ist "Ausfahrttag" für Senioren. Mindestens hatte ich diesen Eindruck als ich heute einmal - ausnahmsweise - an einem Sonntag per Auto unterwegs war ....
Es entbrennt eine 'heiße Schlacht' um die sonnenbeschirmten Sitzplätze in den Kaffeegärten. Und das so etwa ab 15:00h, verschärft so gegen 15:30h, wenn die 'guten' Plätze schon weniger werden ....
Auf den Straßen hat man den Eindruck es gibt entweder nur drängelnde oder schon halbtote Fahrer: Die Einen können nicht schnell genug, die Anderen nicht langsam genug vorankommen - der entstehende "Verkehrsmix" ist für jeden 'normalen' Fahrer eine Qual!
Für mich ist es ein Rätsel, warum ausgerechnet die Leute an einem Sonntag unterwegs sind für die doch - meist Rentner - sowieso jeder Tag ein Sonntag ist .... einzige Erklärung:
An Sonntagen sind die 'billigen' Restaurants und Cafes in den Möbelhäusern und Kaufhäusern geschlossen* - da bleibt den preisbewußten Senioren offenbar nur die Fahrt in die Gartencafes der Umgebung ....
Als ich wieder zuhause angekommen bin seufze ich tief, teile meiner Frau mit: "Nie wieder Sonntags, da sind mir zu viele Senioren unterwegs!"
Die lapidare Antwort: "Und Du bist mit 64 natürlich ein junger Hüpfer!"
Irgendwie komme ich mir tatsächlich nicht wie ein 'Senior' vor ....
* Beispielsweise ....
"Tagesgericht heute: Schnitzel mit Pommes und Salatbeilage = € 3.99!";
"Unser Nachmittagsangebot: Tasse Kaffee + ein Gebäckstück = €1.99!"
Vermutlich wollen die Damen und Herren Senioren, wenigstens einmal in der Woche, auch jüngere Menschen um sich haben. Sind sie doch bereits in den Supermärkten nicht gern gesehene Mitmeneschen von den Mitkunden. Wenn sie mehr Kontakt zu jungen Menschen hätten, würden sie vielleicht auch nicht mehr CDU/CSU/FDP und SPD wählen...
@ raumschots Sehr treffend ausgedrückt und klug analysiert!
Doch - bedauerlicherweise! - mindestens nach meiner Beobachtung, sind es nicht die Jungen die den Kontakt ablehnen, sondern die 'Senioren', die unter sich sein wollen oder abweisend sind ....
Wie dem auch sei:
Gerade an dem Sonntag als ich unterwegs war sind die 'Jungen' offensichtlich alle im Freibad gewesen - von den im Biergarten anwesenden Menschen war ich mit 64 so ungefähr der Jüngste - ich hatte auch mehrere kurze Pläusche mit solchen Menschen, die ich für 'Senioren' halte ....
Zur Frage des Einkaufens:
Ich gehe meist nach 19:00h einkaufen - da ist es schön leer und man muß sich an der Kasse nicht drängeln - in U.S.A. war ich meist erst nach 22.00h einkaufen - aus dem gleichen Grund, zudem ist zu solchen Zeiten die Relation Einkaufende-Verkäufer günstiger: Man findet leichter jemanden, den man ansprechen kann ....
Na ja .. sind die Senioren alleine oder paarhaft in den Autos gesessen ? Haben sie nicht vielleicht Enkelkinder mitgehabt ? Oder vielleicht die greise Urli?
Sonntags ist Familientag ... Sonntags fahren keine LKWs auf den Straßen ....
Ab welchem Alter soll denn der/die Seniorin aus den Ausflugsbiergärten rund um Städte herum verbannt werden ?
Gibt es nicht viele Rentner, die treu und brav die ganze Arbeitswoche Enkel - oder andere Familiendienste übernommen haben ????
Das sind die Fragen, die mir beim Lesen Ihrer witzigen Sonntagsausflugsreisenotizen in die Finger kamen ...
Nun ja, l Ich kann Ihren Text durchaus nachvollziehen. Bin selber 50+ ( viel plus*lach*)
Mir kommen auch oft solche " Mordgedanken", wenn ich Alterskolleg/Innen z.B. sich an den Kassen von Supermärkten streitend erlebe.
Und irgendwie grauselt es mir, wenn ich daran denke, ob ich vielleicht auch schon so " abgebaut" habe.
Mir kommt vor, dass solche "Abesetzgedanken" einem Bedürfnis nach Orientierung Im Alter sind.
SOOOO will ich NIEEE werden !
Aber gewisse "Schrulligkeiten" entwickelt fast jeder alte Mensch --- und diese bei uns selbst zu akzeptieren, muss ich noch lernen.