Keynes ....

ist im law blog (RA Udo Vet­ter) mit einem Link vertreten:
Dort wird ver­sucht, sei­ne Theo­rie in Kurz­form zu ver­deut­li­chen und eini­ge Bei­spie­le zu geben, was das für bestimm­te Annah­men bedeutet.

Völ­lig ver­nach­läs­sigt wird aber die Frage:
Hat Keynes über­haupt die Wirk­lich­keit beschrie­ben oder etwas, was der Wirk­lich­keit der momen­ta­nen Wirt­schafts­sy­ste­me nur ähn­lich sieht ...?

Na, jeden­falls war mein Kom­men­tar folgender:


# wvs (Link) meint: (10.1.2009 um 00:40)

Nur zwei kur­ze Absät­ze zu Keynes:

1. Das Modell geht davon aus, daß kon­stan­tes Wachs­tum statt­fin­det, das einer auf­ge­nom­me­nen Geld­men­ge plus Zin­sen ent­spre­chen muß - da aber z.Zt. die Wer­te, die den Immo­bi­li­en und Geld­an­la­gen ent­spre­chen, nur noch einen Bruch­teil der buch­mä­ßi­gen Wer­te aus­ma­chen, wird das so beschrie­be­ne Wirt­schafts­mo­dell zusammenbrechen ….

2. Die durch staat­li­che Maß­nah­men ver­füg­ten Geld­men­gen (”Inve­sti­tio­nen” nach denen geschrien wird) sind nicht durch erar­bei­te­te Waren und Dienst­lei­stun­gen gedeckt:
Sie ent­ste­hen nur dadurch, daß der Staat Geld druckt! Eine ‘Luft­num­mer’, die immer tie­fer ins Ver­der­ben führt ….

Eine ’sta­bi­le’ Wirt­schaft lie­ße sich nur dadurch her­stel­len, daß ein Schnitt die Wäh­run­gen, allen vor­an den U.S.-$$, abwer­tet und nach einer sol­chen ‘Reform’ von vorn begon­nen wird ….


" .. Wenn die Men­schen aus Sor­ge um die Zukunft nicht mehr kon­su­mie­ren und die Unter­neh­men trotz nied­ri­ger Zin­sen nicht inve­stie­ren, ent­wicke­le sich eine Abwärts­spi­ra­le. In einer sol­chen Situa­ti­on müs­se der Staat aktiv wer­den und Arbeit schaf­fen, mein­te Keynes. .. "

Falsch, ganz falsch - sage ich.
Aber wer bin ich schon, daß ich dem 'gro­ßen Keynes widerspreche ....
Was mich aller­dings in mei­ner Mei­nung bestärkt ist die Tat­sa­che, daß die Ver­schul­dung des Staa­tes - z.B. der BRD - durch Staats­an­lei­hen (also: Geld aus dem 'Nichts'!) geschieht - die­se Staats­an­lei­hen aller­dings müs­sen zunächst erst ein­mal ver­kauft wer­den, damit Geld ver­füg­bar wird .... und da sieht es sehr, sehr fin­ster aus.

Selbst wenn die­ses Geld irgend­wann zurück­ge­zahlt wer­den könn­te - Kapi­tal plus Zin­sen (!) - dann gin­ge das nur unter der Annah­me, daß das Gesamt­vo­lu­men der Wirt­schaft bis zum Aus­zah­lungs­zeit­punkt enorm gewach­sen wäre - und genau das wird nicht mög­lich sein, denn die Resour­cen, auf denen das ste­te Wachs­tum seit mehr als hun­dert Jah­ren beruh­te sind im Schwin­den begriffen:
Des­we­gen hat Keynes nicht recht.
 

Kommentare

  1. Es geht doch schon lan­ge nicht mehr um rei­nen Keynes. Aber man könn­te viel von ihm ler­nen, wenn man woll­te, und man soll­te Leh­ren aus der jüng­sten Wirt­schafts­po­li­tik zie­hen. Die­se zei­gen näm­lich, dass ange­bots­ori­en­tier­te Wirt­schafts­po­li­tik eine ziem­li­che Sack­gas­se ist. Was sich dar­aus ent­wickelt hat, sehen wir näm­lich jetzt: lasche Arbeits­ge­set­ze, die den Arbeit­neh­mer kaum noch schüt­zen und ihm Real­lohn­ver­lu­ste ein­ge­bracht haben, und Unter­neh­men, die ver­kürzt aus­ge­drückt den Hals nicht voll genug bekom­men kön­nen. Nach­fra­ge­ori­en­tier­te Wirt­schafts­po­li­tik dage­gen kann sehr wohl etwas bewir­ken. Wirt­schaft wächst sehr wohl, wenn sie sub­ven­tio­niert wird und bringt posi­ti­ve Neben­ef­fek­te wie gerin­ge­re Arbeits­lo­sig­keit und damit gerin­ge­re Aus­ga­ben für Arbeits­lo­se und grö­ße­res Steu­er­vo­lu­men (und damit auch die Chan­ce, die Schul­den, die man gemacht hat wie­der abzu­bau­en) und Gehalt für Men­schen, die dann wie­der­um auch kon­su­mie­ren kön­nen (und wol­len, weil sie sehen, dass etwas vor­an­geht und nicht, wie der­zeit pas­sie­rend, in Angst­spa­ren ver­fal­len, weil alle Welt von Wirt­schafts­kri­se, frü­her einem Unwort, das es zu ver­mei­den galt, redet)- wenn man die Sub­ven­tio­nen geschickt ein­setzt. Dies kann natür­lich nicht in inter­na­tio­nal ope­rie­ren­den Fir­men gesche­hen, weil die­se ger­ne Arbeits­plät­ze in Bil­lig­lohn­län­dern schaf­fen, son­dern soll­te in klei­ne­re Betrie­be flie­ßen. Da könn­te man dann auch irgend­wel­che Zusi­che­run­gen unter­schrei­ben las­sen, dass die Arbeits­plät­ze wenn dann hier geschaf­fen wer­den, Min­dest­löh­ne ein­füh­ren die ver­hin­dern, dass arbei­ten­de Men­schen Sozi­al­lei­stun­gen bean­tra­gen müs­sen, um über­le­ben zu kön­nen, und was weiß ich nicht noch alles. Man muss das halt nur gut über­den­ken und umset­zen. An die­sem Über­den­ken und Umset­zen haperts bei uns aller­dings gewaltig.

  2. Vom Grund­satz her sind wir uns da bestimmt hin­sicht­lich der Par­ti­zi­pa­ti­on der Arbei­ten­den am Ergeb­nis ihrer Arbeit sehr nahe. Natür­lich kann ich auch unter­schrei­ben, daß es nötig wäre andern­orts anstatt mit Bil­ligst­löh­nen die Men­schen fast wie Skla­ven aus­zu­beu­ten ihnen ein Min­dest­maß an sozia­ler Sicher­heit und Kran­ken­für­sor­ge ange­dei­hen zu las­sen - das gin­ge aber nur, wenn man hier nicht gna­den­los 'bil­li­ge' Waren haben woll­te .... und wenn die 'Mit­tels­män­ner' - die jetzt absah­nen - gezwun­gen wür­den für gerech­ten Aus­gleich der Inter­es­sen zu sorgen ....

    Mei­ne Beden­ken gehen eher in die Richtung:
    End­lich­keit der Res­sour­cen - wenn man näm­lich die Men­gen an Roh­stof­fen sieht, mit denen die Wirt­schaft heu­te ihre Pro­duk­te her­stellt, dann sieht man auch, daß das so nicht end­los wei­ter­ge­hen kann .... Kup­fer, Kobalt, Wolf­ram, Titan, Chrom etc. - von Gold und Sil­ber schon ganz abge­se­hen - wer­den immer knap­per und selbst Blei und Uran sind schon in so gerin­gen Men­gen in den ver­blie­be­nen Lager­stät­ten, daß der Ener­gie­auf­wand sie zu schür­fen an Gren­zen stößt. Wenn mehr Ener­gie gebraucht wird aus einer Ton­ne Gestein ein Kilo Kup­fer her­aus­zu­ho­len als die­ses Kilo dann kostet, so wird sich das nicht lan­ge durch­hal­ten las­sen - es ist also eine Fra­ge der Bilanz von ein­ge­brach­ter Ener­gie (und deren Kosten) und her­aus­ge­hol­tem Ertrag .... da schließt sich die Sche­re zunehmend!

    Keynes geht von einem ste­ten Wachs­tum der Wirt­schaft aus. Das ist so für die Zukunft nicht halt­bar - des­we­gen glau­be ich ja, daß unser her­kömm­li­ches Modell von Wirt­schaft obso­let ist:
    Was wir brau­chen ist ein auf Scho­nung der Res­sour­cen abge­stell­tes System in dem eben kein Raub­bau betrie­ben wird - das erfor­dert aber z.B. eine Repa­ra­tur von Din­gen, die heu­te weg­ge­wor­fen wer­den - weil ver­meint­lich(!) der Ersatz bil­li­ger ist. Davon, von sol­cher Ver­schwen­dung, müs­sen wir wegkommen ....

    Die Erde ist end­lich groß und hat nur end­lich Platz für Men­schen mit Grund­be­dürf­nis­sen, die sich nicht weg­ra­tio­na­li­sie­ren las­sen! Schon von daher ist ein Umden­ken nötig:
    Je mehr Men­schen hier auf dem Pla­ne­ten woh­nen, desto mehr Nah­rung, Was­ser, etc. wird gebraucht - das ist letzt­lich der begren­zen­de Fak­tor für ste­tes Wachstum.

    *edit*
    Noch ein kur­zer Nachtrag:
    Solan­ge der Wert von Men­schen an ihrem mate­ri­al­len Besitz fest­ge­macht wird, solan­ge Wis­sen und Kön­nen (hand­werk­lich) nichts mehr gel­ten, solan­ge wird es wahr­schein­lich auch nicht gelin­gen das Ruder herumzuwerfen ....

  3. Dann hat Keynes aber doch Recht, die Wirt­schaft wird wach­sen. Wirt­schafts­wachs­tum ist doch nicht abhän­gig vom Fest­hal­ten an den alten Pro­duk­ten und Her­stel­lungs­wei­sen, son­dern lebt zum gro­ßen Teil auch von Inno­va­tio­nen. Dass die­se nicht geför­dert bzw. wei­ter­ent­wickelt wer­den (alter­na­ti­ve Ener­gie­er­zeu­gung, oder ande­re Antriebs­mit­tel sind nur zwei Bei­spie­le unter vie­len) ist davon erst­mal unab­hän­gig (rächt sich aber jetzt zu Recht bei unse­ren Auto­bau­ern- wor­auf wie­der die voll­kom­men fal­schen Signa­le sei­tens der Poli­tik gesetzt wurden...).
    Gera­de der Solar­sek­tor hat doch in den letz­ten Jah­ren geboomt, wegen der För­de­rung der Unter­neh­men sei­tens der damals noch rot/ grü­nen Bun­des­re­gie­rung und wegen der staat­li­chen Zuschüs­se, die auf der Nach­fra­ge­sei­te (Haus­be­sit­zer) zu Inve­sti­tio­nen ange­regt haben. So funk­tio­niert das :)

  4. Nein, bedau­er­li­cher­wei­se nicht ....

    Auch die Solar­tech­nik ver­schlingt ja Res­sour­cen anstatt sie zu scho­nen - die 'panel' ent­ste­hen ja nicht aus dem Nichts, die Bat­te­rien zur Spei­che­rung des gewon­ne­nen Stro­mes wer­den u.a. aus Blei, Cad­mi­um, Lithi­um etc. her­ge­stellt, die sowie­so schon grenz­wer­tig aus­ge­beu­tet sind ....

    Was uns hel­fen könn­te wäre ledig­lich eine Redu­zie­rung des Ener­gie­ver­brau­ches ins­ge­samt - und da vor allem zunächst durch Trans­por­te: Flug­ver­kehr und LKW, Schif­fe (Waren aus Asi­en nach U.S.A. & Europa!)

    Rot/Grün:
    Die Sub­ven­tio­nen für Wind- und Solar­tech­nik haben einen wesent­li­chen Boom in Gang gesetzt - die Kosten-Nut­zen-Rech­nung aller­dings sieht durch­aus 'mager' aus: Jeder Sub­ven­ti­ons­mil­li­on steht eine Erspar­nis ander­wei­ti­ger Ener­gie­quel­len von gera­de mal 2% gegen­über - nicht beson­ders üppig! 

    *edit*
    Alter­na­ti­ve Antriebe
    Was­ser­stoff­tech­nik - die viel­ge­prie­se­ne - ist ja auch nur eine Umwand­lung: Erst­mal muß Was­ser gespal­ten wer­den um Was­ser­stoff zu gewin­nen (Ener­gie wird ver­braucht!) dann wird ein­ge­füllt und die Spal­tungs­en­er­gie wird zu 80% zurück­ge­won­nen (Bilanz = 20% sind weg ....) - ganz zu schwei­gen von der Tech­nik, die die Was­ser­stoff­mo­to­ren brauchen ....
    Elek­tro­mo­bil - auch hier braucht man erst 'mal die Anla­gen zum 'Auf­tan­ken', ent­spre­chen­de Moto­ren (Kup­fer!!!) und Bat­te­rien (s.o. - alle Mate­ria­li­en schon men­gen­mä­ßig im Rückgang!) 

  5. Nach­trag zu "Wachs­tum"

    Neh­men wir ein­mal an 2009 sei die Basis: 100 Ein­hei­ten [E.], dann müß­te nach dem Keynes'schen Modell das Wachs­tum 100 plus alle Zin­sen auf Kapi­tal in 2008 sein - unter der Annah­me von 5% Zin­sen wäre dann die Basis für 2010 schon 105 Einheiten ....

    Aus den 100 (Ein­hei­ten / Basis) haben aber die Ban­ken fast 1000 Ein­hei­ten gemacht:
    1. Bank ver­leiht 90 E. 10 E. bil­den die gesetzl. Reserve;
    2. Bank ver­leiht 81 E. 9 E. bil­den die Reserve;
    3. Bank ver­leiht 73 E. 8 E. bil­den die Reserve
    usw.
    Am Ende sind aus den ursprüng­li­chen 100 E. allei­ne durch das Wir­ken der Ban­ken - und noch ohne die Zin­sen! - schon fast 1000 E. gewor­den .... das tat­säch­li­che Wachs­tum war aber nur 5% = 5 E. .... dar­aus ist zu erken­nen, wie in unse­rem System Geld aus dem Nichts geschaf­fen wird!

    105 tat­säch­li­che E. ste­hen ca. 1000 fik­ti­ven E. gegen­über, davon sind 900 nur als fik­ti­ve Zah­len in Bank­bi­lan­zen vor­han­den - es gibt weder Waren noch Dienst­lei­stun­gen als Gegen­wert dafür .... eine Luft­num­mer, von der die Mas­se der Bevöl­ke­rung und wahr­schein­lich auch der soge­nann­ten "Volks­ver­tre­ter" nichts weiss - und wahr­schein­lich glaubt das auch kaum jemand, so unglaub­lich erscheint es ....

  6. Mit Ver­laub, aber dann machs doch bes­ser. Toll daher­re­den, dass das, was getan wird, min­de­stens genau­so­schlecht ist als das was man vor­her hat­te und des­we­gen lässt mans lie­ber bringt uns in dem Fall auch nicht voran.

  7. Ich dach­te, ich hät­te deut­lich gemacht was ich anstel­le der Wur­ste­lei für rich­tig halte:

    • Erst­mal müs­sen alle einen Zahn zurück­dre­hen - das heißt, weni­ger 'Kom­fort' ver­lan­gen, ein bis zwei Grad weni­ger hei­zen, Warm­was­ser nicht auf 50°C son­dern nur auf 40°C erwärmen .... 
    • Weni­ger mit dem Auto fah­ren und statt­des­sen per pedes oder mit Fahr­rad fah­ren ....
    • kei­ne Erd­bee­ren zu Weih­nach­ten, auch kei­ne Man­gos, Ana­nas, Papa­yas und ande­re exo­ti­sche Früch­te / Nah­rungs­mit­tel per Flug­zeug einfliegen .... 
    • nicht zu den Male­di­ven, nach Thai­land und auf die Sey­chel­len zum Urlaub .... 
    • kein 'shop­ping' für drei Tage in Lon­don, Paris, Dubai oder New York .... 
    • statt abge­pack­ter Ware in auf­wen­di­gen Behäl­tern 'bulk' zum Abwiegen .... 
    • statt Milch, Yoghurt, Quark von vier Groß­mol­ke­rei­en - die quer durch die Repu­blik kar­ren las­sen - sich von ört­li­chen Bau­ern ver­sor­gen (gibt es, auch 'Bio'!) ....
    • statt Kar­tof­feln aus Gua­te­ma­la, Ägyp­ten und Tune­si­en vom Bau­ern aus dem Nach­bar­ort kaufen .... 

    Es sind nur Bei­spie­le für die Rich­tung die ich mei­ne. Das alles spart Ener­gie - und Ener­gie spa­ren soll­te immer der erste Ansatz sein ....

  8. Der erste sicher­lich, aber so wie seit 25 Jah­ren nur auf das alt­her­ge­brach­te Ener­gie­ge­win­nungs­sy­stem zu set­zen geht auch nicht, das muss par­al­lel lau­fen, und da tut sich zu wenig. Da müs­sen vom Staat stren­ge­re Regle­ments her, da muss er aber auch nicht gewis­se teu­re Sprit­fres­ser aus Bay­ern sub­ven­tio­nie­ren, son­dern Fir­men für schad­stoff­ar­me und res­sour­cen­spa­ren­de Inno­va­tio­nen beloh­nen. Und vor allem dem Ver­brau­cher die Chan­ce geben, sich soet­was auch kau­fen zu kön­nen, zB durch höhe­re Löh­ne, oder dadurch, dass nicht der Arbeit­neh­mer allei­ne Mehr­ko­sten im Gesund­heits­sy­stem tra­gen muss, son­dern dass der Arbeit­ge­ber genau den glei­chen Anteil zah­len muss. Undundund

  9. Wie ich ja zuvor schon andeutete:
    Im Grund­satz sind wir einig - es muß sich etwas ändern .... der Weg dahin kann auf ver­schie­de­ne Art ange­gan­gen wer­den, solan­ge das Ziel der Erhal­tung einer 'lebens­wer­ten Umwelt' erreicht wird ....

    Was aller­dings auch gelöst wer­den muß ist die Fra­ge der Redu­zie­rung des Ein­flus­ses der Ban­ken bei der Gene­rie­rung von Geld aus dem Nichts - denn die bis­he­ri­ge Pra­xis erzwingt Wachs­tum zur Beglei­chung von Zin­sen. Sowohl die Indu­strie als auch der Staat brau­chen nach der­zei­ti­gem Wirt­schafts­mo­dell immer mehr Geld um die Schul­den von vor­her samt Zin­sen zah­len zu kön­nen - und das obwohl nichts Gleich­wer­ti­ges 'erzeugt' wird ....

    Der Aus­gangs­punkt war:
    Keynes irrt - ewi­ges Wachs­tum kann nicht sein, weil es die Qua­dra­tur des Krei­ses bedeu­te­te .... die Res­sour­cen sind end­lich, also kann (wir leben ja auf die­sem Pla­ne­ten und kön­nen sei­ne Roh­stof­fen nicht 'ver­meh­ren'!) kein stän­di­ges Wachs­tum statt­fin­den - und schon gar kein expo­nen­ti­el­les Wachs­tum so wie wir es heu­te beobachten ....

    Ich kann in die­sem Zusam­men­hang nur noch­mals auf den 'crash cour­se' hin­wei­sen - sehr auf­schluß­reich und wirk­lich ver­ständ­lich wird dort dar­ge­stellt wie es in Wirk­lich­keit um uns steht ....

  10. Ewi­ges Wachs­tum kann nicht sein? Da wider­spre­che ich aber mal. Im zwei­ten Abschnitt wer­de ich erklae­ren, weshalb.

    Nur muss man das Wachs­tum eben als gan­ze Zahl betrach­ten, und nicht als Pro­zent­wert. Ist der erste Schritt. Wenn ich pro Jahr von einem Pro­dukt 5 Stueck mehr baue (ange­fan­gen bei 5 = 100%), so ist das im zwei­ten Jahr zwar eine Stei­ge­rung von 100%, im drit­ten aller­dings nur um 50%, im vier­ten Jahr dann 33%, danach 25%, 20%, es geht wei­ter mit 16, 17, 18 etc. Natuer­lich liest sich das in den Bilan­zen nicht gut, da pro­zen­tu­al die Stei­ge­rung immer fla­cher aus­faellt, effek­tiv aller­dings die Stei­ge­rung in Stueck kon­stant bleibt. Das ist dann aller­dings kei­ne Nach­fra­ge­wirt­schaft, son­dern Ange­bots­wirt­schaft. Plan­wirt­schaft sogar.

    Ich fra­ge mich bei der Berech­nung sol­cher Stei­ge­rungs­wuen­sche der Wirt­schaft immer, wie­so sol­che hohen Stei­ge­rungs­ra­ten gebraucht wer­den? Die Welt­be­voel­ke­rung waechst im Schnitt (bin zu faul, um bei Wiki nach­zu­schla­gen) etwa um die 1,5 Pro­zent pro Jahr. Somit wae­re es doch eigent­lich logisch, dass Grund­ver­sor­gungs­mit­tel (Nah­rung, Beklei­dung etc) auch nur um die­se 1,5 Pro­zent­punk­te pro Jahr wach­sen. Also alle Waren, die nicht inno­va­tiv, son­dern alt­her­ge­bracht sind. Alles, was dar­ueber inn­aus pro­du­ziert wird, ist Ueber­schuss, der nur einer klei­nen Grup­pe von Men­schen zukommt, die damit ange­ben mues­sen. Also, es gibt, solan­ge die Bevoel­ke­rung des Pla­ne­ten waechst, immer noch Grund, Keynes The­se abge­schwaecht zu glauben.

    Aller­dings habe ich die Befuerch­tung: "Intel­li­gence on this pla­net is con­stant, the popu­la­ti­on is growing!"

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