Schmutzige Geschäfte - ist "öko" immer gut?

Grün ist in .... vor allem das Ein­kau­fen in soge­nann­ten "BIO"-Läden .... da ist es frei­lich etwas teue­rer als bei Lidl, Aldi, Plus & Co. .... und die Mas­se der Kon­su­men­ten kann es sich bestimmt nicht lei­sten, die zusätz­li­chen Kosten zu tra­gen .... damit wird der Öko-Laden ein Ort für Priviligierte.


Was den augen­blick­li­chen 'run' auf öko­lo­gisch-dyna­mi­sche Pro­duk­te angeht ist fest­zu­stel­len, daß es nahe­zu unmög­lich wäre, alle Kon­su­men­ten mit der­glei­chen Ware zu ver­sor­gen - es bleibt also ein klei­ner, geschlos­se­ner Kreis, der als Kun­den in Fra­ge kommt. Mit der Not­wen­dig­keit, die­se Kun­den­struk­tur mit zusätz­li­chen Anrei­zen zu bin­den und damit deren Bereit­schaft zu erhal­ten den Mehr­preis gegen­über tra­di­tio­nel­ler Ware zu bezahlen.


Was bleibt also als Fazit?
Ein beson­ders struk­tu­rier­ter Per­so­nen­kreis der mit einer beson­ders aus­ge­klü­gel­ten Mar­ke­ting-Masche bei der Stan­ge gehal­ten wird:
Das Mär­chen von der lei­den­den Land­be­völ­ke­rung in Über­see, die - aus­ge­beu­tet - unter der Knu­te über­mäch­ti­ger Kon­zer­ne Fron­ar­beit lei­stet über­setzt sich in den Öko-Läden in gutes Gewis­sen und höhe­re Margen ....


Nun bin ich bestimmt nicht blau­äu­gig und sehe, daß in der Drit­ten Welt Kon­zer­ne ihre Finanz­macht miß­brau­chen um kor­rup­te Regie­run­gen zu ihren Werk­zeu­gen zu machen - um des Pro­fits und 'share­hol­der values' wil­len .... der Ansatz zu Ver­än­de­run­gen aber muß auf brei­tem gesell­schaft­li­chem Kon­sens beruhen!
Solan­ge eine pri­vi­li­gier­te Min­der­heit in unse­rem Land - die es sich lei­sten kann etwas mehr für ihre Ernäh­rung aus­zu­ge­ben - sozu­sa­gen 'unter sich' bleibt und die schlim­men Ver­hält­nis­se ledig­lich zur Kennt­nis nimmt, solan­ge wird sich an den Ver­hält­nis­sen nichts ändern ....


Sich mit öko­lo­gisch-dyna­misch pro­du­zier­ten Pro­duk­ten zu ernäh­ren ist ver­gleich­bar mit dem Ablaß­han­del zu Luthers Zei­ten: Man beru­higt sein Gewis­sen mit einer Zah­lung - glau­bend, das sei schon genug gehandelt ....


Der Ansatz muß aber sein, die Machen­schaf­ten der Nah­rungs­mit­tel­kon­zer­ne - und natür­lich ande­rer Mul­tis - öffent­lich zu gei­ßeln und einen brei­ten Zustrom von Ver­brau­chern zu erzeu­gen, die Maß­nah­men unter­stüt­zen, die zu einer Ände­rung der bestehen­den Ver­hält­nis­se füh­ren könnten.


[lfs]

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