Leistung?

Zuneh­mend stel­le ich fest:
Eine Gene­ra­ti­on ist her­an­ge­wach­sen die Posie­ren, Her­um­hüp­fen und Kör­per­ver­ren­kun­gen - manch­mal zu einer Hin­ter­grund­mu­sik - für eine her­vor­ra­gen­de Lei­stung hält. Klar, Beweg­lich­keit und Durch­hal­te­ver­mö­gen braucht man dafür, viel­leicht auch nur dass man sei­ne Haa­re wach­sen lässt - aber wie sieht es mit der intel­lek­tu­el­len Sei­te der *Per­sön­lich­kei­ten* aus die so den­ken? Und was machen sie spä­ter in ihrem Leben wenn Jugend und Schön­heit geschwun­den sind?

Kommentare

    1. Geschick­lich­keit und fast/vollendet arti­sti­sches Kön­nen woll­te und will ich nicht etwa her­ab­wür­di­gen. Mir geht es hier­bei um die gei­sti­ge Ein­stel­lung der Akteu­re. Die das, was sie tun, für gleichbdeu­tend mit gei­stig-intel­lek­tu­el­ler Lei­stung sehen. Gleich­sin­nig ver­hält es sich mit dem Publi­kum, was an den 'views' abge­le­sen wer­den kann.

      Eine zuneh­men­de Ver­än­de­rung der Wer­tig­keit ver­schie­de­ner Lei­stun­gen für das All­ge­mein­we­sen steht hier auf dem Spiel, anders gesagt: Die Tan­ze­rei und Akro­ba­tik, die vor­ge­scho­be­ne Umwelt­rei­ni­gung die­nen doch nie dem Fort­schritt des Gemein­we­sens oder dem Fort­schrei­ten des Wissensstandes.

      entwicklung Ich mei­ne sol­che Ent­wick­lun­gen, "Fort­schritt", zwar nicht immer segens­reich aber doch ent­wick­lungs­fä­hi­ge Leistungen ....

      1. Ich habe mich schon immer gefragt, war­um sport­li­che Lei­stun­gen in unse­rer Gesell­schaft so unglaub­lich hoch bewer­tet wer­den. Fragt da jemand nach dem IQ der Sport­ler? Sie gel­ten als "Unter­hal­tungs-Dienst­lei­ster" - da ist alles recht, Haupt­sa­che die Hun­dert­stel­se­kun­de, das Tor­ver­hält­nis oder die Höhe über­trifft alles Vor­an­ge­gan­ge­ne. Nun sind hier ein paar jun­ge Leu­te, die kei­ne Rekor­de bre­chen, aber mit ihrer Selbst­dar­stel­lung Beach­tung erlan­gen wol­len, und da geht man gleich hin und misst mit einem Maß­stab, der eine ganz ande­re Qua­li­tät zum Inhalt hat, um so eine Abwer­tung des Ange­bo­te­nen zu erreichen.
        Wobei das eine das ande­re ja noch nicht ein­mal aus­schlie­ßen muss (der IQ oder die Schul-/Stu­di­en­lei­stun­gen ste­hen nicht dran­ge­schrie­ben). Gleich­zei­tig bean­sprucht doch kei­ner dabei, sei­ne Dar­bie­tung einer wis­sen­schaft­li­chen Errun­gen­schaft gleichzustellen.
        Sich und sein Kön­nen auf die­se Wei­se der Öffent­lich­keit zu prä­sen­tie­ren, muss aber auch nicht unin­tel­li­gent sein. Womit sich der Kreis schließt und wir wie­der bei den Sport­lern sind ...

        1. Nein, Frau iGing, ich beab­sich­ti­ge kei­nes­wegs eine "Abwer­tung", son­dern ich bekla­ge die Ver­schie­bung der öffent­li­chen Wahr­neh­mung weg von intel­lek­tu­el­ler hin zu phy­si­scher Lei­stung (zu der, das haben Sie ja schon auf­ge­zeigt, nicht unbe­dingt Intel­lekt gehö­ren muss - aber manch­mal gehö­ren kann).
          Die Per­sön­lich­keits­fin­dung wird hier durch fal­sche Akzen­te in eine Bahn gelenkt die ich nicht für wün­schens­wert erach­te. Wich­ti­ge­re Lei­stun­gen erhal­ten pro­por­tio­nal weni­ger Auf­merk­sam­keit, und so ensteht bei den Her­an­wach­sen­den der Ein­druck man brau­che ledig­lich kör­per­li­che Lei­stun­gen als Lebenszweck.

          Sport ist wich­tig, dennoch:
          Am Bei­spiel der USA, wo in Schu­len durch die domi­nan­te Stel­lung der sport­li­chen Akti­vi­tä­ten die intel­lek­tu­el­le Bildung/Allgemeinbildung nach­ran­gig behan­delt wird, erkennt man wohin die­se Ver­schie­bung führt: Es ent­steht nicht nur ein unwis­sen­des Pro­le­ta­ri­at, son­dern oben­auf noch eine Gering­schät­zung, eine Wis­sen­schafts­feind­lich­keit, die dem *Raub­tier­ka­pi­ta­lis­mus* und den Evan­ge­li­ka­len nur recht sein kann.
          "Hal­tet die Män­ner dumm und die Frau­en schwan­ger und bar­fuß!" das ist im Süden und Süd­osten der USA ein wie­der­keh­ren­des Mot­to und nach mei­ner Beob­ach­tung auch zutreffend.

          Wol­len wir die­ses Modell durch so-genann­te 'sozia­le Medien'-Aktivitäten auf­ge­zwun­gen bekommen?

    1. Es fällt mir schwer da Ähn­lich­kei­ten - selbst im Meta-Bereich zu erken­nen. Das liegt wahr­schein­lich dar­an, dass sich die Zahl der Fil­me die ich in mei­nem Leben gese­hen habe im unte­ren zwei­stel­li­gen Bereich befin­det. Oder am Alter.

      1. Ja, die Asso­zia­ti­on mei­ner­seits beruht schon dar­auf, dass man den Film voll­stän­dig kennt (oder das zugrun­de lie­gen­de Buch)...

        Also, was ich mei­ne - die Welt von Patrick Bate­man (der von Chri­sti­an Bale gespielt wird), ist ganz schön ober­fläch­lich und ent­hält wenig Tie­fe. Eben so wie man sich das Leben der 80er in New York in den Yup­pie-Krei­sen vorstellt...
        Nar­ziss­mus, Neid, Ober­fläch­lich­keit - Freund­schaf­ten, ja nicht ein­mal wirk­lich Bezie­hun­gen gibt es. Es plät­schert alles vor sich an der Ober­flä­che hin...

        Und in die­ser Kulis­se mutiert Bate­man (schein­bar) zum Mas­sen­mör­der, der teil­wei­se sogar aus ziem­lich nie­de­ren Moti­ven wie z. B. Neid (das ist der Hin­ter­grund der von mir ver­link­ten Sze­ne; der Typ, den er umbringt, hat in einem noblen Schup­pen der Stadt eine Tisch­res­e­vie­rung bekom­men und er nicht, dadurch kommt er sich vor wie "über­trumpft", das kann er auf sei­nem Ego nicht sit­zen las­sen) tötet.

        "Schein­bar", weil am Ende her­aus­kommt, er hat nie wir­lich jeman­den ermor­dert, son­dern es hat sich alles in sei­nem Kopf abge­spielt. Rei­ne Fan­ta­sien. - Aber erkommt an einen Punkt, wo er schein­bar Rea­li­tät und sei­ne Fan­ta­sien nicht mehr aus­ein­an­der hal­ten kann.

        - Es erin­nert mich des­we­gen an die­se You­Tuber-Influen­cer-Welt, weil sie genau­so ober­fläch­lich ist, alle genau­so nach Auf­merk­sam­keit, Bewun­de­rung und nach Ego-Erhö­hung schrei­en, wo aber genau­so die Mas­se dazu ver­dammt sein wird, irgend­wann auf dem Boden der Rea­li­tät auf­zu­schla­gen. Und das ver­trägt nicht unbe­dingt jeder - so wie Patrick Bate­man auch nicht damit klar­kommt. (Je grö­ßer der vor­her­ge­hen­de Nar­ziss­mus, desto grö­ßer das Risi­ko, dass es in Gewalt aus­schla­gen kann, wenn er nicht bestätigt/gefüttert wird!)

        1. Nun wird es schon deut­li­cher - und das ist dei­ner Zusam­men­fas­sung / Erklä­rung zu ver­dan­ken. Wie soll­test du auch wis­sen, dass ich sehr sel­ten Fil­me sehe? Eben­so wenig sehe ich Sachen im Fern­se­hen .... das rührt daher, dass ich eini­ge Jah­re in Spa­ni­en über­win­tert habe und kei­nen Fern­se­her dabei hat­te. Ein Cam­ping­nach­bar war sehr erstaunt und hat mir dann einen Schwung CDs gebracht, Raub­ko­pien von Sen­dun­gen aus den Strea­ming­dien­sten. So habe ich ein paar Fil­me gese­hen, doch ist mir dann wie­der die Zeit zu scha­de gewe­sen drin­nen zu sit­zen wo es doch drau­ßen tol­les Wet­ter und pri­ma Strand­spa­zier­gän­ge gab .... 

          Zu der Geschichte:
          Sol­che Fil­me sind mir ein Gräu­el! Die­ses Spiel mit den Zuse­hern wo am Ende ein "Ätsch­mann, alles Fake!" kommt. Bei vie­len Kurz­ge­schich­ten wird das gern als Stil­mit­tel gebraucht (habe ich selbst schon gemacht). Das kann man ein­mal, zwei­mal, machen - aber es hat doch immer den Bei­geschmack der Irre­füh­rung (für mich, ande­re mögen es anders sehen).

          Zudem kommt es mir so vor als ob Vie­le die Bot­schaft des Films gar nicht begreifen:
          Sie sehen die­se *slay­er* Figur und die Taten - ohne zu erken­nen, dass die­se Stil­mit­tel eine Aus­sa­ge haben, die nur indi­rekt greif­bar ist. Also nicht das was man sieht, son­dern das war­um es so dar­ge­stellt wird.

        2. Das zugrun­de lie­gen­de Buch war hier­zu­lan­de sogar mal auf dem Index - für Bücher, außer rech­tem Zeug und Por­no-Comics mit Lizenz­fi­gu­ren, für deren Ver­wen­dung kei­ne Geneh­mi­gung ein­ge­holt wur­de, recht sel­ten -, der Film selbst da noch gar nicht mal so bru­tal und vul­gär ange­legt wie es die Vor­la­ge eigent­lich wäre (wenn auch man es als "gelun­ge­ne Ver­fil­mung" bezeich­nen darf und viel­leicht sogar muss).
          Und das Ende, dass sich alles nur in sei­nem Kopf abge­spielt hat, fin­de ich, kam da gar nicht mal so sehr zur Gel­tung - der Film stellt das glatt etwas offe­ner und ein­deu­ti­ger da.

          Kann aber sein, dass das all­ge­mein und auch mit dem dama­li­gen Zeit­geist zu tun hat, was man damals als "zu viel" emp­fand und was nicht (der Film ist von um 2000) - dass Bate­man, schlicht­weg, gar nicht so bru­tal und ein Arsch­loch sein durf­te, sonst wäre der Film nicht gedreht wor­den, oder der wäre gänz­lich nur mit der ame­ri­ka­ni­schen Erwach­se­nen­frei­ga­be ver­se­hen wor­den, was kom­mer­zi­ell ein Over­kill ist, wenn man eigent­lich einen Film ins Kino brin­gen will.
          Und daher des­we­gen es am Ende deut­li­cher her­vor­ge­ho­ben wer­den muss­te "er hat sich das nur ein­ge­bil­det und auf sei­nem Ter­min­ka­len­der im Büro aufgekritzelt".

          Ist aber den­noch ein Cha­rak­ter, den man sehr gut nut­zen kann, wenn man irgend­ei­ne Para­bel auf aus­ge­präg­ten und sehr ein­deu­ti­gen Nar­ziss­mus for­mu­lie­ren will und/oder dar­auf, wenn man sich nur in abso­lut ober­fläch­li­chen Krei­sen herumtreibt.

        3. Kann es sein, dass bei Büchern nicht so genau hin­ge­schaut wird wie bei Fil­men? Das wäre eine Erklä­rung dafür war­um der Film dir 'ent­schärft' vorkam.
          Tut mir leid wenn ich dazu wenig bei­tra­gen kann, es ist eben nicht mein Inter­es­sen­ge­biet - des­we­gen schät­ze ich es immer dar­über von Wis­sen­de­ren etwas zu erfahren.

        4. Kei­ne Ahnung, ob man das ver­glei­chen kann...
          Für Bücher gibt es so etwas wie Alters­frei­ga­ben nicht. Ähn­lich wie bei Tonträgern.
          Da gibt es nur ein "frei für alle zugäng­lich" und "unter den Laden­tisch ver­bannt, ohne Wer­bung dafür, nur für Voll­jäh­ri­ge (18+) und nur auf Anfra­ge aus­hän­di­gen" (gut, als drit­tes: Kom­plett ver­bo­ten, per­sön­li­cher Kon­sum erlaubt, ande­ren zugäng­lich machen oder ver­kau­fen nein.)
          Ein wenig ist das bei Ton­trä­gern zumin­dest noch im Hin­ter­kopf wie das in der Pra­xis lief, weil das Ramm­stein-Album "Lie­be ist für alle da" län­ge­re Zeit auf dem Index stand (heu­te aufgehoben).

          Bei visu­el­len Medi­en ist das anders; da hat sich einst mal eine Alters­kon­trol­le eta­bliert, nach­dem - zumin­dest in der BRD - in den 80ern, mit der Markt­ein­füh­rung von Fil­men, die man für zuhau­se kau­fen kann (als VHS-Kas­set­ten auf­ka­men), eine Zeit lang eini­ges drun­ter und drü­ber ging. - Des­we­gen ist so ziem­lich jede Action- oder Hor­ror-Film-Gur­ke, die damals schon auf dem Markt war oder erschien, auf dem Index gelandet.
          Das waren noch so die Anfän­ge, als man erst mal alles im Markt befind­li­che ein­ge­schränkt hat, was für Kin­der nichts war.
          Im Lau­fe der Zeit hat sich das dann wei­ter aus­dif­fe­ren­ziert und verfeinert.

          Bei Com­pu­ter­spie­len lief es ähn­lich. Zuerst gab es nichts, was irgend­wel­che inhalt­li­che Gegen­kon­trol­le aus­üb­te, und irgend­wann, als viel­leicht auch zu sehen war, dass sie nicht mehr weg­zu­krie­gen sein wer­den, bil­de­te sich dann was - auch weil der frü­he Com­pu­ter­spie­le­markt auch sehr domi­niert war von Klein­grup­pen, die Spie­le pro­gram­miert haben - und daher schnell mal irgend­was irgend­wo­her auf den Markt gewor­fen wer­den konn­te... (Dank Cracks und sehr inten­si­vem Raub­ko­pie­ren haben sich neue Spie­le mal recht schnell verbreitet.)

          Also, ich wür­de es eher als ein "Jein" formulieren.
          Auf der einen Sei­te haben visu­el­le Medi­en merk­lich einen höhe­ren Fokus beim Jugend­schutz (und auch Erwach­se­nen­schutz; lei­der muss man das so sagen...), auf der ande­ren Sei­te gibt es bei rein beschrei­ben­den lite­ra­ri­schen Wer­ken (also kei­ne Comics) gesetz­lich kaum irgend­wel­che Abstu­fun­gen, um etwas bestimm­ten Alters­grup­pen nicht zugäng­lich zu machen, weil das für sie nicht geeig­net wäre.

        5. Ich bin bei all die­sen Maß­nah­men hin und her gerissen:
          Einer­seits ver­ste­he ich die Not­wen­dig­keit Kin­der und Her­an­wach­sen­de zu schüt­zen, ande­rer­seits ist doch mitt­ler­wei­le nicht-alters­ge­mä­ßer Inhalt frei ver­füg­bar und die lie­ben Klei­nen sind fin­dig wenn es dar­um geht 'Ver­bo­te­nes' zu bekommen.
          Min­de­stens hal­te ich die Zusam­men­set­zung der Gre­mi­en die dar­über urtei­len für fehl­be­setzt - da sind schon immer die Christ­li­chen mit ihrer sehr beson­de­ren Art Din­ge zu beur­tei­len in der Über­zahl. das kann der Sache nicht dien­lich sein.

          Was Spie­le angeht hal­te ich das für einen Teil des Spek­trums von Frei­zeit­be­schäf­ti­gung die ich noch nie wie­der nach "Lei­su­re Suit Lar­ry" ver­folgt, geschwei­ge denn gespielt habe. Das fiel in die Zeit in der ich für Jah­re zwei Jobs gear­bei­tet habe, ein­mal ange­stellt drei oder vier Tage im wöchent­li­chen Wech­sel, und selb­stän­dig die rest­li­chen Tage - da blieb kei­ne Zeit für Spiele ....

        6. Hin­sicht­lich der tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten heu­te wirkt das alles doch recht ange­staubt und auf dem Niveau "Inter­net­aus­drucker".
          Denn, was man sich alles ver­füg­bar machen kann, wenn man nur weiß, wo man suchen muss, und das selbst ohne Beschrän­kun­gen wie "sie brau­chen einen Account um die­sen Inhalt sehen zu kön­nen" - zusätz­lich dazu, was schon in den letz­ten 15+ Jah­ren auf den Han­dys von Schü­lern kur­siert; selbst­ge­dreh­te Gewalt­vi­de­os sind defac­to ein schon ziem­lich alter Hut -, das ist schon mehr als genug als was sich die Moral­hü­ter der Gre­mi­en gern wün­schen würden.
          Es ist wie ein Top­fen auf den hei­ßen Stein und die rein­ste Sisy­phos-Arbeit. Du wirst nie mehr hinterherkommen.

          Auf der ande­ren Sei­te auch der Fak­tor, den du benennst - es sit­zen in den beur­tei­len­den Gre­mi­en immer noch viel zu vie­le Kir­chen­ver­tre­ter drin, die natür­lich Medi­en mit einem bestimm­ten Fil­ter auf den Augen (höchst­wahr­schein­lich) betrach­ten werden.

          Sub­til eigent­lich noch größ­ter Skan­dal des Gan­zen ist es, dass nach wie vor die Mecha­nis­men nicht nur einen Jugend­schutz dar­stel­len, son­dern auch einen Erwachsenenschutz.
          - Bekommt ein Film oder ein Spiel kei­ne Frei­ga­be der Gre­mi­en, kann es nur unge­prüft oder mit vom Publisher eige­ner ver­an­lass­ter juri­sti­scher Prü­fung ver­trie­ben wer­den, wel­ches aller­dings kei­ne Sicher­heit dem gegen­über dar­stellt, dass die BpjM nicht dar­auf auf­merk­sam wird und es "für einen offe­nen Ver­trieb nicht für geeig­net hält" (ver­kürzt dargestellt).
          "Unge­prüft" ist sogar das höhe­re Risi­ko, denn eigent­lich dür­fen Fil­me und Spie­le nicht unge­prüft ver­trie­ben wer­den - ist dann nur eine Fra­ge des­sen, ob die BpjM oder irgend­ein Mensch dar­auf auf­merk­sam wird, der beim Gericht einen Beschlag­nah­me­be­schluss erwir­ken kann.
          Wenn nicht - gut für dich; wenn doch - unge­prüf­te Medi­en kön­nen grund­sätz­lich ein­ge­zo­gen, also beschlag­nahmt und ver­bo­ten wer­den. Auch ohne nur den Inhalt davon zu sichten.

          Die Krux dar­an ist: Die Gre­mi­en kön­nen einem Film oder Spiel jedoch die Frei­ga­be ver­wei­gern, selbst die "ab 18", und somit, indi­rekt, den Ver­öf­fent­li­cher zu "Anpas­sun­gen" zwin­gen, damit er sein Pro­dukt auf dem hie­si­gen Markt risi­ko­si­cher ver­trei­ben kann.
          Und das führt dann zu "Zen­sur­schnit­ten"; ver­hack­stückel­ten Fil­men, deren Sinn man nicht mehr fol­gen kann, weil die Hälf­te fehlt, oder bei denen man merk­lich fest­stellt "war­te, hier fehlt was".

          - Ärger­lich ist das bei Medi­en­in­hal­ten, die sich sowie­so nur an Erwach­se­ne richten.

          Und, sei man mal ehr­lich, gewis­se Schocker- und Ekel­fil­me oder eben sol­che Spie­le, die sind von vorn her­ein dar­auf ange­legt, genau das zu tun.
          Wer bei­spiels­wei­se vom Human Cen­ti­pe­de mal was gehört hat und sich den anschau­en will, der ist dar­auf vor­be­rei­tet, even­tu­ell zwi­schen­durch kot­zen zu müssen.
          Und das war frü­her auch schon so.
          Sol­che Fil­me wird es immer geben, die an den Gren­zen des zu dem Zeit­punkt Erträg­li­chen rütteln.
          Gera­de auch Jugend­li­che (für die sol­che Inhal­te nicht geeig­net und nicht gedacht sind) suchen sich sol­che Inhal­te als eine Art "Mut­pro­be in der Grup­pe" - und bis­her sind sie auch immer noch dar­an gekom­men. Trotz Abschir­men durch "Schutz­maß­nah­men".

          Leu­te, die gegen die­se Art des Jugenschut­zes sind, favo­ri­sie­ren öfter die inter­na­tio­na­le Pegi-Emp­feh­lungs­ein­stu­fung. Die gesetz­lich, glau­be ich, zwar nicht bin­dend ist, qua­li­ta­tiv aber doch Medi­en gut ein­schätzt und daher Käu­fern oder Eltern ein rea­li­sti­sches Bild gibt, was sie da ihrem Kind mit einem Arti­kel vor­set­zen wür­den. Und daher den Fak­tor "seht selbst, ob das für euch ver­träg­lich ist" gut ergänzt, gut berät.
          Oder, mit ande­ren Wor­ten dabei her­um­kommt: Wenn ihr euch was 'rein­zieht, was Indi­zi­en auf "Ekel­film" oder "ziem­lich blu­ti­ger und gewalt­tä­ti­ger Film" lie­fert, dann beschwert euch nicht. Ihr seid selbst schuld. Genau das steht näm­lich drauf.
          Und auch, dass es für Kin­der nicht geeig­net ist.
          Hält sich da einer nicht dran, ist ent­we­der sein Kind schon etwas rei­fer oder er han­delt schlicht­weg ver­ant­wor­tungs­los, denn Medi­en sind kein Ersatz, der Kin­der erzieht.

          Letzt­lich, war­um man z. B. ver­sucht, sei­nen Griff an das Inter­net über den Jugend­schutz zu krie­gen, ist doch auch nur eine not­wen­di­ge Fol­ge­re­ak­ti­on, weil man Kin­der schon Gerä­te zur frei­en Ver­fü­gung in die Hän­de gibt, um am Inter­net teil­zu­neh­men - wo sie eigent­lich nicht hin­ge­hö­ren, weil das Inter­net wie ein Frei­luft­ghet­to ist, wo es zwi­schen Hüt­chen­spie­lern, Dro­gen, Waf­fen und den Damen vom Gewer­be ALLES gibt, in dem REAL kein ver­nünf­ti­ger Erwach­se­ner sein Kind allein las­sen würde.

        7. Erst­mal zu "Human Cen­ti­pe­de" - das Abscheu­li­che hat immer Kon­junk­tur nach dem Mot­to "Igitt, igitt - wie schön!" nur hier eine Stu­fe wei­ter getrie­ben als die Erschaf­fung des Fran­ken­stein Mon­sters. Grund­sätz­lich ist es wohl kei­ne Fra­ge, ob so ein Mach­werk gemacht wer­den darf, ver­kauft wer­den darf und dass es Jugendlichen/Kindern nicht zugäng­lich gemacht wer­den soll­te. Da die Betei­lig­ten alle mit­ge­macht haben und nie­mand gezwun­gen wur­de das zu tun ist inso­weit die recht­li­che Sei­te erledigt.

          Dir ist jeden­falls zuzu­stim­men wenn du fest­stellst es sei nicht Sache irgend­wel­cher Gre­mi­en Erwach­se­nen zu ver­bie­ten sich das anzu­se­hen - wo soll da die Gren­ze gesetzt wer­den, und ist es tat­säch­lich der Ein­stieg in Ver­bo­te von Kunst (im wei­te­ren Sin­ne) die hier eta­bliert wurde/wird?
          [Da ist mir nicht klar ob du das als schon ein­ge­führt / oder / noch zur Ein­füh­rung vor­ge­se­hen ansprichst]

          An sol­chen Bei­spie­len wird zudem vor­ge­führt wie wenig eine Regu­la­ti­on in die­sen Tagen tat­säch­lich bewirkt. Die Schlupf­lö­cher und Mani­pu­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten sind ein­fach zu umfang­reich für eine tat­säch­li­che Begren­zung von Din­gen die zu Schä­den an der Psy­che füh­ren können. 

          Doch ist das wirk­lich ein Ansatz den man unter­stüt­zen soll­te? Wohl kaum, denn so nimmt man sich mög­li­cher­wei­se spä­ter selbst die Mög­lich­keit frei zu ver­öf­fent­li­chen wenn die Schrau­ben im Fal­le eines tota­li­tä­ren Umden­kens im Main­stream ange­zo­gen wer­den. Frei­wil­lig nach Kon­trol­le zu rufen scheint mir da nicht angebracht.

        8. Der erste Cen­ti­pe­de-Film ist gegen­über sei­nen bei­den Fort­set­zun­gen wohl noch glatt der Harm­lo­se­ste, wenn man so nimmt, was frei dar­über zu lesen war... Wegen der Idee an sich zurecht aber einer der Fil­me der letz­ten 10-15 Jah­re, der sich ein biss­chen "Kult"-Status erar­bei­tet hat. (Selbst South Park hat eine Epi­so­de gemacht, wor­in der par­odiert wird. - Eine, die ich glatt mal nicht mag...)
          - Anbei: Auf sei­ne alten Tage hat der Cen­ti­pe­de dem Schau­spie­ler Die­ter Laser (wel­cher den Dr. Hei­ter spielt und im drit­ten Film den üblen Knastshe­riff) durch­aus noch mal einen Schub Popu­la­ri­tät verschafft.
          (Mitt­ler­wei­le ist der aber ver­stor­ben in den letz­ten Jahren.)

          Aber, Regis­seur und Macher Tom Six dreht gene­rell irgend­wie nur sol­che Fil­me, die... wie soll man es aus­drücken?... ...am Emp­fin­den von Moral und Anstand rüt­teln kön­nen, wäh­rend­des­sen sie aber nicht grund­sätz­lich dumm gemacht sind. Ich den­ke da an den hier, von dem man zuletzt vor Jah­ren gehört hat­te: The Ona­nia Club.
          Anstö­ßig wegen dem Kon­zept "sich am Elend von ande­ren einen 'run­ter­zu­ho­len", bezo­gen aber auf glo­ba­le­re The­men, nicht gänz­lich an den Haa­ren her­bei­ge­zo­gen... (Laut Film­da­ten­bank ist der zwar erschie­nen, aber wirk­lich auf brei­te­ter Flä­che ver­öf­fent­licht, ist der, glau­be ich, nicht.)

          Sei­ne Wer­ke sind also gene­rell so ein biss­chen "Geschmacks­sa­che"; wie viel ist man bereit, sich 'rein­zu­zie­hen oder nicht.
          Und selbst wenn man die Fil­me nicht mal gese­hen hat - wenn man nicht gänz­lich nur die Augen beim Main­stream offen hält, kön­nen die einem trotz­dem ein Begriff sein und man grob wis­sen, worin's dar­un geht. (Ich habe z. B. den Cen­ti­pe­de oder einen sei­ner Fort­set­zun­gen nie gese­hen. Ist nicht mein Geschmack.)

          Einen Ein­stieg in das Ver­bot von Kunst kann man das durch­aus nen­nen. Wenn ich mich mal auf den Aspekt bezie­he, wenn man ver­gleicht, was man zu sehen kriegt in Fil­men, denen die FSK ihr okay gege­ben hat, und sol­chen, die es nicht bekom­men haben. Es ist ein Unter­schied im Här­te­grad - und dabei bezie­he ich mich nicht allein nur auf Blut und Gewalt. Ich fin­de, beim psy­cho­lo­gi­schen gilt das ebenso.
          Und wenn man mal bedenkt, dass ande­re Film­märk­te die­sen Inhal­ten von Anfang an schon immer unzen­siert aus­ge­setzt waren, die Fil­me gar nicht anders ken­nen, und hier kennt man - offi­zi­ell! - dann nur irgend­wel­che ver­stüm­mel­ten Rumpf­fas­sun­gen; es ist irgend­wie nicht bes­ser wie mit irgend­wel­chen Län­dern mit vor­ge­schrie­be­ner Staats­re­li­gi­on, die alle Medi­en­in­hal­te dem unter­ord­net. Es gibt da die­sen Effekt dabei wie "jetzt lernst du die Welt mal ken­nen wie sie eigent­lich aus­sieht". Dass du vor­her in einer inhalt­li­chen Bla­se gehal­ten wurdest.

          Sicher­lich, ich habe auch mei­ne Beden­ken bei man­chen Fil­men, ob man etwas zei­gen soll­te oder ob man etwas wirk­lich als "Kunst" bezeich­nen soll­te, und nicht viel­mehr als "eine Pro­vo­ka­ti­on nach der ande­ren", kal­ku­liert ekel­haf­tes Zeug, des­sen ein­zi­ger Zweck nur Schocken sein soll und mehr nicht. - Das ist mir per­sön­lich zu blöd und zu anspruchs­los. Zudem zu kal­ku­liert - ähn­lich wie wenn man Tit­ten und Sex­sze­nen aus­packt, die im Kon­text des Films kei­nen Sinn ergeben.
          Aller­dings - fängt man an der einen Stel­le an, den Zugang zu beschrän­ken oder gar zu ver­bie­ten, dann steht auto­ma­tisch auch alles ande­re zur Debat­te, dass man es ver­bie­ten und unter Ver­schluss set­zen kann, was einem nicht passt (oder dem zart­be­sai­te­ten Ner­ven­ko­stüm irgend­ei­nes Spieß­bür­gers zuwi­der läuft).
          Da steht dann näm­lich irgend­ein Spiel oder ein Film, der zwar kein Kin­der­ge­burts­tag, aber gut gemacht ist, neben irgend­ei­nem Mach­werk, was den übel­sten Scheiß dar­bie­tet oder gefähr­li­chen Kram verbreitet...
          Und genau das macht es recht schwie­rig, da zu einer in sich geschlos­se­nen Mei­nung zu kommen.

          Ein biss­chen für sich spre­chend ist die Ent­wick­lung in den letz­ten Jah­ren, dass, nach­dem mit "Texas Chain­saw Mas­sacre" der erste Film hier­zu­lan­de von sei­ner Beschlag­nah­me befreit und reha­bi­li­tiert wur­de (kann man jetzt ganz nor­mal mit FSK18 kau­fen), eine gan­ze Rei­he ande­rer Fil­me mit dem glei­chen recht­li­chen Sta­tus auch davon befreit wurde.
          Also sprich: Von "beschlag­nahmt" (also: ver­bo­ten) auf "kannst du ganz nor­mal legal im Laden kau­fen, unge­schnit­ten" her­un­ter gekom­men sind.
          Betrifft zwar über­wie­gend älte­re Fil­me, dafür aber dann auch teils recht ein­schlä­gi­ge, bei der sich die Film­ken­ner, gemäß der FSK-Logik, kei­ne sehr gro­ßen Hoff­nun­gen dar­auf gemacht hat­ten, dass das jemals pas­sie­ren würde.
          - Allein, dass das sowohl mög­lich ist als auch sei­nen Gang geht, zeigt eigent­lich, dass die Ver­bo­te von Anfang an eh auf einer mensch­li­chen Ansichts­sa­che fuß­ten, den der gesetz­li­che Rah­men "ledig­lich" mit recht­li­chen Befug­nis­sen aus­ge­stat­tet hat­te. (Der eine sieht was als gewalt­ver­herr­li­chend an, der ande­re nicht - der, der es tut, kann aber dafür sor­gen, dass etwas vor­aus­ei­lend von der Bild­flä­che ver­schwin­det und ande­re sich dar­über ihre Mei­nung nicht bil­den können.)

        9. Für der­glei­chen abwe­gi­ge The­men und Dar­stel­lungs­for­men gibt es natür­lich immer ein Publi­kum - selbst wenn es nur Neu­gier­de ist die Men­schen dazu treibt. Inso­weit mag die­se Art der 'Unter­hal­tung' ohne Fra­ge eine Art Ven­til dar­stel­len, das sol­che Nei­gun­gen kana­li­siert und mög­li­che Wün­sche nach Mani­fe­sta­ti­on durch eige­nes Tun unter­drücken könnte.

          Die Gren­ze der Kunst­frei­heit wird sehr oft gete­stet und wahr­schein­lich blüht Vie­les im Ver­bor­ge­nen, was sonst noch denk­bar wäre aber für das all­ge­mei­ne Publi­kum nicht erreich­bar ist. Man liest ja immer wie­der ein­mal von sol­chen Tausch­rin­gen die nicht all­ge­mein ver­kehrs­fä­hi­ges Mate­ri­al unter­ein­an­der ver­trei­ben. Vie­le Grau-, wahr­schein­lich noch mehr Schwarz­be­rei­che. Wenn etwas mit Geld bezahlt wird fin­den sich immer Pro­du­zen­ten und Abneh­mer .... ohne jede Skru­pel und frei von Moral.

          Schau­spie­ler und son­sti­ge Film­schaf­fen­de wer­den manch­mal durch rei­ne Exi­stenz­not in die­se Neben­we­ge gezwun­gen - weil sie anson­sten kei­ne Enga­ge­ments mehr erhal­ten und sich dadurch eine Wei­le län­ger über Was­ser halten ....

          Ver­bo­te spie­geln in allen Lebens­be­rei­chen die Über­zeu­gun­gen von *main­stream* wie­der. Des­we­gen kön­nen die Rand­be­rei­che durch­aus sehr unter­schied­lich inter­pre­tiert wer­den. Zwei­fels­oh­ne soll­ten daher die Gre­mi­en, die sol­che Beschrän­kun­gen aus­spre­chen kön­nen, divers besetzt sein, damit so eine gewis­se Band­brei­te außer­halb des Gän­gi­gen erhal­ten bleibt - wie arm wäre unse­re Welt wenn es immer nur Mit­tel­maß gäbe!

        10. Sähe ich auch so. Es wird für alles immer ein gewis­ses Publi­kum geben, ob nun zahl­reich oder eher Randerscheinung...
          Und, wie ich schon sag­te, gewis­ses ein­schlä­gi­ges Mate­ri­al zie­hen sich Men­schen im Lau­fe ihres Lebens 'rein, ein­fach wegen dem Schock, wegen dem Ekel, wegen der Abartigkeit.
          So was, wür­de ich den­ken, haben Men­schen schon immer gemacht, auch als es noch kei­ne moder­nen Medi­en gab, son­dern nur die Mund-zu-Mund-Propaganda.

          Wo du sagst "Tausch­ring" für nicht so main­stream-taug­li­ches Material...
          In der moder­nen Zeit gibt es das für sol­che Fil­me, und das recht leicht erreich­bar, wenn man so einen Film auch in ordent­li­cher Form besit­zen und nicht nur sehen will.
          Gibt schon lang ein­schlä­gi­ge Shops, die sich auf die­se Nische spe­zia­li­siert haben, und mit Impor­ten aus dem Aus­land han­deln, spe­zi­ell mit in Öster­reich ver­öf­fent­lich­ten deut­schen Ver­sio­nen eines Films. (Es kommt immer dar­auf an, ob vom rech­t­in­ha­ben­den Label so eine Ver­öf­fent­li­chung auch gemacht/veranlasst wur­de - es gibt auch Male, wo das nicht geschieht, aber sehr oft pas­siert das doch.)
          - Bei Spie­len auch, aber das ist heu­te wegen den Online-Akti­vie­run­gen inzwi­schen etwas kom­pli­zier­ter als frü­her (wenn man z. B. bei Steam ein Spiel mit einer deut­schen IP nicht frei­schal­ten kann).
          Da kannst du dir dann so einen Film, der hier mit dem FSK-18-Stem­pel nicht voll­stän­dig ist, unzen­siert und auf deutsch syn­chro­ni­siert kaufen.
          Da Öster­reich in der EU ist, kon­trol­liert der Zoll auch nicht zwin­gend jede Sen­dung, son­dern nur stichprobenartig.
          (Es kann höch­stens pas­sie­ren, dass die Auf­la­gen­zahl nicht sehr hoch ist und daher die Prei­se etwas gesal­zen bzw. dass man auch bei VÖs schnell zugrei­fen muss.)
          - Wem das zu teu­er ist und wer z. B. sowie­so O-Ton lie­ber mag, kann sich auch nach gewöhn­li­chen Aus­lands­ver­öf­fent­li­chun­gen des ent­spre­chen­den Films erkun­di­gen. (Hier muss man nur auf sol­che Din­ge wie den Län­der­code der Daten­trä­ger ach­ten, damit die in hie­si­gen Gerä­ten abspiel­bar sind. Euro­pa (ein­schließ­lich UK und Austra­li­en) hat bei DVDs die 2, USA die 1; bei Blu­ray gab es auch sol­che Zuord­nun­gen... Län­der­code 0 ist das beste, weil die funk­tio­nie­ren in allen Gerä­ten, weltweit.)

          Wie Herr Laser nun zu der Rol­le gekom­men war, weiß ich nicht... Der Cha­rak­ter, den er im Film spielt, soll aber irgend­wie sowie­so als Deut­scher erkenn­bar sein.
          Dafür ver­sucht man natür­lich lie­ber einen Dar­stel­ler zu casten, der die deut­sche Spra­che beherrscht. - Auch damit der mal ein paar Sät­ze Deutsch reden kann, soll­te das im Dreh­buch vor­ge­se­hen sein...
          Die Rezen­sio­nen zu sei­ner Dar­stel­lung des Dr. Hei­ter sind aber in den Sze­ne­krei­sen durch­aus posi­tiv. (Hat wohl anschei­nend dafür auch zwei Aus­zeich­nun­gen gekriegt, wie der IMDB zu ent­neh­men ist...) - Klingt also eher nicht nach "Zwangs­si­tua­ti­on"...
          (Ich weiß jetzt auch nicht, in wel­che Art von Rol­len er vor­her ten­den­zi­ell geca­stet wur­de... Ob er z. B. öfter Böse­wich­te gemimt hat. - Bei man­chen Dar­stel­lern ist das ja durch­aus so...
          Ich weiß nur, dass er in der Auf­takt­fol­ge vom Clown mit­ge­spielt hat, und da war er auch in der Rol­le eines Böse­wichts eingesetzt.)

        11. Die­se Infor­ma­tio­nen sind immer wie­der ein Beweis dafür, dass man selbst in höhe­rem Lebens­al­ter Vie­les was so durch die Jah­re pas­siert ist, ver­öf­fent­lich­te wur­de und als 'Fun­dus' auf­ge­baut wur­de, nicht mit­be­kom­men hat. Des­we­gen ist es durch die vor­ste­hen­den Erör­te­run­gen ein Blick in eine Spar­te der Unter­hal­tung von der ich tat­säch­lich bis­her kaum eine Ahnung hatte.

          Der ein­zi­ge Schau­spie­ler von dem ich meh­re­re Fil­me gese­hen habe war Chrsto­pher Lee, der (1958) den Dra­cu­la gespielt hatte.

          Das mag natür­lich dar­an lie­gen, dass ich sel­ten Fil­me und noch sel­te­ner Fern­se­hen ange­se­hen habe. In Video­the­ken muss­te ich immer erst fra­gen wo was zu fin­den sei und ich war am häu­fig­sten dort wäh­rend der Zeit in USA, da war es ein wesent­li­cher Teil der Unter­hal­tungs­kul­tur die man mit Freun­den teil­te - man brach­te ein Video mit und neben­bei wur­de gequatscht.

          Tat­säch­lich aber ver­spü­re ich das nicht als Man­gel, es gab so vie­le ande­re Not­wen­dig­kei­ten die sehr viel Zeit­auf­wand bedeuteten:
          Fach­li­te­ra­tur und neue Ent­wick­lun­gen in den Sek­to­ren der Wis­sen­schaf­ten die ich beruf­lich brauch­te - da blieb über Jah­re wenig Zeit sich mit schön-gei­sti­gen oder auch nur unter­halt­sa­men Din­gen zu beschäftigen

        12. Kommt auch schon in jün­ge­rem phy­si­schen Alter vor, dass man nicht mehr alles so mitkriegt. ;-)
          Geht einem z. B. so, wenn man sich an Dar­stel­ler oder Musi­ker noch erin­nern kann, als die noch jung und am Anfang ihrer Kar­rie­re waren, und letz­te­re spä­ter musi­ka­lisch in ganz ande­re Rich­tun­gen gegan­gen sind.
          Oder wenn man sich bewusst schon dar­an erin­nern kann, wann z. B. der und der Film her­aus­kam, und inzwi­schen ist der rech­ne­risch aber schon 20 Jah­re alt oder gilt sogar auf eine Art inzwi­schen als ein Klassiker.
          (Gera­de bei Musik gibt es in der jün­ge­ren Zeit den Trend, dass wel­che, die in den 2000ern aktiv waren und spä­ter ent­we­der auf­ge­hört oder im Leben etwas ande­res gemacht haben, plötz­lich wie­der aktiv wer­den - tou­ren oder sogar nach Ewig­kei­ten ein neu­es Album veröffentlichen.)
          Dar­an merkt man wie doch die Zeit vergeht...

  1. Nach­dem ich die­se Aus­füh­run­gen gele­sen habe, bin ich fast ein wenig erleich­tert. Davor (ohne Kennt­nis des Buches oder Films) war es für mich unfass­bar, dass jem. solch eine Hand­lung fil­misch dar­stellt und jem. anders sich das auch noch anguckt.
    Aber das kann man ja von vie­lem sagen, von extrem bru­tal bis hin zu ein­fach nichts­sa­gend und inhalts­leer. Für mich ist ein Aspekt ent­schei­dend: Kann ich sel­ber noch gut schla­fen danach, und wür­de ich damit leben kön­nen, dass ein Kind/Jugendlicher da zufäl­lig drauf stößt. Erste­res kann ich inzwi­schen selbst kon­trol­lie­ren, letz­te­res fän­de ich eine Katastrophe.

    1. Da kann ich Ihnen nur beipflichten:

      Vor Jah­ren habe ich ein­mal einen Film gese­hen wie in bestimm­ten Gegen­den der Welt Pel­ze gewon­nen wer­den - die­se grau­sa­men Bil­der ver­fol­gen mich (als Erwach­se­nen!) heu­te noch manchmal ....

      Vor­der­grün­dig mag es so erschei­nen, dass Kin­der und Jugend­li­che 'so etwas ver­tra­gen', der Scha­den im Inne­ren ist aller­dings kaum zu vermeiden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert