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Neulich hatte ich vom ersten eigenen "smartphone" berichtet. Mittlerweile habe ich mich ein wenig damit vertraut gemacht und weiß nun, wie Dinge zu installieren bzw. abzustellen sind.
Was mich aber wirklich aufbringt ist die Allgegenwärtigkeit von Google. Egal was man mit dem Telefon machen will:
Google ist immer dabei und Google weiß was ich mit dem Telefon mache, weiß wo ich mich aufhalte - und das auch ohne mein Zutun!
Google+ darf ALLES:
- Telefonstatus & Identität abrufen
- Bilder & Videos aufnehmen
- Audio aufnehmen
- Genauer Standort bzw. ungefährer Standort
- Im sozialen Stream lesen, schreiben
- Kontakte ändern, lesen
- Kontaktdaten & -karten ändern ....
und so weiter, es folgen noch viele weitere Erlaubnisbereiche.
So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt.
Ich bin richtig schockiert.
Und sehr ärgerlich.
Außerdem hatte ich jede Form von 'download' über die SIM-Karte abgeschaltet:
Trotzdem war ein (vorsorglich klein gehaltenes!) Guthaben innerhalb von 20 Tagen völlig aufgebraucht. Nicht für Telefongespräche, wohlgemerkt, sondern für irgendetwas im Hintergrund - was es war kann ich nicht feststellen. Das kann natürlich daran liegen, dass ich mich noch nicht so gut auskenne.
Allerdings habe ich den Verdacht, dass es mit Absicht sehr gut versteckt wird* um einen steten Fluß von Einkünften für die Telefongesellschaften zu generieren, denn die Masse der "android"-Telefone wird ja - anders als mein Telefon - nicht mit 'prepaid'-Karte sondern Vertrag betrieben.
* Dieser Verdacht ist durchaus begründet.
Viele der Einstellmöglichkeiten sind zuerst mal nicht leicht zu finden, sondern in der dritten und vierten Ebene von Menüs 'versteckt'; zudem gibt es keine generelle Abschaltung von Datenweitergabe - richtig nutzerfreundlich wäre das schon: ein Knopf, ein Schiebeschalter reichte schon um das zu bewerkstelligen. Da es nicht vorhanden ist wird es Absicht sein. Wenn nicht Absicht kommt noch Nachlässigkeit in Frage, dagegen spricht allerdings die ansonsten durchdachte Struktur.
Bitte den Link oben korrigieren. Er zeigt nicht direkt auf den Artikel, sondern hat auch noch einen "Edit Action" mit eingebaut. Wenn man draufklickt, soll man sich an WordPress anmelden. Das ist bestimmt so nicht beabsichtigt.
Zum Artikel: ich selber habe gar kein Smartphone oder Handy. Ich hatte mal vor ca. 13 Jahren eines, aber mich hat dann irgendwie genervt, wie ich mich selber der Kontrolle dieses Teil unterworfen habe. Und da mein Arbeitsalltag relativ statisch ist (morgens zur Arbeit, dort habe ich ein Telefon auf dem Tisch stehen, abends zurück, dort gibt es ebenfalls ein Telefon, und nein, unterwegs muss ich meine Frau nicht anrufen um ihr mitzuteilen, dass ich in 5 Minuten an der Tür klingeln werde) sehe ich auch gar nicht die Notwendigkeit für so ein Teil. Da ich technikaffin bin, habe ich immer mal wieder darüber nachgedacht und eventuell kaufe ich mir tatsächlich irgendwann eins. Allerdings mehr als elektronischer Kalender, damit mich das Teil daran erinnert, früher nach Hause zu gehen um ein wenig Sport zu treiben. Das könnte ich allerdings auch mit der Kalenderfunktion in meinem Emailprogramm in der Firma. So einen richtigen Grund gibt es also für mich nicht und das ist der Grund, warum ich noch keins habe.
Meine Frau hat ein Smartphone, die ist allerdings auch mehr unterwegs und außerdem nutzt sie Apps wie Line zur kostenfreien Kommunikation mit ihrer Familie im Ausland. Für sie bringt das Teil also einen echten Mehrwert.
Der Link ist geändert, danke für den Hinweis.
Ich habe mittlerweile per Mail Hinweise bekommen WAS ich gefahrlos deaktivieren kann und mache mich nun daran die Zugriffsmöglichkeiten von Google immer weiter einzuschränken.
Trotzdem bin ich weiter daran interessiert von alternativen "Apps" ohne "direkten Draht" zu Google zu erfahren.
Solche, die ich einsetzen könnte um die wenigen Arbeiten zu erledigen die ich gern mit dem 'smartphone' erledigen will:
- Telefonieren (!)
- Übersetzungsprogramm mit Sprachausgabe [Französisch & Spanisch]
- Fotoverwaltung
- Mails abrufen [thunderbird installiert]
- Webseiten ansehen [firefox installiert, chrome deaktiviert]
- Standort bestimmen und Fahrstrecke berechnen
Fotoverwaltung auf einem Handy? Sowas würde ich immer auf einem PC machen, schon allein des größeren Monitors und des Speicherplatzes wegen.
Ein Smartphone ist für mich kein wirklicher PC Ersatz, sondern nur ein Mittel, die Strecke zwischen zwei PCs zu überbrücken. Zumindest für all die Tätigkeiten, die man auf einem PC deutlich besser erledigen kann.
Ein Fiat 500 ist nun mal keine Mittel- oder Oberklassen Limousine. Beide Seiten haben ihre Berechtigung und man kann natürlich auch mit einem Fiat 500 nach Griechenland fahren. Ob das Ergebnis gut ist bzw. der Weg einem Freude bereit, ist aber eine andere Frage.
Da habe ich mich wohl nicht ausreichend klar ausgedrückt:
Was ich meine ist eine Zwischenspeicherung der Bilder nach der Aufnahme - und zwar so, dass Google keinen Zugriff darauf hat, denn derzeit werden die Bilder "registriert", d.h. Standort, Zeit, etc. werden zusammen mit dem Bild gespeichert. Etwas, das niemanden 'was angeht, wann und wo ich was fotografiere ....
Das Smartphone hat ein Betriebssystem, das stammt von Google. Alles, was auf dem Smartphone passiert (also auch das Fotografieren), läuft über das Betriebssystem und somit hat Google praktisch immer Zugriff, wenn sie wollen. Wer sagt Ihnen denn, dass Google nicht doch im Hintergrund Daten ausleitet, selbst wenn Sie das verbieten?
Ansonsten müssten man eine Kamerapp bauen, die im Betriebssystem in einer eigenen geschützten Sandbox läuft, auf den das Betriebssystem keinerlei Zugriff hat. Und in dieser Sandbox müssten die Bilder abgelegt werden. Aber spätestens, wenn man die Bilder dann über die USB-Schnittstelle auf den PC überträgt, läuft man ja wieder über das Betriebssystem und damit hätte Google auch wieder Zugriff, wenn sie das wollen. Es sei denn, man kann auch von der Sandbox aus auf die USB-Schnittstelle zugreifen. Keine Ahnung, ob es das gibt.
Manchmal ist es eben doch besser, wenn man nicht der eierlegenden Wollmilchsau vertraut, sondern spezialisierten Geräten, deren Hersteller ihr Geld nicht mit Datensammeln verdienen.
Das besondere an diesem Telefon sollte (lt. GOLEM) sein, dass es quelloffene software verwendet und nichts Verstecktes im Hintergrund abläuft - das war der (eine) Grund warum ich gewartet habe bis ich es kaufen konnte, dazu war es noch günstig für das, was es (angeblich/vermeintlich) kann. Letzteres wage ich nicht zu beurteilen, weil ich mich zu wenig auskenne.
Es war also weder ein "Prestige"- noch ein "Freak"-Kauf, ich hatte darauf vertraut, dass GOLEM nichts wegläßt oder beschönigt. Dieses Vertrauen hat nun einen Knacks - und ich muß mit dem Ergebnis leben ....
Mein Fazit heißt nun: Schadensbegrenzung!
.... deswegen die öffentliche Darstellung um eventuell Hilfestellung zu bekommen beim "Aufräumen" und Rauswurf von solchen Softwareanteilen, die mich beschnüffeln & ausforschen.
Noch ist ja nicht viel passiert, und dabei soll es auch bleiben.