Undank und Spott ....

sind das Ergeb­nis vie­ler Bemü­hun­gen, aus­län­di­schen Staats­bür­gern eine Chan­ce zu geben, hier zu leben.

Jüngst sag­te mir in einem Gespräch eine Frau:
"Unse­re Män­ner ver­ach­ten euch Deut­sche(-n Män­ner), weil ihr nicht in der Lage seid, euch in eurem Haus durchzusetzen."

Ein paar Tage spä­ter, in einem Auto­haus. Ich kom­me ins Gespräch mit einem Mann, der sich als Ira­ner bezeichnet:
"Schon als Stu­dent habe ich dar­über gelacht, wie leicht es ist, euer Sozi­al­sy­stem zu über­li­sten und auszunehmen."

In Web­logs lese ich die Kom­men­ta­re von Rus­sen (ein­ge­bür­gert?) und ande­ren Natio­na­li­tä­ten aus dem frü­he­ren Ost­block, die zwar gern alle Annehm­lich­kei­ten in Län­dern wie Öster­reich oder Deutsch­land in Anspruch neh­men, aber nichts als Hohn und Spott über die "son­der­ba­ren Sit­ten" der Men­schen in ihren Gast­län­dern übrig haben. Da wird über Kul­tur und gei­sti­gen Anspruch her­ge­zo­gen - alles ver­packt in ver­meint­li­che Unwis­sen­heit - und kräf­tig auf die ein­ge­dro­schen, die täg­lich zur Arbeit gehen, damit die­se Mecke­rer und Igno­ran­ten ein beque­mes Leben in unse­ren Sozi­al­sy­ste­men füh­ren können.

Und dann die Stel­lung­nah­men der "betrof­fe­nen Gutmenschen":
Ach ja, wie schlimm ist es doch, was man Aus­län­dern antut. Daß man von ihnen ver­langt, wenig­stens soviel Deutsch zu spre­chen, daß sie sich ver­ständlch aus­drücken können ....

Um es ganz deut­lich zu sagen:
Ich habe nichts gegen irgend­wen von irgend­wo­her - solan­ge die­se Men­schen wenig­stens ein Fünk­chen Respekt vor der Tra­di­ti­on des Gast­lan­des haben und sich bemü­hen, selbst für ihren Unter­halt zu sor­gen .... also zumin­dest nicht "die Hand bei­ßen, die sie füttert" ....

Kommentare

  1. Das ja schön, dass Sie so tole­rant sind. Wenn Sie wol­len, dass die von ihnen Genann­ten - eine gro­ße Ziel­grup­pe, wie mir scheint - hier selbst für ihren Unter­halt sor­gen, dann sind Sie doch bestimmt auch dafür, dass

    a) Asyl­su­chen­den, also Men­schen, deren Asyl­an­trag ange­nom­men wur­de, eine Arbeits­er­laub­nis gege­ben wird
    b) es genü­gend Arbeits­plät­ze für alle gibt, die sel­ber für ihren Unter­halt sor­gen könnten
    c) aus­rei­chend Kennt­nis­se von der Tra­di­ti­on des Gast­lan­des bei der Ein­rei­se vor­han­den sind.

    1. Zum Asyl .... habe ich im ande­ren Bei­trag Stel­lung genommen.
      Wovon ich hier spre­che, sind die Auf­ge­nom­me­nen, die u.a. in Blogs die Mei­nung ver­tre­ten, alles, was hier gilt gel­te nicht für sie, weil sie ja aus dem Aus­land stam­men - und sich dann noch über Tra­di­ti­on und Gepflo­gen­hei­ten lustig machen.

      (Ich habe auch nichts dage­gen, daß Asyl­su­chen­de hier arbei­ten. Das ist alle­mal bes­ser, als sie in die Ille­ga­li­tät zu trei­ben und dann als Dea­ler auf dem Köl­ner Bahn­hof zu ver­haf­ten ....) Die Sache mit den feh­len­den Arbeits­plät­zen ist nicht mei­ne Sache, da soll­ten Sie SPD, Grü­ne, CDU und FDP in die Pflicht nehmen ....

      "Aus­rei­chen­de Kennt­nis­se ... " dazu fällt mir ein, daß wir ein Netz­werk von Ange­bo­ten rund um die Welt unter­hal­ten - nur sind sich die Damen und Her­ren der Goe­the­ge­sell­schaft offen­sicht­lich zu fein, im Aus­land soge­nann­te "unte­re Schich­ten" zu unter­rich­ten, da reiht man sich doch lie­ber auf Ebe­ne des Diplo­ma­ti­schen Dien­stes ein - vor­nehm geht die (Goethe)Gesellschaft zugrunde ....

      * edit *
      Sie auch HIER

    2. Wo sind sie denn, die Blogs, in denen sich die Genann­ten tum­meln und ihre Mei­nung der­ge­stalt kund­tun? Obwohl, ist eigent­lich eher nicht wich­tig, auch die­se Rol­len dürf­te bereits besetzt sein.

      Der Punkt "In die Ille­ga­li­tät trei­ben" ist ein wesent­li­cher. In die Ille­ga­li­tät treibt man auch jeman­den, der trotz Arbeits­er­laub­nis nur noch die Aus­wahl hat zwi­schen Ver­kaufs­the­ke oder Toi­let­ten­mann bei McDo­nalds. Die Kin­der sol­len es ja mal bes­ser haben und dafür tut man eini­ges. Ich weiss selbst­ver­ständ­lich auch um die Rea­li­tät, dass sich begehr­te Mar­ken­kla­mot­ten kaum mit Jobs wie Klos put­zen ver­die­nen las­sen. Ich bewun­de­re im Grenz­ge­biet Aachen immer sehr den exklu­si­ven Geschmack der auf den ersten Blick nicht als Deut­sche Erkenn­ba­ren. Beson­ders häu­fig zu sehen in den sozia­len Brenn­punk­ten, dort, wo das Leben für man­che nur noch mit Dro­gen zu ertra­gen ist. 
      Aller­dings könn­te es sich bei den teu­er Geklei­de­ten ja auch um Ange­hö­ri­ge der RWTH (Rhei­nisch-West­fä­li­sche Tech­ni­sche Hoch­schu­le Aachen) han­deln, die nicht alle aus Good Old Ger­ma­ny kom­men sol­len. Ach ja, die Vorurteile. 

      Goe­the­ge­sell­schaft? Kann ich nix zu sagen. Dass man sich zu fein ist, unte­re Gesell­schaf­ten zu unter­rich­ten, schon eher. Haben Sie sehr Recht damit! Das ist Drecks­ar­beit. Im Sin­ne von Gra­ben im brau­nen Morast, denn dort sind brau­nen Rat­ten­fän­ger seit jeher ziem­lich aktiv. Was aller­dings nicht heisst, dass nicht auch Herr oder Frau Gewer­be­trei­ben­de ... oder der Herr mit dem sehr teu­ren Mass­an­zug ... Die Köp­fe eben. Die Köp­fe. Die Drecks­ar­beit des Gra­bens im brau­nen Morast jeden­falls über­lässt man ger­ne den Dum­men mit den Idea­len, und holt sich bei Bedarf zwi­schen Tür und Angel dann einen kur­zen Erfah­rungs­be­richt ein, um bei ehren­wer­ten Ver­an­stal­tun­gen auf der Büh­ne mit die­sen Kennt­nis­sen zu glän­zen und den "Street­wor­kern" den Platz irgend­wo unten im Publi­kum zuzuweisen.

    3. @ Mor­gai­ne:
      Was Sie dar­stel­len ist ein inter­es­san­tes Sze­na­rio - nur war es nicht das, was ich ange­spro­chen habe. Ich kann mich auch nicht besin­nen, irgend­et­was vom "brauene Sumpf" geschrie­ben zu haben: "Weit ab vom The­ma, The­ma ver­fehlt", hät­te mein frü­he­rer Deutsch­leh­rer gesagt und einen Schluck aus sei­ner Wod­ka-Pul­le ("Pusch­kin") getan ....

    4. @Herr Pan­thol Sie spra­chen von der Goe­the-Gesell­schaft und dem Unwil­len, die "unte­ren Schich­ten" zu unter­rich­ten. Genau das habe ich in guter induk­ti­ver Manier als Bei­spiel dafür genom­men, dass man zwar ger­ne über soge­nann­te unte­re Schich­ten redet, sie ana­ly­siert und Pro­jekt­mit­tel für "Unter­schicht-Pro­jek­te" bean­tragt, sich aber sel­ber nicht so ger­ne mit ihnen abge­ben möch­te. Das wie­der­rum über­neh­men dann ande­re ger­ne. Und genau das haben mir übri­gens die­se soge­nann­ten Unter­schicht-Mit­glie­der brüh­warm erzählt. "Die von der ...(Name einer Par­tei) woll­ten nich, aber die ... (Name einer rechts­d­rau­ssen ste­hen­den Par­tei) haben sich dann um mich gekümmert."

      Ich hof­fe, Sie ver­ste­hen die Kau­sal­ket­te mei­nes Bei­trags nun etwas bes­ser. Ich bin mir fast sicher, auch Ihr ehe­ma­li­ger Deutsch­leh­rer hät­te die­se Argu­men­ta­ti­on nach­voll­zie­hen können.

    5. Es haper­te nicht .... am Ver­ständ­nis des­sen, was Sie geschrie­ben haben, son­dern am Zusam­men­hang zu mei­nem Beitrag: 
      Ich sprach von den Bemü­hun­gen - oder bes­ser: "Nicht-Bemü­hun­gen" der Goe­the-Gesell­schaft in der soge­nann­ten "drit­ten" Welt. Und nur davon. 

      Daß wir Pro­ble­me im eige­nen Land haben und "Rat­ten­fän­ger" das aus­nut­zen ist mir schon klar ....

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