Verantwortung ....

Gemein­hin nimmt man ja an, daß Erwach­se­ne mitt­le­ren Lebens­al­ters schon ein bestimm­tes Ver­ant­wor­tungs­be­wußt­sein ent­wickelt haben. Doch die­se Annah­me ist nicht immer kor­rekt. Gestern wur­de ich dazu eines Bes­se­ren belehrt:
Ein Nach­bar kam von einem Ein­kauf zurück, sei­ne Toch­ter und deren Freun­din zeig­ten mir - voll Stolz - je einen Pla­stik­beu­tel, in einem war ein Gold­fisch, im ande­ren waren zwei Gold­fi­sche .... die soll­ten, so der Nach­bar auf mei­ne Nach­fra­ge, am näch­sten Tag (!) bei Bekann­ten in einen Teich gesetzt wer­den. Unter­deß soll­ten sie in den Beu­teln verbleiben .... 

Tier­quä­le­rei - das war mein Kommentar.

Schließ­lich konn­te ich den Nach­barn dazu brin­gen aus mei­nem Aqua­ri­um, das bereits seit zwei Mona­ten 'ein­ge­fah­ren' ist etwas Was­ser in einen Eimer zu fül­len um dar­in die Fische - ohne Beu­tel - über­nach­ten zu lassen ....

Wie sie es fer­tig­brin­gen/-brach­ten die Fische wie­der in die Beu­tel zu bekom­men um sie zum Teich zu brin­gen will ich nicht so genau wis­sen, sonst müß­te ich mög­li­cher­wei­se noch­mal schreiben:

Tier­quä­le­rei!

Son­der­bar, da wer­den Igel gefüt­tert, Kat­zen ver­sorgt, Hun­de gestrei­chelt - nur von Fischen glau­ben offen­sicht­lich eini­ge (vie­le?) Men­schen, man kön­ne sie wie ein Stück Holz behan­deln .... ein wei­te­rer Beweis, daß Unwis­sen­heit gro­ßen Scha­den anrichtet.

PS
Anstatt mich wei­ter auf­zu­re­gen habe ich den Nach­barn ein Buch in die Hand gedrückt, das sich mit der Pfle­ge von Gold­fi­schen befaßt - hof­fent­lich führt das dazu, daß sie über ihr Ver­hal­ten nachdenken ...!

Veröffentlicht in Leben

Kommentare

  1. Ja,...... vie­le den­ken lei­der immer noch "Es sind ja "nur" Fische". Aber es sind auch Lebe­we­sen. Ich wer­de nie ver­ges­sen, wie der Nef­fe einer Bekann­ten, ihr zu Weih­nach­ten einen Ska­lar geschenkt hat. Bestimmt war das gut gemeint, aber die ande­ren Fische im Becken haben nicht mehr lan­ge über­lebt. Sie hat­te vie­le Klein­fi­sche, die natür­lich ein gefun­de­nes Fres­sen für einen Ska­lar waren.
    Das Dein Nach­bar das Buch liest, kann man wirk­lich nur hoffen.

  2. Da es seit gestern reg­net und drau­ßen nichts unter­nom­men wer­den kann hät­ten Vater, Mut­ter und die bei­den Kin­der bestimmt genug Zeit dazu ....

  3. Ich den­ke, wenn Inter­es­se an den Fischen da wäre, hät­ten sie sich sicher selbst ein Buch gekauft oder sich im Inter­net infor­miert. Ich glau­be eher nicht, dass sie mal in das Buch rein­ge­schaut haben....aber man soll ja die Hoff­nung bekannt­lich nie aufgeben.

    Ich glau­be, Fische zäh­len bei den mei­sten Men­schen nicht wirk­lich. Alles, was kein Fell hat, ist schmerz­un­emp­find­lich (s. Hum­mer und das kochen­de Wasser...).

    Aber was will man erwarten...solange Men­schen Rob­ben auf die bekann­te Art umbrin­gen, Hun­de an Bäu­men fest­bin­den, weil sie alt gewor­den sind, Kanin­chen in engen Stäl­len hal­ten, Nutz­vieh ein­ge­pfercht bis zum Ende, usw. usf.- solan­ge macht sich sicher ein Teil der Men­schen kei­ne Gedan­ken über das Wohl­erge­hen von Fischen. Leider.

  4. Scheuß­lich­kei­ten, Gedan­ken­lo­sig­keit und Gleich­gül­tig­keit Tie­ren gegen­über sind mir schon immer gegen den Strich gegan­gen - ich war nur sehr erstaunt, weil ich den Nach­barn grund­sätz­lich anders ein­ge­schätzt hat­te. Die­se Über­ra­schung hat mich dann auch dazu gebracht scharf zu inter­ve­nie­ren .... natür­lich wird das den Umgang mit­ein­an­der nicht erleich­tern. Das ist mir in die­sem Fall aber schnup­pe, denn wenn aus dem Vor­fall nichts 'gelernt' wur­de sind die­se Leu­te sowie­so für mich 'unten durch' ....

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert