Von Herkunft und Erziehung

Fol­gen­den Text las ich kürz­lich in einem Kom­men­tar (Über­set­zung folgt) von 'neil­ro­sen­ben­phalhpne':
kommentar-abbildung 03-2023
 

Über­set­zung
".. Dies ist ein groß­ar­ti­ges Bei­spiel dafür, wie „Iden­ti­tät“ nor­ma­ler­wei­se – genau­ge­nom­men immer – funk­tio­nie­ren soll­te. Die Din­ge, die man schätzt, und die Gewohn­hei­ten, die man hat, sind teil­wei­se ein Pro­dukt der Erzie­hung (Land/Gemeinde/Nachbarschaft/Familie) und auch der Wech­sel­wir­kun­gen all die­ser Din­ge mit ande­ren Menschen .." 

Abge­se­hen von klei­ne­ren Aus­flü­gen in die Umge­bung waren wir seit Ein­zug hier nicht län­ger 'in der Frem­de'. Wobei das schon fast albern ist, denn noch ist unse­re neue Hei­mat ein wenig 'fremd'. Allen Bemü­hun­gen unse­rer Umge­bung zuwi­der­lau­fend. Denn es gibt kei­nen Man­gel an Kon­tak­ten, ledig­lich die­ses unter­schwel­li­ge Gefühl 'noch nicht ganz ange­kom­men zu sein'.

Unse­re Rei­se führ­te uns zurück in die Gegend unse­res (vor-) letz­ten Wohn­or­tes, ganz im hes­si­schen Süden, nahe der Gren­ze zu Baden-Würt­tem­berg. Erstaunt war ich als mir beim Hun­de­spa­zier­gang am Abend zwei Her­ren begeg­ne­ten und einer mir zurief "Schiet­wet­ter heu­te!" - im tief­sten Hes­sen eine Äuße­rung die ich von Aus­drucks­wei­se und Ton­fall her eher in Nord­deutsch­land erwar­ten würde.

Wir sind geprägt von unse­rer Kind­heit und Jugend. So las ich vor eini­gen Jah­ren - den Link muss ich schul­dig blei­ben, denn das ist schon mehr als 20 Jah­re her - der Mensch wer­de geprägt sich da wohl­zu­füh­len wo er als Kind / Jugend­li­cher auf­ge­wach­sen sei. So etwa "Ein­mal Küsten­land­schaft - immer Küsten­land­schaft!" oder "Ein­mal Mit­tel­ge­bir­ge - immer Mit­tel­ge­bir­ge!" und so wei­ter, ich will Sie jetzt nicht mit Auf­zäh­lun­gen lang­wei­len .... das Prin­zip ist dargestellt.

Hier ist die Land­schaft flach, fla­cher gibt es nicht in Deutsch­land, und ich füh­le mich wohl.
Aller­dings muss ich zugeben:
Im Süden Hes­sens mit den rol­len­den Hügeln und sanft anstei­gen­den Ber­gen, dem Mit­tel­ge­birgs­pan­ora­ma von aus­ge­dehn­ten Gip­fel­ket­ten hin­ter denen man Schnee­witt­chen die sie­ben Zwer­ge erwar­ten wür­de .... da bin ich immer noch ergrif­fen und es erfüllt mich mit Freu­de dort spa­zie­ren zu gehen .... 

"Mor­sche!" - was ins Hoch­deut­sche über­setzt "Guten Mor­gen!" heißt - geht mir immer noch leicht von den Lip­pen wenn es mir dort unten von ande­ren Früh­auf­ste­hern entgegenschallt.

Sie mer­ken:
Ich bin wie­der da und schwei­fe um das The­ma her­um ab ... des­we­gen nun der Hin­weis, dass es wie­der ern­ste­ren Lese­stoff geben wird. Poli­tisch gibt es genug Tur­bu­len­zen, die Kir­chen­leu­te machen sich müp­fig, und im Aus­land sind allent­hal­ben die Rech­ten im Vor­marsch. Da ist die Tat­sa­che, dass der noch nicht gekrön­te König Charles in Deutsch­land vor dem Par­la­ment sprach eine will­kom­me­ne Ablen­kung von all den üblen Ent­wick­lun­gen die welt­weit ablaufen.

Noch die­ser Hinweis:
Für star­ke Gemü­ter gibt es bei der Washing­ton Post einen Arti­kel mit inter­ak­ti­ver Dar­stel­lung zur Wir­kung der dort bei den durch­ge­knall­ten Atten­tä­tern so belieb­ten AR-15 Waf­fe.Aber wirk­lich nur hin­ge­hen wenn Sie star­ke Ner­ven haben. Es ist abscheu­lich wenn es dort immer noch Lob­by­isten gibt die sol­che Kriegs­waf­fen für geeig­net hal­ten von Zivi­li­sten gekauft und benutzt zu wer­den [Alle Links in die­sem Absatz in eng­li­scher Spra­che, aber durch die Bil­der gut zu verstehen]. 

Kommentare

  1. Wir hören so oft von den Grau­en die­ser Amok­läu­fe und haben uns irgend­wie dar­an gewöhnt. "Es ist ja nicht bei uns". Wobei die­ser Gedan­ken­gang natür­lich nur der Ver­drän­gung geschul­det ist, wenn man sich die Liste der Amok­läu­fe an deut­schen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen anschaut. 

    Der WAPO-Arti­kel ist wirk­lich beein­druckend und geht ganz tief rein. Aber genau das braucht es und ist so furcht­bar not­wen­dig. Lei­der wer­den die Waf­fen­nar­ren die­sen Arti­kel ent­we­der nicht lesen oder als links­grün-ver­siff­te Pro­pa­gan­da abtun. Die Auf­klä­rung erreicht wie­der mal nur jene, die auch auf­ge­klärt wer­den wol­len, weil sie es in Ansät­zen schon sind.

    Das von mir gelieb­te Sati­re­ma­ga­zin Extra 3 hat vor weni­gen Tagen ihre "Repor­te­rin" Kat­ja Kreml auf eine Waf­fen­mes­se geschickt. Das sie ihren Job gut gemacht hat, zei­gen die ent­lar­ven­den Aus­sa­gen ihrer Inter­view­part­ner. Kurz gesagt sind das Leu­te, denen man nicht mal eine Zwil­le erlau­ben sollte.

    https://youtu.be/W7kMBnLdKBQ

    1. Hal­lo Olaf,
      ich hat­te erst heu­te Zeit eine Ant­wort zu schrei­ben. Nach einer Rei­se von ein paar Tagen bleibt unwei­ger­lich etwas lie­gen was dann sofort erle­digt wer­den muss.

      Nach Ansicht des Vide­os muss ich fest­stel­len, dass es nicht gera­de der gro­ße Wurf ist, da gab es schon Bes­se­res von extra-3. Aller­dings wird der Ansatz deut­lich, der die tum­ben Nar­ren durch ihre eige­nen Aus­sa­gen ent­larvt. Das macht ande­re Schwach­punk­te wie­der wett.

      [Wahr­schein­lich bin ich nur so nega­tiv weil ich das Start­bild für sexi­stisch (beab­sich­tigt?) und die Klei­dung der Repor­te­rin für total unpas­send und unweib­lich hal­te. Man schickt ja auch kei­nen Repor­ter im Blau­mann zu einer sol­chen Veranstaltung.]

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