Bemerkungen zu den heller werdenden Tagen: "LICHTMESS"

Vor vie­len Jah­ren war es mir auf­ge­fal­len, daß plötz­lich eine Art "Licht­sprung" Anfang Febru­ar fest­zu­stel­len war. Die­ses Phä­no­men - so stell­te sich her­aus - tritt immer 40 Tage nach Weih­nach­ten auf.

Obwohl mitt­ler­wei­le auch pseu­do-reli­giö­se Bewe­gun­gen das Ereig­nis ver­ein­nahmt haben, ist der Ursprung wohl in Rei­ni­gungs­vor­schrif­ten des jüdi­schen Glau­bens zu sehen, das zu Zei­ten der Geburt Jesu auf sei­ne Mut­ter, Maria, ange­wen­det die­se zur "Rei­ni­gung" in den Tem­pel führ­te. In der christ­li­chen Leh­re wur­de dar­aus ein Fest der Kerzenweihe:

"In der Ost­kir­che ver­stand man den Fest­an­lass als „Fest der Begeg­nung des Herrn": Der Mes­si­as kommt in sei­nen Tem­pel und begeg­net sym­bo­lisch dem Got­tes­volk des Alten Bun­des. Im Westen wur­de es mehr ein Fest Mari­ens: „Rei­ni­gung Mari­as ” nach den mosai­schen Vorschriften .... "

Nach den Regeln des Juden­tums muß­te sich eine Frau, die gebo­ren hat­te, zunächst zu Hau­se auf­hal­ten und durf­te erst nach einer War­te­zeit - unter­schied­lich lang, je nach­dem ob sie ein Mäd­chen oder einen Kna­ben gebo­ren hat­te - eine Rei­ni­gungs­ze­re­mo­nie durch­füh­ren, die sie wie­der in den All­tag integrierte.

War­um spre­che ich aber auch von der Ver­ein­nah­mung durch "pseu­do-reli­giö­se" Bewe­gun­gen? Lesen Sie selbst: "Bri­gid - Licht­mess, 7.2.2004, Das Früh­lings­er­wa­chen im Alpen­vor­land. Licht­mess ist ein Mond­fest. Kaum ein Mond strahlt hel­ler, als der Febru­ar­voll­mond. Sei­ne Kraft weckt die Pflan­zen, die Bäu­me, berührt Wur­zel und Trie­be, und for­dert das Ver­bor­ge­ne, das, was sich ent­wickeln möch­te. Auch auf uns Men­schen wirkt die­se Ener­gie. Leich­te Wan­de­run­gen und Ritua­le beglei­ten uns beim Mond­fest Bri­gid, und hel­fen uns, uns unse­rer eige­nen Wachs­tums­po­ten­tia­le und Wün­sche bewuß­ter zu werden."

Hier wird - ohne Bezug zum wirk­li­chen Ursprung des Festes, es wird will­kür­lich und ohne Begrün­dung ein paar Tage ver­scho­ben - dem zugrun­de lie­gen­den Ereig­nis der Mond­pha­se "über­sinn­li­che", ja "kul­ti­sche" Bedeu­tung gege­ben. Es wird zum rei­nen "Natur­er­eig­nis", ver­bor­ge­ne Kräf­te [Wo ist der Beweis?] wir­ken angeb­lich in Natur und Mensch. Die­se Art der Schwär­me­rei erin­nert fatal an die Denk­an­sät­ze des Natio­nal­so­zia­lis­mus, weil "Natur­kräf­te" und "Ritua­le" dort eben­so beschwo­ren wurden.

Da hal­te ich es doch mehr mit der "Bau­ern­weis­heit", die aus lang­jäh­ri­ger Beob­ach­tung for­mu­liert: " .... Am 2. Febru­ar macht die Son­ne einen „Sprung” und die Tage wer­den von nun an deut­lich län­ger - so die volks­tüm­li­che Weis­heit: „Bei Neu­jahr wächst der Tag einen Hah­nen­schritt, bis Drei­kö­nig einen Hir­schen­sprung, und bis Licht­meß eine gan­ze Stund’.” .... "

Prak­tisch war für unse­re Alt­vor­de­ren, zu einer Zeit in der sich der Lebens­rhyt­mus durch die kirch­li­chen Feste defi­nier­te, an die­sem Datum bestimm­te, wie­der­keh­ren­de Rou­ti­ne­hand­lun­gen ein­zu­pla­nen: " .... Licht­mess war frü­her Ter­min für den Dienst­bo­ten­wech­sel ("Schlen­kel­tag") sowie für fäl­li­ge Zahlungen, .... "

Zwei zwar unter­schied­li­che, aber doch ähn­li­che, anspre­chen­de Bil­der [Bild 1; Bild 2.] zum Ereig­nis möch­te ich noch anfü­gen, sie zei­gen die Vor­stel­lung Jesu im Tem­pel - ach­ten Sie ´mal dar­auf, wie man damals die Babies wickelte!

Lesen Sie Bemer­kun­gen zum Wan­del der Trink­ge­wohn­hei­ten am 03.02.2004 - HIER!

Veröffentlicht in Leben

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