Nun ist es erneut bewiesen:
Wer aus sogenannten "besseren Verhältnissen" kommt hat bessere Chancen Abitur zu machen und zu studieren.
Hätte es dazu einer weiteren PISA-Aktion bedurft?
Nein, das ist ein Allgemeinplatz, das ist Lebenserfahrung, das ist reine Beobachtung des gesellschaftlichen Umfeldes!
- Nichts zu hören über den Anteil von Kindern in Grundschulen, die aus Elternhäusern kommen, in denen nicht Deutsch gesprochen wird und in denen auch die Muttersprache nur unvollständig verbreitet ist, in denen durch Analphabetismus auch ansonsten Bildungsdefizit herrscht ....
- Nichts zu hören über den Anteil von Kindern, die sich - aus Scheidungsgründen plötzlich aus ihrem Umfeld gerissen - nicht mehr "fangen" und dadurch die Schule, das Lernen vernachlässigen ....
- Nichts zu hören von den Elternhäusern, die eine Förderung ihrer Kinder nicht leisten können, weil sie selbst bereits eher geringen Schulerfolg hatten ....
- Nichts zu hören von Eltern, die sich lieber vor dem Fernseher berieseln lassen, als sich um die Hausarbeiten ihrer Kinder zu kümmern ....
- Nichts zu hören über die Tatsache, daß es Leistungsunterschiede zwischen Kindern gibt, die weder von der sozialen Stellung der Eltern noch von deren Herkommen abhängig sind, sondern einfach nur biologische Unterschiede sind ....
Kann Abhilfe geschaffen werden?
Sicher.
Aber nicht auf diese Weise ....
Wir sind Maximalforderungen ausgesetzt, deren Erfüllung immense Resourcen erfordern würde. Um eine komplette Gleichstellung aller eingeschulten Kinder zu erreichen, müßten die Mittel in den Schulen entweder komplett umgeschichtet werden - wodurch die Masse der bereits "bildungsfähigen" Kinder leiden würde. Oder die Mittel müßten so erhöht werden, daß es das System, sprich die Steuerzahler, nicht mehr leisten könnten.
Was wir derzeit erleben ist bereits ein Kompromiß zugunsten der weniger Leistungsfähigen - diesen noch weiter in Richtung der weniger bildungsfähigen Schüler zu verschieben hieße das Gesamtsystem von Bildung zu riskieren.
Wollen wir das wirklich?
Ich denke, man muß sich einfach damit abfinden, daß es im Bildungswesen - wie in jedem anderen Lebensbereich - keine 100%-Lösung gibt. Diese Tatsache zu akzeptieren hat nichts mit Skrupel- oder Gedankenlosigkeit, nichts mit "Sozialdarwinismus" oder "Klassenüberheblichkeit" zu tun:
Es heißt vielmehr sich der Wirklichkeit stellen ....
Chancengleichheit muß sein Es ist jedoch eine unumgängliche Mindestanforderung an demokratische Systeme, daß jedem Bürger zumindest Chancengleichheit zukommt. Wir kommen also nicht umhin, die Mittel soweit zu erhöhen, daß jeder(!) Schüler unter gleichen Verhältnissen wie seine Mitschüler zu Wissen gelangen kann. Alles andere wäre geradezu zynisch.
Wenn das so geklungen haben sollte, .... hätte ich mich unverständlich ausgedrückt.
Selbstverständlich meine ich nicht, Kinder für das zu bestrafen, was ihre Eltern versäumt haben. Es gibt begabte Kinder quer durch die Bevölkerung, das ist nicht von den Eltern abhängig.
Aber zu behaupten, alle könnten alles ist weltfremd!
Förderung - wenn Leistungsfähigkeit erwiesen ist, ohne Einschränkung! Absägen - wenn keine Leistung erbracht wird, ohne Gnade!
Und beides völlig unabhängig von dem, was Eltern geleistet haben oder in welcher sozialen Stellung sie sind ....
Ich hoffe das ist jetzt deutlich genug.
Wir müssen lernen, die Systeme von jenen zu befreien, die nichts leisten, denn die lähmen und kosten immense Summen .....