - wie die derzeitige US Regierung - glaubt, es werde sich auch nur ein Taliban nach dem Abzug der US Truppen an die getroffenen Vereinbarungen halten, muss mit kindlichem Wunderglauben leben, nach dem es die Zahnfee, Elfen und Zwerge, und selbstverständlich rosarote Einhörner gibt.
Was die Administration Trump erreicht hat ist eine Kapitulation der USA vor einer nicht-staatlichen Organisation, einer Terrorgruppe!
" .. The Taliban is renowned for recruiting children in both Afghanistan and Pakistan .. " [Quelle]. Hier darf wohl vermutet werden, dass die Täter - wegen des lukrativen Geschäfts mit geringem Risiko für sich selbst - einen Dreck darauf geben werden, was da zwischen den USA und irgendwelchen weit entfernt von ihnen lebenden Taliban verhandelt wurde.
Wer seit Jahren wegschaut wenn es um Kinderschändung im großen Stile geht, wie die US Truppen, wird es nicht besonders schwer finden auch bei der erneuten Unterdrückung von Frauen auf Sklavinnenniveau wegzusehen.
" .. Bundesaußenminister Heiko Maas lobte die Unterzeichnung .. " - das wundert niemanden, ist er doch stets bei solchen Anlässen ein braves Schoßhündchen der Amerikaner, das laut kläffend "Applaus" bellt.
2.400 tote US Soldaten in 19 Jahren (offizielle Zahlen, immer mit Vorsicht zu betrachten - bessere gibt es allerdings nicht) - und wofür sind die gestorben?
Hunderttausende Zivilisten, "Ziele", nicht etwa nur *collateral damage*, das ist der traurigste Teil der Bilanz. Es werden noch mehr werden, wahrscheinlich dann, wenn es zum Bruch der Vereinbarungen kommt und (noch unter Trump?) die USA 'Vergeltung' üben.
Die einzigen Gewinner sind die Rüstungskonzerne, bei denen über fast zwei Jahrzehnte die Kassen klingelten .... die werden es schon verstehen sich Ersatz zu schaffen, weswegen man mit ihnen kein Mitleid haben muss.
PS
" .. Gleichzeitig arbeiteten die USA mit der NATO und anderen Verbündeten daran, die Zahl der NATO-Truppen zu verringern, heißt es in der Erklärung weiter .. " - und ich dachte immer, die Aufgabe der NATO sei die Verteidigung von Europa. Hatte die NATO eigentlich Anteil an den Verhandlungen oder haben sie das als *Befehl der USA-Regierung* nun lediglich akzeptiert:
" .. Zur gleichen Zeit gaben in Kabul Afghanistans Präsident Aschraf Ghani und US-Verteidigungsminister Mark Esper, in Anwesenheit von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, gegenseitige Beistandserklärungen ab. Insbesondere verpflichten sich die USA, weiterhin zur Finanzierung der afghanischen Streitkräfte beizutragen .. " [Quelle]
Kann mir 'mal jemand erklären warum der NATO Generalsekretär mit bei der Unterzeichnung anwesend war wenn die NATO nicht mit verhandelt hat?
Ist das jetzt die neuen Mode?
So wie sie bei Unterschriften von Trump zu sehen ist, der immer ein Kordon von freundlich lächelnden, ins 'Unendliche' schauenden Zusehern bei seinen Unterschriften braucht?
*update* [07.03.2020]
Siehe hierzu
→ Will Trump’s Surrender to the Taliban Bring an End to an Endless War?
[Wird Trumps Kapitulation gegenüber den Taliban ein Ende eines endlosen Krieges bringen?]
Ich kann über Afghanistan gar nichts mehr lesen, ohne dass ich Kotzen möchte. Und die Teilnahme der Deutschen an dortigen Kampf- nein Verteidigungskampfhandlungen lässt in mir auch eine Wut gegenüber den deutschen Politikern aufkommen.
Wir sind da auf einer Linie, es ist so unsinnig, was in diesem armen Land ausgefochten wird. Hätte man das ganze Geld, was in das Militär & dessen laufende Kosten floß in die Bildung und IInfrastruktur gesteckt wäre den Menschen dort besser geholfen worden.
Die Taliban, so wird es immer gesagt, sind schon immer eine nationale Bewegung gewesen, die vielmehr etwas dagegen hatten wie die einzelnen Warlords in ihren Herrschaftsgebieten innerhalb Afghanistans verwaltet und regiert haben und sich schlussendlich zum Kampf gegen diese entschlossen haben.
Die anderen Gruppierungen wie Al-Dingsbums und in jüngerer Zeit auch der IS sind alles Importe, die sich vielmehr in Afghanistan austoben bzw. sich ein neues Zuhause eingerichtet haben, weil sie von woanders vertrieben wurden.
Die Amerikaner sind schließlich an einem Punkt des Treibens erster Fraktion in das Land hineingegangen, um die vorherigen Umstände wiederherzustellen (schienbar müssen sie davon profitiert haben) und das auf längere Sicht sicherzustellen.
Nun stellen sie sich mit den Taliban hin und handeln Verträge aus, weil so langsam in Übersee die Erkenntnis um sich greift, dass ihre Kriege auf lange Sicht allmählich zu teuer werden für das Staatsbudget - gerade Trump hat solche Töne schon öfter mal fallen gelassen.
Deswegen drängen die auch so sehr darauf, dass jedes NATO-Mitglied mehr Geld in den Verbund einbringen soll.
Auf lange Sicht wird Afghanistan unter US-Direktverwaltung also nicht haltbar sein, also muss man sich einen Statthalter suchen, der die Sache einigermaßen in ihrem Sinne verwaltet. Auch die ganzen anderen NATO-Länder, die sie im Schlepptau mitgebracht haben, um ihren Krieg zu führen bzw. den Scherbenhaufen danach wieder zusammenzukehren, werden sich auf Dauer dort zurückziehen, weil es zu viel Geld vertilgt und man niemanden in der Heimat dazu breitgeschlagen kriegt, dorthin in den Einsatz zu gehen.
Diverse NATO-Länder sind inzwischen schon aus Afghanistan abgezogen, die einst mit George Doppelschuh noch dort hin ausgezogen sind.
Warum gerade die Taliban - es wird wohl daran liegen, dass die bestimmt noch am ehesten dazu zu überreden gehen, US-Interessen nicht zu bedrohen, wenn sie dafür ein paar Gegenleistungen bekommen.
Außerdem, Al-Dingsbums ist vollends im Krieg mit dem IS, weil der dort versucht, ihnen die Mitglieder abzuwerben und den Rang abzulaufen. Die sind also mit etwas ganz anderem beschäftigt - wenn nicht, dass man sogar sagen kann: Sie sind langfristig auf dem absteigenden Ast.
Sind also kein guter Kandidat für einen Statthalter.
Und der IS, die machen sowieso, was nur ihnen recht ist... Zudem wurden die gerade aus Syrien und dem Irak 'rausgeworfen und haben selbst dort US-Interessen torpediert.
Letztendlich bleiben dann also wohl nur die Taliban übrig.
Das ganze geschwulstige Gerede, was die in den Medien vorschieben, das ist bloß PR-Opium für das Volk. In Wirklichkeit geht es da knallhart um strategische Interessen der Amerikaner - maximal noch um das, was die von hier dabei auch noch mit abgreifen können.
Dass Maas da Brownnosing betreibt, das ist man ja von dem Mann gewöhnt... Der will noch ein bisschen länger bleiben und in der Hierarchie aufsteigen.
Wenn es um den Krieg in Afghanistan selbst geht - also wie ihn die Soldaten vor Ort erleben -, ich finde, da gibt es einen guten russischen Film, der heißt "Die neunte Kompanie".
Der behandelt zwar den Afghanistankrieg der Sowjetarmee, aber an vielen Stellen fallen Sätze, die einen mit einem lachenden und einem weinenden Auge schwer daran erinnern, was später Bundeswehrsoldaten geschildert haben, die von dort zurückgekommen sind.
Sozusagen "Das war da auch schon so?!".
Kann man nur empfehlen, gerade auch weil ein nicht-westlicher Ausgangspunkt oftmals die ganze Darstellung einer Sache verändert.
(An manchen Stellen wird auch ein bisschen Tacheles geredet bezüglich "Partnerarbeit" und "Unterstützung von Verbündeten", dass die Realität vor Ort eine ganz andere ist, als es die Politik offiziell verkündet.)