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Die Würfel sind gefallen - und hier ist nun eine erste Abbildung des Hauses in Relation zum Gelände .... und wenn Sie denken, "Das schwebt ja in der Luft!", dann liegen Sie schon fast richtig mit dieser Einschätzung. Des Rätsels Lösung sind aber nicht etwa die allseits bekannten "Siemens Lufthaken", an denen das Gebäude aufgehängt wird .... sondern ....
Es kommen schon ein paar Stützen unter das Fundament, und die wiederum ruhen auf sogenannten "Schraubfundamenten", die man sich wie große Dübel mit einer Länge bis zu 5 Metern (!) vorstellen muss, die anstatt in eine Wand in den Boden versenkt werden - und darauf wird mittels sehr stabiler Kanthölzer das Haus in der Höhe und nach den Seiten gehalten.
Das Gelände wird so 'naturbelassen', das heißt es wird nicht durch Baggerarbeiten verdichtet, der natürliche Bewuchs stellt sich unter dem Haus nach und nach wieder ein, Kleinst- und Kleinlebewesen finden Nahrung und Schatten, größere Tiere und Vögel finden Ruhe- und Schattenplätze .... so haben alle die dort leben werden etwas davon und werden nicht - wie ansonsten üblich - aus dem Areal vertrieben. Wir leben oben auf der Plattform und teilen gern mit allen Lebewesen, die darunter ihre Heimat finden werden.
Deswegen gibt es auch keinen Zaun. Zäune trennen und signalisieren Abstand und den Wunsch unbehelligt zu bleiben. Wir werden sehr freundliche und umgängliche Nachbarn haben, deswegen erübrigen sich (so wie es die anderen Nachbarn an der Straße auch halten) künstliche Grenzen.
Großartig!
Aber wo verlaufen denn dann die Abwasserrohre und Installationen, die man sonst im Keller hat oder die eben unter dem Haus in den Boden gehen?
Die Anschlüsse laufen in das Fundament an der Stelle, wo die Garagenwand (vorn) den Boden berührt - zwischen Oberkante Garagenboden und der Straße wird ein Gitter (Metall, befahrbar) so angebracht, dass die Anschlüsse darunter liegen können und ansonsten alles durchfallen kann: Schnee, Wasser, Schmutz .... sehr pflegeleicht! (Kein Schneeschippen mehr).
Die Abflüsse werden nach links (Sicht von der Straße aus) zusammengeführt, entlang einer Stütze nach unten geleitet und dann mittels zwei Revisionsschächten zum Ausgleich des Gefälles nach unten geführt - der städtische Kanal liegt etwa an der tiefsten Stelle des Grabens.
Das ist die laienhafte Beschreibung - wie das genau technisch gemacht wird überlassen wir den Fachleuten ;c)
Ich kenne eine ähnliche 'Pfahlbauweise' aus Australien: In Queensland werden viele Häuser so gebaut, damit im heißen Sommer der Wind unter dem Haus durchstreicht und es auf diese Weise kühlt. Im hiesigen Winter dürfte sich dies allerdings ungünstig auswirken - eine gute Fußbodendämmung ist unbedingt angesagt! (Aber das wissen Ihre 'Fachleute' sicher selbst am besten.)
Die Energiekonservierung hat heutzutage stets vor allen anderen Überlegungen Vorrang - deswegen wurden die Vorgaben in den letzten Jahren so verschärft, dass es sich in einer Verteuerung der Baukosten um fast 50% ausdrückt. Holz hat als Baustoff schon bessere Energieverbrauchswerte und Wärmerückhaltungsbilanz als andere Substanzen, daher sind wir sicher
1. die Bedingungen einhalten zu können, wie auch
2. durch den Boden(-platten-)aufbau genügend Isolierung/Dämmung zu erhalten und
3. mittels der Fußbodenheizung nach oben 'Fußkälte' zu vermeiden.
Bei so einem „Pfahlhaus” denke ich eher an Wasserlage und würde dann alles doch nicht so naturbelassen, sondern die Senke darunter fluten, so dass ein See oder gar ein Meer entsteht. Die Umsetzung wird sicher nicht einfach sein und auch recht kostspielig, aber so ein Blick aufs Wasser ist dann soundso unbezahlbar. ;·)
Der Architekt hatte zuvor schon diese Idee ....
Bei 12,46 m Höhenunterschied "Straße - tiefste Stelle des Grabens" müßte eine mächtige Staumauer gebaut werden ... und zwar nur ca. 1,2 km von der Stadtmitte entfernt, das hätte bestimmt keine Chance vom Bauamt genehmigt zu werden ....
Ach was. Sie müssen nur glaubhaft machen, dass das für die ganze Region und die Stadt von Vorteil wäre. Eine Stadt direkt an einem Gewässer steht touristisch immer besser da. Und selbst in Coronazeiten – was für eine Bereicherung für die Bewohner. Soll ich Ihnen schon mal ein Schild basteln, dass es verboten ist, Ihren Privatsteg zu benutzen?
Ihre Idee ist brillant, ein Anleger am Haus wäre mir angenehm, der Wert des Grundstücks und des Hauses wüchse ins Unermessliche .... doch daraus wird nichts, denn der Graben ist laut Unterer Naturschutzbehörde ein Ruhe- und Bewegungsraum für Wild der nicht gestört werden darf.
Stellen Sie sich nur vor, wann das genehmigt werden würde wenn ich es jetzt in Angriff nähme: Da wäre ich schon halb vermodert ...!
Das Angebot mit dem Schild nehme ich gern an. Ich könnte es auf der Terrasse anbringen und den verständnislosen Fragern erklären sie mögen doch bitte mit meinem Freund Harvey verabreden, wann sie den Steg samt angebundenem Boot benutzen könnten.