Erinnerung an 'die Jugendzeit' .... (I)

Unter die­ser Rubrik wer­den - in locke­rer Fol­ge - Din­ge auf­tau­chen die ich aus Kind­heit und Jugend erinnere .... 

Als Auf­fri­schung für mich, als 'Neu­vor­stel­lung' für die jün­ge­ren Lesen­den, denen vie­le die­ser Ein­zel­hei­ten heu­te nicht mehr begeg­nen, weil sie nicht mehr in Schu­len gelehrt wer­den - das Ide­al einer umfas­sen­den All­ge­mein­bil­dung ist ja - bedau­er­li­cher­wei­se - dem "Spe­zia­li­sten­tum" gewi­chen .... und das obwohl man heu­te weiß, daß gera­de die "Gene­ra­li­sten" eine Gesell­schaft vor­an brin­gen ....

 

 [25?]  Das Grab im Busento. 
   Nächt­lich am Busen­to lis­peln, bey Cosen­za, dump­fe Lieder,
   Aus den Was­sern schallt es Ant­wort, und in Wir­beln klingt es wieder!
   Und den Fluß hin­auf, hin­un­ter, zieh’n die Schat­ten tapf­rer Gothen, 
   Die den Ala­rich bewei­nen, ihres Vol­kes besten Todten.
 05  All­zu­früh und fern der Hei­math muß­ten hier sie ihn begra­ben,
   Wäh­rend noch die Jugend­lo­cken sei­ne Schul­ter blond umgaben.
   Und am Ufer des Busen­to reih­ten sie sich um die Wette,
   Um die Strö­mung abzu­lei­ten, gru­ben sie ein fri­sches Bette.
   In der wogen­lee­ren Höh­lung wühl­ten sie empor die Erde,
 10  Senk­ten tief hin­ein den Leich­nam, mit der Rüstung, auf dem Pferde. 
   Deck­ten dann mit Erde wie­der ihn und sei­ne stol­ze Habe,
   Daß die hohen Strom­ge­wäch­se wüch­sen aus dem Heldengrabe. 
 [26?]  Abge­lenkt zum zwey­ten Male, ward der Fluß herbeygezogen: 
   Mäch­tig in ihr altes Bet­te schäum­ten die Busentowogen.
 15  Und es sang ein Chor von Män­nern: Schlaf’ in dei­nen Heldenehren!
   Kei­nes Römers schnö­de Hab­sucht soll dir je dein Grab versehren!
   Sangen’s, und die Lob­ge­sän­ge tön­ten fort im Gothenheere;
   Wäl­ze sie, Busen­to­wel­le, wäl­ze sie von Meer zu Meere!

 
 
 

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