.... war der Preis für einen Haarschnitt den ich in der letzten Woche zahlen musste: 27 €! Herrenschnitt wohlgemerkt, kein Messerschnitt, Strähnchen oder ähnlicher Firlefanz.
Dafür wurde mir in Hessen noch vor ca. 4 Monaten 2x eine neue Frisur verpasst, und davor ca. vor 14 Monaten kostete es in Südhessen pro Haarschnitt 9 €. Ich hätte also drei Haarschnitte bekommen wo ich hier nun einen bekam ....
Wenn es wenigstens ein 'ordentlicher' Haarschnitt geworden wäre hätte ich wohl weniger Ärger verspürt. Aber so, ohne das Haar zu schneiden wie ich es haben wollte, muss ich wohl schon nach zwei Wochen wieder zum Frisör, denn dann wachsen mir die Haare über die Ohren und über den Kragen. Ob das sogar die Absicht dahinter ist?
[Frisiersalon R. Laux; Papenburg; keine Webseite]

.... ist das Geschäftsgebaren des Versandgeschäfts Mano-Mano, vor dem ich dringend warne! Das Unternehmen ahmt 'amazon' nach - aber ohne jede Chance dessen Standard je zu erreichen.
Mir wurde eine Rechnung für ein Produkt mit seitenweise Kleingedrucktem in französischer Sprache zugesandt - und als ich die Service hotline darum bat mir das in Deutsch zu schicken hieß es, das sei lt. Geschäftsbedingungen so, dass die Firma, die über Mano-Mano verkauft das tun können, solange sie die Form einer deutschen Rechnung einhielte.
Ich habe die Geschäftsbedingungen gelesen und fand genau das Gegenteil:
Es sei ein akzeptierter Rücktrittsgrund wenn das verkaufende Unternehmen keine deutsche Rechnung ausstellt.
Woraufhin ich schon wegen dieser Lügerei vom Kauf zurück trat.
Man bekommt übrigens nie das Geld zurück was man gezahlt hat. Denn das Rückporto selbst bei gerechtfertigter Reklamation zahlt man selbst (!) und noch einen Abschlag für 'handling' obendrauf.
Das Produkt sollte nach vier Tagen geliefert werden. Tatsächlich kam es - obwohl die Lieferung schriftlich storniert worden war - nach 14 Tagen an und ich verweigerte die Annahme. Daraufhin schrieb mir der Kundendienst " die Sendung konnte leider nicht zugestellt werden, ein erneuter Zustellversuch wird in den nächsten Tagen erfolgen .."
[Versandplattform ManoMano; bietet Ware von verschiedenen Händlern durch Bereitstellung einer Verkaufswebseite an]

.... in genau umgekehrter Richtung ist dagegen die "Heiße Theke" beim COMBI Markt in Papenburg (gleich 2 Min. nördlich der Zentrale der Sparkasse gelegen), bei der ich ein Fleischkäsebrötchen und eine Haxe um 4 € kaufte. Das ist der normale Preis und ich fand das sehr günstig, denn die Scheibe Fleischkäse hatte Überformat und die Haxe war kaum zu schaffen, selbst für einen Haxenfan wie mich. Zudem war die Bedienung flott und freundlich - das hat man so auch nicht alle Tage ....

Allen eine ruhige Woche trotz allenthalben aufflammender Weihnachtshektik.
Und denken Sie daran, dass nach Weihnachten Vieles um den halben Preis zu haben sein wird.
Ja, einfaches Haare schneiden lassen ist so teuer geworden... Nach der Einführung des Mindestlohns ging es (hier) schon etwas hoch, wesentlich mehr aber dann seit Corona. Anfangs war es noch dadurch bedingt, dass die keinen Trockenhaarschnitt mehr machen durften (war ja eine Leistung mehr mitinbegriffen) - ich denke, der jetzige hohe Preis wird am Rande ein bisschen mit durch die Inflation verursacht, mehr aber noch ist da immer noch zu spüren, dass die Regierung die Salons für eine Zeit lang zugemacht hat im Rahmen der Corona-Maßnahmen. Da werden immer noch die Einnahmenausfälle dieser Zeit wieder 'reingeholt.
So jedenfalls mein Eindruck.
Da ich das Auto der Frau Chefin gesehen habe ist mein Eindruck eher anders. Überschuss fließt nicht in die Taschen der Angestellten .... und 5% Inflation aus zehn €uro wären bestenfalls 50 Cent.
Etwas 'rein zu holen' was vorher verloren wurde ist nicht zu machen, es würde bedeuten, dass man über mehrere Jahre überhöhte Preise verlangen müsste.
Ein Beispiel: bei 10 Frisuren pro Tag (Damen) über 80€ sind das täglich 800 €, 24.000 € / Monat - wenn 10 Monate total ausgefallen sind wären es 240.000 € die als Zuschläge genommen werden müssten. Bei ca. 200 Arbeitstagen in einem Jahr also 1.200 € / Tag, bei 10 Frisuren mithin 120 € Aufschlag pro Frisur.
Rechnet man mit fünf Jahren zum Aufholen wären es immer noch 24 € Mehrbetrag pro Kundin, da kommt man schon eher in *machbare* Regionen .... doch bis dahin fällt die Masse der Salons schon wegen unbezahlbaren Zinsen auf die Überziehungen aus ....
Nimmt man hingegen die Tatsachen als Grundlage:
- die MitarbeiterInnen wurden gekündigt
- Ware wurde storniert und nicht mehr bestellt
- laufende Kosten wie Wasser, Strom, Reparaturen an Geräten, und deren Verschleiß reduziert
- Versicherungen konnten ruhen
und die Regierung hat angemessene Ausfallkosten ausgeglichen um die Betriebe am Leben zu halten.
Die Verluste sind tatsächlich also entweder nicht in extremer Höhe entstanden oder wurden überwiegend ausgeglichen.
Deswegen halte ich die Argumentation für verlogen.
Gut, das kann natürlich andererorts anders sein...
Da liegt ein Missverständnis vor - es geht nicht um deine Argumentation sondern um die von den Salonbesitzern vorgebrachten Argumente.
Wo ist es eigentlich festgelegt, dass Haarschnitte (auch bei Herren) nur mit vorheriger Wäsche ausgeführt werden dürfen?
Im letzten Salon in Michelstadt, das war Ende September 2020, wurden mir die Haare für 12 € - ohne waschen - geschnitten.
In Bad Hersfeld habe ich dann erstmals eine Kopfwäsche erlebt (vorher in 75 Jahren noch nie beim Frisör!) und bezahlen musst ich 16,50 €. Das war Ende September 2021, kurz vor dem Umzug.
Gefunden
→ https://www.reddit.com/r/de/comments/p2d8s3/frage_zum_haarewaschen_beim_friseur/
→ https://www.om-online.de/wirtschaft/ein-haarschnitt-fur-12-euro-das-gibt-es-nicht-mehr-51013
Soweit mir bekannt, war die Kopfwäsche wohl eine Zeit lang Vorschrift (bei den letzten Malen musste das bei mir auch nicht mehr durchgeführt werden).
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das eine berufsbezogene direkte Auflage des Staates war oder von der Handwerkskammer kam, die sich diese Maßnahme als eine Reaktion auf irgendwelche staatlichen Vorgaben hat einfallen lassen.
Es war jedenfalls so angedacht, ähnlich wie das Desinfizieren/Waschen der Hände, bevor man irgendeine Institution betritt. Nur eben für die Haare.
Aus allen einschlägigen Veröffentlichungen die ich dazu gelesen habe steht wohl fest, dass es da ein Interesse gab die wenigen Kunden ein wenig mehr zahlen zu lassen .... :c( - dadurch waren die anfangs eingetretenen Verluste ein wenig abgeschwächt.
Was nun passiert ist wohl der einfachen Überlegung geschuldet: Was in den letzten Monaten ging kann gern so weitergehen ...!
Die Erfahrungen, die ich aus vielen Jahrzehnten Marketing praktisch und theoretisch im Diskurs mit Fachkollegen gewonnen habe ist:
Die Welle einer Neuerung, hier des Verbundes aus Notsituation (Corona) & Ausgedehnterer Leistung (Haare waschen) ebbt nach Art einer "Gedämpften Schwingung" ab [siehe auch dort → Gedaempfte Schwingung].
Deswegen:
Die Gegenbewegung kommt sicher als nächste Welle - nämlich dann, wenn einfacheres Vorgehen beim Schnitt auch mit einem geringeren Preis verbunden ist. Die Frisöre, die das erkennen werden alleine durch die Masse der Kundschaft bessere Ergebnisse sehen als ihre teuren KollegInnen. Preise unter 10 € halte ich allerdings langfristig für nicht mehr realisierbar, genauso demgegenüber alles, was bei Herrenfrisuren über 20 € hinausgeht [abgesehen einmal von komplizierten Messerschnitten, die zeitaufwändig sind].
{Marketing:
→ Siehe näherungsweise Beitrag # 2. Geschäftszyklen und
→ Konjunkturtheorie; 2. Modelle}
Wenn ich es mal unter der Ausgangslage betrachte, bin ich da noch keinem wegen irgendwas böse bisher. Insbesondere, was das letzte Jahr angeht. Es ging schließlich überall alles drunter und drüber und überall war Chaos, was darf man unter welchen Bedingungen noch machen. (Gut, vielleicht bin ich auch zu genügsam oder nehme zu viele Dinge hin...)
Wenn sich jetzt der Wald etwas lichtet, ja, dann sollte mancher Kram, der nicht nötig ist (oder unsinnig ist) zurückgefahren werden.
Bezüglich den Preisen gebe ich dir da recht, langfristig wird mit 10 € oder weniger nicht mehr zu rechnen sein. Dafür hat der Euro einfach zu viel an Wert über die Zeit verloren, die sonstigen wirtschaftlichen Aussichten sind auch nicht unterstützend dafür.
Ein versöhnlicher Gedanke:
Es kommt die Zeit, die wir dann als 'normal' oder vielleicht sogar 'langweilig' bezeichnen werden .... weil wir an sich überschlagende Ereignisse irgenwie gewöhnt waren ...?
Hm, also mir fiele die Wahl dort nicht so schwer.
Ausgeglichenheit hat auch sein Gutes.
👍