Um uns herum sind viele tausende Schilder angebracht, manche mit, viele ohne Text, weil sie durch farbliche Kenzeichnung selbsterklärend sind.
Sie kennen zweifellos die Altglasbehälter, die stehen ja überall im Lande - außer Hessen und Baden-Württemberg. Da wollen die Nachbarn gern sehen was nebenan so getrunken wird - und deswegen stellt man dort seine Kiste mit leeren Flaschen am Leerungstag für Papier neben der Tonne auf die Straße. Ich muss jetzt gar nicht sagen, dass die Papiertonne 'blau' ist, denn das wussten Sie schon als Sie lasen 'Papiertonne'. Die sind in "D" immer blau.
Wie ist das nun bei den Flaschencontainern?
"Aha!", werden Sie sagen, "das ist mir bekannt, da sind die Weißglasbehälter weiß, die Grünglasbehälter grün und die Braunglasbehälter sind braun!"
"Richtig!" werde ich anerkennend antworten, "im Emsland gilt das* auch."
Was Sie aber nicht wissen kommt jetzt:
Zwischen ALDI und COMBI stehen zehn Altglasbehälter.
Davon sind neun für Weissglas, einer für Braunglas .... und das war's!
Stellen Sie sich 'mal vor, das passierte ein paar Kilomenter weiter nördlich, in Ostfriesland. Nicht auszudenken, mit wieviel Häme die armen Ostfriesen da überschüttet würden. Man dichtete ihnen dann sicher an, sie könnten Weiß und Braun erkennen, aber kein Grün.
Ich stand für einen Moment ratlos da, wohin mit den grünen Flaschen?
Da rief mir ein Autofahrer in Vorbeifahrt zu:
"Einfach rein wo Platz ist!"
Nun warte ich sehr viel gelassener auf die behördlich angekündigte 'stichprobenartige Kontrolle der Restmüll- und Biotonnen' ....
* (zumindest in Papenburg)
Das kenne ich so auch nicht!
Und ja, damit hast du recht - wäre das in Ostfriesland so, würden alle sich wieder darüber auslassen wie hinterwäldlerisch man in Ostfriesland doch wäre...
Mir ist das offensichtliche Missverhältnis ein Rätsel.
Denn grüne Flaschen sind häufiger als braune ....
Aber möglicherweise ist denen lediglich die Kennzeichnungsfolie für 'grün' ausgegangen ....
[Als ich das jetzt nochmal durchgelesen habe ist mir eine Analogie aufgefallen: Ein Verhältnis wie im richtigen Leben!]
Die meisten braunen Flaschen sind zudem Bier, und das kann man im Markt ja wieder zu Geld umsetzen...
Anders als bei Weinflaschen, von denen es viele verschiedene Sorten gibt und die in der Regel grün oder noch dunkler gehalten sind.
Meine super-natürliche, unbehandelte Vollmilch mit 3,7% Fett (Rahm) kommt in braunen Flaschen u die Vitamine zu erhalten, aber die sind wieder nutzbar, man muss sie nur gut ausspülen und offen lassen, also den Deckel erst draufschrauben kurz bevor man sie in die Rückzahlmaschine gibt.
Apropos braun:
Was ich gut finde ist, dass nun auch 'Hohes C' Flaschen recycelt werden. Das war mir schon immer ein Rätsel was die sich dabei gedacht haben gerade diese Sorte auszunehmen.
Stimmt, bei Milch in der Flasche meine ich mich auch zu erinnern, eine Sorte in Braunglas schon gesehen zu haben...
Dass sämtliche Saftflaschen jetzt auch endlich Pfand drauf kriegen, finde ich auch eine wunderbare Idee! Endlich muss man die Dinger nicht mehr wegschmeißen (Materialverschwendung!), sondern kann die ganz normal wie alle anderen Flaschen auch, die im Haushalt so anfallen, im Markt gleich wieder in Geld umsetzen.
War vorher absolut unlogisch, warum die nichts drauf hatten... Ich meine, Plastik ist da nun mal Plastik. Selbst wenn es am anderen Ende des Automaten bloß geplättet wird und in eine große Kiste mit eben solchen geplätteten Flaschen kommt.
Zumal Säfte, die in Mehrwegflaschen verkauft wurden (meist Kastenware; das wenige, was es gibt), auch schon immer ihr Pfand drauf haben bzw. die Hersteller so schon immer so arbeiten.
Lieb wäre mir natürlich nun noch, wenn es auf Weinflaschen, Wein-Mixgetränke, Schnaps allgemein und z. B. so was wie Marmeladen-, Aufstrich- oder Honig-Gläser auch was gäbe. Und Speiseöl-Flaschen!
Weil Einwegglas - das ist kein Problem... Lidl führt bereits jetzt solche Flaschen bei Getränken, die bringen auch 25ct Pfand wie bei Einweg-Plasteflaschen, da hört man am Ende des Automaten wie die zerstört werden, also Bruchglas daraus wird. Wenn ein Markt so wirtschaften kann, sollen sie einem doch nicht erzählen, dass man das nicht auch anderweitig kann!
Und dem Glas ist egal, was nun in ihm beinhaltet war! Ich sehe nur jede Menge Rohstoffe, die man wiederverwerten könnte.
Man mag gar nicht daran denken was da in den vergangenen 16 Jahren alles nicht gemacht wurde, weil solche Sachen wie Vorratsdatenspeicherung und ausschnüffeln der Bürger für wichtiger gehalten wurde - nur getoppt von der Zuwendung an Mitteln und Aufträgen für die Parteispender und ähnliche den Parteien CDU/CSU nahestehenden Institutionen und Gesellschaften.
Also, bei uns ist die Papier (+Plastik+Metall)tonne grün, anderswo gibt's dafür einen gelben Sack. Blaue Tonne hatte ich noch nie.
Die Flaschen separat einzusammeln ist eigentlich sinnlos, denn sie landen hinterher im Restmüll. Auf meine Frage, warum wir dann das Glas in extra Behältern sammeln: Schulterzucken.
Ich frage mich, wie man auf diese Weise Glas recycelt.
Ach, das ist ja eine ganz andere Farbskala! Grün mag aus Gründen der Identifikation mit einer Partei gewählt worden sein? Um darauf zu verweisen wer sich die Umweltrestaurierung auf die Fahnen geschrieben hat?
Glas: Ich habe mit eigenen Augen gesehen wie der Sammelwagen alle Behälter in den Laster geschüttet hat - eine Einteilung irgendwelcher Art konnte ich nicht erkennen. Als wir noch in Hessen wohnten war das sehr unterschiedlich. In Fürth/Odenw. musste man zum Container um zu entsorgen, in Bad Hersfeld stellte man Behälter jedweder Art raus, die Flaschen wurden dann ebenfalls in einen großen 'Schlund' geworfen, ähnlich wie die Öffnung im Sperrmüllwagen.
Vormals, in Münster war es so, dass aller Müll in einen Behälter kam - denn dort hatte man eine extrem teure, aber wirklich gut trennende Maschine erfunden, die die Trennung perfektioniert erledigte. Mir gefiel daran der Gedanke, dass diese armen Menschen, die zuvor die gelben Säcke hatten leeren müssen, nicht mehr gebraucht wurden - für mich wog das die Mehrkosten auf, aber wie stets gab es Pfennigfuchser die da wegen ein paar Cent einen Riesenaufstand anzettelten.
Hach was waren das für Zeiten, damals im Osten, in der DDR. Das Wort Nachhaltigkeit gab es nicht, aber meist nur aufs Wesentliche beschränkte Verpackungen. Die meisten Flaschen waren im Mehrwegsystem (gab es damals im Westen nur rudimentär), der Rest konnte in SERO-Annahmestellen gegen Bezahlung abgegeben werden. Da gab es beispielsweise 5 Pfennig für Weinflaschen (ohne vorheriges Pfand). Neben Flaschen konnte man da auch Gläser, Altpapier (ich glaube 2 Mark fürs Kilo) und sortiertes Altmetall (Meine Mutter sammelte z. B. stets jeden Fitzel an Alufolie. Kronenkorken waren aber u. a. auch ein Sammelmodul.) gegen Bezahlung abgeben. Plastik war so viel ich weiß nicht dabei, weil es damals nicht so viel gab und wohl auch die Recyclingmöglichkeiten nicht vorhanden waren. Das ganze SERO-System war natürlich stark subventioniert und nicht wirklich wirtschaftlich. Von der Struktur her kann man aber, was die Verwertung betrifft, wohl heute noch immer träumen.
Hier habe ich jetzt eine Mülltrennung nach Papier-, Bio- und Restmüll in persönlichen Tonnen und Altglascontainer in unmittelbarer Nähe, die alle gleich aussehen: olivegraue Stahlcontainer mit entsprechender Beschriftung. Ich glaube, dass es da jeweils einen gibt. Und zudem noch drei Altpapiercontainer und einen für Elektroschrott.
Was den Mangel an Rohstoffen betrifft, werden auf uns sicher noch ganz harte Zeiten auf uns zukommen. Durchschnitts-Westdeutsche, die bisher nicht am Rande der Gesellschaft gelebt haben, werden wahrscheinlich spürbar erleben, was es heißt, dass nicht alles verfügbar ist. (Oder merken es auch jetzt schon.)
Nun ja, in einer Mangelwirtschaft aufgewachsen, verunsichert mich das persönlich nicht.
Sie sagen es:
Wenn sich die Supermarktregale nicht mehr regelmäßig mit "convenience food" füllen und wieder gefragt ist selbst etwas aus einzelnen Zutaten zu kochen (!) wird es finster aussehen in manchem Speiseplan ... und ewig 'Junggesellenessen' aus Zwiebeln, Kartoffeln und Eiern ist nicht gerade das, was die verwöhnten Gourmets sich so wünschen.
Ganz abgesehen davon, dass manche Fertigkeit in der Küche tatsächlich Übung und vor allem Phantasie braucht um etwas Vernünftiges aus Wenigem herzustellen.
Mit dem Mangel an Rohstoffen, meinte ich nicht nur die, die die Verpackungsbranche benötigt. Es ist ja auch jetzt schon so, dass dieser sämtliche Bereiche betrifft, auch wenn dies teilweise auch coronabedingt ist bzw. ein logistisches Problem ist oder auch durch Fachkräftemangel evoziert wird. Das wird sich nach und nach immer deutlicher in allen Bereichen zeigen. Unser Obercheffe meinte z. B. in seiner Jahresansprache (wieder rein virtuell), dass man seine Elektrogeräte gut schonen sollte, weil es nicht mehr so einfach sein wird, dafür den gewünschten Ersatz zu besorgen. (Oder reparieren zu lassen kommt aus meiner Sicht hinzu, was er sicher auch weiß, aber nicht erwähnte.) Das Wunderland des Kapitalismus (meine Worte, aber sinngemäß) wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben, dass alles immer ständig verfügbar ist und man wird da erstmals in seinem Leben Mangel kennenlernen. Ha! Abgehakt bei mir – kenne ich wie gesagt. Naja, ich glaube schon, dass man als „gelernter” Ostdeutscher da in Zukunft Vorteile haben wird. Die Fähigkeit zur Improvisation habe ich mir jedenfalls stets erhalten (auch wenn ich eher zum Perfektionismus neige), auf anderen Ballast der Vergangenheit verzichte ich aber liebendgern aus Überzeugung. Zu oft habe ich mich selbst als fremd gefühlt, um alles Fremde abzulehnen. Zu oft habe ich die Komplexität von Gegebenheiten erkannt, um einfache Sichtweisen zu teilen. Auch wenn ich jetzt schon so lange Zeit im Westen lebe, fühle ich mich immer noch als Ostdeutsche. Aber auch Menschen, die dort leben treten für Demokratie ein, kämpfen gegen Rechtsradikalismus und die ganze Flachdenkerscheiße.
Sie schreiben: " .. Die Fähigkeit zur Improvisation habe ich mir jedenfalls stets erhalten (auch wenn ich eher zum Perfektionismus neige) .. " und ganau das trifft für mich zu, man wirft es mir vor, wenn ich versuche bei Abläufen das Optimum zu erreichen .... sicher, man kann Dinge sehr verschieden tun und zu einem Ergebnis kommen - allerdings sind Zeit, Aufwand (und ggf. Lebensdauer) der Handlungen sehr verschieden. Die REFA Fachleute hat es nicht umsonst schon sei Anfang des letzten Jahrhunderts gegeben. Gleichartig zu handeln kann daher nur von Nutzen sein.
Kennen Sie den Spruch "Wer vorher plant ist nachher auf weniger Improvisation angewiesen!"? Darin steckt der Kern ihrer o.g. Aussage, denn nirgendwo gibt es 'ideale Bedingungen' weswegen stets Improvisationsgeschick gefragt ist.
Es ist wohl schon zuvor klar gewesen, dass Sie nicht auf einen Bereich alleine abgestellt haben. Die exorbitante Aufgabe, die der Welt bevorsteht wenn das Klima noch gerettet werden soll wird gravierende Einschnitte verlangen. Die wenigen, meist älteren 'Tüftler', die es allenthalben noch gibt, die eine defekte Kaffeemühle und einen Toaster reparieren können, werden enormen Aufschwung bekommen. Von Großgeräten ganz zu schweigen!
Als ich klein war haben wir viele Dinge noch 'von Hand' erledigt, so etwa muss es in der DDR viel länger üblich gewesen sein als im Westen. Hier sterben diese älteren Menschen nach und nach in den nächsten Jahrzehnten weg, im Osten werden sie dagegen noch länger vorhanden sein und mit dem eintretenden Umschwung in der Versorgung besser zurecht kommen.
Elektrogroßgeräte: Da predige ich seit Jahren sich an die Gebrauchsanweisungen zu halten, sie vor allem vor dem Gebrauch zu lesen. denn die verschiedenen Hinweise zur Erhöhung der Betriebsbereitschaft sind ja nicht aus Jux und Tollerei aufgeschrieben worden - aber 'mal ehrlich: Wer studiert sowas denn tatsächlich? bei uns sind deswegen stark beanspruchte Geräte (z. B. Waschmaschine, Spülmaschine, Staubsauger) lange gebrauchsfähig. Eine Nachbarin beschwerte sich vor Jahren 'mal ihr Trockner sei schon mehr zu gebrauchen, nach nur sieben Monaten. Ich habe ihr gezeigt wo die Kondenseinrichtung in ihrer Maschine sitzt und als wir sie geöffnet haben [das soll jeweils nach 30 Trockenprogrammen durchgeführt werden] war sie zugestopft mit Fäden, Haaren, und sogar Bonbonpapierchen ...!
Was den letzten Gedanken in ihrem Kommentar angeht war es für mich das Schlüsselerlebnis im Austauschjahr ('63-'64) in USA das mich prägte. Rassendiskriminierung und Hass, offen, unverhohlen, aber noch viel gefährlicher subtil und unausgesprochen, durch Handlungen oder Unterlassungen.
Wenn mir das heute begegnet und ich noch Chancen sehe, dass diese Einstellung veränderbar ist, versuche ich es mit dem Hinweis "The Russians love their children, too!". Schade, dass ich es immer seltener benutzen kann und immer weniger Menschen verstehen was ich damit sagen will.
Für Altpapier und Pappe gibt es in meiner Gegend inzwischen schon wieder eine Sammelstelle, wo man sich etwas Geld damit verdienen kann. Angeblich steigt die Beliebtheit sogar wieder, das zu machen.
Vorrangig wird aber eher Papier gesammelt, weil für die Tonne Pappe nicht so viel herausspringt und man bei Pappkarton in der Regel viel Luft im Material hat. Man müsste unheimlich viel sammeln, um überhaupt auf ein bisschen Gewicht zu kommen.
Mit Papier ist es hingegen, allein schon wegen den Zeitungen und Werbepost, wesentlich leichter, schnell ein paar dutzend oder hundert Kilo zusammenzukriegen.
Es gab Zeiten, da wollte niemand Papier sammeln weil es eher Kosten als Profit einbrachte - wie sich die Zeiten doch ändern!
Dann sollte ich all das geschredderte Papier in große Säcke füllen und es nächstens verkaufen .... kleine Aufbesserung der Rente oder mindestens Ausgleich für die Kosten der Papiertonne?
Ja, es gab mal Zeiten, wo man meinte, man hätte es hierzulande nicht nötig...
Das scheint sich irgendwann aber wieder geändert zu haben.
Aktuell gibt es bei Papier sogar eine Knappheit. Zum nächsten Jahr soll wohl die Vergütung dadurch etwas ansteigen.
Am besten ist es eigentlich, wenn man größere Beutel oder Bananenkisten damit vollstapelt. So wie das Zeug ist, ohne Schreddern. Lässt sich am einfachsten machen.
Nur Papier mit Anschrift, aus dem hervorgeht welcher Lebensführungsteil da geregelt wurde, lege ich in den Schredder. Kleinformate wie Visitenkarten, alte Steuerakten, Bankunterlagen etc. - das geht niemanden etwas an und wenn es auch paranoid klingt: Der Papiermüll ist eine Informationsquelle.
Das kann und sollte man schreddern, ja. Gehört nicht in die Hände von Fremden.
Da ist nun die DDR vergangen, wo Vieles einfacher war wenn man sich nicht dem System entgegenstellte .... und so wie die schlechten Seiten immer wieder geflissentlich hervorgekramt werden sollte nicht vergessen werden, dass es auch Werte gab, die hier und heute vergessen sind: Solidarität mit Bedürftigen, Familiensinn, sich an einfachen Dingen erfreuen und nicht nur im Konsum zu schwelgen ... usw.
Danke für die etwas breitere Darstellung dessen was 'war' - mir hilft es mein Bild zu vervollständigen, das ich aus mehreren Monaten Aufenthalt nahe Neustadt/Orla als Unterrichtender [Erwachsenenbildung] gewonnen habe.