Teuro ..?!

Beim Auf­räu­men fiel mir kürz­lich eine alte Rech­nung in die Hände:
Schuh­kauf in 1997.

Da koste­te ein paar ita­lie­ni­sche Her­ren­schu­he, hand­ge­näht und mit Leder­soh­le DM219,90 .... das wären umge­rech­net so ca. €112,43 .... Vor ein paar Tagen habe ich - spa­ßes­hal­ber, denn ich bin mit Schu­hen gut aus­ge­stat­tet - 'mal nach­ge­se­hen, was die glei­chen Schu­he heu­te kosten:
€148,- war der ange­ge­be­ne Preis.

Gut, seit Mai 1997 sind 11 Jah­re ver­gan­gen und alles ist teu­rer gewor­den .... so will es uns wenig­stens das Sta­ti­sti­sche Bun­des­amt weismachen.
STOP!
Alles teue­rer: Ja!
Aber wie sieht es mit der Stei­ge­rung der Ein­kom­men aus? Die Net­to-Ein­kom­men (Durch­schnitt der Bevöl­ke­rung) stei­gen von 1997= €1.325,- auf 2007 = €1.490,-, das sind 12% mehr .... im glei­chen Zeit­raum sind die Schu­he aber 32% teu­rer gewor­den .... 20% über der Stei­ge­rungs­ra­te der durch­schnitt­li­chen Einkommen.

Es ist offen­sicht­lich doch etwas dran an dem Ver­gleich "Euro = Teuro!"
Min­de­stens wenn man Schu­he mit Schu­hen vergleicht ....

Kommentare

  1. Dafür wur­de doch auch soviel bil­li­ger - Digi­tal­ka­me­ras, Han­dies, PCs....
    Schafft man doch genau­so oft an wie Schu­he, Nah­rungs­mit­tel etc.

    Zum The­ma Schu­he: Mein erstes Paar Mar­tens kauf­te ich mir von einem mei­ner ersten Lehr­lings­ge­häl­ter (im Jahr 2000) für 700,- Schil­ling (€50,-)
    Es war die Stan­dard-Ver­si­on in schwarz (und damit auch die günstigste)
    Die­se wur­den dazu­mals noch in Eng­land gefer­tigt und waren die 50,- mehr als wert. Qua­li­tät, die Jah­re­lang (auch bei mir) hielt.
    Letz­ten Som­mer waren sie dann doch schon so demo­liert, dass ich mir neue zule­gen musste.

    109,- (gün­stig­ster gefun­de­ner Preis), Made in Tai­wan, kom­plett anders geschnit­ten (2 Wochen Bla­sen und druck­stel­len) und kei­ne 3 Mona­te spä­ter der erste Riss im Leder.....

    Weit­aus weni­ger Qua­li­tät und eine Preis­stei­ge­rung von mehr als 100% - in nur 7 Jah­ren (was sie die­ses Jahr bei uns kosten weiß ich nicht)

    Das könn­te ich mei­nem näch­sten Arbeit­ge­ber vorschlagen:
    "Sie zah­len mir das Dop­pel­te, dafür dass ich nur noch jeden 2 Tag erscheine".

  2. @ Nacht­blau
    Nein, nicht kor­rekt: Ich habe in 2003 einen neu­en Job abge­fan­gen und erin­ne­re mich noch an den Schuh­kauf (ande­rer Ort, ande­rer Laden, glei­che Mar­ke, glei­cher Schuh) da hat das Paar €125,- gekostet ....

  3. @ kep­kez­kem
    Gera­de weil ich nicht nur mei­nem Gefühl trau­en woll­te habe ich heu­te den Vor­mit­tag über Sta­ti­sti­ken ange­se­hen und Arti­kel dazu gele­sen - das Ergeb­nis ist => DORT zu lesen .... 

    Daß die Qua­li­tät sich ver­än­dert hat ist auch zutref­fend: Die Qua­li­täts­kon­trol­le scheint selbst bei gro­ßen Her­stel­lern in Chi­na anders zu lau­fen als hier im 'hei­mi­schen' Werk ....

  4. Das macht die Sache dann ja noch schlimmer.
    Die Preis­stei­ge­rung betrug also nicht in 7 Jah­ren 100%, son­dern in nur 3.

    Im Jahr 2000 waren die umge­rech­net 50,- übri­gens KEIN Abver­kauf, son­dern Normalpreis.
    Die aus­ge­fal­le­ne­ren Model­le in gelb, grün etc. gabs um ATS 800,- - also nur €7 mehr.

    Die wohl drei­ste­ste Euro-Umrech­nung konn­te ich bei einem Restau­rant nahe mei­nes dama­li­gen Arbeits­plat­zes beobachten.

    Hier wur­de ein Schnit­zel mit Reis um ATS 99,- (€ 9,90) angeboten.
    Nach der 2-Mona­ti­gen Umstel­lungs­frist wur­den die ATS 99,- gestri­chen und es blie­ben die €9,90

    Abge­se­hen davon, dass die­se Art der Umrech­nung, soweit ich mich erin­nern kann, ver­bo­ten war, gehe ich davon aus, dass vie­le Besu­cher noch ihre letz­ten Schil­lin­ge zusam­men­tru­gen, bevor sie dort essen gingen.

    ATS 99,- : €7,20

    Und auch jene, Betrie­be, die "rich­tig" umge­rech­net haben, stie­gen kurz nach Auf­he­bung der dop­pel­ten Preis­aus­zeich­nungs­pflicht auf die höhe­ren Prei­se um.

    Wel­che Toi­let­te auf Ver­an­stal­tun­gen ist um 36cent besuch­bar? Es wer­den 50 Cent verlangt.

    Wel­ches bil­li­ge PC - Spiel ist um €7,20 erhält­lich? Dies wur­de alle still und heim­lich, schnell auf €9,99 aufgerundet.
    Abrun­den hät­te ja nur Ver­lu­ste gebracht.

    Und die "alten" Prei­se bei­zu­be­hal­ten, hät­te "unty­pi­sche" Preis­stuk­tu­ren (ohne die obli­ga­to­ri­schen 9cent-end­prei­se) gebracht.

  5. Es ist hier auch so gewe­sen, daß vie­le Prei­se 'gerun­det' wur­den: Ich habe noch alte Bau­markt­ka­ta­lo­ge aus 1999 (das war aus der Zeit bevor ich nach U.S.A. ging) und da sind die Prei­se im Ver­gleich zu heu­te teil­wei­se um mehr als 150% gestie­gen .... ich kann mich nicht erin­nern, daß Sof­fie (frü­her beim Staat ange­stellt) zwi­schen 1999 bis zu ihrem Aus­schei­den je eine Stei­ge­rung des Ein­kom­mens in die­ser Grö­ßen­ord­nung hat­te. Ganz im Gegen­teil. In die­ser Zeit­span­ne wur­de das Urlaubs­geld kom­plett und das Weih­nachts­geld von (vor­mals) einem Gehalt auf €300,- zusam­men­ge­stri­chen, zugleich muß­ten 2h mehr gear­bei­tet wer­den und wäh­rend der Som­mer­fe­ri­en galt ab 2002 eine Anwe­sen­heits­pflicht in der ersten und letz­ten Feri­en­wo­che .... alles zusätz­li­che Stunden/Arbeit ohne jeden Ausgleich.

  6. Die­se Ver­trä­ge ken­ne ich - nur mit mehr Über­stun­den und ganz ohne Weihnachtsgeld.
    Bei uns nennt man das "frei­er Dienstnehmer"...

    Ich begin­ne immer mehr jene Leu­te zu bewun­dern, die in man­chen Han­dels­spar­ten (haupt­säch­lich Lebens­mit­tel­be­reich) beschäf­tigt sind, und sich mit nicht ein­mal 1000,- / monat­lich ein (über)Leben auf eige­nen Bei­nen (Woh­nung etc) lei­sten können.
    Mein beson­de­rer Respekt gilt jenen, die sich neben­bei auch noch Kin­der lei­sten kön­nen... (und mein größ­ter Respekt hier­bei gilt natür­lich den Alleinerzieherinnen)

    Ein even­tu­ell auf­kom­men­der Kin­der­wunsch wird bei mir uner­füllt blei­ben, solan­ge ich kei­nen wirk­lich Gut­ver­die­ner bis dahin haben soll­te - ausser ich woh­ne mit einem Nor­mal­ver­die­ner bei mei­ner (oder sei­ner) Mutter...

    So wer­den wohl die mei­sten denken.
    Und wer bezahlt dann unse­re Pensionen?

  7. Wir haben u.a. das The­ma auch wäh­rend der Tage in Wien beob­ach­tet und bespro­chen - hier wäre das schon fast unmög­lich, da die Mie­ten gut 30-50% über den Öster­rei­chi­schen lie­gen .... dafür - auch das wur­de fest­ge­hal­ten - sind die Lebens­mit­tel­prei­se, ins­be­son­de­re fri­sche Lebens­mit­tel, etwa 15-20% teu­rer .... was im Ver­gleich aber zugun­sten der Öster­rei­cher aus­fällt: Mie­ten las­sen sich nicht zusam­men­quet­schen, und der Brocken aus dem Haus­halts­ein­kom­men ist zu groß als daß man ihn durch ande­re Posten aus­glei­chen könnte ....

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