Der Herr Laschet verkündete er werde die *Kooperation* zwischen dem Land NRW und Tönnies" .. nun streng nach ordnungsbehördlichen Regeln entscheiden (lassen?) .. " Das beträfe Werkverträge und Arbeitsbedingungen.
Da reibt sich der *durchschnittlich verständige Bürger* die Augen und liest nochmal was er da gerade gelesen hat.
Ist es nicht im Amtseid eines jeden Amtsträgers festgehalten, dass er Recht und Gesetz für jedermann vertreten und verteidigen wolle? Schaden von den Bürgern abzuwenden gelobe? So wahr ihm Gott helfe?
Was schließen wir nun daraus, dass Laschet das jetzt erst durch " .. beenden der Kooperation .. " tun will?
Er hat also bisher Sonderbedingungen¹, euphemistisch bezeichnet als *Kooperation*, walten lassen.
Sicher ist der Herr Tönnies CDU Mitglied oder unterstützt wenigstens seine örtliche CDU mit erheblichen Mitteln.
"Frue*er"™ nannte man solche Sachen Bestechung [§ 334 StGB Bestechung]² und Vorteilsnahme [§ 331 StGB Vorteilsannahme]³. Und wer sie begangen hatte verlor Amt und Würden. Heute steht zu befürchten, dass der Herr Laschet am Ende gar unser Bundeskanzler wird. Eine Kassiererin hingegen, die einen Pfandbon vergißt wird fristlos gekündigt. Wahrscheinlich war sie in der falschen Partei ....

¹ Eventuell kommt hier lt. RA Solmecke eher (§ 108e StGB) Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern in Betracht.
² Bestechung von Amtsträgern begeht, wer
einem Amtsträger (Beamter, Angestellter im öffentlichen Dienst usw.), einem Europäischen Amtsträger (Amtsträgers eines anderen Mitgliedstaats der Europäischen Union), einem für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten oder einem Soldaten der Bundeswehr
als Gegenleistung dafür, dass er eine Amtshandlung (mit der der Amtsträger seine Dienstpflichten verletzt) vorgenommen hat oder künftig vornehmen wird,
einen Vorteil für diesen oder einen Dritten anbietet, verspricht oder gewährt.
³ Derjenige, der den Vorteil gewährt, ist der Vorteilsgewährung (§ 333 StGB) bzw., falls der Vorteil als Gegenleistung für eine Verletzung der Dienstpflichten des Amtsträgers gewährt wird, der Bestechung (§ 334 StGB) schuldig.
...Und am Ende wird da einer den Siggi von der SPD ersetzen, der, nur weil er nicht mehr als "aktiver Politiker" geführt wird, völlig außerhalb jeglicher öffentlicher Sichtweite der Öffentlichkeit bei dem Verein anheuern konnte.
Dagegen wirkt der ziemlich aufgeblasene "Skandal" um Philip A. vor gut 1 od. 2 Wochen (?) regelrecht wie ein Kindergeburtstag. Wo man wegen bekannter dokumentierter Fakten plötzlich einen Aufriss machte, nur weil mal eben einer unter 30 für einen Landesparteivorsitz kandidieren wollte... Sonst wäre es vermutlich bis in alle Ewigkeit egal gewesen.
Da wird dem Herr Amthor möglicherweise klar in welchem Haifischteich er schwimmen geht .... er tut mir sogar ein wenig leid, weil er wohl in seinem kindlichen Überschwang nicht damit gerechnet hat gerade von denen in die Pfanne gehauen zu werden denen er am meisten vertraut: Seinen Parteigenossen!
[Wie Sie hier den Herrn Gabriel einflechten ist mir allerdings nicht eingängig - aber vielleicht bin ich so spät am Abend einfach nur 'begriffsstutzig']
Von Seiten der Partei hatte man an und für sich den Eindruck, als wenn die eher hinter ihm stehen (potentielles neues Führungspersonal können die sich nicht leisten zu vergraulen - grundsätzlich, weil die mit dieser Art von "Korruption" kein moralisches Problem haben bzw. genug in der CDU es selbst betreiben.
Allerdings, ich würde mich auch nicht dafür verbürgen, aus welcher Ecke dieser Hinweis an den Spiegel kam (von dem ging die Newsstory ja aus)! Die schlimmsten Feinde der eigenen Karriere in der Politik sind immer die, die man am wenigsten als das vermuten würde - weil sie nämlich selbst den Posten gerne hätten.
Es ist ja jetzt herausgekommen, dass der Siggi zielgerichtet von Tönnies angeworben wurde für Beratung im China-Geschäft, nicht?
Und fast gleichzeitig, wie es jetzt heraus kam, hat er die Zusammenarbeit nach nur ca. 2-3 Monaten wieder beendet. Offiziell, weil da wohl gesundheitlich etwas schwerwiegendes war...
Da wird doch jetzt ein Posten wieder frei, nicht?
Könnte sich Herr Laschet auch drauf bewerben, wenn das Land - und bestimmt auch seine Regierung - vorher mit Tönnies (wahrscheinlich zu deren Zufriedenheit) zusammengearbeitet hat.
Danke für die Klärung was das mit "Siggi" auf sich hatte - das wusste ich noch nicht.
In der Tat, nun können die Herren "Bäumchen, Bäumchen, wechsel dich!" spielen, oder man steckt alle in einen Sack und haut drauf .... dann trifft man immer den Richtigen .... und der Verdacht, dass es in der Partei Feinde gibt die der Presse etwas stecken ist naheliegend. Genauso könnte es per Kanzleramt via Geheimdienste kommen .... so viele Möglichkeiten, und irgendwann wird irgendwer plaudern und wir erfahren es.
Ich würde da auch etwas ganz basisches bis triviales tippen. Wer weiß - vielleicht war es am Ende auch die Presse selbst? Die durchleuchten auch jeden neuen Player, der auf dem Bildschirm erscheint.
...Und dann mal sehen, ob die Figur den Sturm übersteht. Wenn ja - dann hat derjenige das Zeug dazu, in höheren Sphären mitzumischen.
(Obwohl ich ihrer Aussage beipflichte, dass der Herr Amthor irgendwo etwas zu naiv an vieles in diesem Politbetrieb herangeht bzw. herangegangen ist.)
"Die Presse" ist doch sehr allgemein - wenn man die Springer Blätter ansieht ist dort unverkennbar Macht vorhanden Personen zu vernichten .... und das alleine zeigt doch, wie sehr die Funktion der 'Vierten Gewalt' sich weg entwickelt hat. Weg von dem, was sie früher einmal war: Aufpasserin, Anzeigerin, Animiererin.
Nimmt man dann noch die Hetze in den sogenannten "sozialen Medien" dazu, so muss die Frage gestellt werden:
Wie weit darf der Einfluss von Medien auf die Gesellschaft (und eingeschlossen einzelne Personen) gehen? Wo ist die Grenze und wer legt die Grenzüberschreitung bloß?
Über die Springer-Presse ist das lang und breit bekannt, da also nichts neues.
Ich finde, dazu gibt es inzwischen aber auch gute Gegenstücke von der vormals "anderen" politischen Seite. Der Spiegel ist ein essentieller Teil davon. Und im Ernstfall (siehe Relotius) sind sie genauso wenig selbstkritikfähig wie der große Riese des Geschäfts.
Der Eindruck, dass es egal von welcher politischen Grundlage ausgehend immer mehr um Geld und Bekanntheitsgrad (= Werbekunden) geht, ist wohl korrekt. Insgesamt sieht man doch mehr Agenturmeldungen, die, umgeschrieben und mit Bildstrecken versehen, das Publikum bei der Stange halten sollen.
"Qualität" und "Kontrolle der Politik" ist schon länger vorbei.
Ich hätte da noch gar nicht mal an das Geschäftliche gedacht. Vielmehr ist es, dass sich hierzulande das schleichend wie in Übersee entwickelt hat, dass ein größerer Medienverein einem bestimmten politischen Spektrum treu ist und schreibt, was die gern hören wollen (inklusive die Kampagnen fährt und medial unterstützt, die diese favorisieren würden als auch welche, die sie dem Willen des Systems nach, favorisieren sollen). Als Zuträger für sie fungiert.
Die mediale Kontrollfunktion der Öffentlichkeit und der Politik ist verloren gegangen, weil die großen Verleger jetzt auch einen stetigen Bias haben, der ihnen einen gewissen Tunnelblick auf die Nase setzt, was sie sehen und was sie nicht sehen wollen.
Das ist ein tit-for-tat Handel:
Wir (Politik) sichern euch (Verleger) die Einkünfte - dafür sichern wir (Verleger) euch die Mandate ....
"Der Herr Laschet verkündete er werde die *Kooperation* zwischen dem Land NRW und Tönnies " .. nun streng nach ordnungsbehördlichen Regeln entscheiden (lassen?) .. " Das beträfe Werkverträge und Arbeitsbedingungen."
Es ist vollkommen richtig, was Sie aus diesem Satz herauslesen. Doch der Satz an sich ist schon ein Meisterstück politischer Rhethorik. Ich würde mich wetten trauen, dass 95% der deutschen Bevölkerung nicht das herauslesen kann, was eigentlich der Skandal ist.
Der Skandal beginnt aber bereits beim Bildungswesen, in dem den Kindern nicht mehr beigebracht wird, wie Texte zu interpretieren sind. Laut PISA-Tests sind die Schüler in "sinnerfassendem Lesen" in Österreich sehr schwach. Deutschland ist hier nur wenig besser oder vielleicht sogar schlechter aufgestellt. Daher kann man solchen Sprechblasen alles wieder ins "ordentliche" Licht rücken.
Die Empörung über diese Vorfälle - denn Tönnies ist ja lediglich ein Fall von mehreren - ist durchaus gerechtfertigt. Die Tatsache, dass es hier wieder nicht zu Konsequenzen für die Politiker auf Landes-, Regierungsbezirk-, und Gemeindeebene kommen wird ist ein Zeichen dafür, wie wir von einer 'echten' Demokratie schon weg gedriftet sind.
Sie sprechen mir aus der Seele mit ihrer Anmerkung zum Lese- und Sprachverständnis: Aber so etwas kommt davon, wenn man an den Schwächsten das Niveau ausrichtet, anstatt mindestens eine mittlere Ebene zu verlangen. Diese ständigen Botschaften wie "Alle müssen nach ihren Möglichkeiten gefördert werden" lassen keinen Raum mehr für die Förderung wirklicher Talente, weil so viel Aufwand für solche Kandidaten betrieben wird, bei denen es nie fruchten kann, weil ihnen die geistige Kapazität fehlt!