Da ist sie wieder, die Diskussion um Antisemitismus, vor allem soll in Deutschland diese Gefahr bestehen.
Ich frage mich: Wem nützt diese Darstellung?
Wir haben seit geraumer Zeit eine Diskussion um die Vorgehensweise der aktuellen israelischen Regierung in den besetzten palestinensischen Gebieten. Tenor ist, die Regierung verhalte sich imperialistisch, halte sich nicht an die vereinbarte "road map" zum Frieden in Palestina.
In jedem Volk, in jedem Staat gibt es Dinge die zu bemängeln sind, andere die zu loben sind, und dazwischen eine Menge andere Sachverhalte, die mehr oder weniger Diskussionsstoff bieten.
Darf man "richtig" und "falsch" nur deswegen nicht benennen, weil es im Staat Israel stattfindet? Darf man "Unrecht" nicht "Unrecht" nennen, weil es vom Staat Israel begangen wird? Darf man den Präsidenten nicht angreifen, nur weil er Präsident von Israel ist?
Ich meine: NEIN, man darf!
Und ist man deshalb "Antisemit"?
Ich meine: NEIN!
Wir tun - soweit ich das in meinem täglichen Leben beobachten kann - sehr viel, um ein Erstarken des "Antisemitismus" zu unterbinden: Unterrichte in jeder Schulart und Klassenstufe, Berichte über vergangenes Unrecht und die Hintergründe , wieso so etwas möglich wurde. Mahnung, Erinnerung, Prävention, da brauchen wir uns nicht in "Sack und Asche" zu hüllen, in Deutschland wird alles getan, um "Antisemitismus" gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Und was ist mit den Ausschreitungen im Osten? Jahrzehntelange Unterdrückung der öffentlichen Meinung und der freien Rede, die Nicht-Erfüllung des Traums von "blühenden Landschaften" und die Perspektivlosigkeit einer ganzen Generation in den neuen Ländern - das ist ein Pulverfaß!
Der Ansatz ist aber sicher nicht, pauschal von "Antisemitismus" zu reden, sondern dafür zu sorgen, daß sich in den sozialen Brennpunkten in unserem Land neue Hoffnung entwickeln kann - das ist die beste "Bremse" für jede Art von Fremdenfeindlichkeit, und deswegen auch für Antisemitismus.