Das Wandern ....

ist nicht nur "des Mül­lers Lust" - nein, es wan­dern durch­schnitt­lich & regel­mä­ßig sie­ben Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land. Fast die Hälf­te der Bevöl­ke­rung wan­dert ab und an - sagt der Deut­sche Alpen­ver­ein (DAV).
Klap­pern gehört ja bekannt­lich zum Hand­werk, aber die­se Zah­len sind auch dann noch beacht­lich, wenn nur die Hälf­te davon stimmt!

Ein inter­es­san­ter Aspekt zuletzt:

  • Die 55- bis 60-Jäh­ri­gen sind die "Viel­wan­de­rer";
  • der DAV hat die mei­sten Mit­glie­der in der Grup­pe der 40- bis 50- und 60- bis 70-Jährigen; 
  • Dem­nach sind die "Viel­wan­de­rer" offen­sicht­lich nur zu gerin­gem Grad im DAV organisiert .... 

Kommentare

  1. vie­le Jun­ge. ich habe kürz­lich gele­sen, dass auch immer mehr jun­ge Men­schen wan­dern. Es ist wie­der "in". Ich selbst gehe auch ger­ne. Zumal ich hier in einer tol­len Gegend woh­ne... Bei uns im ört­li­chen Schwarz­wald­ver­ein bin ich auch Mit­glied. Lei­der kom­me ich nie dazu, mit die­ser Grup­pe zu wan­dern, weil die guten Wan­de­run­gen Mitt­woch­vor­mit­tags statt­fin­den. Und wer, ausser Rent­ner, hat da Zeit?

    1. Wenn das stimmt, dass Wan­dern wie­der 'in' sein sol­le, dann fin­de ich das wun­der­bar! Und viel­leicht wäre es das erste Mal in der noch nicht so alten Geschich­te des Frei­zeit­wan­derns (frü­her muss­te man ja auch so genug zu Fuss gehen), dass die Jun­gen das frei­wil­lig, aus lau­ter Freu­de, und ohne ideo­lo­gi­sche Über­hö­hung (à la natio­na­le Turn­ver­eins­phi­lo­so­phie) tun!

      Sie kön­nen sich glück­lich schät­zen, Frau Chaetz­le, dass Sie so nah am Schwarz­wald woh­nen, den mag ich auch sehr. Und gera­de da war es oft, wo mich mei­ne Eltern vor­an­trie­ben. Ich habe einen Hun­dert­li­ter­ruck­sack vol­ler Kind­heits­er­in­ne­run­gen an den Schwarz­wald, die, je älter ich wer­de, desto schö­ner scheinen.

    2. das freut mich, dass Ihnen der Schwarz­wald gefällt. Es ist hier auch die Nähe zu den Schwei­zer Alpen und den Voge­sen im Elsass, die die Gegend so reiz­voll macht. 
      Und viel­leicht kom­men Sie wie­der ab und zu hier­her, und las­sen alte Erin­ne­run­gen wie­der auferstehen... 
      Lei­der habe ich kaum jeman­den, der ger­ne mit­geht.. Mein Ex-Freund war im Schwei­zer Alpen­ver­ein- ein ech­ter Alpi­nist, mit dem ging´s gut Wan­dern, aber jetzt momen­tan stie­fel ich allei­ne mit Hund durch die Gegend. (was auch nicht sooo schlecht ist- man kann so schön dabei nachdenken...)

    3. ich möch­te schon wie­der ein­mal auf dem West­weg schrei­ten... Das kommt. Die vom Schwarz­wald­ver­ein haben jeden­falls schon eine (in die­sem Bereich) bahn­bre­chend moder­ne Site aufgebaut.

      Im SAC gibt es tat­säch­lich duf­te Leu­te, die haben auch eine Abtei­lung für Jün­ge­re, aber die sind seit ihrem 12. Alters­jahr der­ma­ssen auf­ein­an­der ein­ge­schwo­ren (und zudem fast aus­schliess­lich auf Hard­core-Gebirgs­tou­ren aus), dass ich mich noch nicht dazugesellte.

      Allei­ne wan­de­re auch ich sehr viel, und mit einem Hund, des­sen sei­en Sie ver­si­chert, tät'ich es noch viel lie­ber. Die­se Ver­suchs­an­ord­nung hat über die Wan­der­freu­de hin­aus den Vor­teil, dass man (jeden­falls ich) in ein per­ma­nen­tes, stum­mes Selbst­ge­spräch mit sich sel­ber fällt, das mit zuneh­men­der Dau­er und Anstren­gung ehr­li­cher und schö­ner wird. Und irgend­wann kann man danach ein­fach wie­der schwei­gen und sein.

      Scha­de nur, dass es in den Alpen so schö­ne Tou­ren gibt, auf denen, beschrit­te man sie allei­ne, man von Ent­ge­gen­kom­men­den blo­sses Kopf­schüt­teln ern­te­te - sie sind zu gefähr­lich. Und im Win­ter gilt dies noch mehr, wenn ich mit den Schnee­schu­hen unter­wegs bin.

  2. bleibt nur zu klä­ren, war­um ich nie Gleich­alt­ri­ge (20−30) auf mei­nen Wegen tref­fe. Als Kind wur­de ich immer mit­ge­schleppt, trotz­te, wider­setz­te mich, wie es ging, doch nichts half, man ist als klein ja aus­ge­lie­fert. Und, selt­sam, selt­sam, nun wan­de­re ich seit ein paar Jah­ren fürs Leben ger­ne und bin dank­bar für den Zwang. Mei­nen Trotz schrei­be ich mitt­ler­wei­le dama­li­gen, all­ge­mei­nen fami­liä­ren Umstän­den zu, und nicht mehr der Anstren­gung, die das Wan­dern nun mal erfor­dert (so sah ich das aber damals noch). Und das alles geste­he ich ein, obwohl ich noch lan­ge nicht so weit bin, dass ich all­ge­mein Sprü­che los­lie­sse wie die­sen: "...das hat noch kei­nem gescha­det". Obwohl ich mich immer wie­der ertap­pe, in sol­che Rich­tun­gen zu den­ken. Was ich dar­an ver­ab­scheue, ist das gewalt­sam Bevor­mun­den­de, das jede Zivil- und Sozia­li­sie­rung nun mal an sich hat. Wird man, geschätz­ter Herr wvs, alt, wenn man mehr und mehr so auf eige­ne Här­ten zurückblickt?

    1. @ moc­calover: Um die letz­te .... Fra­ge zuerst zu beantworten:
      "Alter ist eine Fra­ge der Einstellung!"

      Zwän­ge sind unab­wend­bar, man kann sich nur dadurch ent­zie­hen, daß man mög­lichst hoch in einer Hier­ar­chie steht - dann nimmt auto­ma­tisch die Zahl derer ab, die "Ord­res" ertei­len können ....

      Blick zurück lohnt sich nur, wenn man dar­aus für die Zukunft ler­nen kann. Nur machen die mei­sten Men­schen den Feh­ler, die­se unsin­ni­gen "Was-wäre-wenn?"-Fragen zu stel­len. "Hät­te ich damals dies oder das getan", das ist doch völ­lig müßig und unproduktiv! 
      Es muß lau­ten: "Was habe ich aus ver­gan­ge­ner Ent­schei­dung gelernt, was kann bes­ser gemacht werden?"

      Ich habe - bis auf weni­ge Jah­re - jedes Jahr im Herbst eine Wan­der­tour mit (mei­ner, nicht Eltern-) Fami­lie gemacht. 
      Sofern man die Belan­ge der Kin­der miteinbezieht: 

      • Abenteuer, 
      • ande­res Essen als zu Hau­se - mit "Bedie­nung",
      • Tie­re sehen - 'mal anders als im Zoo, 
      • einen Stem­pel für Lei­stung in der Alm­hüt­te abholen, 
      • etc.

      macht es auch ihnen Spaß. Es ist wohl eine Fra­ge der Moti­va­ti­on, weni­ger des Zwingens.

      Sie sind jetzt an dem Punkt wo Sie sich selbst beloh­nen - schon klappt's mit der Moti­va­ti­on sich zu belasten ....

    2. @ chaetz­le Bedau­ern Sie es nicht!
      Ich habe 'mal vor Jah­ren an sol­chen geführ­ten Tou­ren teilgenommen: 
      Ent­we­der Sie gehen begei­stert immer wie­der hin - oder Sie ver­flu­chen den Tag, als Sie sich ent­schlos­sen haben mitzutun ....
      (nach dem, was ich bei Ihnen lese eher Letzteres!)

      Das sind "Berufs-Wan­de­rer",
      die machen das nicht zum Spaß, 
      und erst die Stories: 
      "Ja, am Hin­ter­tup­fer­stadl, da ist jeder zwei­te Haken lose, da muß man geübt sein - ganz anders am Ober­moos, da ist alles gut im Schuß ... "

      Erken­nen Sie, was ich meine?

    3. da haben sie recht. eigent­lich bin ich kei­ne Ver­eins­meie­rin. Ich war lan­ge Jah­re in einem Musik­ver­ein, und auch dort wur­den es mir zu eng. Ich mag Zwän­ge die­ser Form nicht. In den Schwarz­wald­ver­ein bin ich ursprüng­lich wegen mei­ner Selb­stän­dig­keit: Kon­tak­te knüpfen ... 
      Ich fin­de es auch gut, dass der Ver­ein das Wege­netz aus­baut und instant hält. Und die Tou­ren, die sie anbie­ten sind auch sehr schön. Aber wenn es zu einem Wett­kampf wird, wer wo schon war etc. dann wird es mir zuviel.

    4. Natür­lich ist das Alter eine Fra­ge der Ein­stel­lung; nur ist es bei mir grad so, dass ich mich dann all­zu oft älter füh­le, als ich es zah­len­mä­ssig bin. Aber nicht dass Sie den­ken, dass mich das stör­te, ich fra­ge mich nur ab und zu, ob der Tod dann eher kommt oder ob mich eine wun­der­ba­re, geschenk­te Zeit erwar­tet zwi­schen dem gefühl­ten und dem tat­säch­li­chen Lebens­en­de. Aber das ist nun zu phi­lo­so­phisch für einen Kurz­zei­ler, das wird noch aus­zfüh­ren sein.

      Jeden­falls: Sie beschrei­ben sehr treff­lich, was den Kin­dern am Wan­dern wohl gefällt, und ich bin sicher, dass auch sie schon ein Gespür dafür haben, ob sie sich etwas erar­bei­tet haben oder ob sie bloss Ergeb­nis­se kon­su­mie­ren (wie bspw. in Freizeitparks).

      Und: Was-wäre-wenn ist tat­säch­lich höchst uner­gie­big; in Psy­cho­lo­gie-heu­te (ich geb's ja zu!) habe ich mal gele­sen, dass genau die­se Fra­ge von einer nicht rich­tig, d.h. ent­schlos­sen, gefäll­ten Ent­schei­dung zeugt, die der Ent­schei­den­de sich lie­ber als sich auf­ge­drängt betrachtete.

      Schliess­lich: Blick in mich und Blick zurück ist ja eng ver­wandt, und dar­um kann ich das nicht so gezielt steu­ern bzw. ver­wer­ten. Aber Sie haben schon Recht!

    5. @ chaetz­le Die "Instand-Hal­ter" unter den Ver­eins­mit­glie­dern sind oft von der "stil­len Sor­te" - arbei­ten, zufrie­den sein mit dem Ergeb­nis. Die Prahl­han­seln hin­ge­gen hau­en oft nur "auf den Putz" und sind in Wirk­lich­keit klei­ne Geister .... 
      Bei Ihrer Tätig­keit braucht man "Mund-zu-Mund"-Propaganda, da kann es sein, daß man sich um des Erfol­ges Wil­len auch 'mal "bie­gen" muß ....

    6. @ moc­calover "Der ein­zi­ge Vor­teil" - so pfle­ge ich zu argu­men­tie­ren - "den das Alter hat, ist, daß man es schon erreicht hat!" 
      Leben Sie, machen Sie sich wei­ter Gedan­ken zu Pro­blem­lö­sun­gen, aber den­ken Sie nicht stän­dig an das "Ende". Das blockiert. Mehr als gut tut.

      Manch­mal sind die popu­lär­wis­sen­schaft­li­chen Abhand­lun­gen ja auch von guten Fach­leu­ten geschrie­ben, die etwas von der Sache ver­ste­hen .... daher kann man auch dar­aus etwas ler­nen, und wenn es nur zum Lachen gut ist, hat es ja auch einen Zweck erfüllt!

      Ich stim­me mit der Ein­schät­zung über­ein: Je häu­fi­ger eine Per­son zurück­blickt, desto unsi­che­rer war sie/er bei der dama­li­gen Ent­schei­dung. Es kommt aber grund­sätz­lich nicht dar­auf an wie man ent­schei­det, son­dern daß man ent­schei­det. Sie­he (I) & (II)

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