Eierei ....

ist wohl eine gute Beschrei­bung für das, was unser Kanz­ler zur Zeit so treibt - und damit mei­ne ich nicht den ver­geb­li­chen Schul­ter­schluß mit Herrn Chi­rac aus Frank­reich, denn das ist nach der "Absa­ge" von Herrn Blair sowie­so Schnee von gestern - son­dern die Art und Wei­se, mit der der "Abgang" aus dem Amt des Bun­des­kanz­lers betrie­ben wird.

Die erste Begrün­dung, die Kanz­ler und Par­tei­vor­sit­zen­der noch in der Wahl­nacht nach der ver­lo­re­nen NRW-Wahl abge­ge­ben haben:
Man wol­le Neu­wah­len, weil der Bun­des­rat "schwarz" sei und des­halb das Regie­ren unmöglich.
Wäre das nach einer neu­en Wahl anders? Nein. Das haben die Her­ren wohl in ihrer ersten Ver­laut­ba­rung gesagt, wahr ist es aber immer noch nicht ....

Mitt­ler­wei­le ist man wohl dar­auf gekom­men, daß sich mit der vor­ge­nann­ten Begrün­dung sicher nicht ope­rie­ren läßt. Also ging man zu Begrün­dung und Ver­fah­ren zwei über:
Schwer­wie­gen­de Dif­fe­ren­zen mit den Grü­nen. Die woll­ten aber nicht mit­zie­hen, denn wer will schon die Schuld für das Ver­sa­gen allei­ne tra­gen, wenn doch zwei Par­tei­en betei­ligt waren? Die Grü­nen also lehn­ten dan­kend ab .... und dabei ist es bis heu­te geblieben.

Wie immer bei die­ser Regie­rung, wenn's nicht klappt und Wider­stand auf­taucht wird eine neue Vari­an­te aus dem Hut gezau­bert: "Leu­te ver­geßt alles, was wir bis­her gesagt haben - wir machen das jetzt so: Ich habe euer Ver­trau­en nicht mehr!"

Das ist aller­dings kei­ne neue Vari­an­te, das stand schon seit lan­gem fest - zumin­dest wenn man den Umfra­ge­er­geb­nis­sen glau­ben darf.

Die ele­gan­te­ste Lösung aber gefällt dem Macht­men­schen Schrö­der am wenig­sten: Rücktritt!
Damit wäre es unmög­lich, für eine neue Regie­rung anzu­tre­ten - was gut für das Volk ist ist aber nicht gut für den Kanz­ler. Scha­de, dabei wäre das eine Lösung, die auch dem Bun­des­prä­si­den­ten - der dem Ver­neh­men nach ja von der gan­zen Sache sowie­so nicht sehr erbaut ist - wohl am Besten gefal­len könn­te, ist sie doch ver­fas­sungs­recht­lich ohne wei­te­re Trick­se­rei angemessen.

So wie wäh­rend der gesam­ten Regie­rungs­zeit: Rein in die Kar­tof­fel, raus aus der Kar­tof­fel - man kann sich ein­fach nicht auf eine Sache fest­le­gen. Schlecht, ganz schlecht, denn was wir in unse­rem Land brau­chen sind kla­re Ent­schei­dun­gen und lang­fri­sti­ge Lösun­gen, die Sicher­heit für alle Betei­lig­ten brin­gen .... ob nun Wirt­schaft oder Sozi­al­sy­stem! Von uns Bür­gern ganz zu schweigen ....

Kommentare

  1. Raub­tier­fut­ter "Eie­rei"? Oder viel­leicht Schaum­schlä­ge­rei, um media­le Auf­merk­sam­keit zu erlan­gen in Zei­ten, in denen kurz­fri­sti­ge Auf­merk­sam­keits­wel­len unmit­tel­bar vor einer Wahl wahl­ent­schei­dend wir­ken kön­nen. Wir sind lei­der längst in der Medi­en­de­mo­kra­tie ange­kom­men. Das Ergeb­nis ist täg­li­che Füt­te­rung von Mama Media mit mög­lichst wohl­schmecken­den Häpp­chen sowie Rol­len­spiel­chen auf den Büh­nen der Aufmerksamkeitsmaschinerie. 

    Kla­re Ent­schei­dun­gen brin­gen kei­ne Quo­te, wer­den sie auf Dau­er doch lang­wei­lig. Wer kla­re Posi­tio­nen ein­nimmt, wird als Raub­tier­nah­rung oder Mäu­se­füt­ter ver­wur­stet. Dumm-däm­li­che Kli­schees trans­por­tie­ren Images, die man und frau nur mit media­lem Fach­ver­stand oder PR-Bera­ter wie­der ver­än­dern kann. Kein Wun­der, dass der Kanz­ler Fuß­ball spielt, bevor er zur Zigar­re greift. 

    Ergo: Wer Posi­ti­on bezieht, soll­te vor­her sei­ne Kral­len schär­fen. Sonst wird aus dem Tiger die Thun­fisch-Piz­za im Kühl­re­gal bei Aldi.

    1. Das lands­mann­schaft­lich .... gepräg­te Wort "Eie­rei" kann selbst­ver­ständ­lich zu "Schaum­schlä­ge­rei" wer­den - schließ­lich ensteht so ein gutes Ome­lett .... und: Ja! - ich fin­de es auch bedau­er­lich, daß sol­che medi­en­wirk­sa­me Machen­schaf­ten das Bild bestimmen.

      Ich war­te schon dar­auf, wel­ches Kanin­chen die­ses Mal kurz vor der Wahl aus dem Hut geholt wird ....

  2. Rück­tritt... ...zeugt von Rück­grat. Und der Erkennt­nis, die Lage nicht nur unnö­tig zu ver­schlim­mern. Herr Schrö­der muss sich bestimmt nicht äng­sti­gen, kei­ne gut­be­zahl­te Posi­ti­on in der Wirt­schaft mehr zu erlan­gen. Hat es sei­nem Anse­hen gescha­det, als er den Par­tei­vor­sitz abge­ge­ben hat? Erin­nert sich heu­te noch jemand dar­an? Die Welt (und der Mensch im Spe­zi­el­len) ist sowas von erin­ne­rungs­arm, wenn er durch ande­re Rei­ze abge­lenkt wird. Dies wird meist im Vor­feld von Neu­wah­len genutzt, um Ver­spre­chun­gen zu machen und von alten Feh­lern abzu­len­ken. Denn wer erin­nert sich noch an die Aus­sa­ge Herrn Schrö­ders, dass er es nicht ver­dient, wie­der­ge­wählt zu wer­den, falls er die Redu­zie­rung der Arbeits­lo­sen­zah­len unter 4 Mil­lio­nen nicht schafft?

    Es gilt eben, um respek­tiert zu wer­den, auch ein­mal sei­ne Schwä­chen zu zei­gen. Aber das funk­tio­niert nur bei cha­rak­ter­star­ken Menschen.

    1. In der Medi­en­de­mo­kra­tie "Schwä­che zei­gen"? Was dar­aus wird, zei­gen die End­los­schlei­fen von stol­pern­den Poli­ti­kern, sei es nun Fidel Castro oder Edmund Stoi­ber. An die dum­men Kom­men­ta­re muss ich sicher­lich nicht erinnern.

    2. @ patho­lo­ge Wie recht Sie haben!
      Nur in einer Sache bin ich mir nicht so sicher:
      Waren es nicht zu Beginn der Amts­zeit 2 Mio. Arbeitslose?
      Nun, heu­te wären Alle zufrie­den wenn es gelän­ge, die Zahl unter 4 Mio. zu drücken - aber wohl nicht mehr wäh­rend der Amts­zeit die­ses Kanz­lers .... in der lan­gen Rei­he ist er wohl die schlech­te­ste Figur, die sich - da haben sie genau den Knack­punkt her­aus­ge­ar­bei­tet - aber am Besten medi­al ver­kauft hat ....

    3. dar­auf, frau schnat­ter, .... gibt es nur eine - kur­ze - antwort:
      argu­men­ta­tiv gese­hen: "ja".
      gesprächs­tech­nisch gese­hen: "auch ja"!

      * jetzt kommt der teil, den herr patho­lo­ge nicht lesen soll *

      wie das?
      angenommen, 
      herr patho­lo­ge wür­de durch mei­ne gegen­tei­li­ge erin­ne­rung ärgerlich.
      ist es da nicht bes­ser, ich über­neh­me den part des­sen, der sich nicht mehr genau erinnert?

    4. Was mir auf­fiel: Die Arbeits­lo­sen­sta­ti­stik wird nicht nur von der Bun­des­an­stalt gemacht - son­dern, nach ande­rem Erhe­bungs­prin­zip (sta­ti­stisch / Typo­lo­gie), auch vom Sta­ti­sti­schen Bun­des­amt.

      Jetzt ver­ste­he ich, war­um Herr Merz & die FDP for­dern, die Bun­des­an­stalt aufzulösen:

      • Sie ver­mit­telt kei­ne Arbeits­lo­sen in Jobs oder wenn zumin­dest mit einer erheb­lich gerin­ge­ren Quo­te als Private; 
      • Sie erhebt eine Sta­ti­stik, die nichts taugt und nicht die Wirk­lich­keit dar­stellt; das kann das Sta­ti­sti­sche Bun­des­amt besser! 
      • Sie kostet so viel Geld, daß man jedem Arbeits­lo­sen €200,- pro Monat mehr aus­zah­len könn­te - wenn sie weg wäre ....

      Nichts wie weg damit!

      * edit *
      Und wo ich gera­de 'mal dabei bin:
      Zechen schlie­ßen - das frei­ge­wor­de­ne Geld auf die Kum­pel ver­tei­len! Dann bekommt - sta­ti­stisch - jeder noch €10.000,- p.a. mehr als jetzt .... und kann in Ruhe Tau­ben züchten ....

    5. auf allen sei­ten muss/sollte man sich viel­leicht ein­mal dar­auf eini­gen, dem eine defi­ni­ti­on derer die ohne arbeit sind zugrun­de zu legen. weder eine abm-mass­nah­me, noch umschu­lun­gen oder eine ich-ag i.g. ändern einst­wei­len reel­le zah­len. das hat in er sache nichts mit der bfa zu tun, son­dern mit der (mei­ner mei­nung nach) per­ver­tier­ten art der bemessung/zählung/benennungsmodalität, die sich auch mit abschaf­fung der bfa nicht ändert. z.b. bin ich auch ohne arbeit, vul­go arbeits­los, wenn ich mich aus wel­chen grün­den auch immer nicht als sol­ches melde. 

      zuge­ge­be­ner maßen ist das noch eine wei­te­re vermengung/ausdenhnung der sach­la­ge. um auf das the­ma schrö­der zurück zu kom­men, schrö­der hin oder her, ja oder nein, es ist ein struk­tu­rel­les pro­blem. reines/einfaches abschaf­fen ist kei­ne sinn­vol­le lösung. sowohl was das plat­te bfa-weg-, wie auch das schrö­der-weg-for­dern angeht.

    6. Wenn es .... dar­um geht sage ich ganz platt: 
      Alles weg! Anarchie!

      Es ist doch kei­ne Fra­ge, die Bun­des­an­stalt hat es in den vie­len, vie­len Jah­ren ihres Bestehens nicht geschafft, auch nur ein wenig mehr Akzep­tanz bei denen zu gewin­nen, die Arbeits­plät­ze zu ver­ge­ben haben .... dar­um mei­ne ich: Wer so schlecht gear­bei­tet hat, hat auch sei­ne Exi­stenz­be­rech­ti­gung verloren! 
      (Wenn ich wäh­rend mei­ner Selb­stän­dig­keit nicht Kun­den gewon­nen hät­te, wäre ich sang- und klang­los unter­ge­gan­gen. Da wäre näm­lich kein Steu­er­zah­ler und Alo-Ver­si­che­rungs­zah­ler ein­ge­sprun­gen, um mich "zu retten"!)

    7. Nicht wirk­lich .... wie aus den ergän­zen­den Zei­len unschwer zu erken­nen ist.
      Andererseits:
      Steckt nicht in uns Allen ein Anarchist?

      (Ich muß zuge­ben, ich will es gern beru­fe­nen See­len über­las­sen, die Defi­ni­ti­on des­sen, was unter "arbeits­los" ver­stan­den wer­den soll, zu formulieren .... )

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